
Liebe Brüder und Schwestern,
in der Reihe unserer Mittwochskatechesen über die Barmherzigkeit in der Heiligen Schrift wollen wir heute das Verhältnis von Macht und Barmherzigkeit betrachten. An verschiedenen Stellen der Bibel begegnen uns Menschen, die mit ihrem Reichtum und ihrer Macht nicht gut umgehen. Mit einer egoistischen und anmaßenden Gesinnung kann die Macht zu einem Werkzeug der Korruption und des Todes werden.
Dies wird zum Beispiel an der Geschichte von Nabots Weinberg deutlich. Der König Ahab will sich das Grundstück seines Nachbarn Nabot einverleiben, aber dieser will es nicht veräußern. Für die Israeliten war nämlich das Land heilig. Es galt als eine Gabe des Herrn, die als Zeichen göttlichen Segens zu hüten und von Generation zu Generation weiterzugeben war. Der Königin Isebel gelingt es durch Bestechung, Nabot aus dem Weg zu räumen und das begehrte Land dem König zu verschaffen. Der Durst nach Besitz wird hemmungslos und will immer mehr. Gott ist aber größer als die Bosheit der Menschen. In seiner Barmherzigkeit schickt er den Propheten Elija zum König, um diesem zu helfen, sich zu bekehren. Das Erbarmen Gottes ist stärker als die Sünde und vermag die Geschichte zu verändern. Das zeigt uns Gott vor allem in seinem Sohn Jesus Christus, der auf die Menschen zugeht und die Einsamkeit und den Tod überwindet, in die die Sünde den Menschen geführt hat. Jesus Christus weist den Menschen den Weg zur Vergebung und zum Leben.
Herzlich grüße ich die Pilger deutscher Sprache, insbesondere die Gruppe von Studierenden der Theologie und des Kirchenrechts der Universität Wien. Ich lade euch ein, im Alltag Solidarität mit den Schwachen zu üben und die Schöpfung als Erbe für unsere Kinder zu bewahren. Der Herr segne euch und eure Familien.
„…Das zeigt uns Gott vor allem in seinem Sohn Jesus Christus, der auf die Menschen zugeht und die Einsamkeit und den Tod überwindet, in die die Sünde den Menschen geführt hat. Jesus Christus weist den Menschen den Weg zur Vergebung und zum Leben…“
So darf man die Person Jesu Christi nicht banalisieren, nicht als Priester, nicht als Bischof und schon gar nicht als Papst.
Die zweite Person der Allerheiligsten Dreifaltigkeit hat sich selbst erniedrigt, ist Mensch geworden, um die gefallene Menschheit durch sein Leben, besonders durch sein Leiden und Sterben am Kreuz zu erlösen. Um die Tür zum Himmel zu öffnen, die durch den Sündenfall unserer Stammeltern verschlossen war.
Er hat als LAMM GOTTES die Schuld der Menschheit hinweggetragen. Was das an Leiden und Schmerzen für die heilige Menschheit Jesu Christi bedeutet, deutet der Papst noch nicht einmal an.
„Wir beten dich an, Herr Jesus Christus und preisen Dich, denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst“, beten wir u.a. jetzt in der Fastenzeit. Ein Versuch, in Dankbarkeit der Erlöserliebe Jesu Christi zu antworten.
Jesus Christus „weist den Menschen nicht nur den Weg zur Vergebung und zum Leben“, er selbst ist „der Weg, die Wahrheit und das Leben.“
Die Banalisierung der Person des Gottmenschen durch den Papst mag auf den ersten Blick nicht auffallen, doch sie ist äußerst schwerwiegend. Und das Schlimme ist: Wir gewöhnen uns daran, er zieht uns mit hinunter.
Und dann fehlt mal wieder die Glaubenswahrheit, dass Jesus Christus ausnahmslos alle Menschen erlösen will, dass wir Menschen jedoch die Möglichkeit haben, seine Erlösung abzulehnen mit der Folge der ewigen Trennung, der Hölle, des Verderbens.
Davor die Menschen nicht zu warnen, als Papst, ist verantwortungslos. Wenn man Franziskus bei seinen eigenen Worten nimmt: Es ist grauenhaft unbarmherzig.
Franziskus :..die Schöpfung als Erbe für unsere Kinder zu bewahren..Aber ist es denn nicht noch wichtiger, den Glauben zu bewahren und unsere Nachkommen vor dem Islam zu schützen und nicht zu zulassen, dass Europa islamisiert wird.
