(Rom) Papst Franziskus hat Änderungen an der Zeremonie zur Verleihung des Palliums an die Metropoliten vorgenommen. Es wird künftig nicht mehr der Papst sein, der den neuen residierenden Erzbischöfen das Pallium in einer feierlichen öffentlichen Zeremonie im Petersdom auflegt. Sie sollen es künftig in „privater Form“ durch den jeweiligen Apostolischen Nuntius ihres Landes erhalten.
Begründet wird die Änderung, um dadurch die „Synodalität“ zu stärken, indem die Bischöfe der zum Erzbistum gehörenden Suffraganbistümer an der Investitur teilnehmen können.
Die Neuerung geht aus einem Brief des päpstlichen Zeremonienmeisters Msgr. Guido Marini hervor, den dieser am 12. Januar 2015 an alle Nuntiaturen verschickte, wie der Vatikanist Gerard O’Connell bekanntmachte. Darin erläutert Marini die vom Papst vorgenommenen Änderungen.
Pallium Ausdruck der Teilhabe an der päpstlichen Hirtengewalt
Bisher wurde das Pallium jeweils am 29. Juni, dem Fest der Apostelfürsten Petrus und Paulus feierlich im Petersdom allen Metropoliten unter den Erzbischöfen verliehen, die im Vorjahr ernannt worden waren. Das Pallium ist eine liturgische Insignie. Es bringt die plenitudo potestatis, die Vollgewalt zum Ausdruck, daß der Oberhirte in seiner Kirchenprovinz an der päpstlichen Hirtengewalt teilhat und diese in seiner Provinz vertritt. Sie ist Ausdruck seiner geistlichen und rechtlichen Autorität in Einheit mit Rom. Der Erzbischof trägt das Pallium in seiner Kathedrale und allen Kirchen seiner Kirchenprovinz.
Mehr als 1600 Jahre alte Zeremonie
Die Pallien werden aus der Wolle zweier männlicher Lämmer hergestellt, die von den Trappistenmönchen der Abtei delle Tre Fontane aufgezogen werden. Jährlich werden dem regierenden Papst die beiden Lämmer übergeben, die am 21. Januar, dem Gedenktag der heiligen Agnes, in der ihr geweihten Basilika in Rom gesegnet werden. Die heilige Agnes, ein Kind von 12 oder 13 Jahren, erlitt 305 in Rom das Martyrium. Sie hatte sich in den Augen der staatlichen Verfolger doppelt schuldig gemacht, weil sie sich weigerte, ihrem Glauben an Christus abzuschwören und ihrem Keuschheitsgelübde, das sie abgelegt hatte. Die Lämmer sind ihr Symbol, weil sie durch einen gezielten Schwertstoß hingerichtet wurde, wie man damals Lämmer tötete. Das Lamm als Symbol für Christus stellt die Erzbischöfe als höchster Stufe in der Apostolischen Sukzession in Zusammenhang mit der Märtyrerkirche. Das Pallium ist daher vor allem auch Symbol für den „guten Hirten“. Die Wolle der geschorenen Lämmer wird von den Benediktinerinnen des Klosters Santa Cecilia in Trastevere zu den Pallien gewoben.
Papst Franziskus (mangelnde) „Sensibilität“ für das Sakrale
Papst Franziskus machte 2014 eine der wenigen bisher verborgenen, weil besonders intim mit der Kirchenverfassung zusammenhängende Zeremonie der Übergabe und Segnung der Lämmer zum öffentlichen Medienspektakel.
Nun kappt Papst Franziskus die Verleihungszeremonie dort, wo sie sichtbar die Verbundenheit der Metropoliten mit Rom und deren Teilhabe an der päpstlichen Hirtengewalt zum Ausdruck bringt. Künftig wird der Papst das Pallium am Hochfest Peter und Paul segnen. Die Investitur erfolgt jedoch in seiner Diözese durch einen Vertreter des Papstes, so Guido Marini an die Nuntien.
2015 Verleihung noch in Rom, aber nur „privat aus der Hand des Heiligen Vaters“
Die Neuregelung gilt bereits für das kommende Fest der beiden Apostelfürsten. Am 29. Juni 2015 werde Papst Franziskus die neuernannten Metropolitanerzbischöfe zwar nach Rom einladen, um mit ihm zu konzelebrieren. Das Pallium werden die Anwesenden jedoch im Anschluß „privat aus der Hand des Heiligen Vaters“ erhalten. Eine feierliche und öffentliche Investitur während der Heiligen Messe, bei der die Erzbischöfe vor dem Papst niederknien und von ihm das Pallium aufgelegt bekommen, wird es nicht mehr geben.
Aus dem Schreiben des päpstlichen Zeremonienmeisters geht hervor, daß der jeweilige Apostolische Nuntius der päpstliche „Vertreter“ ist, der die Investitur vor Ort und „mit der Teilnahme der Bischöfe der Suffraganbistümer“ vornimmt.
Die Änderung der seit dem 4. Jahrhundert belegten Zeremonie soll dazu dienen, „die Teilnahme der Ortskirche in diesem wichtigen Moment zu begünstigen“.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: InfoVaticana
Bergogliaccio zeigt dankenswerter Weise, daß er nicht Papst ist. Auch Dämonen müssen unter dem Einfluß Christi die Wahrheit bekennen. Wer Augen hat, der sehe!
Ja, in Rom ist buchstäblich der Teufel los.
Nein, das ist wirklich nicht der Papst!
Und es ist geradezu wahnsinnig, diese (und die vergleichbaren jüngsten) Vorgänge mit denen um Johannes XXII und Benedikt XII. zu vergleichen!
Paradox erscheint in diesem Zusammenhang die pittoreske Segnung der Agneslämmer – übrigens ein tierschutzrechtlich fragwürdiges Unterfangen, denn die erbarmungswürdigen Kreaturen schienen heuer mit sedativen Drogen (Schlafmitteln) geradezu abgefüllt worden zu sein.
Ich denke, der Symbolwert eines Palliums liegt nicht bei Lämmersegnung und wollverarbeitenden Nonnen, sondern am Akt der Verleihung.
Papst Franziskus scheint das Paradoxe zu lieben: das Pallium bringt der Nuntius, Hauptsache, die Wolle ist von männlichen Schafen, von reinen Frauenhänden versponnen.…
Widersinnig.