Den katholischen Glauben verletzt man nicht nur durch Häresie


Das Video des Papstes: Nach Maßstab der "theologischen Zensuren": "zur Häresie verleitend, mißverständlich, ärgerniserrgend"
Das Video des Papstes: Nach Maßstab der "theologischen Zensuren": "zur Häresie verleitend, mißverständlich, ärgerniserrgend"

von Rober­to de Mattei*

Anzei­ge

In einem lan­gen Inter­view, das am 30. Dezem­ber in der Wochen­zei­tung Die Zeit erschie­nen ist, wirft Kar­di­nal Ger­hard Mül­ler, der Prä­fekt der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on eine Fra­ge von ent­schei­den­der Aktua­li­tät auf. Als die Inter­viewe­rin den Prä­fek­ten fragt, was er von jenen Katho­li­ken den­ke, die dem Papst vor­wer­fen, die Leh­re gering zu schät­zen, sei­ner Kir­che zu scha­den und ihn sogar als „Häre­ti­ker“ bezeich­nen, ant­wor­tet er:

„Nicht nur von Amts wegen, son­dern auch aus per­sön­li­cher Über­zeu­gung muss ich wider­spre­chen. Häre­ti­ker im Sinn der theo­lo­gi­schen Defi­ni­ti­on ist ein Katho­lik, der hart­näckig eine geof­fen­bar­te und von der Kir­che zu glau­ben vor­ge­leg­te Wahr­heit leug­net. Etwas ganz ande­res ist es, wenn auch die offi­zi­ell bestell­ten Leh­rer des Glau­bens sich viel­leicht unglück­lich, miss­ver­ständ­lich oder vage aus­drücken. Das Lehr­amt von Papst und Bischö­fen steht nicht über dem Wort Got­tes, son­dern dient ihm. […] Päpst­li­che Ver­laut­ba­run­gen haben übri­gens einen unter­schied­li­chen Ver­bind­lich­keits­grad – ange­fan­gen von einer letzt­ver­bind­li­chen Ent­schei­dung ex cathe­dra bis zu einer Homi­lie, die eher der geist­li­chen Ver­tie­fung dient.“

Heu­te neigt man dazu, in eine sim­pli­fi­zie­ren­de Dicho­to­mie zwi­schen Häre­sie und Ortho­do­xie zu ver­fal­len. Die Wor­te von Kar­di­nal Mül­ler erin­nern uns dar­an, daß es zwi­schen weiß (die voll­stän­di­ge Ortho­do­xie) und schwarz (die offe­ne Häre­sie) ein Grau­zo­ne gibt, die von den Theo­lo­gen mit Prä­zi­si­on erkun­det wur­de. Es gibt dok­tri­nel­le The­sen, die, obwohl nicht aus­drück­lich häre­tisch, von der Kir­che je nach Schwe­re und Wider­spruch zur katho­li­schen Leh­re mit theo­lo­gi­schen Qua­li­fi­ka­tio­nen miß­bil­ligt wur­den. Der Wider­spruch gegen die Wahr­heit arti­ku­liert sich in unter­schied­li­chem Grad je nach­dem ob direkt oder indi­rekt, unmit­tel­bar oder fern, offen oder ver­steckt und so wei­ter. Die „theo­lo­gi­schen Zen­su­ren“ (nicht zu ver­wech­seln mit den kirch­li­chen Zen­su­ren oder Stra­fen) brin­gen, wie Pater Sisto Car­te­chi­ni in sei­nem Stan­dard­werk [1]Sisto Car­te­chi­ni, Dall’opinione al dog­ma. Valo­re del­le note teo­lo­gi­che, Edi­zio­ni “La Civil­tà  Cat­to­li­ca“, Rom 1953 erklärt, das nega­ti­ve Urteil der Kir­che über einen Begriff, eine Mei­nung oder eine gan­ze theo­lo­gi­sche Leh­re zum Ausdruck.

Die­ses Urteil kann pri­vat sein, wenn es von einem oder meh­re­ren Theo­lo­gen aus eige­ner Initia­ti­ve abge­ge­ben wird, oder öffent­lich und offi­zi­ell, wenn es von der kirch­li­chen Auto­ri­tät ver­kün­det wird.

Im Lexi­kon der Dog­ma­tik von Kar­di­nal Pie­tro Paren­te und Msgr. Anto­nio Pio­lan­ti heißt es:

„Die For­meln der Bean­stan­dung sind zahl­reich mit einer Gra­dua­li­tät, die vom Mini­mum zum Maxi­mum reicht. Sie las­sen sich in drei Kate­go­rien grup­pie­ren. Erste Kate­go­rie: in Bezug auf den dok­tri­nel­len Inhalt kann eine theo­lo­gi­sche Ange­le­gen­heit bean­stan­det wer­den: a) als häre­tisch, wenn sie offen einer von der Kir­che defi­nier­ten Glau­bens­wahr­heit wider­spricht; bei gerin­ge­rer Aus­prä­gung des Wider­spruchs kann je nach Inten­si­tät von der The­se gesagt wer­den, daß sie nahe der Häre­sie ist, oder einen häre­ti­schen Bei­geschmack hat; b) als irrig, wenn sie einer theo­lo­gi­schen Schluß­fol­ge­rung wider­spricht, die sich von einer offen­bar­ten Wahr­heit und einem Prin­zip der Ver­nunft her­lei­tet; wenn sie sich einem ein­fa­chen Urteil wider­setzt, das von Theo­lo­gen all­ge­mein geteilt wird, wird die Ange­le­gen­heit als temer­a­ria [toll­kühn] bean­stan­det. Zwei­te Kate­go­rie: in Bezug auf die man­gel­haf­te Form kann die The­se als miß­ver­ständ­lich, zwei­fel­haft, spitz­fin­dig, ver­däch­tig, schlecht klin­gend usw. bean­stan­det wer­den auch wenn sie kei­ner Glau­bens­wahr­heit in dok­tri­nel­ler Hin­sicht wider­spricht. Drit­te Kate­go­rie: in Bezug auf die Wir­kung, die sie wegen der beson­de­ren Umstän­de der Zeit und des Ortes ent­fal­ten kann, auch wenn sie weder dem Inhalt oder der Form nach irrig ist. In die­sem Fall wird die The­se als ver­kehrt, laster­haft, skan­da­lös, gefähr­lich, ver­füh­re­risch bean­stan­det.“ [2]Dizio­na­rio di teo­lo­gia dog­ma­ti­ca, Stu­di­um, Roma 1943, S. 45–46.

In allen die­sen Fäl­len fehlt der katho­li­schen Wahr­heit die dok­tri­nel­le Voll­stän­dig­keit oder sie wird auf man­gel­haf­te und unan­ge­mes­se­ne Wei­se ausgedrückt.

Die­se Prä­zi­si­on in der Beur­tei­lung der Irr­tü­mer ent­wickel­te sich vor allem im 17. und 18. Jahr­hun­dert, als die Kir­che der ersten Häre­sie ent­ge­gen­tre­ten muß­te, die dafür kämpf­te, in der der Kir­che blei­ben zu kön­nen: dem Jan­se­nis­mus. Die Stra­te­gie der Jan­se­ni­sten, wie spä­ter auch der Moder­ni­sten, war die, ihre vol­le Recht­gläu­big­keit zu behaup­ten, trotz der wie­der­hol­ten Ver­ur­tei­lun­gen. Um einer Ankla­ge wegen Häre­sie zu ent­ge­hen, dach­ten sie sich zwei­deu­ti­ge und miß­ver­ständ­li­che Glau­bens- und Moral­for­meln aus, die sich nicht offen dem katho­li­schen Glau­ben wider­setz­ten und es ihnen erlaub­ten, in der Kir­che zu blei­ben. Mit eben­sol­cher Sorg­falt und Ent­schlos­sen­heit mach­ten die ortho­do­xen Theo­lo­gen die Irr­tü­mer der Jan­se­ni­sten aus­fin­dig und bean­stan­de­ten sie nach ihren spe­zi­fi­schen Merkmalen.

Papst Cle­mens XI., bean­stan­de­te am 8. Sep­tem­ber 1713 mit der Bul­le Uni­ge­ni­tus Dei fili­us 101 The­sen des Buches Réfle­xi­ons mora­les des jan­se­ni­sti­schen Theo­lo­gen Pas­quier Ques­nel unter ande­rem als

„fal­sas, cap­tio­sas, male sonan­tes, piarum auri­um offen­si­v­as, scan­da­losas, per­ni­cio­sas, temer­a­ri­as, Eccle­siae et eius pra­xi ini­urio­sas, neque in Eccle­si­am solum, sed eti­am in pote­sta­tes sae­cu­li con­tu­me­lio­sas, sedi­tio­sas, impi­as, blas­phe­mas, suspec­tas de hae­re­si ac hae­re­sim ipsam sapi­en­tes, nec­non hae­re­ti­cis et hae­re­si­bus ac eti­am schis­ma­ti faven­tes, erro­n­e­as, hae­re­si pro­xi­mas, plu­ries dam­na­tas, ac demum hae­re­ti­cas.“ [3]DH, 2502

Pius VI. ver­ur­teil­te in der Bul­le Auc­torem fidei vom 28. August 1794 sei­ner­seits 85 The­sen der jan­se­ni­sti­schen Syn­ode von Pistoia (1786). Eini­ge die­ser The­sen wer­den aus­drück­lich als häre­tisch bezeich­net, ande­re hin­ge­gen je nach­dem als: schis­ma­tisch, häre­sie­ver­däch­tig, zur Häre­sie ver­lei­tend, den Häre­ti­kern gün­stig, falsch, irrig, schäd­lich, ärger­ni­s­er­re­gend, toll­kühn, belei­di­gend für die gemein­sa­me Pra­xis der Kir­che. [4]DH, 2600–2700 Jeder die­ser Begrif­fe hat eine unter­schied­li­che Bedeu­tung. So ist die The­se, mit der sich die Syn­ode über­zeugt gibt, daß der Bischof von Jesus Chri­stus alle not­wen­di­gen Rech­te für eine gute Regie­rung in sei­ner Diö­ze­se erhal­ten habe, unab­hän­gig vom Papst und den Kon­zi­len (Nr. 6) „irrig“ und „ver­lei­tet zum Schis­ma und zum Umsturz der hier­ar­chi­schen Ord­nung“. Jene, mit der der Lim­bus ver­wor­fen wur­de (Nr. 26), wird als „falsch, toll­kühn, belei­di­gend gegen­über den katho­li­schen Schu­len“ bean­stan­det. Die Pro­po­si­ti­on, die es ver­bie­tet, Reli­qui­en und Blu­men auf den Altar zu stel­len (Nr. 32), wird als „toll­kühn, belei­di­gend für den from­men und aner­kann­ten Brauch der Kir­che“ bezeichnet.

Eine Ana­ly­se des Schluß­be­richts der Bischofs­syn­ode von 2015, durch­ge­führt nach den Grund­sät­zen der katho­li­schen Theo­lo­gie und Moral, kann nicht anders, als schwer­wie­gen­de Män­gel in die­sem Doku­ment fest­zu­stel­len. Vie­le The­sen könn­ten als schlecht klin­gend, irrig, toll­kühn usw. bean­stan­det wer­den, auch wenn kei­ne for­mal häre­tisch ist.

