(Rom) Bereits vor einem Jahr schrieb die Frankfurter Rundschau vom „Chaoten“ auf dem Papstthron. Nun warf Robert Spaemann Papst Franziskus vor, „das Chaos zum System“ gemacht zu haben. Der Papst, der den Auftrag hat, die Katholiken und die Menschheit zu führen, stiftet „Verunsicherung und Verwirrung“, und scheint sich sogar daran zu erfreuen. Spaemanns jüngstes Interview ist ein Indikator, daß Amoris laetitia das Faß unter gläubigen Katholiken zum Überlaufen zu bringen scheint. „Non possumus non loqui“, schrieb gestern der Publizist Maurizio Blondet, und zitierte einen ranghohen römischen Kurienmitarbeiter: „Das Maß ist voll.“
Robert Spaemann ist der bedeutendste, lebende katholische Philosoph deutscher Sprache. Der persönliche Freund von Benedikt XVI. machte bereits in jüngster Zeit kein Hehl daraus, Zweifel an der Linie Bergoglio zu hegen. Zuerst warf er Papst Franziskus in der Herder Korrespondenz (1/2015) vor, einem „Kult der Spontaneität“ zu frönen, während er mit Theologie „nicht viel im Sinn“ habe.
Spaemann: „Bruch mit der Lehrtradition“
Dann distanzierte sich Spaemann von der undifferenzierten Einwanderungspolitik, die zwar Angela Merkel und Papst Franziskus verbinde, aber wenig mit der gebotenen Verhältnismäßigkeit, den realen Aufnahmemöglichkeiten und der Verpflichtung zu tun habe, auf die Christen unter den Flüchtlingen zu achten.
Aus Spaemanns Stellungnahmen spricht die Stimme der Vernunft. Jede Wortmeldung wurde damit unweigerlich zur Anklage gegen Papst Franziskus, dessen Handeln als Stimme der Unvernunft bloßgestellt wurde, als „Chaot“ und „Populist“, wie die Frankfurter Rundschau titelte.
Vor zwei Tagen legte Spaemann noch an Deutlichkeit nach. In einem Interview mit Catholic News Agency (CNA) nahm er zum Apostolischen Schreiben Amoris laetitia Stellung, das seit dem 8. April die katholischen Nerven strapaziert. Über Gebühr, wie immer mehr Stimmen meinen, darunter nun mit seiner ganzen Autorität auch Robert Spaemann.
Papst Franziskus stürzt Kirche in „Verunsicherung und Verwirrung“
Der deutsche Philosoph, dessen Stimme weltweites Gehör findet, wie die Reaktionen zeigen, warf dem Papst einen „Bruch mit der Lehrtradition“ der Kirche vor. „Daß es sich um einen Bruch handelt, ergibt sich zweifellos für jeden denkenden Menschen“, so Spaemann.
Gleichzeitig wandte er den von Franziskus mehrfach geäußerten Vorwurf des Pharisäertums gegen den Papst:
„Die Kirche ihrerseits ist der Verkündigung der Umkehr verpflichtet und hat nicht die Vollmacht durch die Spendung von Sakramenten bestehende Grenzen zu überschreiten und der Barmherzigkeit Gottes Gewalt anzutun.“
Spaemann faßte am Beispiel von Amoris laetitia in zwei Punkten zusammen, was derzeit in der Kirche falsch laufe:
- In der Kirche herrschen „Verunsicherung und Verwirrung von den Bischofskonferenzen bis zum kleinen Pfarrer im Urwald.“
- Jeder Priester, der sich die bisher geltende Sakramentenordnung halte, „kann von Gläubigen gemobbt und von seinem Bischof unter Druck gesetzt werden. Rom kann nun die Vorgabe machen, daß nur noch ‚barmherzige‘ Bischöfe ernannt werden, die bereit sind, die bestehende Ordnung aufzuweichen. Das Chaos wurde mit einem Federstrich zum Prinzip erhoben.“
Mit dieser Bestandsaufnahme bringt Spaemann nicht nur Besorgnis zum Ausdruck, sondern regelrechte Ängste, die gerade in den Diözesen des deutschen Sprachraums verbreitet sind.