Was verkündet Berdoglio dann für neue Erkenntnisse ? Die Barmherzigkeit wird zu arg strapaziert.
Dass und wie Ahab und Isebel von Gott gestraft wurden, braucht das katholische Volk vom Papst nicht zu erfahren. Was er über das Erlösungswerk Jesu Christi sagt, ist ein Hohn.
Allerdings wurde über Ahab und Isebel ein strenges Gericht angekündigt, das sich auch so erfüllt hat. Gottes „Barmherzigkeit“ nimmt Ahab von der Strafe keineswegs aus, sondern verschiebt sie nur zeitlich. Man muss den Spruch des Herrn anhören, der Ahab für Nabots Tod nicht nur verantwortlich macht, sondern auch unerbittlich Ausgleich schaffen lässt durch seinen eigenen schändlichen Tod:
19 Sag ihm: So spricht der Herr: Durch einen Mord bist du Erbe geworden? Weiter sag ihm: So spricht der Herr: An der Stelle, wo die Hunde das Blut Nabots geleckt haben, werden Hunde auch dein Blut lecken.4
20 Ahab sagte zu Elija: Hast du mich gefunden, mein Feind? Er erwiderte: Ich habe dich gefunden. Weil du dich hergabst, das zu tun, was dem Herrn missfällt,
21 werde ich Unheil über dich bringen. Ich werde dein Geschlecht hinwegfegen und von Ahabs Geschlecht alles, was männlich ist, bis zum letzten Mann in Israel ausrotten.
22 Weil du mich zum Zorn gereizt und Israel zur Sünde verführt hast, werde ich mit deinem Haus verfahren wie mit dem Haus Jerobeams, des Sohnes Nebats, und mit dem Haus Baschas, des Sohnes Ahijas.
23 Und über Isebel verkündet der Herr: Die Hunde werden Isebel an der Mauer von Jesreel auffressen.
24 Wer von der Familie Ahabs in der Stadt stirbt, den werden die Hunde fressen, und wer auf dem freien Feld stirbt, den werden die Vögel des Himmels fressen.
25 Es gab in der Tat niemand, der sich wie Ahab hergab zu tun, was dem Herrn missfiel, da seine Frau Isebel ihn verführte.
26 Sein Tun war überaus verwerflich; er lief den Götzen nach und folgte den Gebräuchen der Amoriter, die der Herr vor den Israeliten vertrieben hatte.
27 Als Ahab diese Drohungen hörte, zerriss er seine Kleider, trug ein Bußgewand auf dem bloßen Leib, fastete, schlief im Bußgewand und ging bedrückt umher.
28 Da erging das Wort des Herrn an Elija aus Tischbe:
29 Hast du gesehen, wie Ahab sich vor mir gedemütigt hat? Weil er sich vor mir gedemütigt hat, will ich das Unglück nicht schon in seinen Tagen kommen lassen. Erst in den Tagen seines Sohnes werde ich das Unheil über sein Haus bringen.“
Dann ist drei Jahre ein Scheinfriede. Dann zieht neuer Krieg auf, und die Beamten Israels konferieren mit ihrem König, was zu tun sei. Sie suchen einen echten Propheten. 400 fromme Schwätzer hat israel, die faslche propheten sind, aber nur einer spricht die unbequeme, „destruktive“ Wahrheit: Micha.
Ahab äußert sich über ihn folgendermaßen:
„Es ist noch einer da, durch den wir den Herrn befragen könnten. Doch ich hasse ihn; denn er weissagt mir nie Gutes, sondern immer nur Schlimmes. Es ist Micha, der Sohn Jimlas. Joschafat erwiderte: Der König sage das nicht.“
Man lässt die frommen und konstruktiven Propheten holen. Sie sagen nur Ermutigendes:
„So spricht der Herr: Mit diesen wirst du die Aramäer niederstoßen, bis du sie vernichtet hast.
12 Alle Propheten weissagten in gleicher Weise und riefen: Zieh nach Ramot-Gilead und sei erfolgreich; der Herr gibt die Stadt in die Hand des Königs.“
Doch was kommt von unserem Querschläger Micha? Er weissagt als einziger wahr:
„Da sagte Micha: Ich sah ganz Israel über die Berge zerstreut wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und der Herr sagte: Sie haben keine Herren mehr. So gehe jeder in Frieden nach Hause.
18 Da wandte sich der König von Israel an Joschafat: Habe ich es dir nicht gesagt? Er weissagt mir nie Gutes, sondern immer nur Schlimmes.
