
(Rom/Mexiko-Stadt) Eine Diskussion, die seit 20 Jahren beendet schien, ist durch die Wahl von Papst Franziskus neu ausgebrochen. Der Priesterzölibat steht wieder unter Beschuß. An ihm rieben sich im Laufe der Kirchengeschichte immer wieder die Geister. Nur die katholische Kirche vermochte ihn innerhalb der Christenheit aufrechtzuerhalten. Die orthodoxe Kirche hält an dessen Richtigkeit fest, konnte ihn aber nur für Mönche und Bischöfe bewahren. Der Weltklerus kann verheiratet sein, sofern der Kandidat zum Zeitpunkt der Priesterweihe bereits verheiratet ist. Nach der Priesterweihe ist eine Eheschließung auch bei den Orthodoxen ausgeschlossen. Ebenso ist beim eventuellen Tod der Ehefrau eine erneute Heirat nicht möglich. Einige neuere Bücher liefern interessante Beiträge zur Diskussion.
Die protestantischen Konfessionen und Denominationen haben mit Martin Luther den Zölibat verworfen. Luther, selbst ein ausgesprungener Mönch, heiratete eine ausgesprungene Klosterfrau. Mit diesem persönlichen Lebenswandel wird unter anderem erklärt, warum der Protestantismus die Ehe nicht als Sakrament anerkennt, sondern darin mit Luther nur „ein weltlich Ding“ sieht.
Der Priesterzölibat als Beleg für den Anspruch, die wahre Kirche Jesu Christi zu sein
Nicht die ganze katholische Kirche ist heute aber dankbar dafür, in diesem Punkt den höchsten Stand bewahrt zu haben und damit einen Beleg für den Anspruch vorweisen zu können, wahre Kirche Jesu Christi zu sein. Die sexuelle Revolution der 1960er Jahre brachte das Thema Zölibat erneut auf den Tisch und köchelt seither vor sich hin. Bischöfe im deutschen Sprachraum drücken meist ein Augen zu, wenn ein Priester sich eine Konkubine hält, oder auch beide Augen, wenn – wie in einer österreichischen Diözese – ein Pfarrer ganz offiziell mit seiner standesamtlich angetrauten Frau und seinen Kindern zusammenlebt. Der Applaus verwirrter Katholiken, die ihre Meinungen mehr den Massenmedien entnehmen als dem Katechismus, ist gesichert.
Zu den Wortführern der jüngsten Angriffswelle gegen den Priesterzölibat gehören vor allem Theologen und Bischöfe des deutschen Sprachraums. Symbolgestalt ist ein Liebling der politischen Linken, der inzwischen emeritierte österreichische Missionsbischof Erwin Kräutler mit seiner „Amazonas-Werkstatt“. Hinter ihm steht der einflußreichere brasilianische Kardinal Claudio Hummes, ein deklarierter Wähler von Papst Franziskus, der dem Neugewählten den Papst-Namen Franziskus suggeriert haben soll. Hummes ist seit langem als Gegner des Priesterzölibats bekannt.
Zwei „mexikanische“ Publikationen
Die anhaltende Diskussion fördert jedoch auch eine Vertiefung der Zölibatsfrage, die in einer Reihe von Publikationen Niederschlag gefunden haben. Zwei davon haben mit Mexiko zu tun.
Im deutschen Sprachraum gab es unter Bischöfen und Priestern irrationale Hoffnungen, Papst Franziskus könnte bei seinem Mexiko-Besuch einen Handstreich wagen und den Priesterzölibat durch vollendete Tatsachen kippen. Offenbar hatte sich die Chiapas-Legende vom „indigenen Klerus“ – eine Mischung aus Sozialromantik, „guten Wilden“ und Dritte-Welt-Mythos – in einigen Köpfen verselbständigt. In Mexiko selbst ist man jedoch ganz anderer Meinung als im deutschen Sprachraum. Im katholischsten Land Lateinamerikas ist nur eine kleine Minderheit für eine Änderung. Sogar in der Diözese San Cristobal de las Casas, die von 1970–2000 eine Art „Chiapas-Werkstatt“ gegen den Zölibat war, betonte der heute amtierende Bischof, daß die zahlreich vom Vorgänger übernommenen verheirateten Diakone „keine Forderung erheben, ein verheiratetes Priestertum anzustreben“.
