(Washington) In den USA gibt es eine neue Gemeinschaft, die zur außerordentlichen Form des Römischen Ritus zurückgekehrt ist. Das Kloster der Birgitten von Tyler in Texas pflegt ausschließlich den tridentinischen Ritus der katholischen Kirche.
Das Kloster gehört zur Familie des Erlöserordens, besser bekannt als Birgittenorden. Der Ordo sanctissimi Salvatoris, zu deutsch der Orden des Allerheiligsten Erlösers, wurde im 14. Jahrhundert von der hl. Birgitta von Schweden (1303–1373) gegründet. Heute bestehen mehrere Zweige, darunter seit kurzem auch ein altritueller in den USA.
Brigittini Servitores Sanctissimi Salvatoris
Der im Sommer 2012 entstandene altrituelle Zweig nennt sich Brigittini Servitores Sancitissimi Salvatoris. Er entstand aus der Nachfolge der bereits 1993 entstandenen Servitores Reginae Apostolorum. Die altrituellen Brigitten sind ein kontemplativer Orden, der sein Apostolat darin sieht, den Papst und die Bischöfe in der Umsetzung des Motu proprio Ecclesia Dei adflicta von 1988 und des Motu proprio Summorum Pontificum von 2007 zu unterstützen.
Das Gebetsleben der Brigitten ist zur Gänze auf das heilige Meßopfer und das heilige Offizium ausgerichtet. Gemeint ist damit das vorkonziliare Missale von 1962 und das alte lateinische Brevier der Brigitten, das die Brigittini Servitores in vollem Umfang beten.
Erste Schritte im noch kommunistischen Ungarn
Erste Kontakte der Servitores Reginae Apostolorum zum Birgittenorden kamen bereits 2002 zustande. Langsam erfolgte eine Annäherung und Einführung in die Spiritualität der Birgitten. Dabei war vor allem die englische Abtei Zion hilfreich. 2010 gingen die Schwestern in Texas dazu über, das vorkonziliare Stundengebet der Birgitten zu pflegen und die hl. Messe im „Alten Ritus“ zu feiern. Am 31. August 2011 erfolgte die kanonische Anerkennung der Gemeinschaft durch Bischof àlvaro Corrada del Rio von Tyler.
Die Gründung geht auf die Oberin des Klosters, Mutter Margarita Igriczi-Nagy zurück, eine Ungarin, die in den späten 70er Jahren im damals noch kommunistischen Ungarn ein vorkonziliares Brevier entdeckte, das ihr eine „neue Welt“ erschloß. Am 14. August 1986 , dem Gedenktag des hl. Maximilian Kolbe, wagte sie den Schritt zur Gründung einer kontemplativen Gemeinschaft.
Alter Ritus für die Erneuerung von Kirche und Orden
In ihrem nach außen gerichteten Apostolat bemühen sich die Schwestern um Förderung und Verbreitung der außerordentlichen Form des Römischen Ritus, des Latein und von Einkehrtagen für Katholiken, die an der traditionellen lateinischen Liturgie interessiert sind. Ihr Ziel ist es, beizutragen, die tridentinische Messe den jüngeren Generationen weiterzugeben.
Das klösterliche Leben beginnt um 4 Uhr morgens. Matutin und Laudes werden um 5 Uhr in der Klosterkirche gebetet.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Servitores Brigittini