Jüngst, am 6. Janu­ar 2016, wur­de auf allen sozia­len Netz­wer­ken der Welt eine Video­bot­schaft von Papst Fran­zis­kus ver­brei­tet, die dem inter­re­li­giö­sen Dia­log gewid­met ist. Dar­in schei­nen Katho­li­ken, Bud­dhi­sten, Juden und Mos­lems im Namen eines gemein­sa­men Glau­bens- und Lie­bes­be­kennt­nis­ses auf die­sel­be Ebe­ne gestellt als „Kin­der (eines) Got­tes“, dem jeder in sei­ner eige­nen Reli­gi­on begegnet.

Die Wor­te von Fran­zis­kus, in Ver­bin­dung mit den Wor­ten der ande­ren Dar­stel­ler des Vide­os und vor allem mit den Bil­dern, trans­por­tie­ren eine syn­kre­ti­sti­sche Bot­schaft, die zumin­dest indi­rekt der Leh­re von der ein­zig­ar­ti­gen und uni­ver­sa­len Heils­be­deu­tung von Jesus Chri­stus und der Kir­che wider­spre­chen, wie sie in der Enzy­kli­ka Mor­ta­li­um ani­mos von Pius XI. (1928) und der Erklä­rung Domi­nus Iesus des dama­li­gen Prä­fek­ten der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on, Joseph Kar­di­nal Ratz­in­ger (2000) zum Aus­druck kommen.
Woll­ten wir als ein­fa­che getauf­te Katho­li­ken die theo­lo­gi­schen Zen­su­ren der Kir­che auf die­ses Video anwen­den, müß­ten wir es bezeich­nen als: zur Häre­sie ver­lei­tend, was den Inhalt betrifft; miß­ver­ständ­lich und spitz­fin­dig, was die Form betrifft; ärger­ni­s­err­gend, was die Wir­kung auf die See­len betrifft. Das öffent­li­che und offi­zi­el­le Urteil steht der kirch­li­chen Auto­ri­tät zu und nie­mand mehr, als der der­zei­ti­ge Prä­fekt der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on hat Recht und Befug­nis, sich in die­ser Sache zu äußern. Vie­le ver­un­si­cher­te Katho­li­ken erwar­ten sich das mit Nachdruck.

*Rober­to de Mat­tei, Histo­ri­ker, Vater von fünf Kin­dern, Pro­fes­sor für Neue­re Geschich­te und Geschich­te des Chri­sten­tums an der Euro­päi­schen Uni­ver­si­tät Rom, Vor­sit­zen­der der Stif­tung Lepan­to, Autor zahl­rei­cher Bücher, zuletzt erschie­nen: Vica­rio di Cri­sto. Il pri­ma­to di Pie­tro tra nor­ma­li­tà  ed ecce­zio­ne (Stell­ver­tre­ter Chri­sti. Der Pri­mat des Petrus zwi­schen Nor­ma­li­tät und Aus­nah­me), Vero­na 2013; in deut­scher Über­set­zung zuletzt: Das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil – eine bis­lang unge­schrie­be­ne Geschich­te, Rup­picht­eroth 2011.

Über­set­zung: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Das Video des Papstes/​Youtube (Screen­shot)

-

-
1 Sisto Car­te­chi­ni, Dall’opinione al dog­ma. Valo­re del­le note teo­lo­gi­che, Edi­zio­ni “La Civil­tà  Cat­to­li­ca“, Rom 1953
2 Dizio­na­rio di teo­lo­gia dog­ma­ti­ca, Stu­di­um, Roma 1943, S. 45–46
3 DH, 2502
4 DH, 2600–2700
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!

 




 

63 Kommentare

  1. In einem bei „pius​.info“ zu lesen­den Kom­men­tar von John Ven­na­ri zu die­sem ent­setz­li­chen Video wird das Vor­ge­hen moder­ni­sti­scher Stra­te­gien aufgefächert:
    -
    „Das Video erzeugt vie­le Dis­kus­sio­nen in den sozia­len Medi­en, Katho­li­ken ver­ur­tei­len die Dar­stel­lung als häre­tisch und moder­ni­stisch. Doch ein Prie­ster, der es viel­leicht gut mein­te, schien ver­wirrt über all die Auf­re­gung: „Tut mir leid“, sag­te er, „wel­che Aus­sa­ge genau ist häre­tisch? Ich sehe kei­ne Aus­sa­ge die behaup­tet, dass alle Reli­gio­nen gleich sind (Plu­ra­lis­mus)?“

    Hier ist der Schlüs­sel zum Ver­ständ­nis des­sen, was wirk­lich vor sich geht:

    Moder­ni­sten arbei­tet sel­ten mit „prä­zi­sen Aus­sa­gen, die häre­tisch sind.“ Ihre Metho­de ist eine der Pra­xis, eines neu­en Ansat­zes in der Tätig­keit, die mit dem bestän­di­gen Lehr­amt in Kon­flikt steht.

    Die heu­ti­gen inter­re­li­giö­sen Akti­vi­tä­ten ver­mit­teln den Ein­druck, dass alle Reli­gio­nen gleich gut zur Erlö­sung sind. Das ist wahr­schein­lich der wich­tig­ste reli­giö­se Feh­ler unse­rer Zeit. Men­schen auf der gan­zen Welt sehen Johan­nes Paul II. und Bene­dikt XVI. beim inter­re­li­giö­sen Gebets­tref­fen in Assi­si, wie sie Sei­te an Sei­te ste­hen mit Bud­dhi­sten, Hin­dus, Rab­bis, Mos­lems, Pro­te­stan­ten und schlie­ßen dar­aus, dass jede Reli­gi­on mehr oder weni­ger von Gott akzep­tiert ist. Es ist ein visu­el­ler Aus­druck des reli­giö­sen Indif­fe­ren­tis­mus, der die See­len mit der häre­ti­schen Leh­re absorbiert.
    [.…]
    Hier sehen wir die Erhe­bung der neu­en hete­ro­do­xen Pra­xis über die Leh­re, die die Men­schen dazu führt, nach dem Vor­bild der häre­ti­schen Leh­re zu denken.

    Dies ist die glei­che Tak­tik, die die Pro­gres­si­sten auf der jüng­sten Syn­ode anwen­de­ten, die eine Ände­rung der Pra­xis der Schei­dung befür­wor­te­ten und die Zulas­sung der bür­ger­lich Wie­der­ver­hei­ra­te­ten zum Emp­fang der Kom­mu­ni­on, und dann nur wie­der­hol­ten, was die mei­sten Nai­ven akzep­tier­ten: „aber wir haben doch nichts an der Leh­re geändert“.

    Haben wir nichts gelernt in den letz­ten 50 Jah­ren? Die gesam­te Revo­lu­ti­on des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils beruht auf der Tak­tik der Erhe­bung des „Pasto­ra­len“ über das Dog­ma, ohne expli­zit die Leh­re zu ändern, und den­noch zugleich eine Revo­lu­ti­on in der katho­li­schen Hal­tung hervorzubringen.

    Eine ande­re Tak­tik der Moder­ni­sten und der kon­zi­lia­ren Revo­lu­ti­on, ist das bezeich­nen­de Schwei­gen über die Punk­te der Leh­re, die der neu­en Aus­rich­tung ent­ge­gen­ste­hen. In den Wor­ten des her­aus­ra­gen­den Pater Edward Hanah­oe aus­ge­drückt: die Öku­me­ni­sten „tun so, als ob das Lehr­amt nicht gespro­chen hätte.“
    [.…]
    -

    • „Die gesam­te Revo­lu­ti­on des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils beruht auf der Tak­tik der Erhe­bung des „Pasto­ra­len“ über das Dog­ma, ohne expli­zit die Leh­re zu ändern, und den­noch zugleich eine Revo­lu­ti­on in der katho­li­schen Hal­tung hervorzubringen.“

      Genau dies ist ja eine Frucht des Pro­te­stan­tis­mus. Der Mensch wird über Gott gestellt. Das Mensch­li­che soll das Gesetz als unmensch­lich ausweisen.

      Schluss­end­lich kom­men wir so zu einem allein­ge­las­se­nen Jesus. Alle flie­hen von ihm. Und doch wol­len sich alle auf ihn beru­fen, um ihr gesetz­lo­ses Tun durch ihre Schwä­che und schließ­lich durch die Stär­ke Jesu zu rechtfertigen.

      Die­ser Jesus recht­fer­tigt aber nicht. Denn er ist gera­de durch die Inan­spruch­nah­me der Recht­fer­ti­gung ohne Reue der von dir und mir gekreu­zig­te, wenn du und ich unser Kreuz nicht auf uns neh­men wollen.

      Chri­sten­tum ist Nach­fol­ge, zuerst im Schmerz und im Leid, dann erst durch die Früch­te des Kreu­zes­op­fers, in das du dich mit dei­nem Lebens­op­fer selbst ein­ver­leibt hast.

      Ver­wei­ge­re das Opfer nicht.

      • @ Pater Pio

        „Der“ Pro­te­stan­tis­mus hat den Men­schen nicht über Gott gesetzt – so ein­fach ist das nicht! Das müss­ten Sie erst mal beweisen.

        Viel­mehr ist der Pro­te­stan­tis­mus in sehr vie­len Zügen radi­ka­len aske­ti­schen Bewe­gun­gen ähn­lich, die wesent­lich undulsa­mer mit dem Men­schen umsprin­gen als es in der Kir­che im Nor­mal­fall je üblich war.

        Er ist erheb­lich mora­li­sti­scher und unter dem Schwert der Prä­de­sti­na­ti­ons­leh­re zu schwit­zen stel­le ich mir abso­lut nicht lusitg vor – da wird Gott zu einer ech­ten Bedro­hung für die Seele!

        Dem­entspre­chend haben eini­ge Autoren die­ses rigor­soe Bre­chen des Men­schen an Gott im pro­te­stan­ti­schen Umfeld beschrie­ben, etwa Kier­ke­gaard oder auch Til­amn Moser.

        Katho­li­ken soll­ten sich bit­te erst infor­mie­ren, bevor sie dum­mes Zeug über den Pro­te­stan­tis­mus verbreiten.

        Die schein­ba­re Lax­heit der libe­ra­len pro­te­stan­ti­schen Theo­lo­gie, die Sie mög­li­cher­wei­se „gefühlt“ im Blick haben, exi­stiert erst seit 100 Jah­ren und wird von ortho­do­xen Pro­te­stan­ten eben­so abge­lehnt wie von ihnen

        • Erstens gab es den libe­ra­len Kul­tur­Pro­te­sta­nis­mus schon im XIX., zwei­tens erfolg­te der offe­ne AbBruch des Pro­te­stan­tis­mus schon mit dem Pie­tis­mus, d.h. vor 300 Jahren.
          Theo­re­tisch klingt der frü­he Luther sehr nach Pau­lus, Augu­sti­nus, Bern­hard – prak­tisch war er ein Pelagianismus/​SuperMolinismus, d.h. Anthro­poThe­is­mus. (Gera­de auch die Far­ce mit dem unfrei­en Wil­len, die – wie im sog. Islam – gera­de zu einem scham­lo­sen Vol­un­t­a­ris­mus führ­te, vgl. z.B. M. Weber über den Puri­ta­ner­Mo­ra­lis­mus der USA, wel­cher den Kapi­ta­lis­mus befeuerte.)

