
(Vicenza) Am südlichen Fuß der Alpen ist mit Don Pierangelo Rigon ein Priester der Tradition gestorben. Ein Ereignis, von dem die Welt kaum Notiz nehmen wird, weshalb zumindest an dieser Stelle dieses Dieners des Herrn gedacht werden soll, der an dem ihm zugewiesenen Platz mit großer Demut und unermüdlichem Einsatz seiner Verpflichtung als Priester und Hirte nachgekommen ist und nun, zu früh, im Alter von 58 Jahren aus dieser Welt abberufen wurde. Er gehörte zu jener kleinen Schar von Einzelkämpfern, die verstreut über den ganzen Kontinent leben und auf die man häufig ganz unerwartet stößt.
So erging es auch mir bei Don Rigon. Es war eine kleine Zeitungsnotiz über eine Heilige Messe im überlieferten Ritus, die meine Aufmerksamkeit geweckt hatte. Ein Blick auf die Landkarte zeigte, daß sich die angegebene Kirche an den Ausläufern der immensen Po-Ebene befindet. Kurzentschlossen und trotz Sommerhitze machte ich mich auf den Weg in die Diözese Vicenza. Wer den normalen Dunst über der Po-Ebene kennt, weiß, wie eintönig die Fahrt war und wie sehr es an Anhaltspunkten fehlte, an denen man sich orientieren hätte können.
Mustergültig renovierte Pfarrkirche ohne Volksaltar
Nach einiger Suche stand ich vor der kleinen, dem heiligen Pankratius geweihten Kirche von Ancignano. Darum herum befanden sich einige Häuser, bestenfalls ein Weiler. Am Ende stellte sich zudem heraus, daß die abgedruckte Zeitangabe falsch war. Die liebevoll gepflegte und mustergültig renovierte Kirche atmete dafür schon am Schriftenstand jenen gläubigen Geist, den man nicht selten am Kircheneingang vermißt. Hier lagen Schriften über Eucharistische Anbetung, die Letzten Dinge und sogar über die Armen Seelen, die vielen längst aus jedem Bewußtsein entfallen scheinen. Im Altarraum fiel sofort der freie Blick zum Hochaltar auf. Kein Volksaltar, keine unnötige Altardoppelung im Presbyterium verstellte den Blick.

Die Pfarrei umfaßt ein größeres Gebiet und zählt mehr als tausend Gläubige. Ancignano ist ein Ortsteil von Sandrigo mit seiner mächtigen Pfarrkirche, die wegen ihrer Größe im Volksmund „Dom“ genannt wird. Sandrigo bildet einen einzigen Pfarrverband. Trotz vergeblicher Fahrt, was die Heilige Messe betraf, war die ländliche Ruhe ein Genuß und die Begegnung mit einem Priester, hier, für mich gewissermaßen „am Ende der Welt“, der einsam die Tradition hochhält, etwas ausgesprochen Erfreuliches. Doch von „Einsamkeit“ hätte man an ihm nichts feststellen können. Die göttlichen Tugenden Glauben, Hoffnung und Liebe waren in ihm lebendig und für sein Gegenüber spürbar.
Die Liebe zur Liturgie und eine „Ahnung“
Hier in Sandrigo wurde Don Rigon 1957 geboren, das war seine Heimat. Er besuchte das bischöfliche Gymnasium in Vicenza und trat nach der Matura in das diözesane Priesterseminar ein. Sein besonderes Interesse galt früh der Liturgie, weshalb er sein Studium am Päpstlichen Liturgischen Institut der Päpstlichen Benediktinerhochschule Sant’Anselmo in Rom fortsetzen durfte.
Am 9. April 1983 wurde er vom damaligen Bischof von Vicenza, Msgr. Arnoldo Onisto in seiner Heimatpfarrkirche von Sandrigo zum Priester geweiht. 1986 schloß er sein Liturgiestudium mit dem Lizentiat ab und kehrte in seine Heimatdiözese zurück, wo er Sekretär des Liturgischen Amtes der Diözese und Hilfspriester in verschiedenen Pfarreien wurde. Mehrere Jahre erteilte er zudem Religionsunterricht an mittleren und höheren Schulen von Marostica.
