(Rom) Teresa von Avila wird von der katholischen Kirche als Heilige verehrt und wurde zur Kirchenlehrerin erhoben. 1515 wurde sie in Avila in Kastilien als Teresa Sánchez de Cepeda y Ahumada geboren. Bemerkenswerterweise wird die Karmelitin auch in der anglikanischen und in der evangelischen Kirche mit Gedenktagen geehrt. Der Grund könnte derselbe sein, weshalb derzeit katholische Kirchenvertreter erstaunlich unkritisches Lob für Martin Luther finden: Man hat sie nicht gelesen.
Teresa von Avila bezeichnete den Protestantismus, namentlich die Lutheraner, als „unglückselige Sekte“, die „Schaden und Massaker“ anrichtet.
Die Heilige, die von 1515 bis 1582 lebte, war Zeitzeugin der Spaltung der lateinischen Christenheit, die Luther und andere „Reformatoren“ ins Werk setzten. Kardinal Gerhard Müller nannte ihn deshalb vor wenigen Tagen einen „Revolutionär“. Er sei kein Reformer, denn eine „Reform“ der Kirche sehe anders aus – damals wie heute.
Die zitierten Worte über Luther und seine Lehre schrieb Teresa von Avila im Vorwort zu ihrem Buch „Weg der Vollkommenheit“ (Camino de Perfección), das 1566/1567 erschienen ist.
Wörtlich schrieb die Heilige:
„In dieser Zeit erhielt ich Nachricht von den Schäden und den Massakern, die von den Lutheranern – und was sonst noch zu dieser unglückseligen Sekte dazukommt – angerichtet wurden. Ich habe großen Schmerz empfunden und als könnte ich etwas oder wäre ich etwas, habe ich mit dem Herrn geweint und ihn angefleht, soviel Bösem Abhilfe zu schaffen. Mir schien, als hätte ich tausendmal das Leben hingegeben, um eine von den vielen Seelen zu retten, die dort verlorengingen… Ich dachte, daß wir durch die Hingabe aller [Mitschwestern] im Gebet für die Verteidiger der Kirche, für die Prediger und für die Theologen, die sie unterstützen, so gut als möglich diesem meinem Herrn helfen, der so sehr verfolgt wird durch jene, denen er soviel Gutes getan hat, sodaß es scheint, als wollten Ihn diese Verräter erneut kreuzigen, und Er keinen Ort hat, wo er sein Haupt betten kann…
Oh mein Erlöser, mein Herz kann nicht so weit gehen, ohne vor Schmerz zu brechen! Was ist das heute für ein Verhalten der Christen? Ist es möglich, daß Euch immer jene verfolgen, die Euch am meisten verdanken? Jene, denen Ihr die größten Gnaden geschenkt, die Ihr als Eure Freunde erwählt, unter denen Ihr gewohnt und denen Ihr Euch in den Sakramenten geschenkt habt? Sind diese nicht satt von den Qualen, die Ihr für sie erlitten habt?… Die Welt steht in Flammen.
Sie wollen Christus erneut verurteilen, indem sie tausend Zeugnisse gegen Ihn sammeln. Sie wollen Seine Kirche verleumden.“
Text: Giusepp Nardi
Bild: Wikicommons
Was die Lutheraner betrifft, schreibt die heilige Kirchenlehrerin Theresia von Avila u. a. auch in ihrer Autobiographie in Kapitel 32, wo sie über ihre Vision von der Hölle berichtet (momentan liegt mir lediglich eine Fassung aus dem Carmel in Frankreich vor: http://www.carmel.asso.fr/Vision-de-l-enfer-et-fondation-de.html ):
« Cette vision a fait naître en moi une indicible douleur à la vue de tant d’âmes qui se perdent, et en particulier de ces luthériens que le baptême avait rendus membres de l’Église. Elle m’a donné en outre les plus ardents désirs de travailler à leur salut : pour arracher une âme à de si horribles supplices, je le sens, je serais prête à immoler mille fois ma vie. Je m’arrête souvent à cette pensée : nous sommes naturellement touchés de compassion quand nous voyons souffrir une personne qui nous est chère, et nous ne pouvons nous empêcher de ressentir vivement sa douleur quand elle est grande. Qui pourrait donc soutenir la vue d’une âme en proie pour une éternité à un tourment qui surpasse tous les tourments ? Quel cÅ“ur n’en serait déchiré ? Émus d’un commisération si grande pour des souffrances qui finiront avec ]a vie, que devons-nous sentir pour des douleurs sans terme ? Et pouvons-nous prendre un moment de repos, en voyant la perte éternelle de tant d’âmes que le démon entraîne chaque jour avec lui dans l’enfer ? »
Ich übersetze wie folgt:
Diese Vision hat in mir einen unsagbaren Schmerz entstehen lassen beim Anblick von so vielen Seelen, die verloren gehen, und besonders von diesen Lutheranern, die die Taufe zu Gliedern der Kirche gemacht hatte. Sie hat mir darüber hinaus den brennendsten Wunsch eingegeben, für ihr Heil zu arbeiten: um eine Seele solch schrecklichen Qualen zu entreißen, fühle ich, wäre ich bereit, mein Leben tausendmal zu opfern. Ich halte mich oft bei diesem Gedanken auf: wir sind natürlicherweise zum Mitleid gerührt, wenn wir eine Person leiden sehen, die uns teuer ist, und wir können uns nicht hindern, ihren Schmerz lebhaft zu empfinden, wenn er groß ist. Wer könnte daher den Anblick einer Seele ertragen, die für eine Ewigkeit einer Qual preisgegeben ist, die alle Qualen übersteigt? Welches Herz wäre davon nicht zerrissen? Von einem so großen Mitleid für Leiden gerührt, die mit dem Leben enden werden, was müssen wir für Schmerzen ohne Ende empfinden? Und können wir einen Moment ruhig sein, wenn wir den ewigen Verlust so vieler Seelen sehen, die der Teufel jeden Tag mit sich in die Hölle fortreißt?
Wenn Teresa von Avila heute leben würde, müsste sie sofort sterben über die Zersetzung der Heiligen Katholischen Kirche.