USA: Hausdurchsuchungen in sieben Bistümern


Sexueller Mißbrauch: Hausdurchsuchungen in sieben Bistümern des Staates Michigan.
Sexueller Mißbrauch: Hausdurchsuchungen in sieben Bistümern des Staates Michigan.

(New York) Die Staats­an­walt­schaft des US-Bun­des­staa­tes Michi­gan führ­te über­ra­schend in sie­ben Diö­ze­sen des Lan­des Haus­durch­su­chun­gen statt.

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Zeit­gleich mit der Eröff­nung der Jugend­syn­ode in Rom, die vom sexu­el­len Miß­brauchs­skan­dal über­schat­tet ist, klopf­ten in den Mor­gen­stun­den im bischöf­li­chen Ordi­na­ri­at des Bis­tums Sagi­naw Poli­zei­be­am­te an die Tür. In Anwe­sen­heit eini­ger Zeu­gen, Mit­ar­bei­ter des Bis­tums, durch­such­ten sie die Räum­lich­kei­ten. Es han­del­te sich bereits um die zwei­te Durch­su­chung eines Gebäu­des der Diözese.

Das Bis­tum Sagi­naw teil­te in einer Erklä­rung mit, in „vol­lem Umfang“ mit der Ermitt­lungs­be­hör­de zusammenzuarbeiten.

Glei­ches erfolg­te auch im Erz­bis­tum Detroit. Dort wur­de unter ande­rem ein Teil des erz­bi­schöf­li­chen Prie­ster­se­mi­nars durch­sucht. Auch die Erz­diö­ze­se Detroit gab in einer Pres­se­mit­tei­lung bekannt, die Staats­an­walt­schaft in ihrer Arbeit zu unterstützen.

Ins­ge­samt wur­den Poli­zei­be­am­te in sie­ben Bis­tü­mern des Staa­tes vor­stel­lig, neben Sagi­naw und Detroit auch in den Bis­tü­mern Lan­sing, Gay­lord, Grand Rapids, Mar­quet­te und Kalamazoo.

Die Haus­su­chun­gen ord­ne­te Gene­ral­staats­an­walt Bill Schuet­te an. Am ver­gan­ge­nen 21. Sep­tem­ber hat­te er bekannt­ge­ge­ben, auf­grund von Anzei­gen von kle­ri­ka­len Miß­brauchs­fäl­len Ermitt­lun­gen in den sie­ben Bis­tü­mern auf­zu­neh­men. Mit den Haus­durch­su­chun­gen war in den Bis­tü­mern aller­dings nicht gerech­net worden.

Nach der Ver­öf­fent­li­chung des Penn­syl­va­nia-Report über die Ver­tu­schung von sexu­el­len Miß­brauchs­fäl­len in sechs Bis­tü­mern jenes Staa­tes kün­dig­ten die Gene­ral­staats­an­walt­schaf­ten wei­te­rer Staa­ten an, unter Ver­weis auf vor­lie­gen­de Anzei­gen, Ermitt­lun­gen auf­neh­men zu wol­len. Damit steht auch die Mög­lich­keit im Raum, daß es zu einer Bun­des­er­mitt­lung kom­men könn­te, womit die gesam­te Kir­che in den USA unter Ermitt­lung gestellt wür­de – samt unab­seh­ba­ren Folgen.

Unter­des­sen erga­ben jüng­ste Umfra­gen, daß das Ver­trau­en der US-Katho­li­ken in Papst Fran­zis­kus sinkt. Nach der Ver­öf­fent­li­chung des Viganòs-Dos­siers wird er dafür ver­ant­wort­lich gemacht, daß nicht aus­rei­chen­de Maß­nah­men gegen sexu­el­le Straf­tä­ter unter­nom­men wurden.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: InfoVaticana

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