Schon damals verteidigte er die Lehre der Kirche, wo andere schwiegen, oder sich der Welt andienen wollten. Die Liturgie aber ließ ihn nicht los. Er spürte Defizite in der neuen Form des Römischen Ritus, obwohl er nur als Kind Erinnerung an die alte hatte. Seine innere Unruhe beschrieb er selbst mit den Worten:
„Eine ferne Erinnerung an meine Kindheit koppelte sich mit einer Ahnung.“
Doktorat in Rom und Entdeckung der Tradition
2002 ging er wieder nach Rom und war Gast bei den Benediktinern an der Patriarchalbasilika von St. Paul vor den Mauern. Im Wechsel zwischen der Teilnahme am Stundengebet der Mönche und dem Aufenthalt in der Bibliothek verfaßte er seine Doktorarbeit „Per ritus et preces … consummentur in unitatem cum Deo“ über das liturgische Werk von Kardinal Ildefons Schuster. Am 11. Mai 2005 verteidigte er seine Arbeit in Sant’Anselmo.
Nach Vicenza zurückgekehrt, wurde er zum Pfarradministrator von Ancignano ernannt. Das war eine Degradierung, nachdem er nun mit seinem Doktorat zum kleinen Kreise jener Priester gehörte, die formal sogar die Kriterien für die Ernennung zum Bischof erfüllten. Während seiner Abwesenheit hatte ein Bischofswechsel stattgefunden und sich einiges geändert. Manchem war er schon vorher lästig geworden.
Ihn kümmerte das nicht. In Rom hatte er sich das Tragen der Soutane angewöhnt und als angemessenes und vorgeschriebenes Kleid des Priesters erkannt. Allein schon damit hob sich der junge, hochgewachsene Priester von den meisten seiner Mitbrüder ab. Ihm ging es aber nicht darum, sich abzuheben oder gar zu distanzieren. Er hatte für sich eine Entdeckung gemacht: die Tradition. Damit tat sich für ihn eine ganz neue Welt auf, von der er bisher nur geahnt hatte.
Die Suche nach den alten Paramenten

Er machte sich in seiner Pfarrei auf die Suche nach den alten Paramenten und liturgischen Geräten und sammelte Gegenstände der Volksfrömmigkeit. Ein Teil davon kann in einer kleinen Ausstellung im Pfarrhaus besichtigt werden. Mit Eifer erlernte er die überlieferte Form des Römischen Ritus, in der er jene Fülle der Liturgie fand, die ihm gefehlt hatte.
Tatkräftig schritt er zu einer umfassenden Renovierung der Pankratiuskirche, die zum „Juwel im Grünen“ wurde. Mit Inkrafttreten des Motu proprio Summorum Pontificum von Papst Benedikt XVI. im September 2007 schritt er zur Umsetzung und zelebrierte erstmals öffentlich die Heilige Messe im überlieferten Ritus.
„Die Menschen brauchen Zeit, die lateinische Messe wiederzuentdecken, so wie ich sie auch gebraucht habe.“
Seit dem Beginn des neuen Kirchenjahres im Advent 2011 zelebrierte Don Rigon in der Pankratiuskirche von Ancignano an jedem Sonn- und Feiertag die Heilige Messe im überlieferten Ritus. Am Vormittag feierte er weiterhin im Neuen Ritus, am Nachmittag um 17 Uhr im Alten Ritus. Auch in der ordentlichen Form des Römischen Ritus zelebrierte er versus Deum.
Besuch des Bischofs und Seelsorge für die Gläubigen im überlieferten Ritus

Schnell sammelte sich eine treue Schar von Gläubigen aus dem Ort und der näheren und weiteren Umgebung, die regelmäßig in die Pankratiuskirche kam. Am 1. Dezember 2013 war es sogar der neue Bischof, Beniamino Pizziol, der in Ancignano der Heiligen Messe im überlieferten Ritus beiwohnte. Don Rigon hatte den einzigen Meßort der Diözese Vicenza geschaffen, an dem regelmäßig die alte Messe zelebriert wurde. Dafür ernannte ihn Bischof Pizziol offiziell zum Seelsorger für die Gläubigen des alten Ritus.