„Barmherzigkeits-Mobbing“
Das „Barmherzigkeits-Mobbing“ ist im deutschen Sprachraum seit längerem fester Bestandteil kirchlicher Personalpolitik. Glaubenstreue werden zurückgesetzt, ausgegrenzt und hinausgemobbt. Die Ergebnisse sind allenthalben schmerzlich zu spüren. Gerade in der Bundesrepublik Deutschland, wo die Kirche nach dem Staat der größte Arbeitgeber ist, ist das „Barmherzigkeits-Mobbing“ ein mächtiges Disziplinierungsmittel gegen Kleriker und Laienmitarbeiter, das fast jeden kirchlichen Bereich erfaßt. In den diözesanen Dienststellen, den katholischen Krankenhäusern und Schulen, den Beratungsstellen und Pfarreien, aber auch den Medien teilen keineswegs alle die Kasper-Bergoglio-Linie. Diese Minderheit riskiert durch die „neue Barmherzigkeit“ aber Kopf und Kragen.
Das „Barmherzigkeits-Klima“, das dort herrscht, wo Progressive das Sagen haben, bedeutet eine weltangepaßte Fassade, hinter der es keine lebendige Kirche mehr gibt, jedenfalls keine christliche mehr, bestenfalls eine gnostische „Selbstfindungskirche“. Der Schweizer Vatikanist Giuseppe Rusconi beschrieb dieses Klima bereits vor einem Jahr mit den Worten:
„Franziskus bleibt mit dem Herzen und dem Kopf Erzbischof von Buenos Aires. Dagegen ist nichts zu sagen …, wenn er nicht seit zwei Jahren Bischof von Rom und damit Papst der Weltkirche wäre.“
Hohles Schlagwort „Offenheit“
Trotz der Vokabel „Offenheit“, einem der zahlreichen, aber zunehmend hohl wirkenden Schlagwörter dieses Pontifikat, ist das Presseamt des Vatikans nur mehr handzahmen Vatikanisten zugänglich, die das Idol bejubeln. Vatikanisten, die sich ein gesundes Urteilsvermögen bewahrt haben, müssen sich gekonnt tarnen. Das bedeutet aber auch, daß sie weitgehend neutralisiert sind, denn kritische Artikel sind im „barmherzigen“ Pontifikat nicht wohlgelitten. Nicht nur der ehemalige Allende-Minister Luis Badilla und seine Mitarbeiter von Il Sismografo beobachten für Papst Franziskus die Medienszene.
Auch dazu fand Spaemann mit Blick auf Amoris laetitia deutliche Worte:
„Eines scheint mir jedoch sicher: Das Anliegen dieses Pontifikats, dass die Kirche ihre Selbstbezogenheit überwinden soll, um freien Herzens auf die Menschen zugehen zu können, ist durch dieses Lehrschreiben auf unabsehbare Zeit zunichte gemacht worden.“
Im Vatikan ist die Weihnachtsbotschaft 2014 des Papstes an die Römische Kurie noch immer nicht verdaut. Während die Massenmedien Kritik am argentinischen Papst tout court als „konservativ“ abstempeln, gefällt sich Franziskus darin, die Römische Kurie ebenso tout court vor laufenden Kameras niederzumachen. Die undifferenzierte Generalkritik erinnert an die Zeiten Martin Luthers, der es – anders als heute gerne behauptet – auf einen Bruch abgesehen hatte. Fünfzehn „Krankheiten“ hielt Franziskus seinen engsten Mitarbeitern vor, darunter sogar „spirituelles Alzheimer“. Der Papst identifiziert sich jedoch nicht mit der Kurie. Die Kurie ist für ihn ein Fremdkörper. Seinen wirklichen Mitarbeiterstab schart er informell um sich und bildet mit ihnen eine Kurie in der Kurie, einen Staat im Staat. Das erklärt auch, warum sich die Seinen von der niederschmetternden und hinabziehenden Kritik nicht betroffen fühlen.
