(Rom) Vom 6. bis 11. März finden die diesjährigen Fastenexerzitien für die Römische Kurie statt. Sie werden im Auftrag des Papstes von Pater Ermes Ronchi aus dem Servitenorden gepredigt. Papst Franziskus nimmt selbst an den Exerzitien teil, die erneut im Exerzitienhaus des Divin Pastore in Ariccia außerhalb von Rom stattfinden.
Laut Radio Vatikan behauptete der Pater Ronchi, die Kirche habe lange Zeit einen von Angst geprägten Glauben vermittelt. „Mit Staunen haben wir die Ausführungen von Pater Ronchi gelesen“, so die traditionsverbundene Seite Messa in Latino.
Schlechtes Paradigma Schuld/Strafe statt Blüte/Fülle?
Laut Pater Ronchi lehre Jesus, daß es nur einen Weg gebe, die Angst zu besiegen, „den Glauben“. Es sei daher Aufgabe der Kirche, von der Angst zu befreien, „die uns verschiedene Masken anziehen läßt gegenüber unseren Familienangehörigen, unseren Mitarbeitern, unseren Oberen.“
Wer den Glauben weitergebe, müsse dazu erziehen, keine Angst zu haben, „und nicht Angst machen“. Die Kirche habe lange Zeit den Menschen „Angst gemacht“. Sie habe einen „von Angst geprägten Glauben vermittelt, der um das Paradigma Schuld/Strafe kreiste, anstatt um einen Glauben von Blüte und Fülle.“
Die Angst sei in Adam entstanden, weil er sich „die Barmherzigkeit und deren Frucht, die Freude, nicht einmal vorstellen konnte.“ Und weiter: „Die Angst bringe jedoch ein trauriges Christentum hervor, einen freudlosen Gott.“
Ebenso meinte Pater Ermes Ronchi: „Von der Angst befreien, heißt, aktiv daran zu wirken, diesen Schleier der Angst zu lüften, der auf den Herzen vieler Menschen liegt: die Angst vor dem Anderen, die Angst vor dem Fremden.“
Das Ziel müsse es sein, von der „Feindseligkeit, die auch instinktiv sein kann, zur Gastfreundschaft, von der Fremdenfeindlichkeit zur Fremdenfreundlichkeit überzugehen […] und die Gläubigen von der Angst vor Gott zu befreien, wie es im Laufe der ganzen heiligen Geschichte seine Engel getan haben: Engel sein, die von der Angst befreien.“ Soweit Pater Ermes Ronchi an die Römische Kurie und Papst Franziskus.
Die Mär von der „Drohbotschaft“ eine Form der Realitätsverweigerung
Dazu kommentierte Messa in Latino: „Mit aller Demut müssen wir gestehen, daß es sich um theologische Erkenntnisse handelt, die wir nicht besitzen. Es mag außer Zweifel stehen, daß im Laufe der Kirchengeschichte auch viele Kirchenvertreter Fehler gemacht haben, doch scheint diese Selbstanklage, diese Anklage der Kirche wenig innovativ und zielführend. Sollte Pater Ermes vielleicht die Gottesfurcht und das Schuldbewußtsein des sündigen Menschen mit der von ihm beschriebenen Angst verwechselt haben? Gottesfurcht, aber auch Angst um das eigene Seelenheil wegen der eigenen Sünden, sind im Normalzustand im wahrsten Sinne des Wortes heilsam, da sie zu Reue, Umkehr und Buße führen. Diese heilsame Gottesfurcht, die das Gewissen bewegt, als „Angst“ austreiben zu wollen, hieße, dem Menschen einen Bärendienst zu leisten. Der Mensch ist nicht auf Erden, um einen Spaß zu haben oder ständig Happy zu sein. Seine Aufgabe ist die Anbetung Gottes. Sein Ziel muß es sein, das ewige Leben zu gewinnen.