  2. Jaja, „Kar­di­nal“ Mül­ler, da hat BXVI. auch den „Bock zum Gärt­ner“ gemacht. Wie kann man eine sol­che Per­son zum Glau­bens­hü­ter ernen­nen? Für mich unbe­greif­lich! Aber einer­seits pas­send zur pre­kä­ren Situa­ti­on, in der sich Kon­zils­kir­che befin­det; einen Dog­men-Leug­ner (sie­he: Jung­fräu­lich­keit Mari­ens) zum Prä­fek­ten der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on zu bestel­len! „Rom hat den Glau­ben“ ver­lo­ren (Zit. Erz­bi­schof M. Lefeb­v­re), – und er hat­te recht! Seit dem unse­li­gen Kon­zil, hat die Hir­ar­chie der Kir­che es auf­ge­ge­ben, Irr­tü­mer beim Namen zu nen­nen – und sie zu ver­ur­tei­len. Die­se Kir­che kommt einem „Super­markt“ gleich, in der jeder das nimmt, was er gera­de braucht bzw. was ihm gefällt!

    • Hal­ten Sie die Luft an @ piux!
      Mit Ihren Ver­bal­in­ju­ri­en gegen­über Kuri­en­kar­di­nal Lud­wig Mül­ler „Bock zum Gärt­ner“ – „Dog­men-Leug­ner“, die Schreib­wei­se sei­nes Titels Kar­di­nal in Anfüh­rungs­zei­chen und mit Ihrer Fra­ge usw.:„Wie kann man eine sol­che Per­son zum Glau­bens­hü­ter ernen­nen“? stel­len Sie Behaup­tun­gen auf, die geeig­net sind, Kuri­en­kar­di­nal Mül­ler ver­ächt­lich zu machen und in der öffent­li­chen Mei­nung her­ab­zu­wür­di­gen. Die von Ihnen gemach­ten und ver­brei­te­ten Behaup­tun­gen sind von ehr­ver­let­zen­dem Cha­rak­ter, da mit ihnen eine Miss­ach­tung und Gering­schät­zung der Per­son des Kar­di­nals ver­bun­den ist. Damit erfül­len Sie den Straf­tat­be­stand der üblen Nach­re­de nach § 186 StGB, in Straf­be­stands­nä­he zur Belei­di­gung und Ver­leum­dung, erschwert durch die Ver­brei­tung der Aus­sa­gen im Inter­net. Nur zu Ihrer Infor­ma­ti­on: Ein Täter kann auch dann bestraft wer­den, wenn er selbst an die Wahr­heit und Beweis­bar­keit sei­ner Aus­sa­ge glaubt.
      Der Straf­tat­be­stand der üblen Nach­re­de nach § 186 StGB lau­tet wie folgt:

      „Wer in Bezie­hung auf einen ande­ren eine Tat­sa­che behaup­tet oder ver­brei­tet, wel­che den­sel­ben ver­ächt­lich zu machen oder in der öffent­li­chen Mei­nung her­ab­zu­wür­di­gen geeig­net ist, wird, wenn nicht die­se Tat­sa­che erweis­lich wahr ist, mit Frei­heits­stra­fe bis zu einem Jahr oder mit Geld­stra­fe und, wenn die Tat öffent­lich oder durch Ver­brei­ten von Schrif­ten (§ 11 Abs. 3) began­gen ist, mit Frei­heits­stra­fe bis zu zwei Jah­ren oder mit Geld­stra­fe bestraft“.
      Dabei müs­sen Sie damit rech­nen, dass wegen der gesell­schaft­li­chen und kirch­li­chen Bedeu­tung des Herrn Kar­di­nals an der Straf­ver­fol­gung ein öffent­li­ches Inter­es­se bestün­de und gericht­lich fest­ge­stellt würde.

      • Gemach gemach, lie­ber SOPHUS
        Bit­te lesen Sie das Buch „die Mes­se“ von og. Bischof Mueller.
        Was er dort sagt in Bezug auf die Got­tes­mut­ter und das Opfer­mahl ist gelin­de gesagt sehr stark revisionsbeduerftig.
        Es hat schon einen Bei­geschmack, das die­ser Herr jetzt in der Glau­bens­kon­grga­ti­on den Vor­sitz hat.

      • Ja, auch von mir ein Dan­ke. Das soll eine Ermah­nung an uns alle sein oder zumin­dest für die, die es nötig haben, uns in Zucht zu neh­men und in Gewalt zu haben, wenn wir hier unse­re Mei­nun­gen schrei­ben. Aber wie schon gesagt, alles beginnt bei den Gedan­ken des Her­zens. Wenn da etwas Böses, Zor­ni­ges, Gehäs­si­ges, Ätzen­des, Bit­te­res, Höh­ni­sches, … hoch­kommt, las­se ich mich davon erfas­sen oder wei­se ich es zurück.

  3. Ja, und nun ist Emi­nenz Mül­ler über Nacht zu einer Säu­le der Ortho­do­xie gewor­den. O quae Muta­tio rerum.

  4. Ja die Aller­lö­sung-Theo­lo­gie fei­ert immer wie­der ein­flie­ßen­de Beständigkeit.
    Die Video-Bot­schaft von Fran­zis­kus zum Inter­re­li­giö­sen Dia­log “ Kin­der Gottes „,
    lässt kei­nen ande­ren Schluss zu. Schon nach dem Kon­zil sprach man davon ;.. wir
    haben alle den glei­chen Gott..Was nun das Inter­view mit dem Prä­fek­ten Kardinal
    Mül­ler betrifft, so wird er sich hüten ohne Not Fran­zis­kus zu kri­ti­sie­ren. Na- tür­lich ist Kar­di­nal Mül­ler kein unbe­schrie­be­nes Blatt, wie sei­ne vie­len Bücher
    und Ansich­ten bewei­sen. Aber man muss heu­te klei­ne Bröt­chen backen und der Kar-
    dinal ver­tritt immer­hin katho­li­sche Wer­te und die Lehre.

  5. Wenig­stens in die­sem Punkt hat Pius X etwas Wah­res aus­ge­spro­chen: dass näm­lich durch Zuhil­fe­nah­me geziel­ter „schwä­che­rer“ Häre­si­en und Irr­tü­mer, also stän­di­ger Wie­der­ho­lun­gen von „temerä­ren“, „häre­sie­ver­däch­ti­gen“ oder „nur“ „häre­sie­be­gün­sti­gen­den“ etc. Sät­zen am Ende doch genau das her­aus­kommt, was man mit ver­deck­tem Visier trans­por­tiert: eine glat­te Häresie!

    was soll also die­se absur­de Sophisterei?

    Sieht der Herr de Mat­tei denn nicht, dass nicht wesent­lich ist, was spitz­fin­dig-über­zwer­che Dok­to­ren in ihren Elfen­bein­tür­men ersi­en­nen, son­dern das, was tat­säch­lich in dem gan­zen Wust an päpst­li­chem Geschwätz in den Her­zen der Leu­te ankommt: und das ist pure Häresie.

    Und noch was: Es gibt nie­man­den mehr, der berech­tigt wäre, das zu rich­ten, weil es kei­nen recht­gläu­bi­gen Bischof mehr gibt. Ich sehe jeden­falls kei­nen. Denn mit ver­deck­tem Visier alle mög­li­chen Unmög­lich­kei­ten ver­tre­ten tun sie, jeder in sei­ner Art, lei­der alle­samt. Man muss nur die rosa­ro­te Bril­le abneh­men, mal ein biss­chen lesen und sich vor Augen füh­ren, was hier geschieht.

    Die­sel­be üble Stra­te­gie haben aber im 19. jh auch die Kon­ser­va­ti­ven ange­wandt, und so haben wir heu­te ein tota­les Cha­os und eines nir­gends mehr: einen irdi­schen Hort der Wahr­heit. Das ist vorbei.

    Man kann Jesus nur noch bit­ten, eini­ger­ma­ßen heil durch­ge­führt­zu wer­den, sich nicht von einem der selbst­er­nann­ten „Leh­rer“ ver­füh­ren zu las­sen, bis er selbst Abhil­fe schaf­fen wird.

  6. Irgend wie passt da alles rein: Sai Baba, Frei­mau­re­rei und der­glei­chen mehr… Ein lusti­ges bun­tes Mit­ein­an­der ent­steht. Die krea­ti­vi­tät der Sün­de fin­det immer neue Spielarten.

    Letz­ten Endes führt die Ega­li­sie­rung der Religion(en) in die Frei­mau­re­rei. Da sich letz­te­re aber ohne Pro­jek­ti­ons­flä­che sel­ber auf­löst, steht am Ende der Sata­nis­mus im Gewan­de des Huma­nis­us, dem die Begrif­fe der Reli­gi­on zur Stig­ma­ti­sie­rung und Ent­lar­vung des Bösen feh­len bzw. geraubt werden.
    Denn wo Abtrei­bung, Eutha­na­sie, Siuzid, Ehe­bruch und Homo­se­xu­lai­tät nor­mal sind, das kann kei­ne Lie­be im Sin­ne Jesu Chri­sti sein. Dort herrscht die Eigen­lie­be des Teu­fels mit ihren tau­send Ego­is­men und Lügen der Frei­heit, die eigent­lich Sklav­rei ist. 

    Gera­de liegt mir ein Erfah­rungs­be­richt über den Tod einer Frei­mau­re­rin vor:
    „Eine Frau berich­te­te vom Tod ihrer Tan­te. Die Tan­te hät­te immer sehr fromm gere­det. Bei den gering­sten Anläs­sen jedoch wäre sie immer furcht­bar jäh­zor­nig gewor­den. Bei ihrem Tod hät­ten Feu­er­flam­men aus ihren Augen geschla­gen. Im gan­zen Haus wur­de ein Kra­chen und Gepol­ter gehört. Die Ster­ben­de war Mit­glied einer Freimaurerloge.“
    Ein ande­rer Bericht:
    „Eine Frau berich­te­te in der Seel­sor­ge fol­gen­des. Ein bekann­ter Fabrik­di­rek­tor lag im Ster­ben. Er war Mit­glied einer Frei­mau­rer­lo­ge. Kurz vor sei­nem Tod schlu­gen Feu­er­flam­men aus sei­nen Augen, Ket­ten­ge­ras­sel wur­de geört, und die eige­nen Ange­hö­ri­gen hiel­ten es in dem Ster­be­zim­mer nicht mehr aus.“ (Kurt Koch, Aberglaube)

    • Was soll das?
      Sol­che Geschich­ten kur­sie­ren und sta­cheln die Neu­gier und Sen­sa­ti­ons­lust an…und kei­ner kann nach­voll­zie­hen, ob das so stimmt und ob es in den rech­ten Zusam­men­hang gesetzt wurde.

