
(Rom) Laut Kardinal Peter Turkson, Vorsitzender des Päpstlichen Rats Iustitia et Pax, gibt es acht Leibliche Werke der Barmherzigkeit, nicht nur sieben, wie der Katechismus der Katholischen Kirche lehrt. Als achtes leibliches Werk der Barmherzigkeit nannte der Kardinal aus Ghana die „Bewahrung der Schöpfung“. Zudem lieferte er eine „zeitgemäße“, teils eigenwillige Neuinterpretation der Werke der Barmherzigkeit.
Kardinal Turkson sprach am vergangenen 25. Februar an der Villanova University von Philadelphia über die Öko-Enzyklika Laudato si von Papst Franziskus, wie der Osservatore Romano berichtete. Dabei interpretierte er die Leiblichen und die Geistlichen Werke der Barmherzigkeit.
Zu den Geistlichen Werken der Barmherzigkeit sagte er:
- jene unterweisen, die nicht merken, wie ihre Lebensstile die anderen schädigen;
- jenen Hoffnung geben, die an der eigenen Zukunft, der ihrer Lieben und der Zukunft der Welt verzweifeln;
- jene ermahnen, die sich gegen den Nächsten und die natürliche Ordnung versündigen;
- das durch Habgier zugefügte Leid ertragen;
- die gegen die Menschheit und das Gut der Schöpfung begangenen Beleidigungen vergeben;
- die durch Korruption und den Klimawandel Geplagten stärken;
- sich wünschen, immer für die Lebenden, die Toten und die künftigen Generationen zu beten.
Der Kardinal sprach zudem von einer „zeitgemäßen“ Lesart der Leiblichen Werke der Barmherzigkeit:
- Hungrige speisen, besonders jene, die Armut und Trockenheit leiden;
- Durstige tränken, besonders jene, die kein sauberes und nicht ausreichend Wasser haben;
- Nackte bekleiden, besonders jene, die der Kälte des Winters und dem Schmerz der Gleichgültigkeit ausgesetzt sind;
- Fremde beherbergen, besonders die Opfer der Kriege und des Meeres;
- Kranke besuchen, besonders jene, die durch den Industriemüll vergiftet wurden;
- Gefangene besuchen, besonders jene, die durch Wirtschaftssysteme und grausame Politiker, oder durch Abhängigkeiten von den Freuden der Welt unterdrückt werden;
- die Würde der menschlichen Person schützen, besonders durch die respektvolle Beerdigung der Toten;
- die Schöpfung, das gemeinsame Haus bewahren.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons
Wer bietet mehr?
Die Forderung nach „zeitgemäßer Lesart“ wenn ich schon höre. Die Klimahysterie muss selbstverständlich auch noch erwähnt werden, um es dem Zeitgeist recht zu machen. „Er“ hat zehn Gebote erlassen und bei verständigem Lesen ist darin alles enthalten, was uns Menschen frommt.