Fiducia supplicans als Verwirrung mit System: „Klärende“ Worte aus dem Vatikan

Ein Kommentar


BDKJ-Vorsitzender Gregor Podschun zeigt Flagge: "Schwul soll die Kirche sein". Daß er eine Fünfte Kolonne in der Kirche ist, sieht der hauptamtliche Kirchenangestellte freilich nicht (ein).
BDKJ-Vorsitzender Gregor Podschun zeigt Flagge: "Schwul soll die Kirche sein". Daß er eine Fünfte Kolonne in der Kirche ist, sieht der hauptamtliche Kirchenangestellte freilich nicht (ein).

Von einer Katholikin

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Die afri­ka­ni­schen Bischofs­kon­fe­ren­zen beto­nen ihre Treue zum Papst, leh­nen aber eine Seg­nung gleich­ge­schlecht­li­cher Paa­re ab, wie sie die Erklä­rung Fidu­cia sup­pli­cans vor­sieht. Heu­te muß man offen­sicht­lich die Treue zum Papst beto­nen, auch wenn man sie gar nicht in Fra­ge stellt, denn es wäre ja schließ­lich ein Wider­spruch in sich, wür­de die Treue zur Leh­re und Tra­di­ti­on, deren Hüter der Papst ist, gleich­zei­tig die Untreue gegen­über dem Papst erfordern.

Aber mit den Hütern der Tra­di­ti­on ist das ja so eine Sache…

Da steht nun Fidu­cia sup­pli­cans wie ein Tro­ja­ni­sches Pferd als „Geschenk an das gläu­bi­ge Volk Got­tes“ in der Kir­che. Außen hui, innen pfui, die­ser geschenk­te Gaul? Man wird tat­säch­lich nicht müde, gebets­müh­len­ar­tig das ‚Hui‘ zu beto­nen: Die über­lie­fer­te Leh­re der Kir­che über die Ehe wer­de nicht ange­ta­stet und man seg­ne ja die Per­so­nen und nicht die Sün­de, beton­te der Papst gera­de erst am 13. Janu­ar bei einem Tref­fen mit rund 800 Prie­stern in Rom.

Das begrei­fen wohl nur er und sein Glau­bens­prä­fekt. Geklärt ist dadurch nichts, auch wenn er „nur“ von Per­so­nen spricht, die geseg­net wer­den. Da kaum anzu­neh­men ist, daß er der eige­nen Erklä­rung wider­spricht, dür­fen wir wohl ver­mu­ten, daß er natür­lich die Per­so­nen, die ein Paar bil­den, meint. Daß man damit die Sün­de, in der die­se Men­schen leben, nicht seg­ne, ist eine rei­ne Behaup­tung sei­ner­seits. Wie das gehen soll, begrei­fen nach wie vor wohl nur er und sein Glau­bens­prä­fekt. Wir begrei­fen aber eines: Die Ver­wir­rung hat System.

Die rebel­li­schen Bischö­fe und Prie­ster, die dem geschenk­ten Pracht­gaul zu tief ins Maul schau­ten, haben FS jeden­falls nicht so begrif­fen, wie sie soll­ten, ver­mut­lich, weil sie sich zu sehr auf das eigent­li­che The­ma der „Erklä­rung“ kapri­zier­ten: die bedin­gungs­lo­se Seg­nung von „Paa­ren in irre­gu­lä­ren Situa­tio­nen und gleich­ge­schlecht­li­cher Paa­re“ ver­mit­tels einer Erwei­te­rung des Segens­be­griffs des bis­he­ri­gen Lehr­amts. Wie undank­bar, daß da nun sogar ein gan­zer Kon­ti­nent daher­kommt und dazu nein sagt. Doch die afri­ka­ni­sche Ableh­nung konn­te Fernán­dez ja mit Ver­weis auf die kul­tu­rel­len Eigen­hei­ten gera­de noch so als Son­der­fall gene­rös unter­schrei­ben. Denn im Grun­de mei­nen die das ja nicht so. Mit Kar­di­nal Ambon­go sei alles geklärt, beton­te der Papst beim o. g. Tref­fen mit Prie­stern in Rom.

Und die reni­ten­ten tra­di­ti­ons­ver­bun­de­nen Kar­di­nä­le und Bischö­fe? Die hat der wah­re Cus­tos der Tra­di­ti­on bekannt­lich recht­zei­tig iso­liert und als indiet­ri­stisch diskreditiert.

Aber es gibt ja auch noch die vie­len ande­ren Hir­ten in der Welt, die den Mund hal­ten oder sich über ihr „Weih­nachts­ge­schenk“ freu­en, wie z. B. vie­le deut­sche Bischö­fe. Nur zu dumm, daß man letz­te­ren gar nicht so recht dank­bar sein kann, denn es sind ja die eigen­mäch­ti­gen „erleuch­te­ten Deut­schen“, die mit ihrem Syn­oda­len Weg unge­fragt die Deu­tungs­ho­heit über den unhei­li­gen Zeit­geist an sich geris­sen haben und schon lan­ge aktiv an dem arbei­ten, was man mit der Erklä­rung ja angeb­lich über­haupt gar nicht vor­be­rei­tet, näm­lich den Sta­tus irre­gu­lä­rer oder homo­se­xu­el­ler Paar­be­zie­hun­gen „offi­zi­ell zu kon­va­li­die­ren oder die bestän­di­ge Leh­re der Kir­che über die Ehe in irgend­ei­ner Wei­se zu verändern“.

