Treffen von Kardinal Müller mit Bischof Fellay FSSPX – Kurze Begegnung mit Papst Franziskus


Bischof Fellay (FSSPX) hielt sich am 14. Oktober zu Gesprächen mit der Glaubenskongregation in Rom auf. Dabei kam es auch zu einer kurzen Begegnung mit Papst Franziskus
Bischof Fellay (FSSPX) hielt sich am 14. Oktober zu Gesprächen mit der Glaubenskongregation in Rom auf. Dabei kam es auch zu einer kurzen Begegnung mit Papst Franziskus

(Rom) Die inter­na­tio­na­len Agen­tu­ren berich­te­ten am 14. Okto­ber zunächst nur, daß Papst Fran­zis­kus den eme­ri­tier­ten Erz­bi­schof von Mecheln-Brüs­sel, Msgr. André Joseph Léo­nard in Audi­enz emp­fan­gen hat­te. Die ita­lie­ni­sche Tages­zei­tung Libe­ro berich­te­te dann, daß es am sel­ben Tag auch zu einer kur­zen Begeg­nung des Pap­stes mit Msgr. Ber­nard Fel­lay, dem Gene­ral­obe­ren der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. gekom­men war.

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Erz­bi­schof Léo­nard war fünf Jah­re lang, von pro­gres­si­ven Kir­chen­krei­sen um sei­nen Vor­gän­ger Kar­di­nal God­fried Dan­neels ange­fein­det, Pri­mas von Bel­gi­en. Am ver­gan­ge­nen Sonn­tag hat­te Papst Fran­zis­kus bekannt­ge­ge­ben, daß er Léo­nards Nach­fol­ger, den pro­gres­si­ven Kir­chen­ver­tre­ter Joseph De Kesel, zum Kar­di­nal erhe­ben wird. Dem „kon­ser­va­ti­ven“ Léo­nard bleibt die­se Wür­de wei­ter­hin ver­wehrt. Die Ver­lei­hung des Kar­di­nals­pur­pur ist eine Fra­ge von Not­wen­dig­kei­ten, Zwän­gen und vor allem der Gesinnung.

Das Zusam­men­tref­fen von Papst Fran­zis­kus mit Bischof Fel­lay hin­ge­gen sei „außer­plan­mä­ßig“ erfolgt. Es habe sich um einen kur­zen Gruß zwi­schen dem Papst und dem Gene­ral­obe­ren der „Lefeb­vria­ner“ in San­ta Mar­ta gehandelt.

Bischof Fel­lay hielt sich zu einem Tref­fen mit Kar­di­nal Ger­hard Mül­ler, dem Prä­fekt der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on im Vati­kan auf, wie DICI, der fran­zö­si­sche Pres­se­dienst der Pius­bru­der­schaft am ver­gan­ge­nen Frei­tag berich­te­te. Beglei­tet wur­de der Gene­ral­obe­re vom Zwei­ten Assi­sten­ten, Pater Alin-Marc Nély. Der Erste Assi­stent, Pater Niklaus Pfluger, war verhindert.

Kar­di­nal Mül­ler zog den Sekre­tär der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on, Msgr. Luis Lada­ri Fer­rer SJ, und den Sekre­tär der Päpst­li­chen Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei, Msgr. Gui­do Poz­zo, zur Begeg­nung mit Bischof Fel­lay hinzu.

Das Tref­fen mit Kar­di­nal Mül­ler sei seit lan­gem geplant gewe­sen, so DICI. Es war die zwei­te offi­zi­el­le Begeg­nung im Rah­men der Gesprä­che zwi­schen dem Hei­li­gen Stuhl und der Pius­bru­der­schaft. Die erste Begeg­nung hat­te am 23. Sep­tem­ber 2014 statt­ge­fun­den. Ein Teil­aspekt der Gesprä­che sind Visi­ta­tio­nen in den Prie­ster­se­mi­na­ren der Bru­der­schaft, die seit­her statt­ge­fun­den haben und in den kom­men­den Mona­ten fort­ge­setzt werden.