2013 feierte Don Rigon sein 30. Priesterjubiläum. Zu diesem Anlaß erbat er die Erlaubnis, in der Pfarrkirche von Sandrigo, in der er zum Priester geweiht worden war, eine Dankmesse im überlieferten Ritus zelebrieren zu dürfen. Die Bitte wurde ihm vom Erzpriester gewährt und sein Priesterjubiläum ein großes Ereignis, zu dem Gläubige aus der ganzen Diözese zusammenkamen.
Auch zu diesem Anlaß wurde der Volksaltar für die Zelebration entfernt. Don Rigon begründete in seiner Predigt, warum er Wert darauf legte.
„In dieser prächtigen Kirche wurde ich getauft und gefirmt. In dieser Kirche ist meine Berufung gereift, wo ich als Kind den Priester die Stufen zum Altar hinaufsteigen sah. Dieselben Stufen, die mir heute zur Brücke werden zwischen Himmel und Erde, um einen anbetenden Ritus zu vollziehen durch den sich beständig das Opfer Jesu am Kreuz erneuert und vergegenwärtigt, ohne das wir der Majestät Gottes nichts wirklich Annehmbares anzubieten hätten.“
Und weiter:
„Der Priester ist weder ein Psychologe noch ein Soziologe, weder ein Philanthrop noch ein Freizeitanimateur. Er ist ein Fürsprecher, der sich innig mit Christus, dem einzigen Mittler zwischen Gott und den Menschen vereint, dessen Diener er ist.“
„Richtig verstanden, kann der tridentinische Ritus gar nicht Grund für Diskussionen und Spaltungen sein“
In einem Interview sagte er:
„Wenn der sogenannte tridentinische Ritus richtig verstanden wird, kann er gar nicht Grund für Diskussionen oder Spaltungen in der Kirche sein.“
Don Rigon drängte sich nicht vor, doch zögerte er nicht, wo es darum ging, Christus und die Kirche zu verkünden oder zu verteidigen. Für Aufsehen sorgte 2009 sein Streitgespräch in der größten Tageszeitung von Vicenza mit dem Leiter des diözesanen Ehe- und Familienamtes zu Fragen von Ehe und Familie.
Er entfaltete ein reiches publizistisches Schaffen. Seit 2008 war er eingetragenes Mitglied der Journalistenkammer. Auf der von ihm geschaffenen Internetseite der Pfarrei veröffentlichte er eigene Artikel und übernahm Artikel von anderen Seiten, die ihm interessant und wichtig schienen. Am Montag veröffentlichte er als letzten Eintrag den Artikel „Die linke Utopie einer multiethnischen und multikulturellen Gesellschaft und die Verantwortlichkeiten des Zweiten Vatikanischen Konzils“, der auf der traditionsverbundenen Seite Chiesa e postconcilio erschienen war.
Am vergangenen 6. Februar zelebrierte Don Rigon in der Krypta der Kathedrale von Vicenza eine Gedenkmesse im Alten Ritus für Msgr. Ferdinando Rodolfi, der von 1911–1943 Bischof von Vicenza war. Am 14. Februar zelebrierte er wie gewohnt die Sonntagsmesse unter großer Beteiligung des Volkes in seiner Pfarrkirche in Ancignano.
Heute ist Don Pierangelo Rigon an einem plötzlichen Herzinfarkt gestorben.
Auf der Internetseite der Pfarrei heißt es zusammen mit einem Wort des Apostels Paulus: „In großer Trauer und mit immensem Schmerz geben wir bekannt, daß unser geliebter Hirte, wahrer Priester Christi, in das Haus des Vaters zurückgekehrt ist.“
Mihi vivere Christus est et mori lucrum.
Requiescat in pace
Text: Giuseppe Nardi
Bild: parrocchiasanpancrazio.org
Danke, für den hervorragenden Artikel. Eine geradezu unglaubliche Leistung. Ohne Mitwirkung des Hl. Geistes ist soetwas, objektiv gesehen, undenkbar. Ich bewundere diese Mann. Mit solchen Leuten an der Spitze würde die Kirche zwar vielleicht keine Massen, und keine „Volkskirche“ ansprechen, aber den fruchtbaren Humusboden bereiten, für eine echte Erneuerung im Tiefsten Sinn des Wortes. Unglaublich, diese Leistung.
