Paix Liturgique veröffentlichte im Brief 40 eine Analyse des deutschen Schriftstellers Martin Mosebach zur aktuellen Lage der Kirche, den Bemühungen von Papst Benedikt XVI. um die liturgische Erneuerung und dessen Fehler, unterschätzt zu haben, „wie tief der Geist der antiliturgischen Häresie schon in den hohen Klerus eingedrungen war“.
Die Kirche erlebt unter Papst Franziskus eine Schwerpunkts-Verschiebung auf die pastorale Arbeit und einen neuen Stil in vielerlei Hinsicht. Die liturgischen Ratgeber des Papstes wurden bereits ausgewechselt. Auch für die Beobachter der päpstlichen Liturgien sind nach einer stetig wachsenden Sakralität unter dem letzten Pontifikat bereits Veränderungen bemerkbar. Wie steht es nun um die von Benedikt XVI. eingeleitete „Reform der Reform“? Wie steht es um das Motu Proprio Summorum Pontificum? Was können die Anhänger der außerordentlichen Form in Zukunft vom Papst erwarten? Wie steht es um die Zukunft der Liturgie?
Martin Mosebach, preisgekrönter deutscher Schriftsteller und renommierter Autor (jüngstes Buch: Der Ultramontane. Alle Wege führen nach Rom) hat bereits in seinem berühmten und in viele Sprachen übersetzen Buch „Häresie der Formlosigkeit“ mit scharfem Blick, treffsicher und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, die Verfehlungen in der nachkonziliaren Entwicklung der Liturgie aufs Korn genommen und damit den Gläubigen, die besonders unter der weit verbreiteten liturgischen Experimentierfreudigkeit mit all ihrem Formverlust der römischen Liturgie, der Marginalisierung des Opfercharakters und der verbreiteten Umdeutung der Heiligen Messe zu einer Gemeindeversammlung litten, zutiefst aus der Seele gesprochen. Er schildert dort mit schriftstellerischer Brillianz seine persönlichen Erfahrungen in verschiedenen Ländern und seine daraus folgende Hinwendung zur überlieferten Liturgie.
Heute kommentiert er scharfsinnig und exklusiv für Paix Liturgique die momentane Lage nach dem Pontifikatswechsel und seine Einschätzung der Zukunft
Was ist Ihrer Meinung nach die Zukunft der liturgischen Reform von Papst Ratzinger? Kann sie noch Frucht tragen oder bewegen wir uns in eine Sackgasse hinein?
Mosebach: Papst Benedikts wichtigstes liturgisches Anliegen ist sicher eine „Reform der Reform“ gewesen. Dieses Vorhaben war kaum begonnen; man muss sich wohl eingestehen, dass Papst Benedikt es mit seinem Rücktritt aufgegeben hat. Gegenwärtig dürfte es keine Chance mehr haben, weiter verfolgt zu werden, zumal die Ritenkongregation dem Vernehmen nach vom neuen Papst mit erklärten Feinden einer „Reform der Reform“ besetzt wird. Umso wichtiger ist das Erbe, das Papst Benedikt in Gestalt von Summorom Pontificum hinterlassen hat: die Wiedereingliederung des Alten Ritus in die Riten der Kirche.
Aber dies dürfte zumindest für die Zeit des Pontifikats von Papst Franziskus das letzte positive Wort sein, das wir nicht nur über den Alten Ritus, sondern über Liturgie ganz generell aus Rom zu hören bekommen. Papst Benedikt hat die Situation offensichtlich vollständig falsch eingeschätzt. Er hat offensichtlich nicht gesehen, wie tief der Geist der antiliturgischen Häresie schon in den hohen Klerus eingedrungen war.
In seinem Interview mit den Jesuiten erklärte Papst Franziskus, dass Summorum Pontificum eine kluge Geste von Benedikt XVI. war, um einige Gläubige zufrieden zu stellen, die dem Vetus Ordo anhängen. Die traditionelle Welt hingegen hält daran fest, – sich auf die Erklärungen von Kardinal Cañizares und Kardinal Castrillón Hoyos stützend – dass der Weltkirche damit ein Schatz offenbart wird: Wer hat Recht?