Am 14. Okto­ber war, wie das Tages­bul­le­tin des Vati­kans mit­teil­te, auch Kar­di­nal Mül­ler von Papst Fran­zis­kus in Audi­enz emp­fan­gen wor­den. Es darf ange­nom­men wer­den, daß er bei die­ser Gele­gen­heit den Papst über das Tref­fen mit Bischof Fel­lay informierte.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: MiL

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8 Kommentare

  1. So sehr ich mir eine Aner­ken­nung der FSSPX wün­schen wür­de, was wäre der Preis, den sie dafür zu zah­len hätte?
    Da Papst Fran­zis­kus ja nichts oder nur wenig für die Tra­di­ti­on übrig hat, müss­te es für ihn ‑falls er das will- doch einen Grund geben, der Prie­ster­bru­der­schaft entgegenzukommen.
    Ich fra­ge mich, wel­ches Ziel könn­te der „Bischof von Rom“ damit ver­fol­gen? Sei­ne Absicht, die wir nicht ken­nen, nicht ken­nen können.

    • Sie suchen einen Grund, war­um der Bischof von Rom der Pius­bru­der­schaft ent­ge­gen kommt.
      Er will sie m.E. durch eine Rück­kehr in die Amts­kir­che auch deren Zwän­ge unterstellen.
      Die Pius­bru­der­schaft wür­de sich auto­ma­tisch (auf der Gei­st­ebe­ne) der Absicht die­ser Kir­che, die (die Absicht) doch für eine Kon­se­kra­ti­on in den Leib und das Blut Chri­sti ent­schei­dend ist, ein­ord­nen. Da kann doch die latei­ni­sche Mes­se und kön­nen die latei­ni­schen Wand­lungs­wor­te kor­rekt sein, und egal was im Ver­trag ste­hen könn­te, die Absicht ist falsch!
      Mit Amo­ris l. bedingt, jedoch mit „jun­ge Frau“ (hier wird die Absicht die­ser Kir­che ver­än­dert) wird doch die Mensch­wer­dung Got­tes in Jesus Chri­stus in Fra­ge gestellt, und somit auch die Kon­se­kra­ti­on. Kei­ne Drei­fal­tig­keit mehr, son­dern fal­sche Einfaltigkeit.
      Eine klu­ge Sache, mit der alle Welt­re­li­gio­nen leben können.

  2. Lei­der ist ein Dia­log durch die durch das Vati­ka­num 2 geschaf­fe­nen Fak­ten prak­tisch unmög­lich gewor­den, wor­auf will man sich eini­gen? Die Stand­punk­te der Fsspx sind nicht ver­han­del­bar eine per­so­nal­prae­la­tur unmög­lich also trifft und trennt man sich im besten gegn­sei­ti­gen Miss­ver­ständ­nis und das wars,Rom kann anhand der Fsspx sehen wie weit man vom Roe­misch katho­li­schen glau­ben weg ist, aber wen kuem­merts noch?
    Furchtbar!

  3. Ich für mei­nen Teil, wür­de Bischof Fel­lay von einer „Eini­gung“ zum aktu­el­len Zeit­punkt abra­ten. Die Gefahr der Assi­mi­lie­rung (und damit auch der Eli­mi­nie­rung) ist groß. Bes­ser auf einen Nach­fol­ger war­ten, der sei­ne Pflich­ten auch kennt.

  4. @Marienzweig
    Die Umar­mung der FSSPX ist ein­fach dahin gehend zu erklä­ren, dass die umar­men­den Arme sie immer fester umschlie­ßen, bis ihr, der FSSPX, die Luft aus­geht. Das ist bekannt­lich das Ende der schein­bar so lie­be­vol­len Umarmung.
    Ich wun­de­re mich und bedau­re die unend­li­che Nai­vi­tät der Pius­se. Sie gehö­ren zu den Weni­gen, die dem Durch­marsch der anti­christ­li­chen Ideo­lo­gie noch im Wege ste­hen könn­ten. Des­we­gen wer­den sie durch Umar­mung aus dem Wege geschafft. Hät­ten Sie die­ses Ver­trau­en, das sie dem Pon­ti­fi­kat und die Absich­ten von Fran­zis­kus ent­ge­gen­brin­gen, auch Papst Bene­dikt XVI ent­ge­gen­ge­bracht, sähe vie­les bes­ser aus. Sie hät­ten ihre Inhal­te zum Woh­le der Kir­che eingebracht.