In der ersten Reaktion könnte man sagen, das wieder ein glaubens-und traditionstreuer Mann gegangen ist, aber vielleicht ist die Zeit nicht weit von der es heißt: „die Lebenden werden die Toten beneiden“!?
Das denke ich mir auch öfters, wenn ich erfahre, dass mir bekannte Menschen gestorben sind. Das was jetzt noch kommt, dürfte eh nicht mehr besonders berühmt sein. Nichts als Krisen, wohin das Auge blickt. Finanzkrise, Flüchtlingskrise, Kirchenkrise, internationale Konflikte, die totale Überwachung die kommt usw und so fort.
Das ist gut möglich! Aber was die Menschen in ihrem unermesslichen Hochmut beginnen,das wird der Gott beenden…
Ein wahrlich früh vollendeter Hirte darf jetzt am Herzen des Vaters von allen zeitlichen Strapazen ausruhen; rufen wir ihn um Fürsprache für diese Zeit voller Drangsale an.
Don Pierangelo Rigon.…requiescat in pace.
Auch Pater Bernward Deneke FSSP fand über Umwege zum alten Ritus. Im Jahre 2007 schilderte er seine erste Begegnung mit der hl. Messe der Jahrhunderte – der Alten Messe; eine gleichsam Hymne auf die Alte Messe:
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“Erste Begegnung mit der “alten Messeâ€
Es sind allem voran bestimmte Begegnungen,
die unserem Leben Richtung und Prägung geben. Begegnungen,
die aus dem flüchtigen Grau-in-Grau des Alltags hervorstechen.
Die ihr Zeichen tief in Seele und Herz drücken.
Und die uns wie verwandelt entlassen.
Rückblickend erkennen wir sie als Fügungen göttlicher Vorsehung;
als Wege der Gnade hin zum Leben in Fülle.
Die bescheidene Begegnung, von der hier die Rede sein soll,
ereignete sich vor nun etwa 22 Jahren in einer Kapelle.
Deren Besonderheit liegt nicht in hohem Alter und bedeutenden Kunstschätzen,
sondern darin, daß sie zur Versammlungsstätte jener Katholiken geworden ist,
die die heilige Messe im “alten Ritus†besuchen wollen.
Der Verfasser dieser Zeilen hatte eigentlich keine Veranlassung,
sich in den Kreis solcher Außenseiter zu begeben.
Selbst Ministrant in seiner Pfarrei und aktiv in deren Jugendgruppen,
war er im “normalen†kirchlichen Leben zuhause und vertraut mit der Form des Gottesdienstes, die er von Kindertagen an als einzige kennengelernt hatte.
Warum etwas Neues, auch wenn es das Ältere wäre?
Aber einige Vorkommnisse, teils abschreckender, teils erfreulicher Art, trieben zur Suche an und drängten mit wachsender Eindeutigkeit auf den Pfad der Tradition.
So erlebte er auf der einen Seite die offene In-Frage-Stellung
von Glaubenswahrheiten im Religionsunterricht und Abstoßendes in der Jugendarbeit und in Jugendgottesdiensten, an deren Gestaltung er selbst Anteil hatte.
Auf der anderen Seite standen Begebenheiten, die neue Horizonte eröffneten:
eine intensiv religiöse Wallfahrt, die Entdeckung und Pflege “altertümlicher Frömmigkeitsformen†(besonders des Rosenkranzgebetes) sowie die Lektüre wahrhaft katholischen Schrifttums.
Zum ersten Mal wurde der Glaube hier in seiner erregenden Größe und Schönheit, in seinem bindenden und bannenden Anspruch erfahren.
Schwindelerregend hoch und abgrundtief, erhaben und innig zugleich erschien
die Lehre von der eucharistischen Gegenwart Jesu und von der unblutigen Vergegenwärtigung Seines Liebes- und Lebensopfers in der heiligen Messe.
Warum nur waren dem praktizierenden und engagierten Jugendlichen alle diese Wahrheiten so lange beinahe vollständig vorenthalten geblieben?
Und wo fanden sie überhaupt einen angemessenen Ausdruck?
Im gewohnten gottesdienstlichen Leben jedenfalls war davon wenig auszumachen.
Trotz – oder vielmehr: wegen? – der vielgepriesenen “Verständlichkeit†der neuen Liturgie.