  7. Der erster Papst Petrus sprach: Du bist der Chri­stus, der Sohn des leben­di­gen Got­tes.… Die Aus­sa­ge des Fran­zis­kus die ein­zi­ge Sicher­heit, die wir haben sei, dass wir alle Kin­der Got­tes sind, ist mehr als nur bedenk­lich. Die­ser Papst sagt den ande­ren Reli­gio­nen im Umkehr­schluss, dass für ihn die Auf­er­ste­hung, die Gött­lich­keit Chri­sti und sein Erlö­sungs­werk kei­ne Gewiss­heit sei­en. Ich zitie­re: „Wenn Jesus nicht auf­er­stan­den ist, dann ist alles sinn­los. Dann ist der Glau­be nichts als Illu­si­on – «Opi­um fürs Volk». Dann sind die Apo­stel und Pre­di­ger alle Lüg­ner und Ver­füh­rer. Dann ist das Reden von der Sün­den­ver­ge­bung nur ein Traum. Dann sind wir Chri­sten betro­ge­ne Betrü­ger, die bedau­erns­wür­dig­sten Men­schen – Nar­ren. Wie einst Petrus ist auch mei­ne Gewiss­heit: Dass Chri­stus, der Sohn des leben­di­gen Got­tes ist. Petrus, der Fel­sen­mann sagt „Kehrt um, und jeder von euch las­se sich auf den Namen von Chri­stus tau­fen! Und Fran­zis­kus sagt zu den ande­ren Reli­gio­nen sinn­ge­mäß, „wir glau­ben alle an die Lie­be, es gibt unter­schied­li­che Wege zu Gott, der Glau­be an Chri­stus sei eine rei­ne Geschmacks­sa­che“. Fran­zis­kus will Papst aber kein Stell­ver­tre­ter und Die­ner Chri­sti sein.

    • Ist DAS wahr ?
      Hat das der Papst wort­wört­lich so gesagt : “ der Glau­be an Chri­stus sei eine rei­ne Gescn­macks­sa­che “ – nach dem Mot­to: Wir glau­ben alle an den einen Gott (Lie­be) ; wir kom­men alle in den Him­mel.… Such dir nur aus dem reli­giö­sen Super­markt was aus, was dir gefällt, dann mach was du willst und tu was du nicht las­sen kannst ! Und das mit dem Segen des Pap­stes und dafür ruft er zum Gebet auf ?
      wie abscheu­lich ist das ????

      • Das hat er nicht gesagt, aber er sug­ge­riert durch das gleich­wer­ti­ge Auf­tre­ten ver­schie­de­ner, ein­an­der teil­wei­se inhalt­lich erbit­tert ent­ge­gen­ste­hen­der Reli­gio­nen, sie sei­ne alle ein Weg zu Gott und dies gleichermaßen.

        Die­se The­se unter­mau­ert er durch den Satz, den er alle sagen lässt, sie glaub­ten an „die Liebe“.

        Nun hat aber selbst Hegel, der in einem andern Thread in Fra­ge steht, die­ses Merk­mal, dass Gott „die Lie­be“ IST und nicht nur als Eigen­schaft hat (wie in den andern Reli­gio­nen) im Dog­ma von der Tri­ni­tät erfüllt gese­hen, an das ein blo­ßer Mono­the­is­mus nie­mals her­an­rei­chen kann, wie ihn ins­be­son­de­re der Islam propagiert.

        Durch die Tri­ni­tät, wie sie dog­ma­tisch defi­niert ist, wird die Lie­be zu mehr als einem blo­ßen Attri­but, eben­so übri­gens auch wie die Barm­he­rig­keit oder Gerechtigkeit.

        Wir sehen am Islam, was geschieht, wenn man das nur für „Attri­bu­te“ Got­tes hält: die Gott­heit kann mit den Eigen­schaf­ten vol­un­t­a­ri­stisch umge­hen, ist also nicht an sie gebunden.

        In unse­rem Glau­ben aber hat sich Gott in der Tri­ni­tät an sei­ne Eigen­schaf­ten wesen­haft gebun­den und ist dadurch für den Men­schen wie durch einen Spie­gel „erkenn­bar“.

        Ich bezweif­le, das F. mit sei­nem Barm­her­zig­keits­be­griff die­se phi­lo­so­phi­sche Beschrei­bung in Betracht zieht. Bei ihm sehe ich v.a. Sen­ti­men­ta­li­tät. Ich bezweif­le dies aber eben­so bei den Tra­di­tio­na­li­sten, die ein­fach nur gesetz­lich und pha­ri­sä­isch, im Grun­de jüdisch den­ken – daher auch der ver­brei­te­te Hass auf die Juden.

  8. zu piux 12.01.2016 15:15 Uhr
    „Die­se Kir­che kommt einem „Super­markt“ gleich, in der jeder das nimmt, was er gera­de braucht bzw. was ihm gefällt!“
    Im grie­chi­schen heißt die­ses „haire^in“, und von die­sem Wort kommt der Begriff der Häresie!

  9. @Sophus: Immer auf dem Tep­pich! Das Zeit­al­ter der Inqui­si­ti­on ist längst vor­bei! Wenn Ihnen das State­ment von @piux in den fal­schen Hals gera­ten ist, so kön­nen Sie dies auf ande­re ‚diplo­ma­ti­sche Art‘ kund­tun. Sie wün­schen und erseh­nen sich offen­bar den ‚Lan­gen Arm des gro­ssen Bru­ders‘, um jede Kri­tik abzu­wür­gen und damit zu dro­hen? Nun, den ‚Lan­gen Arm des Gro­ssen Bru­ders‘ kön­nen Sie haben, nur der wird dann nicht Ihnen zur Ver­fü­gung ste­hen, da kön­nen Sie sich dann auch nicht hin­ter dem Vati­kan ver­stecken. Den gibt es in den kom­men­den Umstür­zen nicht mehr, jeden­falls nicht den­je­ni­gen, den Sie vertreten…

    • @ Leo­ne
      Mit Ihren Mut­ma­ßun­gen über die Sache und mich zie­len Sie am Pro­blem vor­bei. Ich habe auf einen Straf­tat­be­stand hin­ge­wie­sen, nicht mehr und nicht weni­ger! Mein Anlie­gen hat etwas mit Recht und Gesetz zu tun, falls Ihnen die Begrif­fe noch etwas sagen, und nicht mit vati­ka­ni­schen und schon gar nicht mit per­sön­li­chen Interessen.

  10. @ Sophus! Ist das schon die Sei­te von „katho​li​sches​.info“, oder bin ich fälsch­li­cher Wei­se auf kath​.net (Iro­nie off) gelan­det??? Wenn es wirk­lich so schlimm wäre, was ich hier geschrie­ben habe , dann wäre mein Kom­men­tar sicher nicht ver­öf­fent­licht wor­den. Unter Glau­bens­hü­ter ver­ste­he ich, wie es schon der Name sagt – einen Prä­la­ten, der den rech­ten katho­lisch apo­sto­li­sche Glau­ben – ohne Aus­nah­me – ver­tritt; er hat die Pflicht den ortho­do­xen Glau­ben zu garan­tie­ren! Da kann man noch so sehr auf Rechts­pa­ra­gra­phen her­um­rei­ten – wie Sie das machen!

    • @piux
      Mei­ne Ant­wort an @ Leo­ne gilt auch für Sie! Wenn Sie glau­ben, mei­ne War­nung an Sie als Her­um­rei­ten auf Rechts­pa­ra­gra­phen abtun zu kön­nen, liegt das in Ihrer ganz per­sön­li­chen Ver­ant­wor­tung. Aber beden­ken Sie, dass Sie sich auch in einem Inter­net­fo­rum, das in dan­kens­wer­ter Wei­se gro­ße Mei­nungs­frei­heit gewährt, nicht in einem rechts­frei­en Raum befin­den, in der, ganz all­ge­mein gespro­chen, der Tat­be­stand der üblen Nach­re­de durch die Anony­mi­tät des Täters geschützt wäre.

      • @ Sophus! Ich wie­der­ho­le noch­mals: wäre mein Kom­men­tar wirk­lich ein Tat­be­stand der üblen Nach­re­de – wie Sie es hier schil­dern – dann wäre mit Sicher­heit mein Kom­men­tar nicht ver­öf­fent­licht worden!
        @ zeit­schnur: Dan­ke für Ihre Prä­zi­sie­rung bezüg­lich „vir­gini­tas in partu“!

        • Der Kom­men­tar­be­reich ist schwer hand­hab­bar. Da Her­aus­ge­ber und Redak­ti­on wei­ter­hin dar­an fest­hal­ten und nicht den Weg gehen wol­len, den ande­re wäh­rend die­ses Pon­ti­fi­kats gegan­gen sind, Kom­men­ta­re kate­go­risch aus­zu­schlie­ßen oder einer radi­ka­len Zen­sur zu unter­zie­hen, unter­lie­gen die Kom­men­ta­re nur einer gering­fü­gi­gen Sich­tung. Es gilt die Auf­for­de­rung an die Kom­men­ta­to­ren, sich Selbst­dis­zi­plin auf­zu­er­le­gen. Eine sol­che wird daher als Ver­trau­ens­vor­schuß auch vor­aus­ge­setzt. Auf Bean­stan­dung hin wird natür­lich reagiert.
          Gegen­sei­ti­ge Beschimp­fun­gen und Her­ab­set­zun­gen sind zu ver­mei­den, eben­so frucht­lo­se Recht­ha­be­rei. Maß­stab soll­te Kri­tik oder Ergän­zung zu den ver­öf­fent­lich­ten Arti­keln sein. Die Kom­men­ta­re soll­ten daher für ande­re Leser in irgend­ei­ner Form ein Gewinn sein.

    • Sie haben völ­lig legi­tim argu­men­tiert. Sie hät­ten viel­leicht, weil der „@ sophus“ das offen­kun­dig nicht weiß, die frag­wür­di­gen Sät­ze Mül­lers genau­er refe­rie­ren sol­len. Mül­ler hat die „vir­gini­tas in par­tu“ in Fra­ge gestellt und damit das „sem­per vir­go“, das die Kir­che sogar als Dog­ma, also de fide glaubt.

      Eben­so fin­den sich bei zahl­lo­se Frag­wür­dig­kei­ten auf etwas nie­der­schwel­li­ge­rer Ebe­ne. Er glaubt etwa offen­kun­dig an die Evo­lu­ti­on u.v.m.

      Eben­so lässt sei­ne rigo­ro­se Hal­tung gegen­über Kon­zils­kri­ti­kern eini­ges zu wün­schen übrig, weil sie bestehen­de theo­lo­gi­sche Fra­gen über­haupt erst gar nicht zu Wort kom­men las­sen will, zugleich aber einen neo­kon­ser­va­ti­ven Kurs durch­peit­schen will, der ins­ge­samt kei­nes­wegs unpro­ble­ma­tisch ist inso­fern, als er der Kri­tik der Kon­zils­zweif­ler in vie­len doch auf­fal­lend nahe steht. Sprich: Er ist extrem widersprüchlich.