In Mexiko, worauf der Vatikanist Sandro Magister aufmerksam machte, sind zwei Bücher erschienen, die sich entschieden gegen die Aufhebung des priesterlichen Zölibats und gegen ein Priestertum more uxorio aussprechen. Beide Autoren sehen im orthodoxen wie im protestantischen Modell einen schwerwiegenden Bruch mit der Tradition der lateinischen Kirche. Einer Tradition, die direkt auf das Vorbild Jesu und der Apostel zurückgeht. Mehrere Apostel waren bereits verheiratet, als Jesus sie in Seine Nachfolge berief. Dazu gehörte auch Petrus. Sie lebten jedoch nach der Einsetzung des Priestertums und dem Pfingsterlebnis in völliger Enthaltsamkeit. Die Apostel und ihre Ehefrauen waren wie Bruder und Schwester. Das christliche Priestertum war daher von Anfang an zölibatär und enthaltsam.
Jean Meyer: Aufhebung des Zölibats wäre unverständlicher Rückschritt

Jean Meyer, ein frankomexikanischer Priester ist Autor von Standardwerken über die Cristiada, den katholischen Widerstand gegen die antiklerikale, freimaurerische Diktatur im Mexiko der 1920er Jahre. Von ihm stammt das Buch „El celibato sacertodal. Su historia en la Iglesia católica“ (Der Priesterzölibat. Seine Geschichte in der katholischen Kirche). Das zweite Buch stammt vom italienischen Priester Vittorio Moretto, einem Comboni-Missionar, der nach Einsätzen in Europa und Afrika seit 17 Jahren in Mexiko wirkt. Morettos Buch trägt den Titel: „Il celibato dei preti. Una sfida sempre aperta“ (Der Zölibat der Priester. Eine immer offene Herausforderung).
Für Meyer wäre die Zulassung verheirateter Männer zum Priestertum grundsätzlich ein ebenso bedenklicher wie unverständlicher Rückschritt, weil niemand ernsthaft verlangen könne, von einem erreichten schon erreichten höheren Niveau freiwillig auf ein niedrigeres hinabzusteigen.
Pater Moretto legte eine umfassende und sich an ein breites Publikum richtende Darlegung über den Sinn des Priesterzölibats vor. Es handelt sich um ein richtiges Plädoyer für die Schönheit und die Machbarkeit des priesterlichen Zölibats.
Vittorio Moretto: Apostolisches Vorbild zölibatär und enthaltsam
Moretto schließt dabei nicht aus, daß die Kirche auch verheiratete Männer als Priester haben könnte. Das entspreche dem Zustand der verheirateten Apostel, wie auch Petrus einer war. Allerdings müsse für diese verheirateten Priester dann auch gelten, was für die Apostel galt. Mit dem Augenblick der Priesterweihe könnten sie nur mehr in völliger Enthaltsamkeit leben und in ihrer Ehefrau nur mehr eine Schwester sehen.
Pater Moretto verweist dabei auf zwei andere Bücher:
Christina Cochini: Le origini apostoliche del celibato sacerdotale (Die apostolischen Ursprünge des priesterlichen Zölibats), Nova Millennium Romae, 2011;
Cesare Bonivento: Il celibato sacerdotale. Istituzione ecclesiastica o tradizione aposotolica? (Der Priesterzölibat: kirchliche Einrichtung oder apostolische Tradition?), Edizioni San Paolo, 2007.
Beide Autoren sind Missionare wie Moretto. Pater Cochini ist Jesuit und Missionar in China und Japan. Pater Bonivento gehört dem Päpstlichen Institut für die auswärtigen Missionen (PIME) an und wirkt als Missionar auf Papua-Neuguinea, wo er seit 1992 Bischof von Vanimo ist.
Brief an den Papst – aber keine Antwort
In einem aktuell von Sandro Magister veröffentlichten Aufsatz von Pater Moretto geht dieser auch auf die jüngste Tagung zum Priesterzölibat an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom ein. Dort fanden vor allem die beiden Referate von Kurienkardinal Marc Ouellet, Präfekt der Bischofskongregation, und von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin besondere Beachtung. Moretto weist darauf hin, daß der Kardinalstaatssekretär zwar eine „schöne“ Rede gehalten, „aber mit keinem Wort eine Pflicht zur Enthaltsamkeit für verheiratete Priester erwähnt“ habe. „Mir kommt der Zweifel, daß mancher Kardinal und Bischof über diese historische Realität nicht am Laufenden sein könnte“, so der Missionar.