„Den Mut haben, aufzustehen“
„Wenn einer den Mut gehabt hätte, aufzustehen, und während dieser Auflistung die Sala Clementina verlassen hätte, dann wären wir wahrscheinlich alle oder fast alle gegangen“, zitiert Maurizio Blondet einen jungen Kurienmitarbeiter. Es hatte aber keiner den Mut. Noch nicht.
Es hatte auch noch keiner den Mut, dem Papst durch einen Zwischenruf zu fragen, was er denn manchmal an Unverständlichem und Wirrem daherredet. Bei seinem Besuch in der lutherischen Kirche Roms war das kaum möglich. Der Papst sprach zwar ein verwirrendes „Nein, Ja, Jein“ zur kirchlichen Sakramentenordnung. In der Lutherkirche waren aber nur ausgewählte Gäste geladen. Man war sozusagen „unter sich“.
Anders war es am vergangenen Samstag im Garten der Villa Borghese. Papst Franziskus trat bei einer Veranstaltung der Fokolarbewegung als Überraschungsgast auf. Die Veranstaltung war frei zugänglich. Franziskus erklärte, daß die Religionszugehörigkeit „nicht wichtig“ sei. Wichtig sei, daß sich die Menschen „verstehen“ und „respektieren“. So reden Politiker, Agnostiker, Relativisten und am längsten die Freimaurer. Geht es um brave Staatsbürger und einen Schein-Frieden ohne Gott? Ein Papst hätte den Menschen etwas anderes zu sagen. Er hätte den Menschen Christus zu verkünden, der allein wahren Frieden schenken kann. Nicht den gleich-gültigen Religionen, sondern Christus ist „alle Macht“ gegeben „im Himmel auf der Erde“, wie es im Evangelium heißt. Doch davon spricht der Papst nicht. Er spricht auch nicht vom ewigen Leben, vom Seelenheil und der Notwendigkeit gerettet zu werden. Auch im Garten der Villa Borghese waren Gläubige irritiert von den Papst-Worten. Niemand stand jedoch auf und rief dem Papst die fragende Feststellung zu: „Das steht nicht im Evangelium. Das ist nicht die christliche Botschaft.“
Der Drang zu unklaren Tönen
Die Unruhe unter den Katholiken wächst jedoch. Das Interview des Philosophen Robert Spaemann bringt diese schmerzliche Unruhe zum Ausdruck.
„Und wenn die Trompete unklare Töne hervorbringt, wer wird dann zu den Waffen greifen?“, schrieb Paulus an die Korinther (1 Kor 14,8).
Papst Franziskus zieht unklare Töne den klaren vor. Nur eine Frage des Charakters oder eine wohlüberlegte Strategie?
Es ist gerade Papst Franziskus, auch hier kaum entzifferbar, der immer wieder von Unruhe spricht und zur Unruhe aufruft. Diese „Unruhe“ hat jedoch einen zweifelhaften Beigeschmack. Welche Unruhe meint er damit?
Die erste Wortmeldung dieser Art erfolgte beim Weltjugendtag 2013 in Rio de Janeiro, als Franziskus die Jugendlichen aufforderte „auf die Straße zu gehen“ und „Lärm“ zu machen. Nicht Christus zu verkünden, nein, „Lärm“ zu machen.
Der „Unruhestifter“ ist kein Titel des Heiligen Geistes
Jüngst behauptete er, der Geist stifte Unruhe in der Kirche. Bleibt die Frage, welcher Geist? Der „Unruhestifter“ ist kein Titel, den die Kirche dem Heiligen Geist zuschreibt. Das Beispiel zeigt aber, wie verwirrend und irritierend die Sprache des amtierenden Papstes für Katholiken ist, die unter dem Eindruck leiden, ein „Chaot“ könnte die Kirche führen und ins Chaos stürzen. Bereits nach der Weihnachtsbotschaft vom vergangenen 21. Dezember an die Römische Kurie hieß es unter ranghohen Mitarbeitern: „Das Maß ist voll.“
Immer mehr gläubige Katholiken, denn nur auf die kommt es an, scheinen ähnlich zu denken. Das schmerzt. Es tut regelrecht weh, aber es nützt nichts. Die Verantwortung für den „Chaoten“ (Frankfurter Rundschau) auf dem Papstthron tragen jene Kardinäle, die ihn mit ihrer Stimme dorthin gewählt haben.