Mosebach: Von Papst Benedikts Wirken hat nur Summorum Pontificum eine Chance auf Zukunft. Wahrscheinlich war eine „Reform der Reform“ von Anfang an ein aussichtsloses Projekt. Bei der allgemeinen liturgischen Unbildung und Verständnislosigkeit des Klerus war es hoffnungslos, für die Rückkehr einzelner sakramentaler Formen zu werben, die erst aus dem Gesamten des sakramentalen Corpus ihren Sinn und ihre Bedeutung empfangen. Papst Benedikts Scheitern in dieser Frage bestätigt, daß das Maximalprogramm der „Uneinsichtigen“ und „zu keinem Kompromiss Bereiten“, das Realistischste war: die vorbehaltlose Rückkehr zur Überlieferung.
Vom 24. bis zum 27. Oktober fand in Rom eine Pilgerfahrt des Coetus Summorum Pontificum statt. Nach Kardinal Cañizares hat dieses Jahr Kardinal Castrillón Hoyos im Petersdom zelebriert: Wie wichtig war es für die Kirche, dass die Gläubigen, die der außerordentlichen Form des römischen Ritus anhängen, bei diesem Ereignis ihre Nähe zur traditionellen Liturgie bezeugt haben? Kann auf diese Weise auch der neue Papst eine Wirklichkeit kennenlernen, die er vielleicht nur wenig kennt?
Mosebach: Wir erleben als Katholiken das bedrückende Schauspiel eines Papstes, der gegenüber der Öffentlichkeit den Weg des geringsten Widerstandes geht und der dafür, wie jeder, der dem Mainstream folgt, als „mutig“ bejubelt wird. Wir dürfen Papst Benedikt glauben, wenn er die große Überlieferung der Liturgie als Schatz der Kirche ansah. Es war keine schlaue diplomatische Geste von ihm, dieser Überlieferung wieder einen Platz in der Kirche zu sichern. Dass Papst Franziskus das anders sehen mag, passt leider nur allzu gut ins Bild.
Schließlich, wenn man an den Widerstand gegen die liturgische Restaurierung von Papst Benedikt denkt, und auf der anderen Seite das Scheitern der Einheit von Rom und Écône gewahr wird: Müssen wir Angst vor einem neuen liturgischen Kriegsausbruch haben?
Mosebach: Es ist sehr wichtig, dass die Pilgerfahrt des Coetus Summorum Pontificum viele Menschen nach Rom führt. Für einen populistisch gesonnenen Papst mag eine eindrucksvolle Beteiligung vielleicht sogar ein kleines positives Argument enthalten, aber die Anhänger des Alten Ritus sollten sich jetzt ganz fest entschlossen darauf einstellen, in den nächsten Jahren nicht mehr nach Rom zu blicken und auf Rom fixiert zu sein, sondern die neugewonnene Freiheit am jeweiligen Ort zu befestigen und auszubauen und die Hoffnung ganz und gar auf eine neue Generation von Priestern zu setzen. Vergessen wir nicht, das Schlimmste, das wahrhaft Unvorstellbare, liegt schon hinter uns: ein römischer Papst, Paul VI., der die Liturgie zerstört.
Sechs Monate nach der Wahl Papst Franziskus‘ scheint es, dass von der liturgischen Reform Papst Benedikts nicht viel übrig geblieben ist: Ist es so?