Pater Moretto übermittelte sein Buch samt einem Begleitschreiben auch Papst Franziskus, um seinen Beitrag zur aktuellen Diskussion zu leisten und seinen historischen Exkurs und seine Argumente zur Verfügung zu stellen. Eine Antwort aus dem Vatikan erhielt er allerdings nicht.
Wiederzulassung ehemaliger, nun verheirateter Priester unmöglich
Der Grund könnte sich im Titel seines jüngsten Aufsatzes finden, der wie eine Provokation klingt: „Ich breche eine Lanze für verheiratete Priester, allerdings unter einer Bedingung…“. Der Missionar meint es dabei mit dem Vorbild jener Apostel, die bereits verheiratet waren, aber in völliger Enthaltsamkeit lebten, durchaus ernst. Gleichzeitig läßt er durchblicken, daß eine solche, für ihn denkbare Variante wohl kaum für die heutigen Zölibatsgegner besonders attraktiv ist. Deren Forderungen seien jedoch Illusion. Man könne das Priestertum nicht 2000 Jahre nach Christus willkürlich neu erfinden.
Im Postskriptum schreibt Pater Moretto: „Ich habe auch gelesen, daß man die Idee vorbringt, einige jener Priester wieder zuzulassen, die ihren priesterlichen Dienst aufgegeben und dann geheiratet haben und heute eine vorbildliche Ehe führen.“ Doch dem, so der Missionar, stehe die historische Tatsache der gesamten Überlieferung entgegen und mache einen solchen Vorschlag unmöglich: „Wenn ein Lediger zum Priester geweiht wurde, durfte er danach zu keinem Zeitpunkt der Kirchengeschichte mehr heiraten. Wenn er es dennoch tat, wurde er entfernt. Interessanterweise ist das noch heute die Praxis in der orthodoxen Kirche, obwohl sie verheiratete Priester zuläßt.“
Damit sei die Zerrissenheit zwischen Berufung und Frau jener Priester, die vor allem unter Papst Paul VI. in großer Zahl ihr Priestertum aufgegeben haben, um sich ihren Wunsch nach einer Frau zu erfüllen, nicht durch eine Wiederzulassung zum priesterlichen Dienst zu lösen. Das sei ein persönliches Drama der Betroffenen, das auf einer ganz anderen Ebene behandelt werden müsse.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL
Es geht bei der Frage nach Zölibat oder Ehe doch letztlich immer darum, dass alle in GOTT ein keuches Leben in Geiste leben.
Auch die Sexualität ist durch JESUS aus dem Sumpf der süchtigen Abhängigkeit von Frau und Mann herausgenommen worden. Deshalb darf es letztlich keinen Widerspruch zwischen Zölibat und praktierter Sexualität IN dr EHE geben.
Aber im Alltag hat der zölibatär lebende Mensch mehr Kraft und Zeit, sie in den Dienst des Evangeliums und der Gemeinde zu stellen.
Die Eheleute sind durch die leiblichen Kinder in anderer Weise freiwillig in die Verpflichtung genommen.
Das Problem scheint deshalb nicht gelöst, weil zölibarär lebende Priester sich sehr leicht elitär vom „gemeinen“ Kirchenvolk abheben können und sie zudem Frauen als irgend wie bedrohliche Wesen ansehen.
Sie haben es schwer, einfach echte Geschwisterlichkeit zu leben.
Doe Lösung wäre, wenn sich beide, Zölibatäre und Eheleute wieder neu auf JESUS ausrichten würden und beide fröhlich und gelassen ihre besonderen Aufgaben in der Welt wahrnehmen würden.
Das geht, wenn sich alle wirklich von GOTT und JESUS lieben lassen können und ihr Leben als Geschenk annehmen können.
Alles andere wird Zwang und Krampf und Unterdrückung, die ganz schnell in Frauenverachtung münden kann.
Eheleute könnten auch nicht rund um die Uhr an Sex denken. Sie haben im Alltag keuch zu denken und zu leben, genau so wie die Priester, denn nur so können sie ihren Kindern ein Leben ohne Sexgier vorleben.
Für die sexuelle Intimität ist dann immer noch Zeit. Sie gelingt am besten, wenn sie ein Geheimnis für die Nacht bleibt.
