
von Camillo Langone*
Rassist sein, auch nur in sehr gemäßigter Dosierung, auch nur aufgrund von Amygdala-Problemen und daher der Gesundheit wegen, oder weil man es einfach leid ist, Nachrichten zu lesen wie jene vom nigerianischen Mörder, dessen Aufenthaltsrecht irgendwelche Richter dem europäischen Land dennoch aufzwingen, nur weil er Nigerianer ist, ist sehr gefährlich: Die Anti-Rassisten sind nämlich gnadenlos und sofort bereit, zu lynchen.
Aus diesem Grund habe ich das Buch „Gott oder nichts“ von Kardinal Robert Sarah aus Guinea erst verspätet gelesen. Man könne ja nie wissen, ob er mich am Ende nicht gar überzeugt, daß die Afrikanisierung Europas doch etwas Gutes und Richtiges sei … Nein, auch dieses Buch hat mich davon nicht überzeugt. Dafür habe ich einen wirklichen Mann Gottes kennengelernt.
Laut Sarah „ist die Idee einer Kardinalin genauso lächerlich wie ein Priester, der Ordensschwester werden möchte“. In den feministischen Forderungen steckt „große Arroganz und viel Machtwille“. Die Gender-Theorie ist „ein unmoralischer und dämonischer Betrug“. Die Parteigänger der Euthanasie sind Wölfe, die sich als „großmütige Lämmer an der Seite der Schwachen“ tarnen.
In der Liturgie-Frage ist er philo-tridentinisch: „Mit dem überlieferten Missale können wir besser verstehen, daß die Messe ein Akt Christi und nicht der Menschen ist“. In der sozialen Frage erinnert er an Nicola Porro: „Die Gleichheit ist keine Erfindung Gottes. Der Egalitarismus ist eine Ideologie, die gedeiht, weil das Religiöse in Vergessenheit gerät.“
Nach der Lektüre des Buches kann ich nur sagen: Lang lebe Kardinal Sarah, ein Licht aus Joseph Conrads Kontinent der „Finsternis“.
Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: MiL (screenshot)
Kardinal Sarah ist in der Tat ein Hoffnungsträger und Lichtblick in dieser zeitlich verdunkelten Welt des Glaubens. Mit seinen Anstössen wie, Zelebrationsrichtung vom Volk weg zu Gott, weg von der modernistischen Übersetzung der Wandlungsworte und Überarbeitung der Konzilsliturgie, um nur einiges zu nennen. Mit anderen Worten, ein Mann der Kirche. Man kann nur beten, dass er sich noch recht lange halten kann.