(Porto-Novo) Der neue Bischof von Porto Novo, der Hauptstadt von Benin, erließ die Anordnung an die Priester seines Bistums, die Soutane zu tragen. In seinem Heimatbistum wird die Aufforderung von Kardinal Robert Sarah umgesetzt, daß alle Priester nicht in Richtung Volk, sondern Richtung Gott, also Osten, zelebrieren sollen.
Das Bistum Porto Novo umfaßt die Hauptstadt des westafrikanischen Landes und dessen Hinterland in der Größe von 4.500 Quadratkilometern. Von den 1,4 Millionen Einwohnern sind 56 Prozent Katholiken. Tendenz: schnell wachsend. Das Bistum zählte laut Päpstlichem Jahrbuch 2014 130 Priester, von denen 121 Diözesanpriester und neun Ordenspriester sind. Inzwischen sind es bereits mehr als 150 Priester.
Die Soutane das „normale Klerikerkleid“
Der 50 Jahre alte Msgr. Artistide Gonsallo wurde am 24. Oktober 2015 von Papst Franziskus zum fünften Bischof des 1958 errichteten Bistums ernannt. Das war der vorletzte Tag der zweiten Bischofssynode über die Familie, als in Rom nicht unerhebliche Spannung herrschte und fieberhaft nach Formulierungen gesucht wurde, mit der nach der Abstimmungsniederlage in Sachen Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene ein päpstlicher Gesichtsverlust verhindert werden konnte.
Am vergangenen 9. Mai erließ Bischof Gonsallo ein Dekret, das alle seine Diözesanpriester verpflichtet „als öffentliches Zeichen ihrer Zugehörigkeit zu Gott“, die Soutane und die Ordenspriester ihr Ordenskleid zu tragen. Der Bischof beruft sich dabei auf die Canones 284 und 669 des Codex Iuris Canonici.
„Die normale kirchliche Kleidung aller Kleriker (Diözesanklerus, Ordensklerus oder Angehörige einer Gesellschaft des klerikalen apostolischen Lebens) in der Diözese Porto Novo ist allein die Soutane“.
Der Bischof listet im Dekret zur Veranschaulichung bestimmte Situationen und Momente auf, in denen die Soutane verpflichtend ist: bei der Spendung der Sakramente, besonders bei der Heiligen Messe und allen anderen Liturgien, bei offiziellen Versammlungen und Treffen von Klerikern, wenn ein Priester den Bischof aufsucht, wann immer er wegen seines Amtes angesprochen wird und wann immer seine Identität als Priester in Frage gestellt werden könnte. Kurzum: immer.
Zelebration der Heiligen Messe ad Deum
Bischof Gonsallo wurde 1992 für das Beniner Erzbistum Parakou zum Priester geweiht. Erzbischof von Parakou ist seit 2011 Pascal N’Koue, der im Juli 2016 ein Dekret erließ, mit dem alle Priester seines Erzbistums verpflichtet wurden, gemäß der Aufforderung von Kardinal Robert Sarah nicht mehr zum Volk, sondern wieder Richtung Osten zu zelebrieren.
Benin, das 1982 von Papst Johannes Paul II. und 2011 von Papst Benedikt XVI. besucht wurde, erlebt eine große Blüte der Katholizität. Vor zehn Jahren betrug der Anteil der Katholiken im Bistum 41,8 Prozent, heute liegt er bei über 56 Prozent.
Im vergangenen Dezember konnte Bischof Gonsallo zehn Neupriester weihen, im Jahr davor waren es sieben. Im Juli 2016 führte er in einer Kapelle die Ewige Anbetung ein und multiplizierte die Initiativen zur Evangelisierung von Kindern und Erwachsenen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Il Timone/Religion e Libertad
Benin kann sich glücklich schätzen. Einen solchen Bischof hätte ich auch gern. Bei und gibt es leider Hemden- und Krawattenpriester. In einem YouTube-Interview eines Libertären mit einer Katholikin fragt er diese, woran man gute Priester erkenne, die Antwort war „an der Soutane“
Großartig – das ist eine Demonstration gegen die neuen (Irr-)Wege der Kirche.