19 Micha aber fuhr fort: Darum – höre das Wort des Herrn: Ich sah den Herrn auf seinem Thron sitzen; das ganze Heer des Himmels stand zu seiner Rechten und seiner Linken.5
20 Und der Herr fragte: Wer will Ahab betören, sodass er nach Ramot-Gilead hinaufzieht und dort fällt? Da hatte der eine diesen, der andere jenen Vorschlag.
21 Zuletzt trat der Geist vor, stellte sich vor den Herrn und sagte: Ich werde ihn betören. Der Herr fragte ihn: Auf welche Weise?
22 Er gab zur Antwort: Ich werde mich aufmachen und zu einem Lügengeist im Mund all seiner Propheten werden. Da sagte der Herr: Du wirst ihn betören; du vermagst es. Geh und tu es!
23 So hat der Herr jetzt einen Geist der Lüge in den Mund all deiner Propheten gelegt; denn er hat über dich Unheil beschlossen.“
Doch was geschieht nun: die kosntruktiven Propheten rasten aus und werden ausfällig und gewalttätig:
„4 Da trat Zidkija, der Sohn Kenaanas, zu Micha, schlug ihn ins Gesicht und rief: Wie, sollte denn der Geist des Herrn von mir gewichen sein, um mit dir zu reden?
25 Micha erwiderte: Du wirst es an jenem Tag erfahren, an dem du von einem Gemach in das andere eilst, um dich zu verstecken.
26 Der König von Israel aber gab den Befehl: Nehmt Micha fest, führt ihn zum Stadtobersten Amon und zum Prinzen Joasch
27 und meldet: So spricht der König: Werft diesen Mann ins Gefängnis, und haltet ihn streng bei Brot und Wasser, bis ich wohlbehalten zurückkomme.“
Die Israeliten ziehen in den Krieg und Ahab wird ohne Mühe, ja geradzu nebenbei getötet:
„31 Der König von Aram hatte aber den zweiunddreißig Obersten seiner Kriegswagen befohlen: Greift niemanden an, er sei hohen oder niederen Ranges, außer den König von Israel!
32 Als daher die Obersten der Kriegswagen Joschafat erblickten und ihn für den König von Israel hielten, stürmten sie auf ihn ein, sodass er um Hilfe schrie.
33 Doch als sie sahen, dass er nicht der König von Israel war, ließen sie von ihm ab.
34 Ein Mann aber spannte aufs Geratewohl seinen Bogen und traf den König von Israel zwischen Panzer und Leibgurt. Dieser befahl daher seinem Wagenlenker: Wende um und bring mich aus der Schlacht; denn ich bin verwundet.
35 Da aber die Schlacht an jenem Tag heftig wurde, blieb der König im Kampf gegen die Aramäer aufrecht im Wagen stehen. Am Abend starb er. Das Blut der Wunde war in das Innere des Wagens geflossen.
36 Bei Sonnenuntergang ließ man im Lager ausrufen: Jeder kehre in seine Stadt, in sein Land zurück!
37 So starb der König; man brachte ihn nach Samaria und begrub ihn dort.
38 Als man im Teich von Samaria den Wagen ausspülte, leckten Hunde sein Blut, und Dirnen wuschen sich darin, nach dem Wort, das der Herr gesprochen hatte.“ (1. Könige 21)
Und was geschah mit Isebel?, der Frau, die Ahab nie hätte heiraten dürfen, weil sie ihn als Heidin falsch belehrte und im Bösen unterstützte und weiter verführte. Der Aufständische Jehu lässt sie am Ende ermorden, so dass sie denselben unwürdigen Tod findet wie ihr Mann:
„30 Als Jehu nach Jesreel kam und Isebel dies erfuhr, legte sie Schminke auf ihre Augen, schmückte ihr Haupt und schaute durch das Fenster hinab.4
31 Während dann Jehu an das Tor trat, rief sie ihm zu: Geht es Simri, dem Mörder seines Herrn, gut?5
32 Jehu schaute zum Fenster empor und fragte: Ist jemand da, der zu mir hält? Zwei oder drei Hofleute sahen zu ihm herab
33 und er befahl ihnen: Werft sie herunter! Sie warfen sie herunter und Isebels Blut bespritzte die Wand und die Pferde, die sie zertraten.
34 Dann ging Jehu hinein, um zu essen und zu trinken. Schließlich befahl er: Seht nach dieser Verfluchten und begrabt sie; denn sie ist eine Königstochter.
