Der Strom von CDUlern, die enttäuscht ihre Partei verlassen, weil sie ihr ursprüngliches politisches Profil aufgibt, hält ungebrochen an. Seit den 70er Jahren erodieren Kernbereiche der Partei, die sich je nach Akzentuierung mit dem Dreigestirn christlich, konservativ und national umschreiben lassen. Dabei geht es nicht so sehr um die Tagespolitik, sondern um jene Grundwerte, die festgefügtes Fundament sein sollten, auf dem das ganze Gebäude steht. Wer sich die Programmatik, die Reden ihrer Vertreter oder auch nur die Werbung der CDU in den 80er, 70er, 60er und 50er Jahren vergegenwärtigt, erkennt die Partei nicht wieder.
Als Ausdruck der Absetzbewegung dokumentieren wir den Parteiaustritt von Eugen Abler. Zu anderen Zeiten hätte ihn die CDU als „Urgestein“ geehrt. Doch 2020 ist er es, der nach 43 Jahren der Parteimitgliedschaft der CDU den Rücken gekehrt hat. Der CDU-Mann aus dem Parteikreisverband Ravensburg war aufmerksamen Parteigranden durch seine kritischen Reden auf Parteitagen ein Begriff. Die Unterzeichnung des „Migrationspaktes“ nannte er „Landesverrat“, die bloßen Alibireaktionen der CDU-Partei- und Regierungsvertreter in Sachen Lebensrecht befremdeten ihn. Er warnte vor offenkundigen Fehlentwicklungen und einem immer akzentuierteren Linksruck, blieb jedoch ungehört. Daraus zog er die Konsequenzen.
Der Entschluss, aus der CDU auszutreten, ist mir nicht leicht gefallen. Die Partei, in die ich vor 43 Jahren eingetreten bin und für die ich mich als langjähriger Vorsitzender eines CDU-Gemeindeverbandes, eines Kreisfachausschusses für Grundwerte und Grundsatzfragen, als stellvertretender Kreisvorsitzender, Mitglied im CDU-Bezirksvorstand, Mitglied der CDU-Fraktion im Kreistag, als Delegierter auf allen Parteiebenen und Verleiher „der Goldenen Schwarzwurst“ stark engagiert habe, hat ihr Gesicht komplett verändert. Christliche Werte spielen keine Rolle mehr! Seit Jahren setzen die Verantwortlichen der CDU alles daran, künftig in einer Koalition mit den Grünen auf Bundesebene eine Regierung bilden zu können. Die Grünen sind Kinder der 68er Generation, die sich der Zerstörung des traditionellen Familienbildes verschrieben haben. Die Schaffung dieser Machtoption hat für die CDU einen hohen Preis. Der Verrat am „C“ wiegt schwer und hat längerfristig existentielle Folgen. Bei genauer Betrachtung wäre es nur ehrlich und konsequent, wenn die CDU auf ihr „C“ verzichten würde!
Zur Begründung meines Schrittes: Die langjährige Bundesvorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die CDU im Kielwasser des Zeitgeistes nach links geführt und sämtliche Werte auf dem Altar der Macht geopfert. Sie hat die Entkernung der CDU konsequent betrieben, zentrale programmatische Standpunkte einer ehemals werteorientierten CDU einfach über Bord geworfen und damit das Leuchten des „C“ zum Erlöschen gebracht. Als Themen nenne ich hier die Umsetzung der Genderideologie, das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare, die Ehe für Alle, den Lebensschutz, die Frühsexualisierung der Kinder und die Einführung eines Dritten Geschlechts. Derzeit wird über die Erhebung der Lesben- und Schwulenunion (LSU) zu einer Sonderorganisation mit Antragsrecht in der CDU diskutiert. Die Struktur- und Satzungskommission der CDU votiert mit großer Mehrheit dafür und ist überzeugt, „dass das ein wichtiger Schritt zu noch mehr gelebter Volkspartei ist“. In jüngsten Zwischenrufen haben sich Friedrich Merz und Markus Söder ebenfalls dafür ausgesprochen. Söder hält sogar die Ablehnung der gleichgeschlechtlichen Ehe für „rückständig“ und „falsch“. Alle genannten Themen stehen im Widerspruch zur christlichen Lehre und damit auch zum „C“ im Parteinamen.