Mosebach: Grundsätzlich ist das vorstellbar. Wir sehen zum Beispiel beim Eingreifen des Vatikans in das Ordensleben der Immaculata-Franziskanerinnen, dass jede traditionelle geistliche Gemeinschaft, in der nicht ein ungebrochener gemeinsamer Wille alle Mitglieder vereint, in ihrem Bestand gefährdet ist. Auf der anderen Seite dürfen wir natürlich feststellen, dass die offizielle Kirche in Westeuropa insgesamt viel schwächer geworden ist und deshalb auch nicht mehr ohne Weiteres über die Kraft verfügt, mit der sie in den 70er- und 80er-Jahren ihr Zerstörungswerk betreiben konnte. Und auf der anderen Seite sind die Traditionsgruppen stärker geworden; man kann sie nicht mehr einfach einschüchtern und wegfegen, wie das so viele Bischöfe „im Geist des Konzils“ getan haben.
Die Chancen für die Tradition stehen nicht so schlecht, wenn sie sich darauf konzentriert, im Inneren stark zu bleiben, sich nicht in Streitereien zu verzetteln und vor allem junge Leute, junge Priester, für sich zu gewinnen. Wir hatten eine kurze Rekreationszeit, jetzt muss es wieder ohne Rom gehen; aber das kennen wir ja schon.
Text: Paix Liturgique
Bild: Paix Liturgique
Wird nun etwa der liturgische Wildwuchs gar noch an Verwüstungskraft zunehmen? Kann es wirklich so – wie von Hw Christian Sieberer geschildert – einfach weitergehen?:
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„Die Sorgen-Ängste-Betroffenheits-Liturgie
Vor vierzig Jahren gab es doppelt soviele Priester, aber vor vierzig Jahren auch vier Mal so viele praktizierende Gläubige.
Wie geht es heute einem „ganz normalen†Pfarrer in einer „ganz normalen†Pfarre, für den der heilige Pfarrer von Ars Vorbild und Norm ist?
[.…]
Pfarrer kommen heute immer seltener aus Pfarren, da dort der Priester häufig nicht als Priester gebraucht wird.
Er hat für ein schönes Gemeinschaftsfest am Sonntag zu sorgen, bei dem sich alle wohlfühlen.
Der Priester als Priester, Hirte und Lehrer ist nur wenig gefragt, gerade in den ihm vorbehaltenen Diensten (Beichte, Krankensalbung,…)
In den Pfarren findet man immer wieder ältere Priester, die sich selbst als „frustrierte Konzilsgeneration†bezeichnen, und Jahrzehnte lang die Anthropozentrik bis zum Glaubenszweifel gelebt haben.
Doch was ist aus dem angekündigten großen Aufbruch nach dem Konzil geworden?
War die Öffnung zur Welt nicht häufig eine erstaunlich einfallslose Anbiederung an den Zeitgeist?
Wo sind die Massen in die Kirche geströmt, die man durch die „Modernisierung†der Liturgie und Verkündigung gewinnen wollte?
Zehntausende Priester haben in der Zeit nach dem Konzil ihr Amt aufgegeben, viele sind in ihrem Denken und Tun zum Protestantismus konvertiert und unzählige haben vor lauter Ent-täuschungen mit den Menschen ihre Freude an Gott verloren.
[.…]
Hindernisse auf dem Weg zum Altar
[.…]
Im Freundeskreis kann man schließlich leicht zum Außenseiter werden,
weil dort natürlich alle gläubig sind, aber eben im gesunden lauen Mittelmaß, das mit Fundis und Extremisten nichts anzufangen weiß.
Bleibt noch die Pfarre, in der man groß geworden ist. Dort müssten sich doch jetzt alle freuen, dass einer aus ihrer Mitte das Priesteramt anstrebt.
Tja, nur leider gibt es nahezu in jeder Pfarre andere, die das ebenso tun, oft schon seit Jahrzehnten und ohne Rücksicht auf die Glaubenslehre und Ordnung der Kirche.
Nicht wenige dieser selbsternannten Kirchenretter zelebrieren regelmäßig auf dem Tisch des Wirtshauses oder Pfarrcafés das Requiem des Priestertums.
Als Introitus dieser Sorgen-Ängste-Betroffenheits-Liturgie werden die
Klagelieder auf den Priestermangel angestimmt, die wehmütig verkünden, dass es vor vierzig Jahren etwa doppelt so viele Priester gab.