Pater Ermes wärmt den Vorwurf von der Drohbotschaft statt der Frohbotschaft auf. Wie stichhaltig war jedoch der Vorwurf, als er vor einigen Jahrzehnten auftauchte? Und wie stichhaltig ist er heute? Oder verbarg sich dahinter nicht vielmehr immer schon eine andere Theologie? Vertritt auch Pater Ermes dieses „andere“ Theologie einer Vorwegnahme des Himmels auf Erden, jener Versuchung, in der die anthropozentrische Wende kulminiert? In Wirklichkeit, wie die Heilige Schrift lehrt, muß der Glauben erschüttern. Die Schuld und die Strafe sind Realitäten, die Konsequenzen individueller menschlicher Entscheidungen und Handlungen sind. Man kann sie nicht einfach in einem Wortspiel auflösen. Das wäre eine Form der Realitätsverweigerung.“
„Die Eine, Heilige, Katholische und Apostolische Kirche als Lehrmeisterin der Angst?“
Martin Luther sei von einer pathologischen Angst getrieben gewesen, die nichts mehr mit angemessener Gottesfurcht zu tun hatte. Um diese Angst kontrollieren zu können, habe er die gesamte christliche Lehre umgestürzt, um sie willkürlich wieder zusammenzusetzen. Dazu mußte er die Freiheit des Menschen und dessen Verantwortung für seine Taten leugnen. Der Schrift von Erasmus von Rotterdam „Über den freien Willen“ hielt Luther seine Schrift „Über den geknechteten Willen“ entgegen und behauptete, jeder sei, egal was er auch mache, von Gott schon für Himmel oder Hölle vorherbestimmt. Das eigene Tun spiele daher keine Rolle, weil es keine persönliche Verantwortung gebe. Will Pater Ermes eine solche Flucht vor der Angst lehren? Will er ein emotionsgeladenes, aber wenig wirklichkeitstaugliches Wohlfühlchristentum fördern? Oder will er jenen nach dem Mund reden, die schon in den 1970er Jahren auf den Zug der „Drohbotschafts“-These aufsprangen, weil sie die Kirche nicht mehr als Lehrmeisterin anerkennen wollten?
„Es ist für mich unverständlich, wie man sich die Kirche, die Eine, Heilige, Katholische und Apostolische Kirche als Lehrmeisterin der Angst und des Terrors vorstellen kann, eine Kirche, die sozusagen durch Jahrhunderte die Wahrheit versteckte. Nein, eine solche Behauptung ist inakzeptabel“, so die Seite Begoglionate.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Youtube/Radio Vatikan (Screenshots)
Furchtbar. Mir scheint, hier verallgemeinern einige ihre ganz persönlichen Neurosen. Und dann noch ganz tagesaktuell die Kurve zur Fremdenfreundlichkeit zu finden, ist schon wirklich TOLLKÜHNE Gedankenakrobatik.
Wenn solche Exerzitien bei „Wir sind Kirche“ laufen würden, wen sollte es wundern! Doch wenn selbst diese Herren da oben einen derartigen Sermon unwidersprochen über sich ergehen lassen, dann kann man nur noch die Hände über den Kopf zusammenschlagen: arme unter die Räuber gefallene Kirche!
Auch ohnedem haben die Meisten heute mehr Angst vor Gott, als vor dem Satan. Gibt es Probleme, sucht man spirituelle Lösungen zuerst in Materialismus und Esoterik, weil sich die Kirche unattraktiv und inhaltslos gemacht hat und niemand bringt wirklich Lösungen für dieses Problem. „Die Kirche als Lehrmeisterin der Angst“ beinhaltet einen falschen Ansatz, tendenziell wird ja das Thema Sünde damit ausgeklammert. Man weiß wohl mancherorts nicht mehr, über welches Thema man referieren soll, wo ja Sünde, Tod und Teufel Tabus geworden sind.
Ein Masche der Modernisten, die Kirche der Vergangenheit schlecht zu machen. Und von den vier letzten Dingen darf man nicht sprechen, denn sie koennten jemandem ja Angst einjagen. Doch sagt man von der heiligen Teresa von Avila, die sich taeglich die Hoelle vor Augen hielt, sie sei einer der froehlichsten Menschen gewesen… Viel zu offensichtlich, Papst Franziskus, langsam reicht’s aber, oder?
und als i‑Tüpfelchen noch der stereotype Verweis auf „Angst vor Fremdem“. Ganz klar, in welche Richtung das abgehen soll.- Freimaurerdoktrin in Reinkultur!
Es war schon immer ein Argument der Kirchenfeinde zu behaupten, die katholische Kirche würde die Gläubigen durch Angst im Glauben halten. Dabei sei doch das Evangelium ein Buch der “ Frohbotschaft “ und nicht der “ Drohbotschaft „. Außerdem sei die Kirche in der Vergangenheit nicht immer ehrlich gewesen. So und so ähnlich hängt man der Kirche ein schäbiges Mäntelchen um, dann gibt es noch die Missionstätigkeit und schließlich die Hexenverbrennung. Den Kirchenfeinden fallen immer wieder scheinbare Angriffsflächen gegen die Kirche ein. Dass aber nun bei den Fastenexerzitien für die römische Kurie, im Beisein von Franziskus, die Kirche als Lehrmeisterin der Angst dargestellt wird, grenzt schon an Schizophrenie des Leiters der Exerzitien Servitenpater Ronchi und scheinbar auch der Teilnehmer. So geht Kirche heute, würde eine schlechte Werbung sagen.