35 Doch als sie hinkamen, um sie zu begraben, fanden sie von ihr nur noch den Schädel, die Füße und die Hände.
36 Und sie kamen zurück, um es ihm zu melden. Er aber sagte: Das ist das Wort, das der Herr durch seinen Knecht Elija aus Tischbe verkündet hat: Auf der Flur von Jesreel werden die Hunde das Fleisch Isebels fressen.
37 Die Leiche Isebels soll wie Mist auf dem Feld in der Flur Jesreels liegen, sodass man nicht mehr sagen kann: Das ist Isebel.“ (2. Könige 9, 30 ff)
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Diese Geschichte lehrt uns Verschiedenes.
Sie lehrt uns vom Hass auf wahre Propheten, von Abgötterei, Habgier und Skrupellosigkeit.
Und sie lehrt uns, dass ein Mensch Bermherzigkeit verwirken kann.
Warum bleibt F. all diese grausamen Details der Geschichte schuldig?
@Reinhold: Die Barmherzigkeit wird nicht nur zu arg strapaziert- wie Sie zu recht schreiben – , sondern sie wird nur einseitig gelehrt. Zu den Werken der Barmherzigkeit gehören nicht nur die Werke der leiblichen Barmherzigkeit, sondern auch die Werke der geistigen Barmherzigkeit – wie die Ermahnung des Sünders. Zudem wird verschwiegen, dass die Barmherzigkeit eine Frucht der Gerechtigkeit ist. Sie setzt die Gerechtigkeit Gottes voraus. Gott ist nicht nur Barmherzigkeit, sondern auch die Gerechtigkeit und das ist primär zu unserem Schutz(vor Satan) und nicht zu unserer Anklage. Aus diesem Grunde erscheint in Kürze als letztes Werk des verstorbenen Prof. Dr. Hoeres das Buch die verratene Gerechtigkeit. Es wird diese Problematik behandeln.
Moderne Theologen verraten das Gottesbild, in dem sie einen „Kuschelgott„lehren und das liturgische Gebet nicht mehr beginnen mit „Allmächtiger ewiger Gott, der Du…“ sondern sprechen „Lieber Gott…“. Wenn die alte Dame oder Oma aus der Kirche nach Hause kommt, sagt sie auf derselben Verständnisebene zu ihren Haushund „lieber Hund“. Es fehlt die Gabe der Unterscheidung auch bei der Barmherzigkeit. Sie verkommt zum reinen Wohlfühlgefühl.
“ … Jesus Christus, der auf die Menschen zugeht und die Einsamkeit und den Tod überwindet, …“
Jesu einsame Stunden im Garten Gethsemane, Seine Angst vor dem Kommenden, während die Jünger schliefen, der Verrat Judas, die Verhaftung, das Verhör, die Geißelung, der Kreuzweg, die Kreuzigung, all das, was Jesus für uns erlitten hat und was im schmerzensreichen Rosenkranz so eindrücklich in Worte gefasst wird und dennoch die Qual Jesu wohl nur unzureichend beschreibt – dies alles fasst Papst Franziskus zusammen in den Worten:
„… die Einsamkeit und den Tod überwindet …“
Gerade jetzt in der Fastenzeit hätte die Schilderung von Jesu Leiden und Opfer ruhig ein bisschen vertiefter ausfallen dürfen.
„Das Erbarmen Gottes ist stärker als die Sünde und vermag die Geschichte zu verändern.“ Das ist wohl wahr, aber in diesem konkreten Beispiel von Ahab eben nicht so eingetreten! Ahab ist ein Schwerverbrecher der sich nicht bekehrt hat.
@ Leo Laemmlein
Sie urteilen zu forsch, wenn Sie meinen:
„Was er über das Erlösungswerk Jesu Christi sagt, ist ein Hohn“.
Wer sagt Ihnen, dass das alles ist, was Papst Franziskus gesagt hat?
Wenn man den Passus zurück in die wörtliche Rede setzt, lautet er nach Armin Schwibach wie folgt:
„Das Erbarmen Gottes ist stärker als die Sünde vermag, die Geschichte zu verändern. Das zeige uns Gott vor allem in seinem Sohn Jesus Christus , der auf die Menschen zugeht und die Einsamkeit und den Tod überwindet, in die die Sünde den Menschen geführt hat. Jesus Christus weist den Menschen den Weg zur Vergebung und zum Leben.