Darüber hinaus arbeiten Priester und Laien in der Gemeinde Hand in Hand für die Verkündigung der Frohen Botschaft. Täten das alle, dann wäre die ERDE jetzt schon erlöster und vom Bösen befreitet.
Es gibt nun wirklich genug im Sinne JESU zu bewegen und zu erneuern.
Das Ziel, die Frohe Botschaft JESU in diese Welt zu tragen, muss den WEG bestimmen, den wir als Christen idividuell wählen. Also etwas weniger an Sex und Zölibat denken und statt dessen darüber klar werden, was genau die Welt von gerade uns Christen braucht, um sich in JESUS erlöst zu erfahren. Die Welt braucht JESUS um Kriege, Verelendung und Hungertod zu vermeiden. Also von Ziel her denken, statt ewig auf der Stelle zu treten und sich ewig um Sex oder nicht Sex zu drehen. Das führt nicht weiter!
Aber wir müssen weiter und wir könnten weiter! Schon auf ERDEN !!!
Damit es nicht zu Verwechslungen kommt:
Biblisch ist die sex. Enthaltsamkeit Petri nicht belegt. Es handelt sich um eine spätere Annahme.
Paulus schreibt in 1. Timotheus 3, 1–10 (Hamp, Stenzel, Kürzinger):
„…Wer nach einem Bischofsamt strebt, begeht eine erhabene Aufgabe. Der Bischof soll daher untadelig sein, Mann einer einzigen Frau, .…. ein rechter Walter in seinem eigenen Haus, der die Kinder in Zucht hält in aller Würde – wenn einer im eigenen Haus nicht zu walten weiß, wie soll der für die Gemeinde Gottes sorgen.…(Gleiches gilt für Diakone)…“
Auch hier kann man nicht davon ausgehen, dass Bischöfe und Diakone seinerzeit enthaltsam zu leben hatten. Das jüdische und auch das spätere christliche Priestertum waren ursprünglich nicht zölibatär angelegt.
Freiwillige Ehelosigkeit war wie auch eine Ehe biblisch gleichzeitig vorgesehen.
Strikte Zölibatsregeln in Form von Enthaltsamkeitszölibat sind frühestens ab 300 nach Christus nachweisbar (Synode von Elvira).
Da antwortete Petrus: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Was werden wir dafür bekommen?
Jesus erwiderte ihnen: Amen, ich sage euch: Wenn die Welt neu geschaffen wird und der Menschensohn sich auf den Thron der Herrlichkeit setzt, werdet ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten.
Und jeder, der um meines Namens willen Häuser oder Brüder, Schwestern, Vater, Mutter, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird dafür das Hundertfache erhalten und das ewige Leben gewinnen.
(Matthäus 19,27–29)
Der Zölibat ist biblisch begründet! Matthäus 19,12:
„… und es gibt Ehelose, die um des Himmelsreich willen sich der Ehe enthalten. Wer es fassen kann, der fasse es!“
und 1. Kor 7
@Ruth
Es ist korrekt, dass man sich, wie Jesus in Matth. 19 sagte, als Geschiedener der Ehe zu enthalten hat und als Jemand der nicht verheiratet ist, der Ehe enthalten kann. Mit Gottes Hilfe ist dies möglich.
Man kann und konnte sich aus bibl. Sicht um des Himmelreich willen der Ehe enthalten. Man konnte aber auch als Bischof verheiratet sein und Kinder haben, wenn man die entsprechenden bibl. Schriftstellen nicht unterschlagen will, wie ich heute schon schrieb.
Auch in der Ehe ist „teilweise sex. Enthaltsamkeit“ gefordert (wie es auch im jüdischen Priestertum üblich war), um für Gebet und christl. Aufgaben Platz zu schaffen, um hinterher wieder zusammenzukommen usw.… 1.Korinther 7, 1–7.
Ehe und Ehelosigkeit zugleich wurden biblisch als von Gott gewollt beschrieben.
Es geht hier nur darum, dass man aus den biblischen Schriften nicht herauslesen kann, dass der verheiratete Petrus von seiner Einsetzung an sexuell enthaltsam lebte. Schriftlich wurde Derartiges ansatzweise erst ca. 300 formuliert.
Ich halte den praktizierten Zölibat für den größten Gottesbeweis. Trotzdem ist er „keine biblisch geforderte alleinige“ Voraussetzung für ein kirchl. Amt, sondern eine später konsequent eingeforderte Voraussetzung der Kirche.
