Liebe Brüder und Schwestern,
dankbar schaue ich auf meine Reise nach Kolumbien zurück. Das Motto „Machen wir den ersten Schritt“ bezog sich auf den Friedensprozess, der in den letzten Jahren mit Gottes Hilfe begonnen und vorangebracht werden konnte.
So wollte ich mit meinem Besuch die Bemühungen für eine echte Versöhnung unterstützen und die Menschen im Glauben und in der Hoffnung stärken. Die Begegnung mit den jungen Menschen in Bogota war sehr eindrucksvoll, ebenso das Treffen mit den Bischöfen Kolumbiens und Lateinamerikas. Der zweite Tag in Villavicencio stand im Zeichen der Versöhnung. Bewegend waren die Versöhnungsfeier vor dem verstümmelten Christus von Bocayá und die Seligsprechung zweier Märtyrer. Einmal mehr wurde deutlich, dass der Friede sich auf dem Opfer vieler Zeugen der Liebe, der Wahrheit und der Gerechtigkeit gründet. Der Besuch in Medellàn stellte das christliche Leben als Jüngerschaft in den Mittelpunkt. Die letzte Etappe in Cartagena war der Förderung der menschlichen Person und seiner Grundrechte gewidmet. Die beiden großen Heiligen dieser Stadt, Petrus Claver und Maria Bernarda Bütler, haben uns mit ihrem Leben für die Ärmsten und Ausgestoßenen gezeigt, dass uns das Evangelium die wahre Freiheit schenkt. Den ersten Schritt machen heißt, sich wirklich um den Mitmenschen in Not zu kümmern und ihm wie Christus zu dienen, der unsere Hoffnung und unser Friede ist.
Mit Freude heiße ich die Pilger aus den Ländern deutscher Sprache willkommen. Christus ist unser Friede und unsere Versöhnung. Als seine Jünger müssen wir stets bereits sein, den ersten Schritt zu machen und seine Liebe zu bringen. So können wir wirklich Salz, Licht und Sauerteig in der Welt sein. Der Heilige Geist helfe uns dabei mit seiner Gnade.