So wurde der Wunsch unabweislich, das, was bisher nur vom Hörensagen her bekannt war, mit eigenen Augen und Ohren mitzuerleben:
die “alte Messe“.
War sie, die von den Bauleuten Verworfene, nicht schon durch die bloße Kunde zum Eckstein im Herzen des Suchenden geworden?
Fast immer erspäht der junge Mensch in neuer Umgebung zuerst, was er denn da für Leute um sich habe.
Erfreulich war die Entdeckung, daß sich in der Kapelle alle Altersstufen einfanden; und daß es sich keineswegs um lauter religiöse Fanatiker und frömmelnde Exzentriker (die es natürlich auch gab) handelte.
Die Formen der Ehrfurcht, im pfarrlichen Leben auf ein kaum noch zu unterbietendes Minimum reduziert und nur von wenigen Randexistenzen beibehalten, hatten bei diesen Gläubigen so gar nichts Übertriebenes an sich.
Reine Selbstverständlichkeiten.
Und dann die heilige Messe selbst.
Der Neuling sah sich einer eigenen Welt gegenüber.
Die war ihm noch weithin verschlossen.
Aber in ihrer erfüllten Stille und im erahnten Tiefsinn der Zeichen übte sie
eine unaufdringliche und zugleich kraftvolle Anziehung aus.
Bis auf die Predigt, weit und wogend wie das Meer, machte dieser Gottesdienst nicht den Eindruck eines Vortrages von Mensch zu Mensch, sondern einer Handlung, genauer noch: einer Begegnung.
Die Haltung und Ausrichtung des Zelebranten, der Ministranten und Gläubigen
ließen keinen Zweifel mehr darüber, wer da im Mittelpunkt stand.
Es fiel gar nicht schwer, an die wirkliche und persönliche Gegenwart des Erlösers in Seinem Opfer zu glauben.
Alles redete ja davon.
Alles lenkte die Aufmerksanikeit auf Ihn hin.
Anstatt seine Person hervorzuheben, verschwand der Priester nahezu.
Er tauchte gleichsam in dem liturgischen Vollzug unter und ging völlig auf
in der Stellvertretung des einen Hohenpriesters Jesus Christus.
Aus der Hinwendung zum “Geheimnis des Glaubens†heraus wandte er sich dann
auch den Gläubigen zu.
Aber ohne den Blick auf den Herrn zu verstellen.
Keine störenden subjektiven Einlagen.
Die heilige Messe hatte nicht das Gesicht ihres menschlichen Zelebranten.
Sie war theozentrisch, christozentrisch.
Endlich hatte der Sucher den Ausdruck jenes eucharistischen Glaubens, der aus den Worten und Gebeten der Heiligen spricht, gefunden!
Wohl waren die Zelebrationsrichtung, die lateinische Kultsprache und die lang empfundenen Phasen des Schweigens für den an Verständlichkeit und Abwechslung gewöhnten Meßbesucher zunächst fremdartig.
Durch den Entzug äußerer Beschäftigungen sah er sich plötzlich auf sein eigenes, armes Inneres zurückgeworfen: auf die Leere, den schwachen Glauben, die verkümmerte Fähigkeit zur Anbetung…
Doch gerade dadurch kam auch die Einsicht: Die heilige Messe ist eben ein Mysterium; ein Geheimnis, das nicht dem Fassungsvermögen des Menschen angepaßt werden darf, sondern dem sich dieses Fassungsvermögen durch die Gnade und eigenes Bemühen mehr und mehr anpassen soll.
Der innerste Mittelpunkt des Glaubenslebens kann nicht nach den Maßstäben Fernstehender gestaltet werden.
Nur dem gläubigen Mitvollzug erschließt er sich nach und nach.
In das wahrhaft Große wächst man erst mit der Zeit hinein.
Der Blick muß geläutert, das übernatürliche Sensorium geschärft werden.
Dann beginnt das Abenteuer immer neuer, immer noch herrlicherer Entdeckungen.
Diese erste Begegnung läutete für den Verfasser eine Entdeckungsreise ein,
die bis heute kein Ende gefunden hat.
Auch die spätere “Gewöhnung†an den traditionellen Meßritus im Priesterseminar und als Priester hat daran nichts geändert.
