
(Peking) In der fast täglich stattfindenden Pressekonferenz bezog sich heute eine Frage an den Sprecher des Außenministeriums der Volksrepublik China auf eine Meldung der Global Times zum Vatikan. Parallel sieht die Washington Post „schwierige Zeiten“ auf Chinas Katholiken zukommen.
Der heutige Außenamtssprecher war Lu Kang. Das Amt üben mehrere Personen aus. Die Global Times ist die regimenahe, englischsprachige Tageszeitung der Volksrepublik. Sie befaßt sich auf der Titelseite ihrer Ausgabe vom 12. März mit den Beziehungen zwischen der Volksrepublik China und dem Vatikan.
Die Frage, die dem Außenamtssprecher heute in Peking gestellt wurde und seine Antwort:
Frage: Die Global Times berichtete heute, daß eine Delegation chinesischer Beamter des Gesundheitswesens an einer Tagung über Organtransplantationen im Vatikan teilnehmen wird. China besuchte auch im vergangenen Jahr eine solche. Haben sie Informationen ob das mit der Verbesserung der Beziehungen zwischen China und dem Vatikan zusammenhängt oder nicht?
Außenamtssprecher: Ich kann nach der Pressekonferenz prüfen, ob eine chinesische Delegation an dem Treffen teilnehmen wird, wie Sie erwähnt haben. Wenn das stimmt, ist es nicht das erste Mal, daß eine chinesische Gesundheitsdelegation an einem solchen Treffen teilnimmt.
Ob es etwas mit der Verbesserung der Beziehungen zwischen China und dem Vatikan zu tun hat: Ich denke, Sie wissen sehr wohl, daß es selten vorkommt, diplomatische Beziehungen über Gesundheitskanäle zu diskutieren. Die prinzipielle Position Chinas zur Entwicklung der Beziehungen zwischen China und dem Vatikan ist klar genug. Ich werde sie hier nicht wiederholen. Wir hoffen und freuen uns darauf, daß China und der Vatikan die bilateralen Beziehungen verbessern können, indem sie in die gleiche Richtung arbeiten.
Und Chinas Katholiken?

Die Washington Post titelte heute ihrerseits auf der Titelseite:
„Schwierige Zeiten für Chinas Katholiken“.
Offenbar soll eine Botschaft übermittelt werden, denn der Artikel bezieht sich auf ein „unmittelbar“ vor der Unterzeichnung stehendes Abkommen zwischen der Volksrepublik China und dem Vatikan. Ein Abkommen zwischen den beiden Staaten könnte „die Kirche einen oder die Gläubigen ins Visier nehmen“, so der Untertitel des Leitartikels.
Die Zeitung umreißt die aktuelle Situation der katholischen Kirche im kommunistischen Großreich und zeichnet ein zwiespältiges Bild davon, was das von Papst Franziskus angestrebte Abkommen mit Peking den Katholiken in China bringen soll.
Text: Andreas Becker
Bild: fmprc.gov.cn/Pressreader (Screenshots)
Wenn ich an das Gedenken an 80 Jahre Anschluss Österreichs an Hitlerdeutschland denke und daran, dass bei dieser Gelegenheit der Nationalsozialismus öffentlich gegeißelt wird, fällt mir auf wie gegenüber dem Kommunismus mit einem anderen Maß gemessen wird.
Was es im NS-Regime gab – die Verfolgung Andersdenkender, von Religionen, politischen Gruppierungen, die Internierung in Gefangenenlager, Folter und Todesstrafe – all das gibt es nach wie vor im kommunistischen China.
Nur tut niemand etwas dagegen.
Ich frage mich, ist es etwa in Ordnung, einen diktatorischen Staat zu führen, solange man nicht fremde Länder angreift, wie Hitler es in Europa tat? Was macht das für einen Unterschied? Diktatur ist Diktatur.
Das Gedenken an den sog. „Anschluß“ wird von der aktuellen Obrigkeit in fürchterlicher Weise für bestimmte Zwecke instrumentalisiert. Wenn Sie den Gedenkakt gestern im Zeremoniensaal der Wr. Hofburg und die dortigen Reden van der Bellens und Hellers (gerade bei André Heller ist das umso trauriger wenn man weiß wie tiefkatholisch sein Vater war und seine noch lebende Mutter, Jg. 1914, ist) mitverfolgt haben wissen Sie was ich meine.
Deswegen hat es mich aber umso mehr positiv überrascht, daß in drei TV-Sendungen des ORF der letzten Tage eine vergleichsweise faire Behandlung des Wirkens von BK Kurt v. Schuschnigg erfolgte. Auch sein Sohn und Neffe wurden hiefür interviewt und man lies sie aussprechen ohne schulmeisterliche Belehrungen und nachträgliche Kommentierungen.
Das hat mich sehr gefreut, da ich als Altöstereicher und seinerzeit in Österreich und Wien noch lebend, Jahrgang 1929, bes. seine große abendliche Abschiedsrede im Rundfunk vom 11. März gefolgt vom Abspiel von Haydns Kaiserquartett noch immer ganz lebendig in Erinnerung habe.