Verschwiegen wird fast immer die Tatsache, dass es vor vierzig Jahren auch vier Mal so viele praktizierende Gläubige gab.
Der einzelne Gläubige lebt also heute in der glücklichen Lage, dass sich der Priester viel besser um ihn kümmern kann.
Und dann auch noch das: Da kommt doch tatsächlich einer aus unserer aufgeschlossenen Pfarre, die knapp vor dem Zusperren steht, daher und wagt es, den Priestermangel zu verringern.
Immer wieder kam mir der Gedanke, ob es überhaupt möglich ist, dass ein Bub oder junger Mann seine von Gott geschenkte Berufung verwirklichen kann, wenn ihm sehr viele in seiner de facto von Laien geführten Pfarre vermitteln:
„Deine Mama oder dein Papa und auch der Herr Huber und die Frau Maier, die sind ganz tolle Wortgottesdienstleiter, sie machen die Messe viel besser als der Pfarrer. Wenn es dann keinen Pfarrer mehr gibt, werden sie die Pfarre leiten.
Das hat uns der Bischof schon angekündigtâ€
Leicht möglich, dass dann in einem Kind der Gedanke aufsteigt:
„Aha, die brauchen also keine Pfarrer mehr, naja, dann lerne ich wohl besser für einen anderen Beruf, sonst kriege ich noch Ärger…â€
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Es bleibt denn auch nur, sich den Aussagen S. E. Malcolm Kardinal Ranjith anzuschlissen.
In einem Grussschreiben anlässlich der 20. Generalversammlung der Internationalen Foederation Una Voce in Rom sagte er:
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„Liturgie kann deshalb niemals von Menschen geschaffen werden.
Wenn wir Gott so verehren, wie wir das wollen, und uns selbst die Regeln geben;
dann laufen wir Gefahr, erneut Aarons Goldenes Kalb zu produzieren.
Wir müssen fest darauf bestehen, dass Gottesdienst unsere Teilnahme an dem ist, was Gott selbst tut- sonst sind wir in der Gefahr, Götzendienst zu begehen.
Der Symbolismus der Liturgie hilft uns dabei, uns über das, was menschlich ist, zum Göttlichen zu erheben.
In dieser Hinsicht, das ist meine feste Überzeugung, ist der Vetus Ordo [die alte Messe] in hohem Maße und in größter Erfüllung der mystische und transzendente Ruf zur Begegnung mit Gott in der Liturgie.
Daher ist für uns die Zeit gekommen, nicht nur durch radikale Veränderungen den Inhalt der reformierten Liturgie zu erneuern, sondern auch immer stärker auf eine Rückkehr der alten Messordnung hinzuwirken, der den Weg zu einer wahrhaften Erneuerung der Kirche bietet, wie sie die Väter des Zweiten Vatikanischen Konzils so sehr erhofften.
Eine sorgfältige Lektüre der Konzils- Konstitution Sacrosanctum Concilium über die heilige Liturgie zeigt, dass die übereilten Veränderungen, die später in die Liturgie eingeführt wurden, keinesfalls im Sinne der Konzilsväter waren.
Daher ist es jetzt an der Zeit, entschlossen auf eine wahrhafte Reform der Reform hinzuarbeiten und auch auf eine Rückkehr zu der wahren Liturgie der Kirche, die sich in ihrer zweitausendjährigen Geschichte in einem beständigen Fluss entwickelt hat.
Ich hoffe und bete, dass das geschieht.“
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„…im Inneren stark zu bleiben, sich nicht in Streitereien zu verzetteln und vor allem junge Leute, junge Priester, für sich zu gewinnen.“
Das kann man nicht genug unterstreichen. Bitte keine unnötigen Streitigkeiten. Es gilt das was immer gilt, sich um das beste christliche Leben zu bemühen und durch das gute Beispiel anziehend zu sein (das Gegenteil wären zerstrittene Grüppchen, die sich gegenseitig keine Erfolge gönnen). Das Ziele ist für die Ausbreitung des Reich Gottes gut zu arbeiten und da sollte man sich über jeden Erfolg freuen. Es gibt genug Arbeit. Ein wichtiger Punkt wurde in vergangenen Artikeln bereits angesprochen: die Diakonie und das „Gehen zu den Rändern der Gesellschaft“. Hier sehe ich neben dem riesigen Betätigungsfeld auch ein Heilmittel gegen gew. Eigenarten, die traditionellen Gruppen, manchmal zu recht, vorgeworfen werden.