Jesus Christus ist der wahre König, doch seine Macht ist völlig anders. Sein Thron ist das Kreuz. Er ist kein König, der tötet, sondern im Gegenteil: er schenkt das Leben. Mit seiner Nähe und Zärtlichkeit bringt Jesus Christus die Sünder in den Raum der Gnade und der Vergebung. Und das ist die Barmherzigkeit Gottes“.
So, und jetzt, Herr Laemmlein, wiederholen Sie Ihren Satz vom Hohn!
Papst Franziskus vermeidet es (ähnlich wie Erzbischof Zollitsch vor ihm), klar zu sagen, dass Jesus freiwillig den stellvertretenden Sühnetod für die Sünder gestorben ist und dass da keine Sündenvergebung ist ohne Jesu Sühnopfer und die gläubige Annahme dieses Opfers. Während Zollitsch von Solidarität sprach, redet Papst Franziskus von Zärtlichkeit und Erbarmen u. dgl.
Auch der persische Sufiheilige Husain ibn Mansur (Al Halladsch) starb am Kreuz, und zwar äußerst grausam – aus Liebe zu Allah. Al Halladsch verzieh sogar seinen Mördern am Kreuz.
Nein, @ Sophus, das ist zu wenig. Im Hinblick auf unseren Herrn und Heiland drückt sich Papst Franziskus beharrlich um die entscheidenden Glaubenswahrheiten. Würde er daran glauben, würde er darüber reden.
Besser dieses lesen. Das ist solide biblische Theologie:
http://clv-server.de/pdf/255534.pdf
@ Leo Laemmlein
Papst Franziskus spricht in St. Martha jeden Morgen zu den anfälligen Lesungen des Tages. Wer seine kurzen, pastoralen Ansprachen in der Summe hört, muss Ihr Verdikt zurückweisen: „Im Hinblick auf unseren Herrn und Heiland drückt sich Papst Franziskus beharrlich um die entscheidenden Glaubenswahrheiten“. Mit Ihrem Zuatz: „Würde er daran glauben, würde er darüber reden“…geben Sie unter Nichtberücksichtigung der Kommunikationssituation Unverantwortbares von sich!
@ Sophus
Papst Franziskus hat w i e d e r h o l t behauptet, Gott habe Jesus am Kreuz zum S ü n d e r gemacht. Was müssen Sie von ihm noch hören und sehen? Denken Sie an die finstere, rundum abgedichtete Sonnenbrille.
@ Leo Laemmlein
Aus Ihrem Mund höre ich nur eine Behauptung, wenn Sie behaupten: „Papst Franziskus hat w i e d e r h o l t behauptet, Gott habe Jesus am Kreuz zum S ü n d e r gemacht“. Zitieren Sie mir bitte wörtlich mit Quellenangabe zum Überprüfen eine einzige dieser „wiederholten“ Behauptungen! Es dürfen auch zwei und mehr sein!
Ihr Hinweis auf irgendeine „finstere, rundum abgedichtete Sonnenbrille“ ist ohne theologische Relevanz und vor allem für einen alpinen Ex-Skifahrer keines Gedankens wert!
Ergänzung:
@ Leo Laemmlein
Röm 8,3–4: „Was nämlich das Gesetz nicht vermochte, weil es wegen des Fleisches schwach war, das tat Gott. Er sandte seinen eigenen Sohn in der Gestalt des sündigen Fleisches und um der Sünde willen und verurteilte dadurch die Sünde im Fleisch, damit die Forderung des Gesetzes in uns erfüllt würde, die wir nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist“.
So steht es bei Paulus im Römerbrief! Und nun möchte ich gerne von Ihnen wissen, was Papst „wiederholt“ wirklich wörtlich gesagt hat. Ist Ihnen aufgefallen, dass er sogar in Ihrer Behauptung von „Jesus“ gesprochen und sich damit auf den historischen, d.h. vorösterlichen Jesus bezogen hat.
Ja eben, in der GESTALT des sündigen Fleisches! Jesus selbst war und blieb aber sündenlos. Also, das ist doch nun wirklich das Einmaleins unseres Glaubens und aller Soteriologie! Dass so etwas überhaupt noch in Disposition gestellt werden kann, zeigt das ganze Ausmaß der bergoglionischen Verwirrtheit/ Verwirrung!