Das einzige, wovor diese Modernisten und ihr apostatischer Anführer wirklich Angst haben, ist die Tradition der Kirche und die kleine Herde, die ihr treu geblieben ist. Solange es diese gibt, können sie sich ihres Sieges nicht endgültig sicher sein, daher ergreift sie Panik vor jeder tridentinischen Messe und jedem Priester und Gläubigen, der durch sein Festhalten am überlieferten Glauben den Neuerern einen Spiegel vorhält indem sie sehen, daß sie nackt sind!
Wir sollten uns bemühen die Spannung zwischen Barmherzigkeit und Gerechtigkeit, Schuld und Vergebung, Angst und Gottesfurcht auszuhalten und das Pendel nicht einseitig in eine Richtung zu bewegen und dort
festzubinden. Der Glaube ist spannend.
Auch das gibt es also, so ein verquertes Verständnis unseres katholischen Glaubens.
Schlimm finde ich, dass Pater Ronchi sein „Glaubensverständnis“ auf die Kirche projeziert, was er definitiv tut, indem er spricht was er spricht.… Die Darlegungen von Pater Ronchi stehen nicht in der Bibel und nicht im Evangelium, haben keine Entsprechung in der katholischen Lehre, Tradition oder in den Geboten.
Das Reden von Pater Ronchi ist dunkel, Angst kommt nie von Gott. Fällt ihm nicht auf, den Geist zu hinterfragen, der ihn speist?
Der Kommentar von Messa in Latino ist wirklich gut!
Gottesfurcht ist eine Gabe des Heiligen Geistes. Gottesfurcht gründet in einer aufrichtigen Ehrfurcht vor Gott und verlangt bzw. erfordert eine Demut der Seele.
Angst kommt nie von Gott. Angst hat mit der Psyche zu tun und kann sogar körperlich empfunden werden. Der Körper reagiert auf Angst in vielfältiger Weise.….
Wie ist es möglich, dass sich Papst und Kurie von solch einem Predigergeist belehren lassen? Was sagt uns das?
Zitat von oben – P. Ronchi:
„Die Angst sei in Adam entstanden, weil er sich „die Barmherzigkeit und deren Frucht, die Freude, nicht einmal vorstellen konnte.“ Und weiter: „Die Angst bringe jedoch ein trauriges Christentum hervor, einen freudlosen Gott.“
Echt erschreckend diese Sätze.
Es gibt keinen „freudlosen Gott“, jedenfalls nicht in der katholischen Kirche. An welchen Gott genau glaubt P. Ronchi?
Alle Götzengötter (der Menschen, anderer Religionen) sind FREUDLOS. Punktum.
Alles, auch Pater Ronchi, ist oder sind kein Zufall. Er wurde handverlesen für diese „Exercitien“ ausgesucht. Sein Botschaft soll als „Wahrheit“ weiterverbreitet werden. Früher einmal hat ein Kardinal Biffi mit großem theologischen Tiefgang diese Exercitien z.Zt. Benedikts abgehalten und unseren Respekt verdient. Heute wird uns und den Exercitienteilnehmern die Mär von der Drohbotschaft dargeboten. Es ist die totale Pervertierung der Verkündigung Jesu Christi… und diese Botschaft wünscht sich der derzeitige Hl. Vater so. Verstehe dieses, wer kann, ich kann es nicht… oder doch, obgleich ich es nicht will. Die gute Nachricht besteht darin, dass mein Respekt und meine tiefe Achtung vor dem Wort Gottes mit jedem erkennbaren und durchsichtigen Angriff auf die Wahrheit der göttlichen Botschaft steigen.
Ich schreibe dieses zur größeren Ehre Gottes
Danke vielmals!
Eine junge Frau erzählte mir, wegen der sehr schwierigen Familienverhältnisse habe sie an Selbstmord gedacht. Aber die Angst vor der Hölle habe sie davor bewahrt.
Drohbotschaft hat auch was für sich!
Wer an andere appelliert, sich „zu öffnen“ und „den Fremden an sich heranzulassen“, der führt allzuoft nichts Gutes im Schilde.
Und dies sowohl in der physischen Welt nicht als auch in der geistigen nicht.
Behalten wir unser Alarmsystem ruhig bei.
Alle reden abfällig von einer angeblichen „Drohbotschaft“ und „Angstverbreitung“ wenn auf die Realität der Hölle aufmerksam gemacht werden soll. (wie Jesus selbst es seinerseits im Gegensatz zu den heutigen Exerzizienmeistern tat) Wie aber ist das alles mit der Akzeptanz des Islam vereinbar? Mit Hochtachtung.… etc. pp. Für Moscheebau setzt man sich aber ein, dabei hat offensichtlich kein Problem damit, dass dort noch eine ganz andere Drohbotschaft verbreitet wird. Warum nur ist das Weltbild der sog. Liberalen so Schizophren?