„Domine, non sum dignus…“, diese Haltung ist wichtig für uns und so gesehen ist es ein Ansporn für uns, wenn von höchster Stelle aus nun andere Prioritäten gelten. Wäre dies anders, hätte dies für uns die Gefahr uns zurückzulehnen, im Wissen auf der richtigen Seite zu sein, und die Gefahr der Streitigkeiten wäre größer. Nein, jetzt ist die Zeit „zum Ärmelaufkrempeln und zum Händefalten“ und unseren Beitrag für das Reich Gottes noch entschiedener zu leisten und dafür ist es gut, nicht auf der Sonnenseite zu stehen, das würde unserem Stolz zu sehr schmeicheln.
Aha -
Außer dass wir ganz viel sollen und nicht sollten und Haltungen einnehmen, die wir wiederum nicht einnehmen würden, wenn, ja wenn was, macht’s bei mir nur Bahnhof.
Ach ja: wer entscheidet eigentlich, welche Streitereien unnötig sind und welche nötig?
Und wohlan denn, wers noch nicht weiß: die Ränder sind nun unsere „sichere Seite“ – datum anno Domini 2013 durch neu gesetzte Prioritäten. Auf der Sonnenseite residiert der Papst, und ich bin am Rand, damit ich schön demütig bleibe. Dafür kremple ich dort anstelle des Hl. Vaters die Ärmel hoch, während er weder betet noch arbeitet, sondern viel redet.
Eine Frage hätte ich aber noch: was außer Ärmelhochkrempeln soll ich eigentlich „an den Rändern“ noch tun? Beten tu ich schließlich immer und überall – auch im Bad, auf dem Fahrrad und in der Kirche. Aber was macht man an so einem Rand? Und wie komme ich an den Rand? Mein Navi zeigt einfach keine Ränder an!
Zur information:
http://www.kipa-apic.ch/index.php?&pw=&na=0,0,0,0,f&ki=248688
und :
http://www.famillechretienne.fr/croire/pape-et-vatican/le-pape-francois-fait-un-geste-en-direction-des-traditionalistes_t9_s89_d71595.html
Le Saint-Père a accordé sa bénédiction apostolique à la Fraternité Sacerdotale Saint-Pierre, qui célèbre le vingt-cinquième anniversaire de sa fondation.
Le geste est symbolique. Le 28 octobre dernier, le pape François a accordé sa bénédiction apostolique à la Fraternité Sacerdotale Saint-Pierre, à l’occasion du vingt-cinquième anniversaire de sa fondation.
(…)le pape François estime qu’ « en célébrant les mystères sacrés selon la forme extraordinaire du rite romain (…), [les membres de la Fraternité de Saint-Pierre] contribuent, dans la fidélité à la tradition vivante de l’Église, à une meilleure compréhension et mise en Å“uvre du concile Vatican II ».
(…)
Il les exhorte « selon leur charisme propre, à prendre une part active à la mission de l’Église dans le monde d’aujourd’hui par le témoignage d’une vie sainte, d’une foi ferme et d’une charité inventive et généreuse »
Gott mit Dir, Heiliger Vater Franziskus !
Ja und?
Wenn Sie damit belegen wollen, dass der Papst die Alte Messe schätzt, muss ich Sie enttäuschen.