      Über die gra­vie­ren­den v.a. hin­sicht­lich des hl. Mess­op­fers atem­be­rau­ben­den Dog­men­leug­nun­gen bei Ratz­in­ger haben wir hier schon oft genug geschrie­ben. Sie fin­den sich in der „Ein­füh­rung in das Christentum“.

      • @ zeit­schnur!
        Sie sagen zu @piux: „Sie haben völ­lig legi­tim argumentiert“.
        Da muss ich Ihnen wider­spre­chen! Von einem Argu­men­tie­ren kann kei­ne Rede sein!Muss ich Ihnen da noch eine Lek­ti­on in Rhe­to­rik geben? Will man sach­lich argu­men­tie­ren, bedient man sich bekannt­lich einer Argu­men­ta­ti­ons­ket­te, die strin­gent auf­ge­baut ist und von der Bestim­mung des eige­nen Stand­punk­tes zu einem sub­jek­tiv als rich­tig und not­wen­dig erach­te­ten Pro­blem­lö­sungs­vor­schlag führt. Nach den Regeln der Rhe­to­rik bil­det sich der „Stand­punkt“ in fünf Schrit­ten her­aus: 1) Ben­nenung des Stand­punk­tes, 2) Argu­ment, 3) Bei­spiel zur Ver­an­schau­li­chung, 4) Fazit/​Konsequenz und 5) Appell. Wer wie @ piux beim Benen­nen sei­nes Stand­punk­tes (Punkt 1)(Bock zum Gärt­ner, Dog­men­leug­ner usw.) ste­hen bleibt und auf die Begrün­dung sei­nes Stand­punk­tes (Punk­te 2–3) ver­zich­tet, gerät auto­ma­tisch in die Gefahr der üblen Nach­re­de, wenn sein Stand­punkt nur Kri­ti­sches in apo­dik­tisch dar­ge­bo­te­ner Form beinhal­tet und er damit selbst angreif­bar wird.

      • @ Ist gut, Sophus!

        Der Zeit­punkt ist erreicht, an dem Sie den Kra­wall been­den soll­ten – wir sind hier nicht in einem ger­ma­ni­sti­schen Oberseminar!

        Und vor allem genügt es nicht nur, wie der Faust­sche wWag­ner, das ange­sam­mel­te Wis­sen wie einen Bauch­la­den vor sich her­zu­tra­gen und damit zu prot­zen, son­dern die Anwen­dung, der „Trans­fer“, wie man heu­te so schön sagt, muss noch igrend­wie nach­voll­zieh­bar sein und sach­be­zo­gen sein.

        Ich mein­te: Auch ein nor­ma­ler Mensch ohne Gym­na­si­al­pro­fes­sor-Atti­tü­den darf eine Mei­nung äußern.

        Das hat Piux getan, und damit basta!

        Wenn Sie ihm noch was Kri­ti­sches auf der Sach­ebe­ne zu sagen haben, soll­ten Sie end­lich damit begin­nen, aber bit­te vor­her erst mal Mül­ler und Ratz­in­ger lesen. Lei­der trifft die kri­ti­sche Ana­ly­se hin­sicht­lich deren Dog­mentreue zu. das hat auch @ piusx nicht erfun­den, son­dern dar­über gibt es gan­ze Bücher von durch­aus seriö­sen Theo­lo­gen, sogar kon­zils­kirch­li­chen Theologen.

      • @ zeit­schnur Ihre Beleh­rungs­re­si­stenz ist beacht­lich und irgend­wie auch köst­lich! Sie mein­ten: „Auch ein nor­ma­ler Mensch ohne Gym­na­si­al­pro­fes­sor-Atti­tü­den darf eine Mei­nung äußern“. Das schon! Auf die “ gerich­te­mas­si­ge“ Pro­ble­ma­tik sei­ner Mei­nungs­äu­ße­rung darf ich @ piux aber schon hin­wei­sen, oder nicht? Sie hin­ge­gen haben @ piux fälsch­li­cher Wei­se „legi­ti­mes Argu­men­tie­ren“ attestiert,was ich an Ihre Adres­se moniert habe, in der Annah­me auf Ihr Ver­ständ­nis zu tref­fen. Das ist lei­der nicht der Fall! Daher ver­wei­se ich Sie auf das, was unten @ Lio­ba zu dem von @ piux geäu­ßer­ten und von Ihnen unter­stütz­ten Vor­wurf „Dog­men-Leug­ner“ zu sagen hat. Mit deren Aus­füh­run­gen gibt es einen neu­en Tat­be­stand: den der Ver­leum­dung Kuri­en­kar­di­nal Mül­lers. Übrings haben Sie selbst noch in Sachen Papst Bene­dikt XVI. nach­zu­lie­fern! Das, was ich zu @ piux gesagt habe, galt auch Ihnen, Werteste!Ich warte!

      • @Sophus: Obwohl ich Ihre Kom­men­ta­re sonst mehr als nur schät­ze, ver­ste­he ich nicht, was plötz­lich los ist.
        Sie schie­ßen nach mei­nem Emp­fin­den übers Ziel hinaus.
        Sicher ist Ihre Ver­tei­di­gung Kar­di­nal Mül­lers ehren­wert. Aber die­se schwe­ren Geschüt­ze auf­zu­fah­ren, hal­te ich für übertrieben.
        In einer Kir­che, die noch nicht so durch­setzt wäre von allen mög­li­chen Irr­leh­ren, Irr­tü­mern und Halb­wahr­hei­ten, wie sie es heu­te ist, wäre Ihr recht­li­cher Hin­weis ein inqui­si­to­ri­sches Muss unter Glau­bens­brü­dern, um die Leh­re rein zu halten.
        Lei­der hat Kar­di­nal Mül­ler aber auch so man­chen Schul­ter­schluss mit dem Zeit­geist gemacht.
        @Piusx Äuße­run­gen hal­te ich für Pole­mik und als sol­che auf einer Sei­te, auf der auch schon mal mit har­ten Ban­da­gen gekämpft wird, für statthaft.

      • @Sophue: Aller­dings haben Sie recht dar­in, dass die Bezeich­nung „Dog­men-Leug­ner“ für Mül­ler schon hef­tig ist… je län­ger man drü­ber nachdenkt.
        Ein Dog­men Leug­ner ist ein Häre­ti­ker. Das aber ist Mül­ler wohl nicht.
        Die Zustän­dig­keit des StGb wäre hier wohl klar verfehlt.

      • Die Behaup­tung „Dog­men Leug­ner“ ent­puppt sich ein­fach als absurd, wenn man die bean­stan­de­te Stel­le (Jung­frau­en­geburt) liest. Müß­ten jene, die das behaup­ten, den Nach­weis erbrin­gen, kämen sie ins Schwit­zen. Cui bono? Man soll­te also nicht jeden Schnell­schuss wiederholen.
        Andern­falls ent­puppt sich die Behaup­tung als ideo­lo­gi­sche Räu­ber­pi­sto­le. Zu mei­nem eige­nen Bedau­ern lie­fern sol­che Behaup­tun­gen die Steil­vor­la­ge für Papst Fran­zis­kus, wenn die­ser Tra­di­tio­na­li­sten der „Ideo­lo­gie“ bezich­tigt und mehr­fach beton­te, des­halb eine Anti­pa­thie gegen sie zu hegen und sie abzu­leh­nen (oder als Mode­er­schei­nung zu betrachten).
        Die Tra­di­ti­on ist gehal­ten, dop­pelt seri­ös, dop­pelt ernst­haft, dop­pelt bemüht, dop­pelt gei­stig im Ein­satz zu sein. So ist es zwangs­läu­fig auf­grund der Umstän­de, so ist es aber auch richtig.
        Was es zudem bedeu­tet, jeman­den zu Unrecht zu beschul­di­gen, in dem Fall sogar als Häre­ti­ker (eben „Dog­men Leug­ner“), muss ich nicht aus­füh­ren. Ich mei­ne kei­nes­wegs das Straf­ge­setz­buch. Es hat Fol­gen geist­li­che Fol­gen für sich selbst. Durch die schlech­te Wir­kung aber mög­li­cher­wei­se auch auf vie­le ande­re Gläu­bi­ge und Nicht-Gläu­bi­ge. Das soll­te nicht sein und viel­mehr nach­denk­lich stimmen.

      • @ Lio­ba

        Sie haben offen­bar nicht alles gele­sen – sehen Sie mal: unten habe ich die „Cua­sa Mül­ler“ refe­riert, mit Zita­ten und so.

        Ihr rein stra­te­gi­sches Argu­ment ist zwar typisch für Poli­ti­ker, aber nicht für Katholiken.

        Kard. Mül­ler hat in sehr vie­ler Hin­sicht Stand­punk­te, die noch vor 200 Jah­ren zu sei­nem Aus­schluss bzw einer Indi­zie­rung sei­ner Bücher geführt hät­ten. Ich habe noch ein paar ande­re Aus­sa­gen angebracht.

        Wie tief wol­len wir noch her­ab­stei­gen und immer wie­der alles decken, schön­re­den oder umdre­hen, nur um unse­re stra­te­gi­schen Hoff­nun­gen zu nähren? 

        Hat Jesus das auch so gemacht?

  11. Der „Papst“ schätzt die Leh­re gering und scha­det der Kir­che, das ist durch sei­ne Aus­sa­gen und Amts­hand­lun­gen erwie­sen. Der Begriff Häre­sie mag mög­li­cher­wei­se nicht ganz zutref­fend sein, das stimmt. Aber in Sum­me kommt es doch dar­auf zurück.
    Auf Wiki­pe­dia steht über Häresie:
    Häre­sie (von alt­grie­chisch αἵρεσις, haíresis, Wahl, Anschau­ung, Schule),[1] ist eine Bezeich­nung für eine Aus­sa­ge oder Leh­re, die im Wider­spruch zu einer vor­herr­schen­den Auf­fas­sung steht, wie der Leh­re einer Dok­trin, Ideo­lo­gie, oder ins­be­son­de­re kirch­lich-reli­giö­sen Glau­bens­grund­sät­zen. Sie bean­sprucht, eine bzw. die Wahr­heit rich­ti­ger oder bes­ser zum Aus­druck zu brin­gen als ande­re Leh­ren, Mei­nun­gen, Welt­an­schau­un­gen oder Philosophien.

    Über das Kom­ma kann man sich strei­ten, aber nach­dem Berg­o­glio der Befrei­ungs­theo­lo­gie anhän­gig ist und deren Posi­tio­nen ver­tritt, kann man durch­aus sagen, dass die­se Leh­re von der ursprüng­li­chen katho­li­schen, recht­gläu­bi­gen Leh­re abweicht. Man muss nicht den Begriff Häre­sie ver­wen­den, das ändert trotz­dem nichts an dem Zugrun­de­ge­hen der katho­li­schen Kir­che unter B., da macht Rela­ti­vie­ren die inner­kirch­li­che Situa­ti­on auch nicht besser.