Während die LSU mit gerade mal 500 Mitgliedern auf allen Ebenen Fürsprecher hat, wird der Werteunion – einer konservativen Unterorganisation der CDU mit 4.500 Mitgliedern – der Status einer Sonderorganisation oder Vereinigung verweigert!
Außer den genannten Gründen sehe ich mit großer Besorgnis den von der CDU mitgetragenen Einstieg in die Schuldenvergemeinschaftung in Europa, die weitreichenden negativen Folgen der Migrationspolitik, den Einstieg in die Energiewende ohne wirklichen Plan mit den höchsten Energiepreisen in Europa!
Auf den Linkstrend mit seinen fatalen Folgen für die CDU habe ich auf vielen Bundesparteitagen hingewiesen und festgestellt: „Die Konservativen haben in der CDU ihre Heimat verloren“. Dieses Gefühl der Heimatlosigkeit hat auch mich erfasst. Wer die Positionen der früheren CDU behalten hat, findet sich mittlerweile im politischen Spektrum am rechten Rand wieder. Wer die Positionen des linken politischen Spektrums und besonders der Grünen in Wertefragen übernimmt, verrät das „C“ und ist Steigbügelhalter für die Dekadenz. Wie oft forderte ich: „Wo CDU draufsteht, muss auch CDU drin sein“. Das ist nicht mehr der Fall.
Diesen Kurs der CDU trage ich nicht länger mit und erkläre hiermit meinen Austritt!
Nach reiflicher Überlegung ist es die einzige Möglichkeit, beim „Blick in den Spiegel“ kein schlechtes Gewissen zu haben! „Alles hat seine Zeit“, heißt es! Ich danke allen Mitgliedern, die mir ihr Vertrauen geschenkt und mich unterstützt haben. Der CDU kann ich nur zurufen: „Kehrt um und bekennt euch zum Geiste des „C“ oder gebt das „C“ auf!
Einleitung: Giuseppe Nardi
Boa, dass finde ich fast ritterlich, es ist vorbildwirkend sicher auch für andere Menschen ‚in dieser so verwirrten Zeit.
Danke an katholisches Magazin für diese Info, so etwas ist ermutigend, so gibt es also doch noch Gläubige die es ernst meinen in der Liebe zu Gott, auch wenn sie an den größten Fleischtöpfen angedoggt sind die eine Regierung zu vergeben hat!
Ganz meine Meinung!
Der Herr segne ihn, möge die mächtige Jungfrau und Gottesmutter Maria ihn mächtig geleiten und beschützen
Auch dieses Zeugnis eines Insiders wird unbekannt, unerhört bleiben.
Die Mehrheit der deutschen Bischöfe hat sich ebenso wie die heutige „C„DU vom „C“ verabschiedet. Ziel ist sowohl auf der politischen als auch auf der kirchlichen Funktionärsebene das ehemals christliche und freie Europa, dass durch seinen unermüdlichen Glaubensvollzug und sein Ora et Labora in Jahrhunderten der Welt viele Heilige als Vorbilder geschenkt und quasi nebenbei einen noch nie dagewesenen Wohlstand ermöglicht hat, in die antichristliche Welteinheitsdiktatur und die antichristliche Welteinheits„religion“ zu führen.
Diese Zerstörung ist lange vorbereitet und in den 60ér Jahren intensiviert worden (Vaticnum II, Antibaby-Pille mit ihren Abtreibungen, New Age mit ihrem Marsch durch die Institutionen, Islamisierung Europas etc., etc.).
Ein Blick auf ARD, ZDF und das Domradio reicht, alles anti-katholisch, zerstörerisch – wie kann es sein, dass es diese medialen Mist-schleudern immer noch gibt? Wann muß ich die destruktiven ARD, ZDF, Domradio&Co. und ZdK&Co. endlich nicht mehr mit meinen Zwangs-Steuern finanzieren?
Das ist überhaupt das große Gemeinsame von heutiger „C„DU und heutigen Kirchenfunktionären – Zwangs-STEUER; hier wie dort zur Zerstörung eingesetzt, hier wie dort schwer sanktioniert.