Robert Spaemann sagte von Amoris laetitia, Papst Franziskus habe „das Chaos mit einem Federstrich zum System erhoben“. Der Philosoph gab auch gleich eine Handlungsanweisung aus:
„Jeder einzelne Kardinal, aber auch jeder Bischof und Priester ist aufgefordert, in seinem Zuständigkeitsbereich die katholische Sakramentenordnung aufrecht zu erhalten und sich öffentlich zu ihr zu bekennen. Falls der Papst nicht dazu breit ist, Korrekturen vorzunehmen, bleibt es einem späteren Pontifikat vorbehalten, die Dinge offiziell wieder ins Lot zu bringen.“
„Non possumus non loqui“
„Es wird Zeit, die Gewissen zu erheben. Die Katholiken sind gefordert. Das Zurücklehnen unter gläubigen Katholiken und das Warten auf Rom ist an sein Ende gelangt. Franziskus wird nichts ex cathedra verkünden, dessen können wir zumindest sicher sein. Damit kann alles, was er sagt, kritisiert werden. Und das sollte, wo geboten, auch getan werden, so wie es der namhafte Philosoph Robert Spaemann getan hat. Non possumus non loqui“, so Maurizio Blondet, frei wiedergegeben: „Wir sind gezwungen, Stellung zu nehmen“.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL
Das ist uns alles vorausgesagt worden, es gilt das Evangelium, das sich mit dem Antchristen auseinandersetzt.
Franz verwaessert und verwischt, er ist kein Fels sondern ein Schilfrohr im Wind, er ist krankhsft geltungssuechtig und seine Aussagen lassen jede theologische Tiefe vermissen.
Ich bin fassungslos ueber die Teilnahmslosigkleit der Kleriker, was wurden die Worte Benedikts oder anderer Mahner auf die Goldwaage gelegt, verdreht und kamen als Luege wieder heraus, dieser Herr kann reden und faseln egal wovon, alles applaudiert in vorauseilendem Gehorsam.
Aber wie gesagt, das Wesen des Antichrists ist genau das, nicht besser und nicht schlechter, er muss kommen, sonst kann Christus nicht wiederkommen und die kleine Herde erloesen.
Rom hat mit Vat II den Glauben gegen das Aggiornamento eingetauscht und als finales Resultat, das juengste Gericht heraufbeschworen.
Wie kann man nur so dumm sein, Unfassbar.
