
Von einer Katholikin
„Heute Morgen wurde das Home Set für den livestream zum Sonntag Abend Gottesdienst verpackt! Es sind noch wenige übrig, wer noch eines abholen will, wende sich bitte an Holger! Es kann auch nachhause gebracht werden.“
So steht es zum 3. April auf der Facebook-Seite der KHG – Katholische Hochschulgemeinde der LMU München.
„Holger“ ist der Münchner Jesuitenpater Holger Adler und das Home Set ist ein Abholset für Studenten, mit dem sie Gottesdienstübertragungen mit der Hostie „bereichern“ sollen.
Kommunionempfang auch in Coronazeiten

Auf der Seite der deutschen Provinz des Jesuitenordens erfährt man alles über die besondere Aktion, die es den „Student*innen“ in Coronazeiten dennoch ermöglicht, die Kommunion zu empfangen.
Wahrlich, eine besondere Aktion. Und es ist kein Alleingang eines vielleicht wohlmeinenden Jesuitenpaters, der nicht weiß, was er tut.
Am Freitag vor Palmsonntag konnten Student*innen der KHG ein Gottesdienst-Set bei Pater Adler abholen. Zu diesem Set gehört laut Angabe desselben eine geweihte Hostie, ein Palmzweig, Weihwasser und ein Gebet. Hygienisch verpackt. Die Gesundheit geht vor. Das Seelenheil derer, die zum Sakrileg verführt werden, spielt keine Rolle. Die Student*innen wurden in der KHG kurzerhand online zu Kommunionhelfer*innen beauftragt und zu einem „verantwortungsvollen Umgang mit der Hostie“ verpflichtet.
Die sakrilegische Corona-Kreativität des Jesuiten kennt offensichtlich keine Grenzen. Holger Adler interpretiert einfach die Krankenkommunion um:
„Durch die Pandemie herrscht eine allgemeine Situation der Krankheit, daher ist die Krankenkommunion durchaus eine Möglichkeit, Gläubige an einer Eucharistiefeier teilhaben zu lassen.“

Auf den Gedanken kam er bei der Vorbereitung eines Livestream-Gottesdienstes:
„Irgendetwas fehlte mir. Mir kam es komisch vor, nur für mich Messe zu feiern. Der Techniker und ein Klavierspieler waren zwar da, aber doch eher im Hintergrund.“
Adler fehlte das Entscheidende an einer Meßfeier: das Brotbrechen und das Teilen mit der Gemeinde. Sicher, die Zelebration der Messe ohne Gemeinde in Coronazeiten ist auch für Priester schwer zu tragen, aber sie feiern eben keine „Geistermesse“, sondern bringen auch jetzt das Meßopfer auch für die Gläubigen dar, gemeinsam auf dem Weg zum Herrn, so wie sie es immer tun, wenn sie täglich die Stillmesse (ohne Klavier und Techniker!) zelebrieren, selbst wenn kein Gemeindegottesdienst stattfindet.
Vielleicht wäre die Wendung ad orientem, gemeinsam hin zum Herrn, auch für den Priester eine Hilfe gegen Vereinsamung?
Nachbemerkung
Für Ignatius von Loyola ist die Gesellschaft Jesu wie auch die Kirche überhaupt darauf ausgerichtet, „den Seelen zu helfen“. Seit der Ordensgründung engagieren sich Jesuiten daher vor allem in der Pastoral und in der Bildungsarbeit.
Die Sorge um die Erziehung der Jugend ist ein Kernelement jesuitischen Selbstverständnisses.
Bild: KHG München auf Facebook (Screenshots)