    • Das sehe ich auch so. Kri­tik muss doch wohl gestat­tet sein, wo doch vie­le gläu­bi­ge Katho­li­ken lan­ge Zeit rela­tiv gedul­dig waren mit dem Papst. Und es wird nicht irgend­wer kri­ti­siert, son­dern jemand der weit­rei­chen­de Ent­schei­dun­gen trifft, die das Schick­sal von Mil­lio­nen von See­len betref­fen. An ihm ori­en­tie­ren sich Tau­sen­de Geist­li­che in der Welt, daher ist es bei Wei­tem nicht egal, was „der Papst“ so von sich gibt und wie er handelt.

    • Was mich stut­zig macht, ist die Infor­ma­ti­on, die­se Dreck­schwei­ne hät­ten auch den Dom beschos­sen. Das kam in den Medi­en nicht. War das so? Ich hat­te es so ver­stan­den, dass die Feu­er­werks­ra­ke­ten auf die Poli­zi­sten und Zivi­li­sten geschos­sen wurden.

      Aber der Gast­au­tor bei Tichy hat voll­kom­men recht: Gestern lief wie­der so eine hirn­ver­brann­te Talk­show bei San­dra Maisch­ber­ger über die Büh­ne und die Emma-redak­tue­rin, die dabei war, ent­blö­de­te sich nicht, doch tat­säch­lich hin­ter die­sem krie­ge­ri­schen Anschlag auf Deutsch­land eine rechts­ra­di­ka­le Ver­schwö­rung zu wittern.

      Offen­bar las­sen wir Deut­schen kei­ne Blöd­heit aus!

      Es wäre, als wür­de man bei her­an­na­hen­den Bom­bern der Bevöl­ke­rung den Weg in den Luft­schzutz­bun­ker ver­weh­ren mit der Begrün­dung, sie woll­ten sie Gesell­schaft spalten.

      Und da fällt mir auch glatt eine Par­al­le aus der Nazi­szeit ein:
      Die Gesta­po hat tat­säch­lich gegen kriegs­en­de ver­hin­dert, dass Deut­sche recht­zei­tig aus den Ost­ge­bie­ten flie­hen. Mit allen Ban­da­gen wur­de jeder kri­mi­na­li­siert, der sag­te, die Rus­sen sei­en schon ganz nah und abhau­en woll­te. Er konn­te sich sicher sein, im schlimm­sten fall sogar hin­ge­rich­tet zu werden.

      Genau­so wirkt das auf mich, was heu­te läuft:
      Jeder Mensch, der nicht völ­lig ver­blö­det ist, muss doch rea­li­sie­ren, dass der Angriff auf Hun­der­te von Frau­en und auch Män­nern ein krie­ge­ri­scher Akt ist!
      Sol­che „Flash­mobs“ sind in den ver­gan­ge­nen jah­ren schon gesche­hen. Zum bei­spiel in otterwei­er auf einen fast­nachts­zug. Mit der Bahn rei­sten unzäh­li­ge Aus­län­der, damals Afri­ka­ner und wohl Rus­sen an grif­fen die Nar­ren an.
      In der Fol­ge wur­de schon debat­tiert, ob man die­sen Zug noch mal statt­fin­den lässt.
      Auch jemand aus mei­nem Bekann­ten­kreis wur­de im Herbst in der sel­ben säuisch-bar­ba­ri­schen Wei­se von vier „Süd­län­dern“, die offen­kun­dig kein Wort Deutsch spra­chen sexu­ell belä­stigt, und dies mit­tasg auf einer der beleb­te­sten Stra­ßen der Stadt.

      Was in Köln pas­siert ist, ist also nicht neu, son­dern nur eine Eska­la­ti­on beriets stän­dig vor­kom­men­der Delik­te. Und die hören auch nicht auf, v.a. des­we­gen nicht, weil wir von Leu­ten regiert wer­den, die das offen­bar genau­so auch wol­len, uns also den Gesell­schafts­ver­trag auf­ge­kün­digt haben.
      Die media­le „Bespre­chung“ der Ereig­nis­se dient aus­schließ­lich der Beschwich­ti­gung und Kri­mi­na­li­sie­rung der Ein­hei­mi­schen, bevor sie auch nur den Mund auf­ge­macht haben.

      Der stän­dig beschwo­re­ne angeb­li­che „Rechts­ruck“ wird dadurch über­haupt erst erzeugt.

      Wer weiß, wie schnell das jetzt abwärts geht.

      Gestern sag­te eine alte dame zu mir, sie hät­te nie geglaubt, dass sich die Ereig­nis­se so über­sh­cla­gen wür­den, und sie füh­le sich von der Regie­rung und den Medi­en verschaukelt.

      Der Staat hat allein jetzt schon so mas­siv das Ver­trau­en der Bür­ger ein­ge­büßt, dass er eigent­lich noch am sel­ben Tag hät­te han­deln müs­sen. Er tut nichts – jeden­falls nichts Wirksames.

      In mei­nem Bekann­ten­kreis, zu dem ich die wei­te­sten Kon­tak­te mit­zäh­le haben sich bereits sehr vie­le Leu­te bewaffnet. 

      Unse­re Regie­rung wird – ähn­lich wie die fried­li­chen­Mus­li­me – erst dann reagie­ren, wenn es zu spät ist.

      • Ja, ich war auch völ­lig baff, als ich das las, dass der Dom selbst ange­grif­fen wur­de, das hat­te man nir­gend­wo gehört oder gelesen!
        Heu­te mit Böl­lern und morgen!?
        Die belü­gen uns in ihrem Wahn noch schlim­mer als man glaubt, unfassbar!!
        Wer jetzt noch „Bewei­se“ braucht für den Geist,der in Deutsch­land ( wie­der mal) wütet, dem ist nicht mehr zu helfen.
        Und was mit das Schlimm­ste ist: das Aus­land schaut (auch wie­der mal) fas­sungs­los und ungläu­big nach Deutsch­land und hält uns für Ver­rück­te, weil wir das alles dulden.

    • @Stella:
      Es ist gut, dass Sie die Sym­bo­lik des Köl­ner Domes als Feind­bild für Mus­li­me erwäh­nen. So habe ich die­se Syl­ve­ster-Vor­fäl­le noch gar nicht betrachtet.

  12. @Sophus:‚Wie bei KREUZ NET oder bei ‚popefrancistthedestroyer.blogspot… Sie wei­chen in der Sache aus. @ piux hat nichts gesagt, was einer üblen Nach­re­de oder einem rechs­frei­en Raum ent­spricht. Die­ses „Argu­ment* ent­springt nur Ihrer Absicht,den Kri­ti­kern Dro­hun­gen aus­zu­spre­chen und die­sen Wor­te in den Mund zu legen, die Sie unter­stel­len. Und im übri­gen habe ich es nicht nötig, mich beleh­ren und auf­klä­ren zu las­sen­was „Recht und Gesetz“ berifft. Wenn Sie so sehr dar­auf bestehen, Para­gra­phen­rei­te­rei zu betrei­ben, so soll­ten Sie die­se in einem Rechts­fo­rum betrei­ben. Ich mache im übri­gen kei­ne Mut­ma­ssun­gen und zie­le auch nicht am „Pro­blem“ vor­bei. Wenn jemand am „Pro­blem“ -(welch ein Begriff!) vor­bei­zieht, dann sind Sie es. Das ist so. Und im Übri­gen soll­ten Sie nicht dro­hen. Küm­mern Sie sich lie­ber um die Schma­rot­zer und Vater­lands­ver­rä­ter in Ber­lin, die Ter­ro­ri­sten und Sala­fi­sten. Dort kön­nen Sie sich einbringen!

    • Dan­ke, Herr Giu­sep­pe Nar­di, für Ihre Stel­lung­nah­me aus gege­be­nem Anlass, die ganz in mei­nem Sin­ne ist. @ Leo­ne wird sicher ger­ne ihren jüng­sten Kom­men­tar an Ihren Ansprü­chen mes­sen. Mit Ihren Mahn-Wor­ten haben Sie mich jeden­falls von wei­te­ren Äuße­run­gen Ihr gegen­über ent­bun­den! Vie­len Dank auch für die inhalt­li­che Aus­wahl und Qua­li­tät der tag­täg­lich gebo­te­nen Arti­kel und die gebo­te­ne Tole­ranz der Mei­nungs­viel­falt unter den Kom­men­ta­to­ren, eine Frei­heit, die ich per­sön­lich sehr zu schät­zen gelernt habe.

      • Den­ke, Ihre Reak­ti­on, ver­ehr­ter Sophus, kann ich ver­ste­hen. Die­ses kla­re und ein­deu­ti­ge Eti­ket­tie­ren eines Men­schen (abge­se­hen davon, dass es mit der Wahr­heit wenig zu tun hat), bleibt sehr gut haf­ten und kann „töd­lich“ sein, für den Gezeich­ne­ten sowie gefähr­lich, für das,wofür der Mensch steht. Und das, in die­sem Fall, es geht um den katho­li­schen Glau­ben, um die Exi­stenz der Mensch­heit selbst, in äusserst bedroh­li­chen Zei­ten, für die wah­re katho­li­sche Kir­che… Ja, nur, eine Ver­leum­dung ist lei­der zum Instru­ment auch der Staats­macht geworden.

      • Den­ke, Ihre Reak­ti­on, ver­ehr­ter Sophus, kann ich ver­ste­hen. Die­ses kla­re und ein­deu­ti­ge Eti­ket­tie­ren eines Men­schen (abge­se­hen davon, dass es mit der Wahr­heit wenig zu tun hat), bleibt sehr gut haf­ten und kann „töd­lich“ sein für den Gezeich­ne­ten sowie gefähr­lich für das, wofür der Mensch steht. Und das, in die­sem Fall, es geht um den katho­li­schen Glau­ben, um die Exi­stenz der Mensch­heit selbst, in äusserst bedroh­li­chen Zei­ten, für die wah­re katho­li­sche Kir­che… Ja, nur, eine Ver­leum­dung ist lei­der zum Instru­ment auch der Staats­macht geworden.

