
(Rom) Vor kurzem änderte Mailands Bürgermeister, Giuliano Pisapia, offiziell und mit Festakt den Namen der Via dell’Arcivescovado von Mailand in „Via Carlo Maria Martini“. Eine Umbenennung, die Allianzen erkennen läßt.
Via dell’Arcivescovado benannte die Straße, in der sich der Sitz des Erzbischofs befindet. Die Straße grenzt direkt an den Mailänder Dom und mündet in die Piazza Fontana. Die Straßenbezeichnung ist uralt, da Mailand bereits im 4. Jahrhundert zum Erzbistum erhoben wurde und zu den bedeutendsten und geschichtsträchtigtsen Bistümern der Welt zählt.
Globalisierung und Relativismus
Pisapia begründete die Straßenumbenennung damit, daß er als „Laizist“ (ein Synonym für Atheist), den ehemaligen Erzbischof von Mailand und Kardinal als seinen „spirituellen Lehrmeister“ betrachte. In besonderer Weise lobte Pisapia Martinis „Öffnung“ gegenüber der Einwanderung und sein Sein als „Mensch des Zweifels“. „Mit anderen Worte lobte Pisapia Martinis Zustimmung zu den dominanten Strömungen der Globalisierung und des Relativismus“, so Messa in Latino.
Bürgermeister Pisapia gehörte seit den 70er Jahren bis 1991 der linksextremen, trotzkistischen Arbeiterdemokratie an. Nach dem Zusammenbruch des Ostblocks und der Sozialdemokratisierung der Kommunistischen Partei Italiens schloß er sich 1991 der alt-kommunistischen Partei der Kommunistischen Wiedergründung an, die er von 1996–2006 als Abgeordneter im Italienischen Parlament vertrat. Im Vorfeld der Bürgermeisterwahlen von 2011 erklärte er sich als parteilos, um als Kandidat eines breiten Linksbündnisses akzeptiert zu werden. Der bekannte Strafrechtler gewann die Vorwahlen der Linksparteien und die Bürgermeisterwahl gegen die rechtskonservative Amtsinhaberin.
Beim Festakt zur Straßenumbenennung war der amtierende Erzbischof, Angelo Kardinal Scola, anwesend, der sich jüngst für die Einführung islamischer Feste an den öffentlichen Schulen ausgesprochen und sich selbst als „Theoretiker der Rassenvermischung“ bezeichnet hatte. „Kardinal Scola war sichtlich zufrieden“, so Messa in Latino.
Für Straßenbenennungen bedarf es geeigneter Straßen, weshalb zeitbedingte Umbenennungen üblich sind. „Mit der Umbenennung der Straße, trat das zeitlose Erzbistum als Institution hinter eine konkrete und zudem umstrittene Gestalt eines Erzbischofs zurück. Das Erzbistum wurde damit mit dieser Bischofsgestalt gleichgesetzt“, so Messa in Latino.
Globalisierung und Einwanderung, die „alle“ eint
Die traditionsverbundene Seite beleuchtete zur Umbenennung auch die größeren Zusammenhänge und Allianzen, die nicht nur Italien betreffen:
„Ich erinnere mich, wie der derzeitige Bürgermeister das Gesetz für das ‚Zimmer für den Schuß‘ vorlegte, mit dem er öffentliche Räume schaffen wollte, in denen sich die Drogenabhängigen in aller Ruhe und vom Gesetz unbehelligt ihre Dosis spritzen können. Ich erinnere mich an die jüngsten und wiederholten Aussagen des Bürgermeisters zur Homosexualität. Bei diesen Überzeugungen des geistigen Martini-Schülers würde ich mir als Kardinal Scola einige Fragen über die Haltungen des Jesuitenkardinals Martini stellen, der mehr als 20 Jahre auf dem Stuhl des Kirchenvaters Ambrosius saß. Doch Zingaropoli und die Einwanderungsfrage eint sie alle: den modisch-radikalen, ehemaligen Schläger des linksextremen ‚Ordnungsdienstes‘ von Mario Capanna [1]Mario Capanna war einer der Anführer der 68er-Studentenbeweguneg in Italien und späterer linksextremer Abgeordneter im Europäischen und Italienischen Parlament. Heute sieht der Atheist in Papst … Continue reading, den Vertreter der globalistischen Gemeinschaft Comunione e Liberazione (CL), Kardinal Scola, den verstorbenen Kardinal Martini und den heutigen Bischof von Rom, der zwar unendlich weniger gebildet als Martini, aber dessen treuer Schüler in der Gesellschaft Jesu ist. ‚An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen‘, sagte doch Jemand von einer gewissen Bedeutung. Ich will meine Via dell’Arcivescovado wieder haben!“
Kardinal Martini war in den 90er Jahren der Gründer des innerkirchlichen Geheimzirkels „Sankt Gallen“, in dem er Kardinäle und Bischöfe sammelte, die nach Papst Johannes Paul II., bzw. dann nach Benedikt XVI., einen Papst ihrer Wahl durchsetzen wollten, um den Kurs der Kirche in ihrem Sinn zu ändern.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Messa in Latino (Screenshot)
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↑1 | Mario Capanna war einer der Anführer der 68er-Studentenbeweguneg in Italien und späterer linksextremer Abgeordneter im Europäischen und Italienischen Parlament. Heute sieht der Atheist in Papst Franziskus, ähnlich wie Gianni Vattimo, den geeigneten Anführer einer „antikapitalistischen Internationale“. |
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Kardinal Scola bezeichnet sich selbst als „Theoretiker der Rassenvermischung.“ Man mag es nicht glauben, er galt mal als „Ratzingerianer.“ Auf den Spuren Benedikt XVI. wandelt er offensichtlich nicht mehr. Dieser hat, noch als Glaubenspräfekt, mit Bedauern vom „europäischen Selbsthass“ gesprochen.