„Trotzdem ist er „keine biblisch geforderte alleinige“ Voraussetzung für ein kirchl. Amt, sondern eine später konsequent eingeforderte Voraussetzung der Kirche.“
Und das ist eben nicht zutreffend, anna.c! Es beginnt schon damit, dass Jesus selbst ehelos lebte und er die Jünger in SEINE Nachfolge rief. Er rief sie eben HERAUS aus ihrem bis dato bürgerlichen Fischfängerleben. Ich aber will euch zu Menschenfischern machen! Für Ehe, Sex, Zeugung von Nachwuchs und gemütlichem Kaffetrinken war ab da kein Platz mehr, davon zeugt der gesamte neutestamentliche Befund, davon zeugt das Martyrium der Apostel. Und selbst wenn es in den wilden Anfangszeiten der Kirche hie und da verheiratete Presbyter gegeben haben sollte, tja, mein Gott, diese Zeiten waren ungefestigt und die Gemeinden gespalten: die einen folgten Paulus, die anderen Apollos, wieder andere fühlten sich Christus zugehörig. Die Kirche hat sich nach und nach unter der Führung des Heiligen Geistes zusammengerauft und das Spezifische des Christentums herauskristalisiert, und dazu gehörte eben auch der Klerikerzölibat, den es seit Jesus in der Kirche gab und an dem die lateinische Kirche totz aller Widerstände, aller Abspaltungen und allem verräterischen Fahrenlassen (Orientalen) als ein zu ihr gehörendes Wesensmerkmal 2000 Jahre hindurch festhielt.
Und deshalb ist es ganz naiv, bezügl. des Zölibats von einem „bloß kirchlichen Gesetz“ zu sprechen, das die Kirche jederzeit wieder rückgängig machen könne. Die Kirche hat hinter dem Zölibat immer die Ganzhingabe eines Menschen aus Liebe zu Gott gesehen. Diese Ganzhingabe kann kein Mensch aus sich heraus bewirken, keiner sich aus eigener Kraft dazu entschließen, er wird berufen durch Gott, so wie auch Jesus die Apostel in ihr Jüngersein berief. Deshalb galt die Befähigung zum Zölibat immer als oberstes Kriterium für das Vorhandensein einer echten Berufung zum Priestertum unmittelbar durch Gott! Das kirchliche Urteil hatte diesbezüglich immer nur feststellenden Charakter! Es wäre ja auch Wahnsinn, wollte man der Kirche unterstellen, sie könne einzig aus ihrem Gutdünken heraus Menschen ab einem gewissen historischen Datum per Dekret befehlen, zölibatär zu leben, wenn man das Priestertum anstrebe, und Generationen später könne sie einen solch schwerwiegenden Eingriff in die Persönlichkeitsrechte eines Menschen einfach wieder rückgängig machen, nach dem Motto: April, April, jetzt dürft ihr wieder schnackseln! Was ist denn das für eine Denke?? Was für ein primitives, oberflächliches Kirchen- und Amtsverständis offenbart sich in solchen hanebüchenen Parolen!
Sie schreiben, Sie hielten den praktizierten (Kleriker)Zölibat für den größten Gottesbeweis. In der Tat. Er ist ein Beweis dafür, das Gottes Gnade und Kraft noch heute in der Kirche und in den Herzen der Menschen lebendig ist, dass der Heilige Geist auch heute Menschen zur besondern Nachfolge herausruft, wie damals Jesus am See von Galiläa: Komm heraus, lass alles stehen und liegen, ich will Dich zu einem Menschenfischer machen!
Warum sollte Petrus verheiratet gewesen sein? Er hatte eine Schwiegermutter, kann aber, da ja auch nicht mehr der Allerjüngste, Witwer gewesen sein. Das war damals nicht gar so selten.
Für mich als Familienvater ist nicht vorstellbar, daß ein Frau und Kindern verpflichteter Mann ein Leben als Wanderprediger beginnt. Daher gehe ich von Witwernschaft aus.
In der Alten Kirche wurden zwar verheiratete Männer geweiht, aber von der Weihe an gehalten enthaltsam zu leben. Das Leben mit der Ehefrau unter einem Dach wurde nicht geduldet. Mit der Zeit ging man dazu über Unverheiratete zu weihen.