Ja, dieses Pontifikat entwickelt sich zunehmend zu einer Katastrophe. Progressive Laienkreise sehen in Papst Franziskus einen Revolutionär, vergleichbar mit Gandhi oder Nelson Mandela, der sie endlich(!) von den Fesseln der ihnen längst verhassten(!) Katholizität befreit und den Weg ebnet in einen verabsolutierten Relativismus, der dann aber nur zur Furie des Verschwindens wird und den Glauben in unendliche Spielformen des Banalen auflöst. Dass es bei den Jesuiten schon seit langer Zeit – ich meine hier Jahrhunderte – einen Hang gibt, Theologie in Anthropologie aufzulösen, sollte bei der Bewertung dieses Pontifikates nicht übersehen werden. Es sind die Jesuiten, die fest an der Seite dieses Papstes stehen und es sind die Jesuiten, die in einer langen Tradition des theologischen Relativismus sich immer weiter von Katholizität entfremdet haben, ohne das diese ernste Gefahr je wirklich in der Kirche ernst genommen wurde. Papst Franziskus vermag, betrachtet man sich seine Aussagen, zwischen Glauben und Ideologie nicht zu unterscheiden. Beides geht bei ihm permanent ineinander über, was an der Ausklammerung der Wahrheitsfrage liegt. Papst Franziskus will keine Wahrheit sondern versöhnen, was sich widerspricht, wobei seine Intention weltlicher Natur ist. Tief vom Denken der Befreiungstheologie durchdrungen, will dieser Papst den Glauben verweltlichen, ihn in politische Praxis auflösen. Dass damit gerade die Wahrheit des katholischen Glaubens völlig verfehlt wird, will Papst Franziskus nicht sehen. Es ist der Impuls des Marxismus, der die Befreiungstheologie so destruktiv macht. Nicht mehr das Himmelreich ist der Punkt, auf den der Glaube sich ausrichtet, sondern eine Welt totalitärer Gleichschaltung im rein ökonomischen Denkkategorien. Arm ist für Bergolio nur der, dem es an materiellen Gütern gebricht. In Wahrheit gibt es Armut auch da, wo materieller Wohlstand herrscht und zwar eine geistige, spirituelle Armut, die bis zur völligen seelischen Verkümmerung gehen kann. Der heutige Relativismus, diese Furie des Verschwindens, ist Ausdruck dieser Armut. Betrachtet man sich diese engagierten Kirchenkreise, mit ihrem Barmherzigkeitsformalismus, der so inhaltsleer ist und dem menschlichen Miteinander unter diesen Gruppen nur Hohn spricht und mit dem sie permanent um sich schlagen, dann sieht man da viel verdecktes menschliches Elend, dass sich nur im Hochmut tarnt. Die Realität wird radikal verkitscht, weil man vor der Wahrheit des permanenten ideologischen Scheiterns davonläuft. Und so richtet man sich im Schein ein, den man immer doktrinärer verabsolutiert, so dass der Hinweis auf eine Diskrepanz zur Realität schon zum Kapitalverbrechen wird. Am Ende bleibt den progressiven Gruppen dann nur der Verweis auf die formale Autorität des Papstes kraft seines Amtes. Da aber im Relativismus, dieser Furie des Verschwindens, auch die apostolische Sukzession nur noch zu einer geschichtlichen Nebensächlichkeit verkümmert, trägt selbst dieser Verweis auf Dauer nicht mehr, das ganze Gebäude droht seine Statik zu verlieren. Papst Franziskus ist kein Mann tieferer Reflexion, ihm scheint es zu genügen, im Hier und Jetzt den Zuspruch derer zu bekommen, die immer nach einem neuen Trugbild ausschau halten, dass das falsche also verweltlichte Leben rechtfertigt.
Tja, es wird zunehmend dringlicher, dass die Katholiken, die Katholizität nicht als lästiges Beiwerk ansehen, das man besser heute als morgen abwerfen sollte, deutlich für ihren wahren Glauben einstehen, im Vertrauen, dass Gott ihnen beistehen wird.
Lieber Suarez.
Vielen Dank für Ihre Zeilen. Natürlich muß man aufstehen und die meisten Leser dieser Seite werden es auch so sehen. Aber wie?
Kirchenaustritt hat nur dann Wirkung, wenn es in größeren Mengen geschieht. Und möglicherweise trifft man da auch den Falschen. Unser Dorfpfarrer ist ein guter Mann (HptFw d.R.) und im Bistum Eichstädt noch Vieles in Ordnung.
Und so viele Gesprächskreise, in denen man Tacheles reden könnte, gibt es auch nicht.
Was tun?