Nun, über den BDKJ (Bund der Deut­schen Katho­li­schen Jugend) soll­ten der Papst und sein Prä­fekt aller­dings froh sein, oder? Denn deren Vor­sit­zen­der Gre­gor Podschun ist ja nur sau­er, weil er immer­hin das Geschenk so sieht, wie man es in Rom gese­hen haben will: als Bestä­ti­gung der Ehe. Nur dumm, daß aus Podschuns Per­spek­ti­ve der nicht­lit­ur­gi­sche Sekun­den­se­gen als Abspei­sung Homo­se­xu­el­ler erscheint. Und zwei­fach dumm, daß die­ser Podschun den Papst fron­tal als „men­schen­feind­lich und dis­kri­mi­nie­rend“ angreift und ihn sei­ner bun­ten Pasto­ral­kli­en­tel ent­frem­det. (Aber immer­hin gab es ja aus Frank­reich ein biß­chen Lob von SOS Homo­pho­bie für einen ersten Schritt in die rich­ti­ge Richtung.)

Aber sei’s drum. Die gan­ze Auf­re­gung um Fidu­cia sup­pli­cans wisch­te Kar­di­nal­staats­se­kre­tär Pie­tro Paro­lin jetzt bei­sei­te: Alles nicht so schlimm. Im Rah­men einer Kon­fe­renz (12. Janu­ar) in Rom ant­wor­te­te er auch auf Fra­gen von Jour­na­li­sten zur Segenserklärung:

„In der Kir­che hat es immer Wan­del gege­ben: Die Kir­che von heu­te ist nicht mehr die, die sie vor 2.000 Jah­ren war. Die Kir­che ist offen für die Zei­chen der Zeit, sie ach­tet auf die Bedürf­nis­se, die es gibt, aber sie muss auch dem Evan­ge­li­um treu sein, der Tra­di­ti­on und ihrem Gedankengut.“

Ja, das muß sie. Aber unein­ge­schränkt und ernst­haft! Das tut sie seit 2000 Jah­ren und sie ist bis heu­te ein und die­sel­be von Chri­stus gestif­te­te Kir­che. Wahr­heits­treue hat immer den Vor­rang vor irgend­wel­chen „Bedürf­nis­sen, die es gibt“.

Womit wir zum Schluß auch schon wie­der bei den „erleuch­te­ten Deut­schen“ wären, die ohne schlei­chen­de „Erwei­te­run­gen“ Fak­ten set­zen und den Wan­del vor­an­trei­ben, weil sie syn­odal bewegt genau um die Zeit­zei­chen und die Bedürf­nis­se der von der kirch­li­chen Moral­leh­re geknech­te­ten und gede­mü­tig­ten Men­schen wis­sen und ganz offen den Wan­del zu einer „ande­ren“ Kir­che umset­zen. Ganz ohne die durch­schau­ba­re Sophi­stik des deut­lich erleuch­te­te­ren Glau­bens­prä­fek­ten und sei­nes Pap­stes, in des­sen Master­plan für die von ihm immer wie­der beschwo­re­ne Kir­che für alle, alle, alle die schritt­wei­se Aner­ken­nung homo­se­xu­el­ler Ver­bin­dun­gen und ande­rer sünd­haf­ter irre­gu­lä­rer Situa­tio­nen ganz oben steht.

Bild: X/@GregorBDKJ (Screen­shot)

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3 Kommentare

  1. Ist denn die gan­ze katho­li­sche Kir­che von schwu­len und frei­mau­re­ri­schen Per­so­nen durch­seucht? Die Miss­brauchs­tä­ter sind doch auch zu 95 % schwul. M.f.G. Franz Berger

  2. Die afri­ka­ni­schen Bischö­fe beto­nen ihre Treue zum Papst, aber noch wich­ti­ger ist doch ihre Treue zur Leh­re Got­tes. Sie sind dem Gott und sei­ner Leh­re treu, der am Ende sei­ner Schöp­fung sah, dass alles gut war. Auch die Schöp­fung von Mann und Frau sah er als gut an!
    und er gab ihnen den Auf­trag: Wach­set und meh­ret Euch. Dazu gab und gibt er sei­nen Segen, gestern, heu­te und morgen.
    Zum Segen soll­ten wir uns bewusst sein, dass Gott seg­net und nicht die Kir­che. Letz­te­re ver­mit­telt den gött­li­che Segen nur, aber sie kann nicht seg­nen, was nicht dem Wil­len Got­tes entspricht.

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