(Rom) Für den 26.–28. März 2020 ist vom Vatikan ein Wirtschaftsgipfel mit dem Titel „The Economy of Francisco“ (Die Wirtschaft von Franziskus) vorgesehen. Die Austragung soll in Assisi stattfinden in Anwesenheit von Papst Franziskus und mehreren Nobelpreisträgern.
Der Vatikan überlegt eine Verschiebung des Wirtschaftsgipfels wegen des Coronavirus, der sich in Italien ausbreitet und dort bereits 17 Tote und mehr als 500 Ansteckungen verursachte.
Das Organisationskomitee der Veranstaltung „The Economy of Francisco“, für die unter anderem die Nobelpreisträger Amartya Sen und Muhammad Yunus im Programm vorgesehen sind, sandte einen Brief an die mehr als 2.500 Personen aus 115 Staaten, die sich bereits angemeldet haben. Darin wird vor dem Coronavirus gewarnt und eine eventuell notwendige Verschiebung angekündigt.
Der Brief erinnert an die „schwere Krise in verschiedenen Teilen der Welt“ nach der Ausbreitung von Covid-19 und garantiert, daß die Behörden die Entwicklung „mit größerer Aufmerksamkeit“ verfolgen. Zugleich wird die Tür offengelassen, ob es zu einer Verschiebung kommt. Dazu würden weitere Gespräche mit den Behörden geführt werden, wobei ausdrücklich betont wird, daß die Veranstaltung „unter keinen Umständen“ abgesagt wird.
Nach Angaben des Organisationskomitees erfolgt die Bestätigung oder Nichtbestätigung der Veranstaltung „Anfang März“, wahrscheinlich noch vor einer für Dienstag, 15.00 Uhr, in Rom einberufenen Pressekonferenz, bei der das vollständige Programm des Wirtschaftsgipfels vorgelegt werden soll. Diese Pressekonferenz in der italienischen Hauptstadt war ursprünglich bereits für den vergangenen Dienstag, den 25. Februar geplant, wurde jedoch ohne Nennung von Gründen verschoben.
Die angemeldeten Teilnehmer werden informiert, „auf die Nachricht zu warten“, ob die Veranstaltung verschoben wird oder nicht, „bevor sie ihre Flugtickets kaufen oder stornieren“.
Die Veranstaltung, zu der Ökonomen und junge Unternehmer aus aller Welt eingeladen wurden, hat bereits jetzt „alle Rekorde“ gebrochen, wie es im Vatikan heißt. Allerdings handelt es sich um die erste Veranstaltung dieser Art. Papst Franziskus will eine „Alternative“ zum gegenwärtig vorherrschenden Wirtschaftssystem anstoßen. Dazu nahm er sehr bald schon am Beginn seines Pontifikats mit dem Apostolischen Schreiben Evangelii gaudium vom 24. November 2013 Stellung. Darin findet sich die apodiktische Aussage: „Diese Wirtschaft tötet“.
Während der drei Veranstaltungstage wird Assisi in 12 Sektoren unterteilt, in denen die Teilnehmer die „großen Probleme und Fragen“ der Wirtschaft von heute und morgen erörtern werden.
Zu den bereits bekanntgegebenen Themen (Sektoren) gehören „Finanzen und Menschlichkeit“, „Landwirtschaft und Gerechtigkeit“, „Energie und Armut“, „CO2 und Ungleichheit“ und „Wirtschaft und Frauen“.
Papst Franziskus wird auf alle Fälle am Abschluß des nach ihm benannten Wirtschaftsgipfels nach Assisi kommen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Telam (Screenshot)