„Eine bekannte Rechtsanwaltskanzlei steht regelmäßig vor der Aufgabe, junge Juristen und Konzipienten anzustellen. Die Kanzlei entwickelte für die Nachwuchsauswahl ein ausgefeiltes Testsystem.
Die Bilanz dieser Tests ist bestürzend und bietet ein vernichtendes Bild unseres Bildungssystems. Denn während die jungen Juristen voll des Paragraphenwissens sind, haben viele in zwei zentralen Bereichen große Lücken. Erstens bei der Allgemeinbildung […]. Das andere riesige Loch ist alles, was mit Zahlen zu tun hat. Dabei geht es nicht etwa um komplizierte Gleichungen mit mehreren Unbekannten, sondern um Fragen wie: ‚Wieviel ist 30 Prozent von 2100 Euro?‘ Antwort der Hälfte aller Kandidaten: ‚??‘
PS: Korrektes und verständliches Deutsch können die meisten übrigens auch nicht. Dafür gendern sie.“
Andreas Unterberger, Chefredakteur ab 1994 der Tageszeitung Die Presse und dann von 2005–2009 der Wiener Zeitung, am 17. September 2017 in seinem Blog Unterbergers Tagebuch.
Bild: uni-graz.at (Screenshot)