Am Ende der heutigen Generalaudienz am Mittwoch, dem 20. November 2024, kündigte Papst Franziskus an, daß er im Heiligen Jahr 2025 den seligen Carlo Acutis am 1. Juni, am „Internationalen Kindertag“, und den seligen Piergiorgio Frassati am 12. August, am „Internationalen Tag der Jugend“, heiligsprechen wird.
Der selige Carlo Acutis wurde am 3. Mai 1991 in London geboren, wo sich seine italienischen Eltern wegen der Arbeit seines Vaters aufhielten. Seine Kindheit verbrachte er in Mailand. Von seinen Eltern lernte er Jesus Christus zu lieben. Er besuchte Ordensschulen, zunächst der Marcellinen, dann der Jesuiten, und war eifrig bemüht, seine Liebe zu Jesus und zur Gottesmutter zu leben. Er erkrankte an einer akuten Form von Leukämie, die er als eine Prüfung akzeptierte, die er für den Papst und die Kirche aufopferte. Als technisch interessierter Autodidakt baute er eine eigene Internetseite zur Förderung des Eucharistieverständnisses und der eucharistischen Anbetung. Am 12. Oktober 2006 verstarb er im Krankenhaus San Gerardo in Monza im Alter von 15 Jahren. Er wurde auf dem kleinen Friedhof von Mongerone in der Nähe seines Heimatortes Cernusco sul Naviglio bei Mailand begraben. 2019 wurde Acutis im Zuge des Seligsprechungsprozesses exhumiert und in einem Glassarkophag in der Kirche Santa Maria Maggiore in Assisi beigesetzt. Diese Kirche befindet sich nahe der Stelle, wo der heilige Franz von Assisi sich seiner Kleider entledigte, um gegenüber dem Vater allen Besitzansprüchen zu entsagen. Am 10. Oktober 2020 wurde Carlo Acutis in der Oberkirche der Basilika des heiligen Franz von Assisi von Papst Franziskus seliggesprochen. Am 23. Mai 2024 folgte die Anerkennung des zweiten für die Heiligsprechung notwendigen Wunders. Carlo Acutis wird seit längerem der Jüngste sein, der in den Heiligenhimmel eingeht. Papst Pius XII. sprach 1950 Maria Goretti heilig. Das Mädchen war 1902 im Alter von elf Jahren verstorben, als sie versucht hatte, sich gegen einen Vergewaltiger zu verteidigen. 2016 wurde José Luis Sanchéz del Río seliggesprochen, der 1928 während der freimaurerischen Christenverfolgung in Mexiko im Alter von 14 Jahren gefangengenommen und aus Haß gegen den Glauben getötet worden war. Der liturgische Gedenktag Acutis ist der 12. Oktober, sein Todestag, der für die Kirche sein Dies natalis ist, sein Geburtstag für den Himmel.
Der selige Pier Giorgio Frassati wurde 1901 in Turin in eine wohlhabende bürgerliche Familie hineingeboren: Sein Vater war Alfredo Frassati, Eigentümer von „La Stampa“, einer der einflußreichsten Tageszeitungen Italiens und von 1913 bis 1953 Senator des Königreichs und dann der Republik Italien. Seine Mutter war Adelaide Ametis, eine bekannte Malerin. In einer Zeit, in der in Turin eine verstärkte unternehmerische Entwicklung begann, wurde Pier Giorgio Frassati auf die Schwierigkeiten aufmerksam, mit denen die Arbeiter zu kämpfen hatten. Nachdem er mit der Armut in Berührung gekommen war, wurde er bereits während der Schulzeit in der Vinzenzkonferenz für die Armen und Schwachen aktiv. So zeichnete er sich als ein Freund für alle aus und durch ein uneingeschränktes Vertrauen in Gott und die Vorsehung. Er wurde zur persönlichen geistlichen Vervollkommnung Mitglied verschiedener katholischer Kongregationen, darunter der Marianischen Kongregation, ging häufig zur Kommunion und schloß sich dem „Eucharistischen Kreuzzug“ an. Mit seinen engsten Freunden gründete er eine heitere „Gesellschaft“, die sich „Zwielichtige Gestalten“ nannte, um gleichaltrige junge Leute dazu anzuleiten, sich gegenseitig in ihrem inneren Leben und in der Fürsorge für die Armen zu helfen. Er starb am 4. Juli 1925 im Alter von 24 Jahren an einer akuten Poliomyelitis (Kinderlähmung). Er wurde in der Familiengruft der Familie Frassati in Pollone bei Biella begraben. 1981 wurde sein Grab im Zuge des Seligsprechungsprozesses geöffnet und dabei festgestellt, daß sein Körper außergewöhnlich gut erhalten war. Darin wurde eine Bestätigung seiner Heiligkeit gesehen. Am 20. Mai 1990 wurde Pier Giorgio Frassati von Papst Johannes Paul II. in der Basilika Maria Auxilium Christianorum (Maria, Hilfe der Christen) des Mutterhauses der Salesianer Don Boscos in Turin seliggesprochen. In dieser Basilika befindet sich seither auch sein Grab.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Katholisches.info
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