Niemand gibt den deutschen Bischöfen (in der Weltkirche fast einzigartig) das Recht zur Exkommunikation von Gläubigen, die es mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren können, Zwangssteuern zur Zerstörung der katholischen Kirche zu zahlen? Ich möchte meinen „Steueranteil“ gern den Empfängern hinzufügen, denen ich zum Aufbau der kaholischen Kirche ohnehin spende.
Stattdessen wird das nicht an Gott ausgerichtete Mitwissen=Gewissen hofiert und instrumentalisiert für die Sünden des Kommunionempfangs von Ehebrechern und bloßen Eheleuten von Katholiken.
An den Früchten erkennen wir den gesunden Baum, die wahren Politiker und die wahren Hirten, die sich nicht auf den politischen und kirchlichen Zerstörungsweg begeben. Es gibt immer weniger gesunde Bäume, deshalb sehen wir auch keine Früchte, sondern Zerstörung.
Tja,
da kämpft man jahrzehntelang für Demokratie und Menschenrechte nach Herrn Coudenhouve-Kalergis Vorstellungen und wenn man sein Ziel erreicht hat, gefällts nicht mehr. So ein Malheur.
Zugegeben, ich musste Ihren Beitrag mehrmals lesen bevor ichs begriffen habe.
Sie haben es voll auf den Punkt gebracht.
Wobei man sagen muß, dass die letzten 50 – 60 Jahre nur die beschleunigte Version
eines etwa 300 Jahre alten Planes sind. Ein generationenübergreifender Plan.
Eugen Abler war irregeleitet, aber immerhin hat er jetzt das Handtuch geschmissen.
Ob er die wirklichen Kräfte im Hintergrund erkannt hat, weiß ich aber nicht.
„Christliche“ CDU
1. Ist es nicht von vornherein problematisch, „christlich“ als gleichgültig
gegenüber den Differenzen von evangelisch und katholisch zu verstehen und dann
die „christliche“ Politik auf „christliche Werte“ zu reduzieren? Der Begriff des
Wertes stammt aus der Ökonomie (Tausch-und Gebrauchswert) und signalisiert Unbe-
ständigkeit.
2. Zeigte nicht die Ablehnung der Stalin Note 1953 schon den antinationalen
Charakter dieser Partei, als uns die Wiedervereinigung unter der Bedingung der
Neutralität Stalin anbot, die CDU-Regierung aber diese ablehnte.
Interessant sind die damaligen CDU Plakate:
https://flinkfeed.com/das-waren-tatsaechlich-mal-26-offizielle-cdu-plakate
Die Seite existiert schon nicht mehr.
Ein Schelm wer böses dabei denkt.
Eugen Abler kenne ich sehr gut, wohne nicht weit von ihm.
Ich glaube den besuche ich die nächste Zeit mal.
Wird sicher interessant werden, was er so zu sagen hat.
@voltenauer, hier als Shared-PDF gesichert: https://drive.google.com/file/d/1TRgTlXQlB6cKFdHV-9m9dNlb7w2O9EM4/view?usp=sharing
Einfach aus der politischen Organisation namens „Röm. kath. Landeskirche“ austreten und ein Äquivalent der Kirchensteuer an wahrhaft katholische Strukturen spenden, am besten Piusbruderschaft. Die Kopplung eines Kirchengebotes an die staatlich eingetriebene Kirchensteuer ist ein deutsch(sprachig)er Sonderweg – im Kern ist es Simonie.
In der Schweiz hat B. Huonder dies bis zur letzten jurist. Instanz durchgespielt. Ergebnis: Für den Staat existieren 2 „kirchl. Strukturen“, die eigentliche sakramentale Kirche und die staatl. anerkannte Landeskirche. Nur die letztere ist für den Staat relevant, diese bekommt die Steuergelder und darf auch gegen den Bischof über deren Verwendung entscheiden! Weltweit zahlen hunderte Millionen Katholiken keine „Kirchensteuer“ – und sind trotzdem Katholiken.
Legen wir den Sumpf trocken!