Für mich klingt das alles nach „Textbaustein. Und der Schluss:
„.. en célébrant…selon la forme extraordinaire…(ils) contribuent … à une meilleure compréhension et mise en oeuvre du concile Vatican II:“
Haha – die Feier der Alten Messe soll also ein Beitrag zum besseren Erfassen und Umsetzen des 2. Vatik. Konzils sein?!?! Das ist doch wirklich unsäglicher Blödsinn – das würden die Piusbrüder ebenso bestreiten wie alle, die vom Konzilsgeist bessen sind. Die Feier der Alten Messe ist ein „Nein!“ zu den Reformzwängen, die das Konzil ja sehr wohl angestoßen hat, wenn auch vielleicht nicht so extrem wie es dann geschah. man feiert – im Gegenteil – wie vor der Liturgiereform! Und ich glaube kaum, dass „das Konzil“ daran dachte, dass die Reform der Reform eine Rückkehr bedeuten würde…
Wenn ich also nicht annehmen will, dass der Papst Blödsinn geredet hat (und das will ich nicht!), muss ich davon ausgehen, dass dieser Text mit heißer Nadel gestrickt und aus Textbausteinen gebastelt ist.
..oder aber mal wieder zurechtinterpretiert wurde…
„… und vor allem junge Leute, junge Priester, .…. zu gewinnen“
Zur alten Liturgie gehört vor allem der Katechismus und zwar der ganze Katechismus, der unverkürzte Glaube.
Wo aber wird dieser noch gelehrt? Gerade an manchen jungen Leuten kann man sehen, daß sie sich begeistert der alten Messe zuwenden, fasziniert von der äußerlichen Schönheit, inneren Logik und Ordnung. Wie viele aber stürzen ab, weil sie die kath. Morallehre für negligabel halten? Die Piusbruderschaft mag noch auf diese Zusammenhänge hinweisen, bei den anderen Gemeinschaften – wo gibt es da den Einsatz für das Leben, die Gegendemonstrationen gegen die Homoparaden, gegen die Abtreibung? Das sind klare Aussagen, die von manchem als vorgestrig oder überflüssig betrachtet werden oder gar als Privatsache, die aber zur alten Messe dazugehören.
Im Prinzip gebe ich Ihnen recht.Doch Sie gestatten eine persönliche Erfahrung.
In Russland, während des satanischen Aggressionskrieges Hitlers sind in grosser Angst und Not manche Atheisten in Moskau in die wenigen“ noch arbeitenden“ Kirchen gegangen.Zur Beruhigung, sie wollten-wie sie sagten- schöne Musik hören angesichts der massiven Bedrohung.Durch die Worte der Heiligen Liturgie wurden sie hellhörig, langsam aber stetig zum Glauben geführt, den sie bewahrt haben auch unter sehr schwehren nachfolgenden Bedingungen.Gottes Allheiliger Geist hat sie sanft, aber stark angemahnt,in alle Wahrheit eingeführt.Ich meine die lieben jungen Leute,welche der ewiggültigen Liturgie beiwohnen werden durch deren Impulse schon auf den rechten Weg geführt.nicht automatisch-auch nicht wie wir es eben wirklich gerne hätten.Den Heiligen Geist kann niemand verhindern.Das mahnt mich zur hoffnungsvollen Geduld.
@hedi züger
Sie mögen recht haben. In Ausnahmesituationen ist vieles möglich. Und danken wir Gott, daß es solche Wunder immer wieder gibt.
Im Normalfall jedoch müssen wir uns um ein reines Leben bemühen, wenn wir der Hl. Messe beiwohnen wollen, ohne Schaden zu nehmen. Nehmen Sie einen Priester, der sich der Unzucht hingibt. Selbst wenn er zunächst sein Reden, seine Ansprachen und Predigten, mit der Glaubenslehre in Einklang zu bringen vermag – es wird ihm mit der Zeit immer weniger gelingen. Er wird auch in seiner Rede dem sündhaften Tun entsprechend häretisch werden. Ganz unmerklich schleicht sich das ein. Nur ein guter Baum bringt gute Früchte hervor. Daher ist es normalerweise für jeden, besonders für den Priester, der die alte Messe feiert von elementarer Bedeutung, daß er sich der schweren Sünde enthält.