Aber die Idee eines Verheirateten, der enthaltsam lebt ist sinnlos und kaum machbar. Warum dann überhaupt heiraten? Man kann doch befreundet bleiben. Das Hauptziel der Ehe sind doch Kinder.
Der Grund für den Priestermangel ist doch nicht das Zölibat, sondern ein völlig verschwommenes nachkonziliares Priesterbild und eine permanente Identitätskrise bei den Schon-Priestern. Da die Priester in jeder Hinsicht sich von den Laien nicht unterscheiden, warum sollen sie denn nicht heiraten? So denkt man.
Welcher normale Mann will schon von Pastoralreferentinnen umzingelt im Presbyterium stehen und backe-backe-Kuchen-Gottesdienste veranstalten? Keiner! Und daher dieser Mangel. Die einzigen oder die wenigen Berufungen haben die Altrituellen, weil man dort sieht, worum es beim Priestertum geht und in der Amtskirche eben nicht.
‚Brief an den Papst-aber keine Anwort‘.Wahrscheinlich wurde der Brief einfach unterschlagen oder er landete in einer Schublade-oder,was eher zutreffend wäre‑, einfach in den Papierkorb.Wazu erwarten war.…
Zum Thema wäre das hochinteressante Büchlein „Der Klerikerzölibat“ von Kardinal Alfons Maria Stickler zu empfehlen.
Neu aufgelegt im Sarto-Verlag! Lehmann, so hieß es immer, soll die ganze frühere Auflage aufgekauft und somit vom Markt genommen haben. Wer dieses Buch liest, der weiss auch, dass es den Klerikerzölibat von Anfang an in der Kirche gab.
Im Übrigen halte ich sowieso nichts von diesem Abtauchen in die urchristlichen Anfänge, so als ob da die wahre Kirche zu finden wäre und alles zurück zu den Ursprüngen gedreht werden müsse. Das ist pure Ecclesialromantik! Die Kirche ist ein lebendiger Organismus, der sich aus Schrift UND Tradition entwickelt. Wer immer nur auf die Schriftbeweise schielt, ohne die Tradition zu berücksichtigen, der hackt der Kirche ein Bein ab oder, um ein anderes Bild zu gebrauchen, schneidet den Baum bis auf den Stumpf zurück. Nein, der Klerikerzölibat gehört zum Wesen der katholischen Kirche, wer ihn abschafft, schafft auch DAS identitätsstiftende Wesensmerkmal der katholischen Kirche ab: das zölibatär-sakramentale Priestertum nach dem Vorbild Jesu Christi.
Gerne empfehle ich in diesem Zusammenhang das Büchlein „Verheiratete Priester?“ von Prof. Arturo Cattaneo (Hg.).
Die postkonziliäre Kirche wrackt sich immer schneller ab.
Zufälligerweise las ich vorgestern noch „Optatam totius“, das Dekret des 2. Vatikan. Konzils über die Priesterausbildung, wo es dann u.a. auch heißt, daß „…in den Priesterseminarien die Kandidaten an den Zölibat angeführt werden sollen…“.
Wenn man dann sieht wie schnell und wie häufig diese Seminarien zu Brutnester von Homophilie und Pädophilie wurden, kann man angesichts des lauten Jubels der Modernisten zu diesem Konsil nur donnernd lachen.
Daß in der allgemeinen Verirrung nun auch noch einige heterosexuell orientierte Priester eine Bindung mit einer Frau eingehen, ist leider allzugut verständlich;
und bei der großen Feigheit der meiste Hirten ist eine Monierung bzw. ein Verbot nicht zu fürchten.
Zahlreich sind inzwischen die Fälle wo lustig zusammengehaust wird (in ganz Antwerpen bekannt durch zahlreiche Zeitungsartikel der Jesuitenpater Luc Versteylen SI bei seinem Marieke (fast 40 Jahre zusammen): sehr rührend- wobei die Jesuiten keine Zeitungen lesen und diesen Fall nicht kommentieren);
oder im Süden Brüssels ein Priester, der ganz offenherzig im Internet auf der Website des Bistums über seine eheähnliche Gemeinschaft und die Vorteile des „houwelijcken staets“ sprach (das Essen, Wäsche und Bügeln, ein Ansprechpartner beim Vespertisch abends).
Ein Lotterladen.