Die „Rassenvermischung“, die Kardinal Scola wünscht, ist nichts anderes als das Verschwinden der weißen Rasse. Weder die Afrikaner, noch die Orientalen oder die Asiaten scheinen die Lust zu verspüren, sich zu „vermischen.“
Das Buch des französischen Schriftstellers Jean Raspail: „Das Heerlager der Heiligen“, entstanden 1971–1972, besitzt geradezu prophetischen Charakter. Dieser Albtraum wird jetzt Realität. Und wie im Werk des Franzosen beteiligen sich an der europäischen Selbstaufgabe eifrig die Würdenträger der christlichen Kirchen. Es ist schon fast witzig: Der Papst trägt im Buch den Namen Benedikt XVI. Doch er gleicht eher Papst Franziskus. Ohne so zynisch zu sein, wie es der regierende Papst nicht selten ist, dafür weitaus sentimentaler.
Das Buch ist übrigens durch die Sarto Verlagsbuchhandlung zu beziehen.
(Das Apostolat, das die Piusbruderschaft in Deutschland mit dieser Verlagsbuchhandlung ausübt, kann ich nicht hoch genug schätzen.)
Ein Straßennahme für Kardinal Martini, na, wenn das nichts ist. Das wird ihm aber in der Ewigkeit wenig helfen, war er doch ein Untergrund-und Strippenzieher, und das nicht zum Wohle der Kirche. Als Gründer der Geheimbewegung “ Sankt Gallen “ war er zusammen mit anderen, der Wegbereiter einer anderen Kirche und einer vorher abgestimmten Papstwahl. Seine Helfer in der Hierarchie sind mächtig und wirken weiter im Sinne von Kardinal Martini.
Der Geist Kardinal Martinis liegt über der Kirche? Das ist falsch. Richtig müsste es heißen : Der Ungeist Kardinal Martinis liegt über der Kirche und richtet ungemeinen Schaden an.
Ein total normaler Vorgang. Wenn aus irgendeiner Siedlung – Dorf, Gemeinde, Stadt… – jemand gesellschaftlich emporgestiegen ist und es zu Titeln und Würden gebracht hat, dann wird er als gesellschaftlich bedeutend angesehen und wird eine Straße nach ihm benannt, er wird zum Ehrenbürger erhoben und ein Denkmal wird ihm errichtet, manchmal kriegt er einen ganzen Park geweiht. Die Gemeinderäte interessiert doch nicht, was für eine Richtung der Mann hatte, ob er Modernist oder Traditionalist war – Hauptsache er war Purpurträger. Solche Auszeichnungen gehören zum Warenangebot auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten (vanity fair) in unserer Diesseitswelt, das sollte man gelassen nehmen. Christen halten den Blick aufs obere Jerusalem gerichtet, wo sie einmal ankommen wollen. Dort gelten die Ränge der unteren Welt nichts.
Auch egal wo jemand herkommt. Nach Martin Luther soll auch ein Platz in Rom benannt werden, obwohl er nicht aus Rom stammt und sich dort auch nie zuhause fuehlte.
Gott ist gerecht, sowohl im Diesseits als auch im Jenseits:
Wenn dir das Diesseits wichtiger ist, wirst du hier deinen (kurzlebigen) Ruhm ernten.
Wenn dir aber das Jenseits wichtiger ist, ja dann (lass dich überraschen damit, wenn du im Himmel angekommen sein wirst!)