@Hedi Züger
hatte Ihren Beitrag zu oberflächlich gelesen. Nicht der Meßbesuch, sondern der Kommunionempfang setzt den Gnadenstand voraus. Mein Einwand galt daher den Klerikern.
Sie sprechen von den lieben jungen Leuten, die durch den Meßbesuch zur Tiefe des Glaubens fanden. Ja, dieses Wunder geschieht zu allen Zeiten, überall. Ob wir große oder weniger große Sünder sind, an der Hl. Messe sollen, müssen wir teilnehmen. „Kommt alle zu mir, die Ihr mühselig und beladen seid.“ Von dort her erhalten wir die Kraft, um im Guten zu wachsen, um überhaupt treu sein zu können. Wohin sollten wir uns denn sonst wenden? Der häufige Meßbesuch, gerade der alten Messe, die so tief an die Wurzel geht, hilft dem Sünder, dass er sich bekehre und dem Bekehrten zur Beharrlichkeit.
@Zeitschnur
„Haha
Aha“,
antworten Sie…
Ja… Leider kann man mit Ihnen kein Gespräch führen. Sie rügen.
Klingt auch ein wenig hysterisch 🙂
Wie könnte ich enttäuscht sein ? Da ich Christ bin, habe ich keine Angst und bin voller Hoffnung und Freude !
@ Judith
Ich hatte nichts gerügt, sondern gesagt, dass dieser Text F.s wie ein Textbaustein klingt.
Sie wissen, was das Wort „hysterisch“ bedeutet? Und was „enttäuscht sein“ ist?
„Ent-täuschung“ bedeutet: aufwachen aus einer Täuschung. Deshalb sag ich es noch mal:
Das sind einfach schöne Grußworte zu einem Jubiläum, mehr nicht. Wer die Alte Messe zelebriert, will ganz bestimmt nicht das Konzil umsetzen und das Verständnis fürs Konzil wecken.
Wer heutzutage die Alte Messe pflegt, bezieht sich nach Jahrzehnten des Raubbaus, der Verwilderung, der Unordnung und des Glaubensabfalls zurück auf einen Ritus, der alles, was man mit dem Konzil aufgegeben hat, zumindest einmal evoziert.
Dass viele das nicht erfassen, liegt einfach daran, dass das Konzil einen beispiellosen Verlust eingeleitet hat.
Die „jungen Leute“ sind nicht nur liturgisch, sondern auch in Sachen des Glaubens total ungebildet. Ich habe die Tragödie selbst miterlebt, als mein Sohn Erstkommunion hatte. Man legt die Ausbildungswochen in die Hand der Eltern – und die teilen den Kindern dann ihre ganzen Glaubensdefizite und Zweifel mit. Von der Lehre erfahren die Kleinen nix. Und viele Pfarrer sind ja auch nicht unbedingt Garanten für eine klare Lehre und ein umfangreiches Glaubenswissen. Es ist nur ein Spektakel, Hauptsache wir haben uns alle lieb und Gott hat uns lieb, aber um Gottes Willen bloß nicht in die Tiefe gehen – es könnte ja Differenzen geben…
In diese Trümmerlandschaft hinein kann man nicht erhoffen, dass die Alte Messe sich tief verankern kann.
Man kann eher vermuten, dass F. altrituelle Orden für eine Art Folklore-Vereine hält, die halt auf ihre Weise – solange es nicht um sich greift – den Glauben verkünden.
Die Ausführungen Mosebachs charakterisieren die Lage. Was ist das für ein Papst ? Hat er selbst Vorstellungen oder folgt er nur dem von welchen Kräften inzenierten Mainstream ? Ist er schlicht überfordert ? Seilschaften besetzen Aufgabenbereiche. So stellt sich Kirche dar. Leider in manchen teilen. Dennoch bleiben wir unbelehrbare Optimisten für ein neues morgen, katholisch, römisch-katholisch, eben.