
(Rom/Washington) In Rom rätselt man im kleinen Kreis, außerhalb und innerhalb des Vatikans, ob es Papst Franziskus vielleicht darauf abgesehen habe, ständig in den Schlagzeilen der internationalen und nationalen Presse sein zu wollen. Selbst auf dem Vorwahlkampf für die Präsidentschaftswahlen in den USA liegt sein Schatten.
Papst Franziskus zelebrierte am 17. Februar, seinem letzten Besuchstag in Mexiko, eine Heilige Messe in Ciudad Juarez, der mexikanischen Grenzstadt zu den USA. Auf der anderen Seite des Rio Grande liegt die texanische Stadt El Paso. Der Papst wollte die Papst-Bühne direkt an der Mauer, die von den USA an diesem Teilstück der Grenze errichtet wurde. Über Benito Juarez strömten in den vergangenen Jahren Menschenmassen in die USA. Heute leben geschätzte 30 Millionen Mexikaner im nördlichen Nachbarland.
Donald Trump, die Mauer und Franziskus der „Politiker“
Der Papst wollte damit demonstrativ die Mauer ins Rampenlicht stellen und kritisieren. Darauf reagierte Donald Trump, der derzeit aussichtsreichste Anwärter auf die republikanische Präsidentschaftskandidatur. Trump verteidigte den Mauerbau zur Grenzsicherung gegen illegale Einwanderung und meinte, der Papst verhalte sich wie ein „Politiker“.
Der Papst replizierte noch am selben Tag auf dem Rückflug nach Rom und „exkommunizierte“ den Presbyterianer Trump aus der Christenheit. Wörtlich sagte der Papst: „Ich sage nur, daß dieser Mann kein Christ ist“. Die Partikel „nur“ klingt dabei aus dem Mund des katholischen Kirchenoberhaupts freilich wie ein Euphemismus.
Trump reagierte zunächst verärgert: „Wenn der Vatikan vom IS [Islamischer Staat] angegriffen wird, der – wie wir alle wissen – die ultimative Trophäe für den IS ist, kann ich versprechen, daß der Papst nur wünschen und beten hätte können, daß Donald Trump amerikanischer Präsident gewesen wäre, denn dann wäre das nicht passiert.“ Zu seinem christlichen Bekenntnis angesprochen, meinte Trump: „Es ist schändlich von einem religiösen Führer, den Glauben eines Menschen anzuzweifeln. Ich bin stolz, ein Christ zu sein, und als Präsident werde ich es nicht erlauben, daß das Christentum ständig angegriffen und geschwächt wird, so wie es jetzt unter unserem derzeitigen Präsidenten der Fall ist.“
Am selben Abend gab sich Trump versöhnlicher und staatsmännisch, schob die Schuld der mexikanischen Regierung zu, die den Papst wahrscheinlich aufgewiegelt habe, bezeichnete den Papst als „wunderbaren Kerl“, den er gerne treffen möchte, und witzelte darüber, daß auch der Vatikan schließlich über ziemlich hohe Mauern verfüge.
Bernie Sanders, der Hyperkapitalismus und Franziskus der „Sozialist“
Trump ist aber keineswegs der einzige Bewerber um das US-Präsidentenamt, der Papst Franziskus erwähnt und in die Schlagzeilen bringt. Die Methodistin Hillary Clinton, die vor wenigen Monaten noch der Religion den Krieg erklärte, zitierte den Papst in ihrem Sinn. Senator Bernie Sanders, ihr Herausforderer im demokratischen Lager, bezeichnete den Papst sogar als „Sozialisten“ und vereinnahmte ihn als Gesinnungsgenossen.
In einem Interview der Washington Post betonte Sanders die Opposition von Papst Franziskus gegen „das hyperkapitalistische System“. Der jüdische Senator aus Vermont, der sich selbst einen „demokratischen Sozialisten“ nennt, versuchte durch den Rückgriff auf den Papst, seine eigenen sozialistischen Positionen zu legitimieren. Den Papst bezeichnete Sanders im Interview rundweg als „Sozialisten“.
In den USA sehen Kirchenvertreter und katholische Kommentatoren die starke Präsenz des Papstes im Wahlkampf mit zunehmend gemischten Gefühlen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons
Berdoglio hängt wohl immer noch dem korrupten System seiner Heimat, dem Peronismus, nach. Vom Sozialismus haben wir die Mauer in Berlin erhalten. Das hat Berdoglio in seinem Geschwätz einmal mehr übersehen. Die US-Bürger wollen frei sein und lehnen somit den Sozialismus ab.
Dieses Bergoglianische „Wer bin ich um zu urteilen“ gilt für konservative Zeitgenossen wie Donald Trump und die vielen konservativen Christen, welche diesen unterstützen, natürlich nicht. Donald Trump erlaubt er sich infam sein Christsein abzusprechen. Die ganze Inszenierung in der provokativen Nähe der Grenzsperranlagen war geradezu eine bergoglianische Anstiftung zum Rechtsbruch. Trump hat diesen Wahnsinn gekonnt pariert.