
(Rom) Die französische Seite ProjectSP5 veröffentlichte eine Landkarte Europas, auf der die Meßorte im überlieferten Ritus eingetragen sind. ProjectSP5 steht für Project Summorum Pontificum. Die Landkarte veranschaulicht die Ausbreitung des überlieferten Ritus, seit Papst Benedikt XVI. ihm mit dem Motu proprio Summorum Pontificum als außerordentliche Form des Römischen Ritus wieder offizielles Heimatrecht in der Weltkirche zurückgegeben hat.
Deutliche geographische Unterschiede
Ein Blick auf die Landkarte zeigt deutliche geographische Unterschiede zwischen den einzelnen europäischen Staaten. Auffallend dicht sind die Meßorte in Frankreich, England und dem deutschen Sprachraum, weniger dicht in den katholischen Nationen Polen, Italien, Spanien und Portugal. Einige Länder, darunter Irland, wurden noch nicht erfaßt.
Der überlieferte Ritus ist damit verstärkt in jenen Gebieten vertreten, in denen der katholische Glauben historisch seit längerem starkem äußerem Druck ausgesetzt ist. Das gilt für England durch die lange staatlich-anglikanische Verfolgung, für Frankreich durch eine radikale Säkularisierung und für den deutschen Sprachraum durch die Kirchenspaltung des 16. Jahrhunderts, die Staat und Volk spaltete, und die seit einem halben Jahrhundert von progressiven Kirchenkreisen betriebene Protestantisierung.
Landkarte dokumentiert Gegenreaktion
Die „Rheinische Allianz“ aus führenden deutsch- und französischsprachigen Bischöfen und Theologen entstand in diesem Raum und übte jenen progressiven Einfluß auf das Zweite Vatikanische Konzil aus. Die Folge waren innerkirchliche Brüche, die bis heute nicht überwunden sind und die katholische Kirche in eine schwere Krise stürzten.
Die Landkarte mit den Meßorten dokumentiert im selben Raum die Reaktion auf diese Entwicklung und ist damit Ausdruck einer Lebendigkeit von Glauben und Kirche.
Die Karte weist noch erhebliche Mängel auf. Etliche Meßorte fehlen, andere sind nur ungenau in die Karte eingetragen. Eine präzisere und umfassende Landkarte „wäre wünschenswert und würde die konkrete Umsetzung und Wirkung des Motu proprio Summorum Pontificum von Papst Benedikt XVI. sichtbar werden lassen“, so die traditionsverbundene Seite Messa in Latino. Das ProjectSP5 des französischen Bloggers ist dennoch eine beachtenswerte Vorstufe dazu. Informationen zu fehlenden Meßorten werden vom Blogger erbeten.
[Update] Auf vielfache Nachfrage wurde zur Landkarte verlinkt, so daß die Ortsangaben angeklickt werden können. Es wird jedoch ausdrücklich noch einmal erinnert, daß die Karte, ihres Umfangs wegen, zahlreiche Ungenauigkeiten aufweist. Wer dem französischen Blogger durch Korrekturen und Ergänzungen helfen kann, hat dazu die Möglichkeit. Die E‑Mail-Adresse findet sich auf seiner Seite.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: ProjectSP5 (Screenshot)
Auch wenn die Landkarte nicht vollständig ist, so ist doch die Ausbreitung des alten Ritus deutlich zu erkennen und das ist sehr erfreulich. Das sich die “ Messe aller Zeiten “ so ausgebreitet hat, ist Dank Benedikt XVI. zu verdanken. Was hinzu kommt ist, um mehr erneute Verwirrung in Rom und erneuter Glaubensschwund erfahren wird, um so mehr wird sich das Kirchenvolk dem zuwenden, wo es noch Glauben und Sakralität vorfindet. Die Bischöfe sollten das zur Kenntnis nehmen und diesen Trend nicht behindern, sondern fördern. Wenn sie die Zeichen der Zeit nicht erkennen, oder erkennen wollen, kann es sein, dass sie in ferner Zukunft bald allein und nur mit Akteuren und Gemeiderefrenten dastehen.
Bitte erlauben Sie eine Korrektur: In Dublin wird die Heilige Messe im ueberlieferten Ritus schon seit mehreren Jahren (seit SP) in der Kirche St. Kevin gefeiert (etwa 10 min zu Fuss vom Stadtzentrum), taeglich um 8.00, Samstags um 9.00 und Sonntags um 10.30 Uhr. Wirklich sehr gut. Fuer weiter Interessierte, hier is ein Link zur Latin Mass Chaplaincy Dublin: http://www.latinmassdublin.ie.
Ca 40 Minuten Autofahrt noerdlich von Dublin, hat sich vor ca. 3 Jahren eine traditionelle Benediktinerabtei niedergelassen, da kann man auch taeglich die traditionelle Heilige Messe mitfeiern (Silverstream Priory, http://www.cenaclesosb.org).
Ein Schlag ins Gesicht aller „NOM-Kaempfer“ !
Genauso wird es mit dem Vat. 2 gehen !
Ermutigend !
Eine Erläuterung zur Deutung von rot, grün und blau auf der Landkarte würde zur Verständlichkeit des Textes beitragen.