Es ist wahrscheinlich zynisch, aber hier muß ich doch denken an die dritte Srophe des modernen Kirchenlieds „Selig, wem Christus auf dem Weg begegnet…“ (Neues Gotteslob Nr. 275)v, Bernhard Schellenberger 1978:
„…in ihren(NVDR der Jünger) Taten wird die Botschaft Christi für uns lebendig.“
Unsinn total: im Hochgebet betet der Priester daß der Herr nicht schauen möchte auf unsere Sünden, sondern auf den Glauben Seiner Kirche.
Und schon Origenes betete, daß der barmherzige und allmächtige Herr uns fähig mache, Seine Worte nicht nur anzuhören sondern auch in Taten zu verwirklichen.
Alles andere ist Scheinheiligkeit, Nicht-Authentisches und zutiefst schädlich für die Glaubensverbreitung.
Interessant, dass diese Diskussion immer wieder aufflammt, wo die Realität doch eindeutig ist … Es gibt viele verheiratete katholische Priester, der Zölibat gilt nur für kath. Getaufte.
Evangelische „Überläufer“ z.b., wie die englischen Bischöfe vor ein paar Jahren, bleiben verheiratet und werden im Schnellverfahren wieder in den Priesterstand erhoben … Aber irgendwie muss man sie ja auch ködern, wenn sie schon freiwillig eine so gut bezahlte Stelle wie ein ev. Bischofsamt aufgeben.
Nein @Wolfgang Franz: der hl. Apostel Petrus war kein Witwer. Er war verheiratet, aber ohne Kinder. (Lesen Sie bitte mal dazu die von Papst Pius XII. empfohlenen Schriften von Maria Valtorta: Der Gottmensch. Es lohnt sich überaus zum Verständnis von allem, wie auch dem eigenen Seelenheil)
Wenn es heißt, daß Petrus sofort alles verließ um dem Herrn zu folgen oder nachzufolgen, dann muß man das insbesondere doch für sein geistiges Leben verstehen. Er folgte Jesus nach und das war eine lange und auch schwierige Arbeit für den Herrn: also das war eine langwierige Umwandlung, ein großer Lernprozeß vom Fischer zum Apostel Petrus. Und bei allen war das so.
Das heißt nicht, er hätte mit seiner Frau und Verwandten keinen Kontakt mehr gehabt oder würde überhaupt auch nicht bei ihr wohnen bzw. im Hause der Schwiegermutter, denn er war umgezogen von Bethsaida nach Kapharnaum. Er war in den 3 Jahren des öffentlichen Lebens Jesu auch immer wieder zuhause, denn der Herr war sehr oft in Kapharnaum und Umgebung bekanntermaßen. Und sie trennten sich auch immer wieder, waren längst mnicht die ganze Zeit beisammen, und dann ging Petrus auch seinem Beruf nach als Fischer.
Petrus hatte ab dem Zeitpunkt seiner Erstbekehrung sozusagen ein keusches Leben geführt wie alle Apostel, weil man nur so in besonderer Weise beim Herrn sein konnte, dem Heiligen. Wer sich unter Seinen Augen befindet, muß keusch sein in Gedanken, Worten und Werken, anders geht das gar nicht- und das gilt somit auch für die Priester (und Laien) von heute.
Es wäre ja gegenüber einer Frau ungerecht, sie zu heiraten vor oder während oder nach dem Theologiestudium. Man tut der Frau unrecht wie gesagt und könnte dem Herrn nicht so dienen wie Er es wünscht von seinen Priestern. Das heißt nicht, ein Priester solle keine guten und treuen Helferinnen haben.
Der Lieblingsjünger Johannes war es deshalb, weil er jungfräulich und rein war wie keiner der anderen Apostel war und in dieser Jungfräulichkeit (und das bedeutet zunächst geistige Jungfräulichkeit) dem Herrn wie auch Maria sehr nahe stand. Nur er konnte soz. zweiter Sohn von Maria werden- wegen der großen Reinheit. Und nur ihm konnte die Mutter anvertraut werden, konnten die großen Gehimnisse offenbart werden wegen dieser immerwährenden großen Reinheit und Liebe zu Christus.
Nach dem Apostel Paulus ist der Apostel Petrus und auch andere Apostel mit einer Schwester durch die Lande gezogen.Was wir unter Schwester zu verstehen haben, erklärt der Apostel leider nicht.