
(Neu Delhi) Die Christen im indischen Bundesstaat Andhra Pradesh sind Zielscheibe antichristlicher Angriffe. Der jüngste Angriff galt einem katholischen Bischof. Msgr. Gallela Prasad, der Bischof von Cuddapah war auf dem Rückweg von Karunagari im Distrikt Kadapa, wo er eine Heilige Messe zelebriert hatte. Sein Wagen wurde von Unbekannten angehalten und er und sein Fahrer entführt. Mit verbundenen Augen wurden die Beiden eine Nacht lang festgehalten und mißhandelt, wie Asianews berichtet.
Die Föderation christlicher Kirche in den Staaten Andhra Pradesh und Telangana verurteilten die „brutale Aggression scharf“ und erstatteten bei den Behörden Anzeige.
Der Vorfall ereignete sich am Abend des 25. April, dem Tag, an dem die katholische Kirche das Fest des Evangelisten Markus feiert. In den Medien wurde das Verbrechen gestern publik gemacht. Der Überfall fand rund 425 Kilometer südlich von Hyderabad, der Hauptstadt von Telangana, statt.
Aus den Schilderungen der Betroffenen läßt sich schließen, daß der Angriff auf das Konto von Hindunationalisten zu gehen scheint. Dafür spricht auch, daß keine Lösegeldforderung erhoben, sondern die Entführten nach der Mißhandlung wieder freigelassen wurden. Die christliche Gemeinschaft geht von einem schweren Einschüchterungsversuch aus.
Die Föderation rief die Polizei auf, den Schutz der Christen sicherzustellen. In den vergangenen Jahren kam es wiederholt zu hindunationalistischen Angriffen gegen Christen. 2014 war ein protestantischer Pastor ermordet worden.
Der 54jährige Msgr. Gallela Prasad wurde 1989 zum Priester geweiht und in die Diözese Kurnool inkardiniert. 2008 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Bischof von Cuddapah. Beide Diözesen gehören zum Metropolitanbezirk des Erzbistums Hyderabad.
Das Bistum Cuddapah zählt rund 140.000 Christen, was allerdings kaum mehr als zwei Prozent der Gesamtbevölkerung ausmacht. Dem Bischof unterstehen 129 Priester in 59 Pfarreien. Auf kaum mehr als 1.000 Katholiken kommt ein Priester. Die Zahl der Priester und der Ordensleute hat sich in den vergangenen 25 Jahren verdoppelt. Die Zahl der Katholiken wuchs sogar noch stärker.
Text: Asianews/Giuseppe Nardi
Bild: kolping.net (Screenshot)
Sehr schlimm dass es heutzutage auch schon in Indien fuer Christen so schwierig ist. Wo koennen wir unser Glauben noch feiern ohne bedroht zu werden?