
(Rom) Was in Spanien gilt, ist auch in Italien möglich. Ein Priester des Erzbistums Palermo, wo Papst Franziskus jüngst einen „Bergoglianer“ als Erzbischof einsetzte, „segnete“ ein lesbisches Paar. „Ich hoffe, daß die Kirche eines Tages die homosexuellen Verbindungen segnet“, so der Priester.
Der sizilianische Fall erinnert an jenen von Castellón in Spanien, wo ein Priester ein lesbisches Paar in der Kirche „segnete“. Der Priester bestritt anschließend die Segnung: Er habe „nur“ die „Liebe“ gesegnet. Die beiden Lesben hatten allerdings eine „Hochzeitseinladung“ verschickt.
An der ehemaligen Jesuitenkirche von Palermo, die dem heiligen Franz Xaver geweiht ist, „engagiert“ man sich schon seit längerem für die Anerkennung der Homosexualität.

Pfarrer Cosimo Scordato rief am vergangenen Sonntag vor Beginn der Heiligen Messe zwei Lesben an den Altar, um ihre bevorstehende zivilrechtliche „Hochzeit“ bekanntzugeben. Das italienische Parlament hatte im vergangenen Februar, unter Verweis auf ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte, die Legalisierung eines eheähnlichen Rechtsinstituts für homosexuelle Verbindungen beschlossen.
Don Scordato gratulierte dem Lesbenpaar zu seiner Entscheidung und segnete es in der Kirche. Die Kirchengemeinde rief er auf, die beiden Lesben „unvoreingenommen aufzunehmen und für das Paar zu beten“.
Der Vorfall fand nicht nur in linksgerichteten Medien von ganz Italien Aufmerksamkeit, sondern wurde auch Teil eines Dokumentarfilms über und für die „Homo-Ehe“ in Italien.
Die beiden Frauen, Elisabetta Cina (49) und Serenella Fiasconaro (46) sind nicht praktizierend. Dafür sind beide in der Homo-Szene tätig und setzen sich gesellschaftspolitisch für die Anerkennung der Homosexualität ein. Beide traten in der Öffentlichkeit bereits in T‑Shirts mit provokanten Aufschriften auf.
Kritiker werfen dem Paar und Don Scordato vor, einen subversiven Akt gesetzt zu haben mit dem Ziel, die Lehre der katholischen Kirche zum Thema Homosexualität umzustürzen.
„Eines Tages kamen die beiden Frauen zu mir und baten mich, ihre Ringe zu segnen. Die Kirche erlaubt das Ehesakrament für homosexuelle Paare nicht. Ich habe sie aufgefordert, zur Messe zu kommen, um sich der Gemeinschaft vorzustellen, weil die Kirche alle aufzunehmen hat“, so Don Scordato am vergangenen Sonntag, bevor er das Lesbenpaar aufforderte, zu ihm an den Altar zu treten. Dann forderte er die Gläubigen auf, „die beiden und ihre Liebe mit einem kräftigen Applaus zu begrüßen“.

Eine Aufforderung, der die Anwesenden in ihrer Mehrheit gefügig nachkamen. „Don Scordato sei phantastisch gewesen“, so die beiden Lesben. „Sein Natürlichkeit hat uns überrascht.“
„Meine Hoffnung ist, daß die Kirche es eines Tages akzeptieren wird, die homosexuellen Beziehungen zu segnen“, so Don Scordato. Gleichzeitig gab es bekannt, auch andere Homo-Paare auf dieselbe Weise vorstellen und segnen zu wollen. „Die Dinge ändern sich – langsam, aber doch“, so der Kirchenrektor.
2011 hatte Don Scordato Papst Benedikt XVI. öffentlich als “homophob“ kritisiert und dadurch den Applaus von Homo-Organisationen geerntet: “Die Schwulen haben das Recht, zu lieben“, so der Diözesanpriester, denn „was zählt, ist die Liebe“.
Aus seiner Pfarrei, die er 1986 übernahm, machte er ein (linkes) Sozialzentrum. Man sei „parteipolitisch unabhängig“, aber „nicht unpolitisch“, man sei „nicht konfessionell“, sondern „für alle offen“. Don Scordato sagt von sich selbst, sich in die „Befreiungstheologie verliebt“ zu haben.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: La Repubblica/Wikicommons (Screenshot)
„Pfarrei als Sozialzentrum“
Was sich hier abgespielt hat, ist reine Provokation. Es scheint ratsam, inhaltlich nicht immer wieder neu die korrekten Positionen zu wiederholen, sondern den Provokateur schlicht zu zu ignorieren.
@Bayernmichel:
Wenn das christliche Menschen- und Familienbild in einem „Gottesdienst“ öffentlich verdreht wird und dann auch noch zum Applaus dazu vom Pfarrer aufgefordert wird, dann ist das Subversion, nicht nur Provokation.
Sie sehen, die Menschen applaudieren, weil sie nicht denken! Da ist es zu wenig, einfach zu schweigen oder zu „ignorieren“! Man muss das christliche, schöpfungsgemäße und gottgewollte Bild des Menschen und der Familie verteidigen!
Auch der zuständige Bischof und Rom müssten hier klar und entschieden einschreiten!
Dass die Subversion schon fortgeschritten ist, merkt man daran, wenn man überlegt: Wie schnell hätte der Ortsbischof wohl reagiert und wie schnell wäre er eingeschritten, hätte es der Priester an diesem Sonntag die überlieferte Liturgie der Kirche gefeiert!?
Der überlieferte Glaube und Gottesdienst der Kirche werden heute allein wie etwas „Unanständiges“ behandelt, alles andere wird beklatscht oder wohlwollend „ignoeriert“!
Ich glaube, es ist nicht immer so, dass die Leute nicht denken, nur weil sie applaudieren.
Es könnte auch sein, dass sie nicht den Mut haben angesichts ringsum klatschender Leute eben dies nicht zu tun und somit aus der Reihe tanzen.
Die Angst aufzufallen und bewusst nicht zu tun, was alle tun, spielt sicher auch eine Rolle.
Stichwort: Gruppenzwang!
„.…weil die Kirche alle aufzunehmen hat!“
Diese Worte kommen uns doch allen sehr bekannt vor – oder etwa nicht?!
Genau das ist es doch, was P.F. von „seinen“ Priestern erwartet. Deshalb wird er auch nicht müde, gebetsmühlenartig zu wiederholen: „Nehmt alle auf!“ Ob das Wiederverheiratet Geschiedene, Homosexuelle, Transgender-Paerchen oder Häretiker aller Couleur sind! Was meint er aber mit aufnehmen? Natürlich zu den Sakramenten zulassen, da ja keiner ex-kommuniziert werden darf!
Bei der Flüchtlingsfrage fügte er noch „Gute und Schlechte“ hinzu.
Braucht es da noch Worte??!