  5. @Marienzweig
    Ja, das sehe ich auch so. Es geht dar­um, der Pius­bru­der­schaft die Atem­luft zu rau­ben. Dar­auf darf sie sich nicht ein­las­sen, wenn sie wei­ter­exi­stie­ren will.

  6. Hans und BernardoGuiseppe
    Nicht regel­mä­ßig, doch recht häu­fig besu­che ich die Hl. Mes­se der Piusbruderschaft.
    Ich habe mir vor­ge­nom­men, den dort zele­brie­ren­den Prie­ster ein­mal nach sei­ner Mei­nung zu fra­gen und bin schon jetzt gespannt, was er ant­wor­ten wird.
    Wird er Skep­sis erken­nen las­sen oder ganz Befür­wor­ter einer Ein­glie­de­rung sein?

  7. Aller­dings hät­te eine Aner­ken­nung auch nicht zu über­se­hen­de Vor­tei­le – die FSSPX wäre in der Kir­che ange­kom­men, wür­de ungleich mehr Gläu­bi­ge errei­chen, hät­te wür­de­vol­le­re Rah­men­be­din­gun­gen, vor allem alt­ehr­wür­di­ge Sakral­bau­ten, um ihre Hei­li­ge Mes­sen zu fei­ern, mehr finan­zi­el­le Mit­tel etc. Ich glau­be nicht, dass die „Pius­se“ so dumm zie­hen, sich über den Tisch zie­hen zu las­sen. Ein Modus viven­di müss­te halt gefun­den wer­den, so wie es auch bei den Petrus­brü­dern der Fall ist.
    In Ö ist es der­zeit so, dass in deren Kir­chen ganz offen gegen den Zeit­geist gepre­digt wird, aller­dings unter Schwei­gen über die Tat­sa­che, dass die­ser die eigent­li­chen Kir­che längst unfasst hat und dass man selbst als Kir­che eine hoff­nungs­lo­se Min­der­heit dar­stellt. Unter sich scheint man dar­über kei­ne Illu­sio­nen zu haben. Die Lage ist, wie unter der Hand ohne wei­te­res zuge­stan­den, höchst ver­zwei­felt. Aber immer­hin sitzt man noch in schö­nen alten gut­aus­ge­stat­te­ten und wohl­ge­heiz­ten Kir­chen, die auch ent­spre­chend gut gefüllt sind (wenn­gleich die Wie­ner Rochus­kir­che mit dem latei­ni­schen Sonn­tags­hoch­amt – im wohl­ge­merkt neu­en Ritus, wenn­gleich mit Rücken zur Gemein­de – den Petrus­brü­dern eini­ges Was­ser abgra­ben dürfte).
    Die Fra­ge, was tun, stellt sich also auch hier.
    Was die FSSPX betrifft, so muss man, um eine inner­kirch­li­che Dis­kus­si­on und Infra­ge­stel­lung über­haupt erst ein­mal los­tre­ten zu kön­nen, IN der Kir­che sein. Ich den­ke, dass es ihnen auf eine sol­che Klei­nig­keit sehr wohl ankommt. Die Gefahr, dass man sich ver­ein­nah­men lässt, zu Tode umarmt wird etc, erscheint mir eher mar­gi­nal. Die Pius­se sind ja schließ­lich, wie bei uns gesagt wird, nicht auf der Nudel­sup­pe daher­ge­schwom­men. Ohne Zwei­fel weiß man genau, wor­auf man sich ein­lässt und wägt genau ab. Ein Abbruch der Gesprä­che wür­de zum jet­zi­gen Zeit­punkt genau nichts brin­gen, vor allem dem eit­len Franz nichts schaden.

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