Lieber Widukind,
ich schrieb bewusst „einstehen“, nicht „aufstehen“! Nicht der Kirchenaustritt ist der Weg sondern das konsequente Festhalten an der Wahrheit, so wie sie in der Kontinuität der Lehre uns geschenkt ist. Es geht also darum, sich nicht „dumm“ machen zu lassen durch die Phrase einer Theologie, die den Zeitgeist zum Maßstab der Wahrheit nehmen und diesen Anspruch in totalitärer Weise durchsetzen will. Diesem Denktotalitarismus muss und kann man ein klares Bekenntnis zur Katholizität entgegensetzen, das immer auch ein Bekenntnis zur Wahrheit ist und diese nicht in Relativismen auflöst. Da der Relativismus nur dann Macht hat, wenn er sich verabsolutiert, kann man ihn auch als Ideologie gut entlarven, indem man seinem Totalitätsanspruch ein klares Bekenntnis zur kirchlichen Lehre entgegensetzt, so wie der große Robert Spaemann es jetzt getan hat. Nur so lässt sich entlarven, dass der Relativismus einen Glauben postuliert, der nur Schein ist.
Nachbemerkung:
Aus der heutigen Lesung aus dem Johannesevangelium:
Joh 14,23 Jesus antwortete ihm: Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen.
Joh 14,24 Wer mich nicht liebt, hält an meinen Worten nicht fest. Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat.
Joh 14,25 Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin.
Joh 14,26 Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
Spricht nicht Jesus Christus hier in aller Deutlichkeit von der Verbindlichkeit seines Wortes? Nur wer an seinem Wort festhält, liebt Jesus Christus wirklich und nicht nur ein Scheinbild. Der Relativismus, wie ihn z.B. Kardinal Kasper vertritt, steht der Zusage Jesu im Johannesevangelium diametral entgegen, es sei denn, man sähe auch diese Worte als relativ an, was nichts anderes wäre als den Glauben substanziell aufzulösen.
Ich freue mich sehr, dass heute unser Pfarrer, der noch nicht so lange in der Gemeinde ist, sehr klar in seiner Predigt auf diese Worte und ihre Verbindlichkeit eingegangen ist. Hier wird deutlich, dass erst der Gehorsam im Glauben gegenüber den Geboten Gottes, wozu immer Demut gehört, den Glauben schafft, nicht Selbstherrlichkeit, die sich gerne als Barmherzigkeit tarnt!
DANKE für diese klaren Worte! Gut dass es Menschen gibt, die sich trauen aufzustehen und abseits der Beweihräucherung und Lobhudelei für Franziskus, das anzusprechen, was leider traurige Realität ist. Und das so viele nicht sehen (wollen). Man darf in der Öffentlichkeit kaum wagen, Franziskus anhand der Hl. Schrift kritisch zu hinterfragen, ohne das man gleich als vom Glauben abgefallen und als „Ketzer“ beschimpft wird.
Es sind oft nur Kleinigkeiten, aber oft auch Aussagen, Worte, Blicke und Gesten die sich zu einem großen ganzen zusammenfügen und für mich nicht stimmig sind, und wo bei glaubenstreuen Christen eigentlich die Alarmglocken schrillen müssten.
„Der Wolf im Schafspelz“ getarnt hinter einer falschen Demut.…sad but true, aber es muss so kommen..
Beten wir um die Unterscheidung der Geister und für die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche, den mystischen Leib Christi!
Lieber Suarez vielen Dank fuer den grossartigen Beitrag.
@Suarez: ja das Evangelium von Heute war sehr gut! Danke fuer Ihren Kommemtar.
Meine seit drei Jahren anhaltende Fassungslosigkeit über diesen Papst und seinen Handlungen weicht einer tiefen Resignation. Was soll noch auf uns zukommen? Was haben wir noch für häretische bergoglianische Überraschungen zu erwarten? In allem ist nur ein Trost, daß die Zeit des Ultraliberalismus nicht nur auf politischer Ebene mehr und mehr in die Defensive gerät, sondern auch die alten senilen Herren in Rom bald der Vergangenheit angehören, da schon rein biologisch ihre Uhr abläuft. Es ist doch irrationaler Blödsinn was da in denen ihren Köpfen herumschwirrt. Die Zeit der Katakombenfraktion und deren Nachfolger geht unweigerlich dem Ende zu. Die nachfolgende Priestergeneration ist zumindest nachdenklicher und nicht so ablehnend der Tradition gegenüber. Doch die Zerstörung welche die Bergoglianer anrichten, und das tagtäglich, ist so immens, daß ein Untergang der Hierarchie zu befürchten ist. Die Kirche wird in den Traditionstreuen Gruppierungen weiterleben, aber vielleicht nur da, ohne sichtbares Oberhaupt. Ein Untergang des Papsttums ist nun erstmals denkbar geworden, vielleicht auch ein Schisma. Wir werden sehen.