  13. Ich will hier nicht auf einen „Rechts­streit“ ein­ge­hen. Das ist ja nicht der Aus­gangs­punkt. Aus­gangs­punkt war ein schwer­wie­gen­der Vor­wurf gegen Kar­di­nal Mül­ler. Die­ser kur­siert seit sei­ner Ernen­nung zum Glau­bens­prä­fek­ten unter Tra­di­tio­na­li­sten. Ist er aber berech­tigt? Mei­nes Erach­tens Nein.
    Ich habe mir die Stel­le mit der angeb­li­chen „Leug­nung“ der Jung­frau­en­geburt ange­schaut. Es gibt dazu auch fun­dier­te Analysen.
    Es wird etwas unter­stellt, was nicht dasteht. Die Unter­stel­lung rührt m.E. weil Mül­ler als Bischof von Regens­burg sich unan­ge­mes­sen und unge­recht gegen­über der Pius­bru­der­schaft ver­hal­ten hat, deren Prie­ster­se­mi­nar in der der Diö­ze­se Regens­burg steht. Das erklärt auch (aus berech­tig­tem Ärger der Piusia­ner) die Behaup­tung den „Bock zum Gärt­ner“ gemacht zu haben. Das ist inzwi­schen Jah­re her und ich bezweif­le, dass die FSSPX ihre Kri­tik von damals heu­te noch so wie­der­ho­len würde.
    Mül­ler hat die Pas­sa­ge zur Jung­frau­en­geburt selbst an ande­rer Stel­le längst prä­zi­sert (mir fällt jetzt gera­de nicht ein, ob in einer Schrift oder einer Pre­digt, jeden­falls öffent­lich), so daß die Sache als erle­digt zu betrach­ten ist. Wenn man­che den­noch dar­auf her­um­rei­ten, dann mehr, weil sie einen Gegen­satz zu Rom suchen, not­falls kon­stru­ie­ren wol­len (und daher auch gute Initia­ti­ven Roms ablehnen).
    Einen sol­chen Reflex mache ich auch hier aus. Mat­tei zitiert eine im Kon­text gera­de­zu sen­sa­tio­nel­le Aus­sa­ge von Kar­di­nal Mül­ler zu Papst Fran­zis­kus, doch das bleibt links lie­gen, statt des­sen wird auf Mül­ler ein­ge­dro­schen. Kuri­os, kurios…

    • Dan­ke, lie­be @ Lio­ba! Sie stel­len die hier gegen Kuri­en­kar­di­nal Mül­ler erho­be­nen ehren­rüh­ri­gen Anschul­di­ugun­gen in den rich­ti­gen histo­ri­schen Kon­text. Seit sei­nem Dienst­an­tritt in Regens­burg war Bischof Mül­ler linksliberalen,protestantischen und pius­bru­der­schaft­li­chen Angrif­fen aus­ge­setzt. Dazu kamen erheb­li­che Geg­ner­schaf­ten aus dem von Wir-sind-Kir­che-Leu­ten domi­nier­ten Diö­ze­san­rat. Mit der Reform die­ses Rates nach den welt­kirch­lich gül­ti­gen Rechts­ver­hält­nis­sen bekam er auch noch die DBK und das ZdK an den Hals, wobei sich vor allem neben den dezi­diert lin­ken Medi­en Süd­deutsch­lands der Münch­ner Mer­kur und Bay­ern 5 gegen ihn posi­tio­nier­ten. Da kommt mir mein Abitur­the­ma in Deutsch in den Sinn: Die schlech­te­sten Früch­te sind es nicht, an denen die Wes­pen nagen!

    • Dann wun­de­re ich mich aber schon, dass Sie nicht die kon­kre­te Streit­sa­che nennen.

      Da hier nur auf der Meta­ebe­ne her­um­ge­schos­sen wird von gewis­sen Postern, wür­de ich ger­ne auf den kon­kre­ten sach­ver­halt zurück­kom­men. Es stimmt, dass er unter­schied­lich beur­teilt wurde.

      Das Dog­ma von der „sem­per vir­go“ lautet:

      „Wer nicht gemäß den hei­li­gen Vätern im eigent­li­chen Sin­ne und der Wahr­heit ent­spre­chend die hei­li­ge, all­zeit jung­fräu­li­che und unbe­fleck­te Maria als Got­tes­ge­bä­re­rin bekennt, da sie ja eigent­lich und wahr­haf­tig Gott, das Wort, selbst, der vor allen Zei­ten aus Gott, dem Vater, gebo­ren wur­de, in den letz­ten Zei­ten ohne Samen aus dem Hei­li­gen Geist emp­fan­gen und unver­sehrt gebo­ren hat, wobei ihre Jung­f­rau­schaft auch nach sei­ner Geburt unzer­stört blieb, der sei verurteilt.” (DH 503) 

      Was hat Mül­ler gesagt?

      „Seit Anfang des 4. Jh. begeg­net in ver­schie­de­nen Vari­an­ten die Drei­er­for­mel von der Jung­fräu­lich­keit Mari­as vor, in und nach der Geburt. Die Grund­la­ge bie­tet die in ihrer Glau­bens­be­reit­schaft ange­nom­me­ne jung­fräu­li­che Gottesmutterschaft.

      Aus die­ser eher chri­sto­lo­gi­schen Aus­sa­ge über die Jung­fräu­lich­keit Mari­as vor der Geburt folgt im Sin­ne einer stär­ker mario­lo­gi­schen Akzen­tu­ie­rung der Aus­sa­ge die Prä­gung des Geburts­vor­gangs (vir­gini­tas in par­tu) durch die Tat­sa­che, daß Maria den Gott-Men­schen und Erlö­ser gebiert und daß sie in der Kon­se­quenz ihrer ganz­mensch­li­chen Hin­ga­be an das Erlö­sung­s­er­eig­nis kei­nen ehe­li­chen Umgang mit Josef hat­te und dar­um auch ohne wei­te­re Kin­der geblie­ben ist. Den Glau­bens­in­halt der Jung­fräu­lich­keit Mari­as vor, in und nach der Geburt und damit der immer­wäh­ren­den Jung­fräu­lich­keit Mari­ens bezeu­gen alle Kirchenväter… (…)“

      Soweit refe­riert er den Glau­ben der Kir­che. Nun kommt sein eige­ner Kom­men­tar dazu:

      „Es geht nicht um abwei­chen­de phy­sio­lo­gi­sche Beson­der­hei­ten in dem natür­li­chen Vor­gang der Geburt (wie etwa die Nicht­er­öff­nung der Geburts­we­ge, die Nicht­ver­let­zung des Hymen und der nicht ein­ge­tre­te­nen Geburts­schmer­zen), son­dern um den hei­len­den und erlö­sen­den Ein­fluß der Gna­de des Erlö­sers auf die mensch­li­che Natur, die durch die Ursün­de ‚ver­letzt’ wor­den war.“

      Durch die For­mu­lie­rung „Es geht NICHT um …“ hat er tat­säch­lich die Bedeu­tung der phy­si­schen Unver­sehrt­heit geleugnet. 

      Er bestrei­tet in gram­ma­tisch ein­deu­ti­ger Wei­se die Rele­vanz der phy­si­schen Unver­sehrt­heit. Die Text­stel­le ist ein­deu­tig ein Sich-Abset­zen von dem, was gelehrt wur­de: dass die kör­per­li­che Unver­sehrt­heit sehr wohl von höch­ster Bedeu­tung war und ist, denn sie ist in der gesam­ten Jung­fräu­lich­keit Mari­ens das äuße­re Zei­chen, des­sen Feh­len auch die „inne­re“ Jung­fräu­lich­keit als abwe­send kenn­zeich­nen würde.

      Wenn man noch ein­mal das Dog­ma liest und des­sen For­mu­lie­rung, die aus­drück­lich auf den „eigent­li­chen“ Sinn der Jung­fräu­lich­keit abhebt, näm­lich den natür­li­chen Sinn, dann soll­te das nie­mand ein­fach so rela­ti­vie­ren oder als nach­ran­gig erklä­ren gegen­über einer „abge­ho­be­nen“ Verständnisweise.

      Nun wur­de flugs von Neo­kon­ser­va­ti­ven dar­auf abge­ho­ben, Mül­ler sei es ja nur um die Ein­zel­hei­ten die­ser phy­si­schen Unver­sehr­heit gegan­gemn, denn die sei­en ja nicht Bestand­teil des Dogmas.

      Wer aber den Satz noch mal liest, den Mül­ler for­mu­liert hat, muss fest­stel­len, dass es ihm nicht dar­um ging zu sagen, er wis­se nicht, wor­in genau die Unver­sehr­heit dem lei­be nach bestand, son­dern er behaup­tet, es gehe um sie über­haupt nicht, 

      „son­dern um den hei­len­den und erlö­sen­den Ein­fluß der Gna­de des Erlö­sers auf die mensch­li­che Natur, die durch die Ursün­de ‚ver­letzt’ wor­den war.“

      Hier wird ein­deu­tig der hei­len­de Ein­fluss der Gna­de gegen eine „eigent­li­che“ Vor­stel­lung von Jun­fräu­lich­keit aus­ge­spielt, und das ist nicht Sinn der Sache.

      Mül­ler hat damit einer die­ser Sät­ze fabri­ziert, wie wir sie von F. ken­nen: unklar, miss­ver­ständ­lich, und v.a. kön­nen Leug­ner der Vir­gini­tas in par­tu sich auf sie beru­fen, wenn sie deren resa­le phy­si­sche sei­te ver­gei­sti­gen und „abhe­ben“, wenn gar über­haupt leug­nen wollen. 

      Es geht ja nach Mül­ler irgend­wie „gefühlt“ um den hei­len­den Ein­fluss der Gna­de auf die Phy­sis. Und das reicht nicht und ent­spricht auch nicht der Aus­sa­ge des Dog­mas, denn dies ver­weist aus­drück­lich auf das „eigent­li­che“ Ver­ständ­nis von Jung­fräu­lich­keit, auch wenn es kei­ne ein­ge­hen­de medi­zi­ni­sche Ana­ly­se nach­lie­fern will!

      Wenn man genau hin­sieht, nimtm Mül­ler immer wie­der sol­chen Rela­ti­vie­rung des eigent­li­chen Sin­nes vor, etwa wenn er behaup­tet, das Para­dies sei nur „sym­bo­lisch“ zu ver­ste­hen gewe­sen, oder Isra­el haben den 7‑Ta­ge-Rhyth­mus auf Gott über­tra­gen und nicht Gott ihn auf uns.

      Auch win­det er sich in der Fra­ge nach der Gott­eben­bild­lich­keit des Men­schen, indem er sagt:

      „Nun heu­te wür­de man sagen: Eine Ent­spre­chung, die wesens­be­stim­mend ist für uns“.

      (All das sind Zita­te und Para­phra­sen aus „Gott und sei­ne Geschichte“)

      Das sind aus­ge­spro­chen risan­te For­mu­lie­run­gen und sind tat­säch­lich mit dem geruch belegt, hier nun Schrift­wort in einem ande­ren Sin­ne ver­ste­hen zu wol­len, als es die Kir­che tra­di­tio­nell tat. Er rem­pelt damit gegen ver­schie­de­ne Cano­nes von „Dei Fili­us“ von 1870, in dem aus­drück­lich noch ein­mal defi­niert wur­de, dass man dem tra­dier­ten ver­ständ­nis kei­nen ande­ren Sinn bei glei­chen Wor­ten geben dürfe.

      Es ist also eine ernst­haf­te Fra­ge, wo Mül­ler wirk­lich steht.
      dass man­che das laxer sehen wol­len, mag ja sein, aber sie soll­ten nicht die berech­tig­ten Fra­gen derer, die bei Mül­ler Schwie­rig­kei­ten wahr­neh­men, wie @ sophus es tut, son­dern sach­ge­mäß beant­wor­ten oder widerlegen.

      Inso­fern ist @ piusx’s Reak­ti­on berechtgt, wenn er sich inqui­si­to­risch nie­der­ge­macht sieht von einem Typen, der sowie­so null Kom­pe­tenz dazu hat und der inhalt­li­chen Debat­te auch noch voll­kom­men aus­ge­wi­chen ist und dar­über hin­aus in der Ver­gan­gen­heit selbst nur all­zu oft Ver­leum­dun­gen z.B. gegen mich und mei­ne Per­son (!) aus­ge­spro­chen hat.