Grün bedeutet: „Ecclesia Dei & Summorum Pontificum“
Rot bedeutet: FSSPX
Blau bedeutet: „Institutum Mater Boni Consilii“-„Institut Mutter vom Guten Rat“
Gibt es einen Link auf diesen Blog?
Es gab mal eine sehr gute Internetseite hierzu (aus Frankreich), wo jeder ohne Anmeldung neue Messorte einfügen konnte. Dabei war es unerheblich, wer die „Anbieter“ der Messe waren. FSSPX war da genauso zu finden wie Diözesanpriester.
Leider ist diese Seite seit einiger Zeit verschwunden.
Ja, ich habe diese Seite auch sehr geschätzt. Das war immer sehr praktisch bei der Reiseplanung, da wusste man gleich, wo die nächste alte Messe zu finden ist.
Vielleicht wird dieser Blog hier zu einer Art Nachfolgeprojekt von Wikkimissa, eine Seite, auf der man weltweit alle alte Messen abrufen kann. Das Ganze müsste natürlich noch weiter ausgebaut und professionalisiert werden. Eine Suchfunktion und ein alphabetisches Verzeichnis nach Kontinenten und Ländern wären ebenfalls hilfreich. Mal sehen, was daraus wird!
Krass wie in Deutschland eine geistige Wüste in Hinsicht auf den überlieferten Ritus ist. Das sagt einiges.
Sehr geehrte @Jeanne dArc,
Da haben Sie recht.
Es sagt auch sehr viel.
– Der Osten Deutschlands und Tschechien gehören zu den meist atheistischen Gebieten der Welt:
man kennt dort nicht einfach nicht das Christentum, sondern ein Großteil der Bevölkerung steht dem Christentum äusserst kritisch und reserviert und auch abweisend gegenüber.
Bei der FSSPX erhält jede Kirchenprovinz etwa soviele Priester und Brüder wie sie selber geliefert hat- das ermöglicht keine große Sprünge in Deutschland.
– Gerade in Deutschland wird der novus Ordo quasi diktatorial flächendeckend gehandhabt:
eine Allianz aus der kirchlichen Hierarchie, den monströs großen Bistumsverwaltungen, den vielen Kirchen- und Pastoralreferenten und deutschen Laien, stark geprägt und verknochtet mit der Liturgischen Bewegung vor 116 Jahren in Deutschland, tut alles um ein Prosperieren der Tridentinischen Messe zu sabotieren.
Man hält störrisch an das Deutsche fest, obwohl ein Großteil der praktizierenden Kirchgänger ausländischer Herkunft sind und allein schon technisch das Latein als Universalsprache der Kirche hier einen gewaltigen Vorteil bietet.
Hallo
1. Danke sehr für ihre Interesse.
2. in der Name „Projet_SP5“ steht „SP5“ für „Sanctus Pius V“ / „Projet“ bedeutet „Projekt“, im Sinne eines „Versuchs“.
3. die Örte werden so kodiert: grün is für Ecclesia Dei & Summorum Pontificum / rot ist for FSSPX & Allierte (befreundete Mönchen, usw) / lila ist für MesseZentren der selbsternanten Widerstand / blau ist für „non una cum“ (ich vermeide das Wort Sedevakantismus)
4. die französiche Seite, die in den Kommentaren erwähnt wird (@Tradidi), heisst WikkiMissa. Es ruht zur Zeit und keiner weiss wann (und ob) es wieder kommt. Der Initiator, Emmanuel L., hat deutlich erklaert er habe wenig Zeit dafür. Er benutzte Wikkini (das ist ein Fork von WakkaWiki). Wenn jemand sich gut kennt…
5. die Ortsangaben können angeklickt werden, es öffnet sich dann ein Fenster, in welchem ein Link SOURCE & DETAIL steht. Dieses Link führt zu einer externen Seite, wo man das Zeitplan findet, soweit das möglich ist.
6. Die Seite ist, wie gesagt, ein Projekt. Ziel des projektes ist zu zeigen, was man eventuel machen könnte, wenn wir zusammenarbeiten um gemeinsame Resourcen zu bauen.
7. Die Karte zeigt alle MesseZentren, es kann aber gefiltert werden, um nur eine bestimmte Flüegel und/oder nur eine bestimmte Zone zu zeigen. Hier lesen Sie (in English) mehr zum dieser Möglichkeit: projetsp5.blogspot.fr/2016/03/english.html
8. Tobias schreibt „Mal sehen, was daraus wird!“ – auch ich bin neugirig, die meine Frage wäre eher „Mal sehen, ob was daraus wird!“. Ich habe das Projekt gestartet und stehe hier am Rand meiner technischen Fähigkeiten. Vielleicht kommt jemand und verbessert es total.
9. Jedes Ort trägt (im dessen Fenster) eine ReferenzNummer (zB „Reference#24538“). Diese Nummer könnte in einer etwaigen Korrespondenz helfen.
10. Nicht jeder Tradizionalist lebt in einer gleichmeinenden Umgebung. Ziel der Karte ist (auch) diesem Kameraden zu zeigen, das er nich allein ist.
11. Gesucht werden jetzt solide „Korrespondanten“. Gebraucht werden solide Leute, die nicht unbedingt viel leisten müssen, aber die sie auf Dauer engagieren. Anders gesagt, besser eine Stunde mal alle drei Monate, wie 4 Stunden an einem Tag.
Gibt es die “ Alte Messe “ auch in Regensburg ?