@Reichsrömer
Mir geht es ähnlich wie Ihnen. Nur verspüre ich nicht unbedingt Resignation, eher eine Art Traurigkeit, die bisweilen sogar in Hoffnungslosigkeit ausartet.
Und das sollte eigentlich nicht sein.
Wir haben ja Jesus Christus an unserer Seite, der uns immer wieder aufhilft.
Auch setze ich wie Sie auf junge Priester.
In meinem kirchlichen Umfeld gibt es einen jungen Mann, der Priester werden möchte. Er ist ganz durchdrungen vom Glauben.
Längere Zeit habe ich mich um ihn gekümmert, nun aber gebe ich ihn in Gottes Obhut. Entspricht diese Berufung Gottes Wille, dann wird er auch zu einem guten, glaubenstreuen Priester heranreifen, dessen bin ich mir sicher.
Ich habe da noch eine schöne Stelle gefunden, wo Papst Benedikt XVI. emeritus, noch als Präfekt der Glaubenskongregation folgendes anmerkt: „Kehren wir zu Jesu Reich-Gottes-Verkündigung zurück, die sein Evangelium ist. Sie steht – das müssen wir nun als eine weitere Dimension bedenken – im Horizont von Gericht und Verheißung, von Verantwortung und Hoffnung. Der Mensch kann nicht tun und lassen, was er will. Er wird gerichtet. Er muss Rechenschaft ablegen. Diese Gewissheit gilt für die Mächtigen ebenso wie für die Einfachen. Wo sie in Ehren steht, ist aller Macht dieser Welt ihre Grenze gezogen. Gott schafft Gerechtigkeit, und nur er kann es letztlich. Uns wird sie umso mehr gelingen, je mehr wir unter den Augen Gottes leben und der Welt die Wahrheit des Gerichts mitzuteilen vermögen. So ist der Artikel vom Gericht, seine gewissensbildende Kraft, ein zentraler Inhalt des Evangeliums und ist wahrhaft Frohe Botschaft. Er ist es für alle, die unter der Ungerechtigkeit der Welt leiden und die Gerechtigkeit suchen. Noch einmal verstehen wir den Zusammenhang zwischen dem Reich Gottes und den »Armen«, den Leidenden und all denen, von denen die Seligpreisungen der Bergpredigt sprechen. Erst wenn wir das Gericht und den daraus kommenden Ernst unserer Verantwortung innerlich angenommen haben, verstehen wir auch das andere, das im Leben Jesu gegenwärtig ist und seinen tiefsten Ausdruck im Kreuz gefunden hat: dass »Gott größer ist als unser Herz« (1 Job 3,20). Die »Einladung der Sünder an den Tisch des Reiches«, von der der Katechismus spricht, hebt das Gericht nicht auf, verdünnt Gottes Güte nicht zu kitschiger Süßlichkeit ohne Wahrheit. Sie ist überhaupt nur für den eine erlösende Botschaft, der an Gottes gerechtes Richten glaubt.“ (Gesammelten Schriften BD 9/2 Joseph Ratzinger)
Braucht man noch mehr zu sagen?
Wo bleibt hier die Ehrfurcht vor dem Stuhl Petri? Millionen von Menschen beten für diesen Mann – muss man zur Rebellion gegen ihn blasen und ihn vor aller und mit aller Welt zum Chaoten abstempeln? Aus Kritik und Rebellion kommt selten etwas Geistliches, sondern immer wieder nur Rebellion und Spaltung und großes Herzeleid.