Protestantische Theologen bestätigen die Stiftung der Kirche durch Jesus Christus


Die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche Jesu Christi
Die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche Jesu Christi.

Eine Glos­se nach älte­ren Vor­la­gen von Hubert Hecker.

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Die una sanc­ta catho­li­ca et apo­sto­li­ca ist die römisch- katho­li­sche Kir­che in der Kon­ti­nui­tät mit der apo­sto­li­schen Urkirche.

Als der rebel­li­sche Augu­sti­ner­mönch Mar­tin Luther und sei­ne Anhän­ger nach 1520 dar­an­gin­gen, ihre neu­gläu­bi­ge Gemein­schaft im Deut­schen Reich an die Stel­le der ver­ket­zer­ten Papst­kir­che zu set­zen, stan­den sie im Begrün­dungs­zwang, ihren Bruch mit der Kir­che zu legitimieren.

Sie erfan­den dazu die soge­nann­ten Deka­denz-Theo­rie: Die Römi­sche Kir­che sei im Hoch­mit­tel­al­ter vom christ­li­chen Pfad abge­irrt und zum Katho­li­zis­mus dege­ne­riert. Die Pro­te­stan­ten in der Refor­ma­ti­on wür­den die Tra­di­ti­on der wah­ren (Ur-)Kirche wie­der auf­neh­men, die nur etwa bis zur Jahr­tau­send­wen­de bestan­den hätte.

Spä­te­re Pro­te­stan­ten scho­ben das Ent­ste­hungs­da­tum des Katho­li­zis­mus noch wei­ter zurück: bis zur Kon­stan­ti­ni­schen Wen­de im Jahr 313, als die Kir­che begon­nen hät­te, die Kir­che des römi­schen Staats zu wer­den. Die wah­re Kir­che der Apo­stel habe nur in den ersten zwei Jahr­hun­der­ten existiert.

Der pro­te­stan­ti­sche Theo­lo­ge Adolf von Har­nack (+ 1930) setz­te die Geburts­stun­de des Katho­li­zis­mus noch wei­ter zurück, näm­lich an den Anfang des zwei­ten Jahr­hun­derts: „Bezeich­net man unter ‚katho­lisch‘ die Lehr- und Geset­zes­kir­che, so ist sie damals im Kampf mit dem Gno­sti­cis­mus entstanden.“

Ande­re pro­te­stan­ti­sche Gelehr­te des 20. Jahr­hun­derts ver­la­ger­ten das Ent­ste­hen der katho­li­schen Kir­che bis hin­ein ins Neue Testa­ment. Die Sor­ge um die rech­te Leh­re, kirch­li­che Dis­zi­plin und Wei­ter­ga­be von Amt und Macht – Ele­men­te, die uns in den neu­te­sta­ment­li­chen Pasto­ral­b­rie­fen begeg­nen – wie­sen untrüg­lich auf das Ent­ste­hen des soge­nann­ten Früh­ka­tho­li­zis­mus hin.

Pro­te­stan­ti­sche Theo­lo­gen wie Ernst Käse­mann (+ 1998), Hans Con­zel­mann (+ 1989) und ande­re gin­gen noch wei­ter und glaub­ten den Katho­li­zis­mus schon bei den Evan­ge­li­sten Lukas und Mat­thä­us zu fin­den: „Der Früh­ka­tho­li­zis­mus resul­tier­te neu­te­sta­ment­lich letzt­lich aus dem Auf­hö­ren der Nah­erwar­tung, sofern an deren Stel­le die Ekkle­sio­lo­gie trat“ – so Käsemann.

Moder­ne pro­te­stan­ti­sche Neu­te­sta­ment­ler sind noch radi­ka­ler in der Rück­ver­la­ge­rung der Geburts­stun­de des Katho­li­zis­mus. Jesus selbst sei dafür ver­ant­wort­lich. Er habe die vom Vater emp­fan­ge­ne Offen­ba­rung in defi­nier­te Inhal­te, eine sprach­lich fixier­te Bot­schaft und von sei­ner kul­tu­rel­len Umwelt ent­lehn­te Dar­stel­lungs­for­men übersetzt.

Die­se scharf­sin­ni­ge Argu­men­ta­ti­on pro­te­stan­ti­scher Theo­lo­gen impli­ziert die Bestä­ti­gung der katho­li­schen Leh­re, dass die una sanc­ta catho­li­ca et apo­sto­li­ca durch Jesus Chri­stus selbst gestif­tet ist.

Text: Hubert Hecker
Bild: Wikicommons

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1 Kommentar

  1. Die katho­li­sche Kir­che geht natür­lich auf Jesus zurück. Das Kir­chen­ver­ständ­nis ist ein qua­li­ta­ti­ver und kei­ne zeit­li­che Unter­schei­dung. Auch die heu­ti­ge kath. Kir­che kann qua­li­ta­tiv mehr oder weni­ger urge­meind­li­che Gemein­den haben. Die Fra­ge ist doch: Han­delt die reli­giö­se Insti­tu­ti­on noch in Jesus Sinn oder hat sich die äußer­li­che Form verselbstständigt.

    Das erle­ben wir im Übri­gen im glei­chen Maß bei pro­te­stan­ti­schen und sogar frei­kirch­li­chen Struk­tu­ren. Das beginnt als Gemein­schaft von Glau­bi­gen (z.B. als Haus­kreis) und umso mehr Men­schen dazu­kom­men umso stär­ker tritt die Bezie­hung mit den ande­ren und mit Gott in den Hin­ter­grund und orga­ni­sa­to­ri­sche Inter­es­sen der anfangs infor­mel­len und mit der Zeit immer for­mel­le­ren Struk­tur in den Vor­der­grund. Bis irgend­wann nicht mehr etwas Leben­des wie der Näch­ste und wie Gott son­dern die leb­lo­se Insti­tu­ti­on im Zen­trum stehen.

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