@ hicesthodie
Sie haben es erkannt: „Ja eben, in der GESTALT des sündigen Fleisches!Jesus selbst war und blieb aber sündenlos“. Das bleibt unbestritten, mit diesem Einmaleins brauchen wir uns nicht zu beschäftigen. Daher frage ich auch Sie: Ist Ihnen aufgefallen, dass Papst Franziskus sogar in Leo Laemmleins Behauptung von „Jesus“ gesprochen und sich damit auf den historischen, d.h. vorösterlichen Jesus, dem Jesus in der „GESTALT des sündigen Fleisches“ bezogen hat.
Franziskus spricht aus seinem pastoralen Anliegen heraus, was ihn zur Vereinfachung einlädt. Glauben Sie, dass Röm 8,3–4, gesprochen in der Lesung, womöglich gesprochen von einer/m Ungeübten heute von den Restgläubigen in der Messe noch einer versteht? Die Verdeutlichung von Theologie ist das Anliegen des Papstes. Das gelingt manchmal besser, manchmal weniger gut.
Das Zitat heraus zu suchen, wo Bergoglio behauptete, Maria habe womöglich unter dem Kreuz mit Ihrem Schicksal gehadert und ihren Sohn verklagt, erübrigt sich, denn diese Passage habe ich selbst gelesen. Aber hätten Sie lieber zum Thema die neu von der Universität gekommene Pastoralassistentin in der Karfreitagsliturgie 2011 predigen gehört, Jesus sei nicht sühnend für unsere Sünden gestorben, denn Gott habe menschliche Sühne nicht nötig. Der Kreuzestod Jesu sei nicht in Gottes Absicht gelegen, sondern geschichtlich eher zufällig passiert und den Römern anzulasten, ein Fehler, den Gott durch die Auferweckung Jesu wieder wettgemacht habe. Es hörte sich an, als würde die junge Dame aus ihrem Skriptum lesen.
Und solche Skripten liegen tonnenweise bei Universitätsdozenten, Pfarrern, Gemeinde- und PastoralassistentInnen zum schnellen Zugriff bereit. Die Distanz des Papstes zur Universitätstheologie, die auch dem Laien nicht fremd ist – besonders zur modernen liberalen Theologie- kommt nicht von ungefähr. Einige Monate an der Jesuitenhochschule St. Georgen in Frankfurt haben gereicht.
Ehrlich gesagt: Gegenüber der Karfreitagspredigt von 2011 erscheint mir bei wohlwollendem Nachdenken das Sinnieren des Papstes in menschlicher Sprache über die möglichen Gedanken der Gottesmutter unter dem Kreuz ihres Sohnes nicht undenkbar.
Denn diese Situation Marias dürfte Menschen, die Todesleid erfahren haben, nicht ganz fremd sein. Das Theodizee-Problem hat schon so manchem zum Abfall vom Glauben verleitet. Womöglich sollten die Meditationen des Papstes zu Maria unter dem Kreuz bestimmten Gefährdeten ein gewisser Trost sein – und der Papst kennt sehr viele einfache Leute und es geschehen durch Unglücksfälle viele Situationen, welche die Theodizeefrage intendieren. Menschen sollte man nicht angesichts ihrer nie auszuschließenden Menschlichkeit verteufeln.
@ Sophus
Über den „Sünder“, zu dem nicht Gott, sondern Papst Franziskus in einer Casa-Marta-Homilie schon 2013 Unsern Herrn Jesus Christus machte, wurde auf katholisches.info berichtet und ausführlich kommentiert. Der Ausspruch erregte internationales Aufsehen. (Als Papst Franziskus das gleiche vor einigen Monaten wiederholte, war das Echo geringer. Wiederholung stumpft ab.) Für Rom-interessierte Katholiken darf der Fall als bekannt vorausgesetzt werden. Sie können ihn aber recherchieren, besonders wenn Sie Englisch zu Hilfe nehmen. Er ist mit Sicherheit auf einer der mehreren traditionell-katholischen Bergorglio-Chroniken aufgeführt, die ich Ihnen vor kurzem verlinkte, die Sie aber herablassend zurückwiesen. Der Fall war auch darum lehrreich, weil an ihm beispielhaft die Verwirrung deutlich wurde, die der Papst mit seiner Verkündigung bei den vatikanischen Medien oft verursacht: Die deutschsprachige Sektion von Radio Vatikan korrigierte den Predigttext stillschweigend, die englischsprachige Sektion blieb bei „he made him a sinner“, und an dem Video mit dem gesprochenen Text wurde herumgepfuscht. —
„Unser“ Problem ist aber nur vordergründig Papst Franziskus. Dessen Lehre, Verkündigung und Politik finden Zustimmung und genießen Popularität bei der Mehrheit der Katholiken, Christen und Nichtchristen, zumindest in der medialen Öffentlichkeit; nur einer Minderheit sind sie anstößig. Doch eigentlich ist es ungerecht, sich auf Papst Franziskus „einzuschießen“. Nehmen wir etwa diese Meldung aus der Saarbrücker Zeitung (2.6.1995):
Rom/Vatikanstadt: Ewiges Leben für alle guten Menschen … Papst Johannes Paul II. erklärte bei seiner traditionellen Ansprache vor Pilgern aus aller Welt, dass die Pforten des Paradieses „nicht nur für Angehörige des römisch-katholischen Glaubens offenstehen, sondern für alle Menschen guten Willens.“ Heil und Hoffnung auf das ewige Leben, so der Papst, „werden alle Menschen haben, die während ihres Erdendaseins gut zu anderen waren“ … Derjenige darf als Nichtkatholik in den Himmel, der „eine mysteriöse Anschauung mit Gott oder einer Kraft verbindet, der er vielleicht einen anderen Namen gibt, die aber immer dieselbe bleibt“ … „Wir wissen, dass es viele Möglichkeiten gibt, sich Gott zu nähern“, erklärte er, „und wir wissen auch, dass jede Religion, egal welche, den Gläubigen die Mittel in die Hand gibt, als guter Mensch zu handeln und ein Vorbild zu sein“.