      Es ist daher nicht „ehren­rüh­rig“, son­dern allen­falls dis­ku­ta­bel, wenn einer auf die­sen wun­den Punkt in Mül­lers Argu­men­ta­ti­on hinweist.

      • Kor­rek­tur:

        „…die bei Mül­ler Schwie­rig­kei­ten wahr­neh­men, wie @ sophus es tut kri­mi­na­li­sie­ren, son­dern sach­ge­mäß beant­wor­ten oder widerlegen.

      • @ Zeit­schnur
        Dan­ke für die nega­ti­ve Typi­sie­rung mei­ner Kompetenz!Und wel­che theo­lo­gi­sche Kom­pe­tenz haben Sie? Aus Ihren ein­sei­ti­gen, kir­chen- und katho­li­ken­feind­li­chen Bei­trä­gen ist eine sol­che für mich nicht ersicht­lich. Das The­ma selbst stand aber auch gar nicht zur Debat­te. Ich habe es aller­dings für not­wen­dig erach­tet, Ihnen und @ piux in Sachen „üble Nach­re­de“ den ent­spre­chen­den Straf­tat­be­stand nach § 186 StGB vor Augen zu füh­ren. Das hielt ich vor allem bei Ihnen im Hin­blick auf ihre Mut­ma­ßun­gen über den Rück­tritt von Papst em. Bene­dikt XVI. für beson­ders dring­lich. Mit dem The­ma „Jung­frau­en­geburt“ selbst hat mein Ver­such, am Bei­spiel der von @ piux gemach­ten Aus­sa­gen vor even­tu­el­len recht­li­chen Kon­se­quen­zen zu war­nen, nichts zu tun. Daher kann von einem „The­ma-Aus­wei­chen“ mei­ner­seits auch gar kei­ne Rede sein!

      • @ sophus

        Ich hab Sie heu­te schon mal gebe­ten, den Kra­wall nun zu beenden.
        Was hier über Mül­ler gesagt wur­de, ist weder „gerichts­massig“ noch „üble Nach­re­de“. Im besten Fall weist @piusx auf ein ech­tes Pro­blem im Mül­lerschen Den­ken hin. Im schlimm­sten Fall ist sei­ne Kri­tik unberechtigt.

        Was soll also die­ser Humbug?

        Man hat den Ein­druck, Sie reagie­ren nur noch impul­siv wie einer, der sich nicht im Griff hat.

        Eine nor­ma­le Kri­tik an merk­wür­di­gen Sät­zen aus Mül­lers Feder ist erlaubt.

        Noch leben wir nicht in einer Dik­ta­tur, und eine Kri­tik an Sät­zen ist immer noch erlaubt, auch wenn sie sach­lich unbe­grün­det sein sollte.
        Das muss man dann aber nach­wei­sen und das tun Sie nicht, weil Sie es nicht können.

        Ich habe über Bene­dikt nicht „gemut­maßt“, son­dern Nach­rich­ten, die sich über ihn fin­den, refe­riert und in Über­le­gun­gen einbezogen.

        Sie kön­nen jetzt gern noch mal Ihren Kropf lee­ren und wild her­um­fuch­teln mit Dro­hun­gen – das war mein letz­tes Wort dazu. 

        Das wird mir all­mäh­lich zu unter­ir­disch hier.

  14. Weltfrieden/​ Reli­gi­ons­frie­den durch Dia­log ist eine uto­pi­sche Träu­mer­rei, die aus­blen­det, dass wir in einer gefal­le­nen Schöp­fung vol­ler Sün­de leben.
    Die Grün­de für Krie­ge sind man­nig­fal­tig, Haß, Gier, Macht und eben nicht nur Reli­gi­on. Der Papst spricht im Clip vom Frie­den, spal­tet aber bereits mit dem Clip die Katho­li­ken. Der Frie­de fängt zuerst im eige­nen Haus an. Die zer­strit­te­ne Chri­sten­heit muss erst­mal bei sich, in ihre eige­nen Kir­chen anfan­gen Frie­den zu schaf­fen. Chri­stus wird in die­sem Clip als Säug­ling gezeigt und das ist bezeich­nend: Ein Säug­ling nimmt kei­ner ernst. Chri­stus wird lei­der von sei­ne eige­ne Kir­che nicht mehr ernst genommen.

    Ich wer­de nicht für einen fal­schen Frie­den Chri­stus zum Lüg­ner erklären.
    Es gibt NUR EINEN WEG- JESUS CHRISTUS. Alle ande­re Wege füh­ren ins Ver­der­ben. Die Aus­sa­ge Chri­sti.“ Denn die Pfor­te ist weit und der Weg ist breit, der zur Ver­damm­nis führt und vie­le sind es, die dar­auf wan­deln,“ kann kein Papst vom Tisch fegen.

  15. Ja,@ zeit­schnur: Umge­kehrt wird ein Schuhuu draus! Sie selbst reagie­ren impul­siv wie eine, die sich nicht im Griff hat. Sie mei­nen, Sie hät­ten über „Bene­dikt“ nicht „gemut­maßt“, son­dern Nach­rich­ten, die sich über ihn fin­den, refe­riert und in Über­le­gun­gen einbezogen?
    Dann darf ich Sie erin­nern: Gegen­über einer Mit­fo­ri­stin, die Papst Bene­dikt gegen Sie ver­tei­digt und gestan­den hat, sie könn­te für ihn ster­ben, hat­ten Sie nur Unter­ir­di­sches übrig. Was Sie da andeu­tungs­wei­se kol­por­tier­ten, ist so unge­heu­er­lich, dass ich Sie nicht zitiere.

  16. @Melanie

    Hier das Zitat vom Papst: «Vie­le den­ken anders, füh­len anders, sie suchen und fin­den Gott auf unter­schied­li­che Wei­se» Bedeu­tet: Chri­stus ist ein Weg von vie­len und da nicht alle Men­schen gleich den­ken und füh­len, fin­det halt der eine Bud­dha und Bud­dhis­mus spi­ri­tu­ell anspre­chen­der als Chri­stus und Chri­sten­tum. Wie gesagt im Video hat Fran­zis­kus einen schockie­ren­den reli­giö­sen Rela­ti­vis­mus und Indif­fe­ren­tis­mus offen­bart. Die­ser Papst ist nicht der Hüter des Glau­bens, son­dern ein ent­schlos­se­ner Kir­chen­zer­stö­rer, der es wis­sen will. Fran­zis­kus woll­te eh Metz­ger wer­den und lebt die­sen Wunsch aus indem er sich gegen­über dem katho­li­schen Glau­ben wie ein grob­schläch­ti­ger Schlach­ter auf dem Schlacht­hof auf­führt und den Glau­ben ver­wur­stelt. Es ist wie es ist.

    • Das ist Fast­nacht, stimmt’s? Unmög­lich, grauenvoll!

      Ich sehe es genau­so: Das, was auf­hielt, ist das Hl. Mess­op­fer – nicht der Papst. Was ist der Die­ner wert, wenn sein Herr von den Sei­nen ver­spot­tet wird!

      • Nein, ich befürch­te, das ist nicht Fastnacht!
        Es ist wohl um die Weih­nachts­zeit (Lied im Hintergrund)!

    • Wel­cher Enschät­zung Sie sich anschlie­ßen sei Ihnen selbst­ver­ständ­lich unbenommen.

      Aber „man“ kann „Kard. Mül­ler sehr wohl etwas „vor­wer­fen“. Es ist schließ­lich gesche­hen. Wobei Ratz­in­ger wesent­lich bri­san­te­re pro­ble­me n sei­nen schrif­ten auf­weist als Müller.

      Ein Argu­metn von der Art: Da kann kein Pro­blem sein, sonst wäre es nicht veröffentlicht/​der Mann gewählt wor­den, das lei­der auch piusx bemüht, ist tau­to­lo­gisch, denn: der der Wäh­len­de oder Her­aus­ge­ber kann ja theo­re­tisch wie prak­tisch genau­so irren und auf­grund des eige­nen Irr­tums über­haupt gewählt haben! Man sucht ja immer nach denen, die einem bei­stim­men, nicht wahr?

      In der Sache also ein wert­lo­ses Argument.

    • Wer­ter @ Franzel!
      Dan­ke für den Link, der im Haupt­teil wich­ti­ge Aspek­te zum The­ma „Dog­men-Leug­ner“ beinhal­tet und in sei­nem Kom­men­tar­teil ver­tieft. Damit erweist sich auch von außer­halb her die Rich­tig­keit mei­nes straf­recht­lich begrün­de­ten Wider­stands gegen die von @ piux zu ver­ant­wor­ten­de Paul­schal­dif­fa­mie­rung Kuri­en­kar­di­nal Mül­lers als Dog­men-Leug­ner. Es gibt hier im Forum zu vie­le emo­tio­nal auf­ge­la­de­ne Schnell­schie­ße­rIn­nen, die sich, unge­ach­tet ihrer Eigen­ge­fähr­dung durch damit ein­her­ge­hen­den Ver­let­zun­gen von Straf­tat­be­stän­den, zu ent­hem­men suchen. Was z.B. im straf­recht­li­chen Sinn eine „Ver­leum­dung“ ist, weiß nicht jede®. Doch Nicht­wis­sen schützt bekannt­lich vor Stra­fe nicht. Daher ist der vor­wurfs­be­la­de­ne Gebrauch des Wor­tes gegen­über ande­ren riskant.

      • Sophus, da Sie dar­auf behar­ren, inter­es­siert es mich grund­sätz­lich, wie ein sol­ches Ver­fah­ren gemäss § 186 StGB in die­sem Fall denn ablau­fen würde.

        - Wer müss­te den Straf­an­trag stellen?
        – Bei wel­cher Behörde?
        – Ange­nom­men, der Antrag wird ange­nom­men: Wie gin­ge die Beweis­auf­nah­me in die­sem Fall von­stat­ten – wer­den die Bücher resp. betref­fen­den Pas­sa­gen Kar­di­nal Mül­lers gele­sen? Womit wer­den die­se „abge­gli­chen“?
        – Könn­te gegen einen Strafbefehl/​Freispruch Rekurs ein­ge­legt wer­den – bei wem?

      • @ Car­lo
        Für eine genaue­re und dann ver­bind­li­che Aus­kunft wäre ein Rechts­an­walt zuständig.Zu Ihren Fra­gen mit Vor­be­halt in aller Kürze!
        Straf­an­trag kann jeder stel­len, der betrof­fen ist oder sich betrof­fen fühlt. Die genau zu begrün­den­de Anzei­ge (mög­lichst durch einen Rechtsanwalt)kann bei der zustän­di­gen Poli­zei­dienst­stel­le erfol­gen. Die Beweis­auf­nah­me erfolgt durch die Staats­an­walt­schaft. Die­se ent­schei­det, ob öffent­li­ches Inter­es­se an einer gericht­li­chen Klä­rung besteht. Ist dies der Fall, kommt es zur Ankla­ge. Wenn das Urteil Rekurs zulässt, kann er bean­tragt werden.

Kommentare sind deaktiviert.