Wir sehen: Papst Franziskus liegt mit seiner interreligiösen Videobotschaft vom Januar 2016 exakt auf der Linie von Papst Johannes Paul II., und der folgt wiederum nur der Lehre des 2. Vatikanischen Konzils über die nichtchristlichen Religionen. Auf der einen Seite haben wir die extrem heilsexklusivistische Theologie der römisch-katholischen Kirche in der Vergangenheit (Bonifaz VIII., Eugen IV., Tridentinum…), auf der Gegenseite die synkretistische Aufweichung seit Nostra aetate, die in den Weltkatechismus übernommen wurde.
Beide Extreme, werter @ Sophus, decken sich nicht mit der Frohen Botschaft des Neuen Testaments. Papst Franziskus nun kombiniert den Exklusivismus mit der Interreligion: Nach ihm können eigentlich alle gerettet werden, Katholiken, Orthodoxe, Lutheraner, Charismatiker, Moslems, Buddhisten, usw. usf., sogar Agnostiker und Atheisten, vorausgesetzt, und das ist entscheidend, sie erkennen ihn, den Papst an, oder stehen zumindest mit ihm in einer gewissen freundschaftlichen, oder nicht unfreundlichen, oder doch nicht ablehnenden Verbindung. Musterbeispiel Eugenio Scalfari. Vom Heil ausgeschlossen sind nach Papst Franziskus eigentlich nur Christen, die ohne päpstliche Vermittlung direkt an Jesus Christus glauben und das biblische Wort Gottes als oberste, unbedingte Glaubensregel anerkennen. Damit schafft er die Voraussetzungen für die kommende diktatorische Eine-Welt-Religion unter päpstlicher Führung: Alle werden gerettet und dürfen bleiben was sie sind, wenn sie den religiösen Relativismus und die Unmoral der Neuen Weltordnung akzeptieren. Draussen aus der babylonischen Superökumene bleiben die unverbesserlichen Retros, „welche die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus bewahren“ (Offb 14,12). „Hier ist das standhafte Ausharren…“ (ebd.).
Wie es dazu kommen konnte, ist ein eigenes Thema. Nur soviel: Die christliche Kirche wiederholte in gewisser Weise das Schicksal der Religion Israels. Der reine Glaube findet sich in der Offenbarung Gottes. Die Menschen machten daraus ein riesenhaft anwachsendes Religonssystem. Erhellend ist, wie Jesus Christus sich zu dem menschengemachten System stellte.
Werter @Leo Laemmlein, sind Sie so gut, unserem sehr geschätzen, aber in diesem Punkte so ungläubigen Sophus auch noch das Zitat herauszusuchen, wo Bergoglio behauptete, Maria habe womöglich unter dem Kreuz mit Ihrem Schicksal gehadert und Ihren Sohn verklagt. Mich widert die Beschäftigung mit solchen Infamien zu sehr an!
„Mit einer egoistischen und anmaßenden Gesinnung kann die Macht zu einem Werkzeug der Korruption und des Todes werden“.
„Papst“ Franziskus weiß offenbar wovon er spricht, von sich selber.
Werter @ Leo Laemmlein
Sie sprechen ein wahres Wort gelassen aus: „Doch eigentlich ist es ungerecht, sich auf Papst Franziskus „einzuschießen“.
Zu dieser Ungerechtigkeit haben Sie kein Recht, weil Sie mit Ihren Vorhaltungen, deren vermeintliches Gewicht Sie 2015 sogar zum Austritt aus der katholischen Kirche bewogen haben, nicht gemäß den Bestimmungen des VII für Laien mit Ihren Bedenken erst vor Ihren Bischof und dann vor Papst Franziskus getreten sind. Wäre dies geschehen, um theologische Klarheit erst über Papst Franziskus, dann über sich selbst zu erhalten, hätten Sie diesen Doppelschritt und seine Ergebnisse dem Forum wohl sicher nicht vorenthalten.
Ihr Anliegen wäre wegen der Schwere Ihres Angriffs gegen die ganze Kirche, rückwärts geurteilt ab dem Jahr 30, das Zweite Vatikanum und den Hl. Papst Johannes Paul II. einschließend, sicher ernst genommen und schriftlich beantwortet worden. Statt dessen versuchen Sie auf diesem Forum und vielleicht noch anderweitig, im Verein mit Gesinnungsgenossen weitere Katholiken der Kirche zu entfremden, wenn Sie die Kirche als mystischen Leib Jesu Christi und damit das Wirken des Heiligen Geistes in ihm – vor allem bezüglich der letzten 700 Jahre – in einem einzigen Satz als nicht offenbarungsgemäß herabwürdigen:
„Auf der einen Seite haben wir die extrem heilsexklusivistische Theologie der römisch-katholischen Kirche in der Vergangenheit (Bonifaz VIII., Eugen IV., Tridentinum…), auf der Gegenseite die synkretistische Aufweichung seit Nostra aetate, die in den Weltkatechismus übernommen wurde.
Haben Sie Ihre, nicht nur in der Tendenz höchst problematischen Ansichten zur katholischen Kirchengeschichte schon einmal Kardinal Brandmüller zur Stellungnahme vorgelegt?
Der hätte Sie sicher darauf hingewiesen, dass Papst Bonifaz VIII. mit seiner Bulle „Unam sanctam“ auf der Basis aber in notwendiger Überhöhung des Wormser Konkordats den drohenden weltlichen Herrschaftsanspruch über die Kirche zurückweisen musste. Während das Tridentinum der Gefahr eines reformatorischen, geistlich-weltlichen Deutungs- und Machtanspruch über den christlichen Glauben insgesamt zu widerstehen hatte.
Was Ihren Vorwurf der „synkretistische Aufweichung seit Nostra aetate“ betrifft, darf ich Sie an eine von legendengläubigen modernisten Theologen selten ins Auge gefasste Stelle in der Weihnachtsbotschaft erinnern. Bei Lukas 2,13 heißt es: “ Plötzlich war bei dem Engel eine Menge himmlischer Heerscharen, die Gott lobten und sprachen:
„Herrlichkeit in den Höhen für Gott und auf Erden Frieden den Menschen seines Wohlgefallens“(Münchner Neues Testament).
Wer sind die Menschen Seines Wohlgefallens bzw. Seiner Huld bzw. Seiner Erwählung bzw guten Willens. – je nach Überetzung. Als die Mutter Melanchthons ihren berühmten Sohn fragte, ob sie selbst auch protestantisch werden solle, habe dieser geantwortet: „Bleib katholisch, das ist sicherer!“
Meine Empfehlung, @ werter Leo Laemmlein!
Denn Gottes Mühlen mahlen langsam, aber sicher. Daher wird die hier immer wieder beschworene Eine-Welt-Religion erst dann realisiert sein, wenn gemäß der Schrift alle Völker bis an die Grenzen des Aions die Lehre des Dreieinigen Gottes der Christen angenommen haben und auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft sein werden. Das kann noch dauern.
Bis dahin dürfen wohl Päpste außerhalb ihrer verbindlichen lehramtlichen Autorität über die irdische Zusammensetzung des Pools an „Menschen Seines Wohlgefallens“ im Sinne des Weltfriedens nachdenken. Und sie haben es nicht verdient, deswegen verteufelt zu werden – zumal sich zur diesbezüglichen Passage der Ansprache der hochrenommierte Theologe und damalige Präfekt der Glaubenskongregation Kurienkardinal Josef Ratzinger nicht zumindest über den vatikanischen Pressesprecher reltivierend zu Wort gemeldet hat.