Während das Moderne in seiner Ausrichtung auf den “Menschen von heute†veraltet, offenbart das Alte sich in ewiger Jugend, denn es ist in erster Linie ein “Hintreten zum Altare Gottes, zu Gott, der meine Jugend erfreut†(Stufengebet der hl. Messe).
In der Begegnung mit diesem Wunderwerk des Glaubens findet das abenteuerliche Herz, was es sucht: den unerschöpflichen Reichtum des Lebens in der Begegnung mit dem Herrn.
P. Bernward Denekeâ€
Vielen Dank hochwuerdigster Herr P. Bernward fuer den Kommentar
Moege dieser grossartige Priester in Frieden ruhen.
Da ich zuweilen in Vicenza bin, aber noch nichts von der Kirche wusste, weiß ich nun wohin es geht.
Ich denke dieser vorbildliche Kirchenmann kann ein Naehrboden fuer andere Priester sein, die den NOM als das was er ist erfahren muessen, naemlich im hoechsten Masse defizitaer und verwirrend.
Gerade die Glaubenspraxis in den ach so katholischen Mittelmeerländern ist unter den NOM fast voellig erodiert.
Der Punkt ist, das an der hl. Messe alles gelegen ist.
Die wieder Hinführung zur überlieferten Messe kann nicht nur, es ist der Generalschlüssel zur Neuevangelisation Europas, nur mit einem abgrundtiefen Verständnis des hl. Messopfers kann das furchtbare Konzil mit seinen noch furchtbareren Auswirkungen überwunden werden.
Wir sind eben kein Sozialverein mit christlichem Anstrich, sondern die hl. Stiftung Jesu Christi als Glaubensgemeinschaft.
Wir leben von der Vermittlung des Realen zum Transzedenten.
Es gibt keine andere Form der „Kontaktaufnahme“.
Und ganz ehrlich, sind aufgrund des NOM Andersgläubige angesprochen und zum Christentum konvertiert, oder ist es nicht vielmehr genau anders herum gegeangen, das durch den NOM die katholische Glaubenserosion beschleunigt wurde ?
Nein, die überlieferte Messe und ihre würdige Zelebration ist der Lackmustest für die kath. Kirche, der so notwendig ist wie nur etwas.
RIP Don Pierangelo Rigon, ich bete für Sie !
Eine gewaltige Dankbarkeit für das tapfere und leuchtende Vorbild, das Don Pierangelo Rigon gab; und tiefe Trauer um den Heimgang eines fantastischen Priesters- „eines guten Kameraden“.
Beati mundo corde, quoniam ipsi Deum videbunt: beati pacifici, quoniam filii Die vocabuntur: beati, qui persecutionem patiuntur propter justitiam, quoniam ipsorum est regnum caelorum (Communio, Allerheiligen)
Requiescat in pace
Ich kenne auch in Innsbruck eine kleine Pfarre, auf die zumindest Vergleichbares zutrifft. Diesem verstorbenen Hirten die Ewige Ruhe.
Die Modernisten werden in dieser Kirche keinen Stein auf dem anderen lassen!
In 2 Wochen haben die einen Volksaltar.
Vielen Dank für die Erinnerung an einen wunderbaren Priester. Was für eine Zeugnis er hinterlässt! Deo gratias.
R.I.P.
Ein Blick auf die Homepage der parrocchiasanpancrazio.org lohnt sich.
Etwas mühevoll habe ich den letzten Artikel von Don Pierangelo Rigon gelesen. Ich empfinde diesen wie sein letztes Vermächtnis.
Tiefe Anteilnahme zum Heimgang dieses ausgezeichneten, treuen bewährten Priesters. Trotz allen Leiden-Zurücksetzung, als passer solitarius in tecto (einsamer Vogel auf dem Dach). Es ist nicht einfach gegen den omnipotenten allgemeinen Mainstream zu stehen und zu gehen. Das geht nur in engster Intimität zum Herrn. Nie mit Karneval und Tango und Verachtung des Göttlichen in Liturgie und persönlichen immerwährenden Gebetes. Möge dieses gute Beispiel viele anspornen. RIP
Herzlichen Dank fuer diesen Artikel. Ich will auch gerne so einen Priester und die Lateinische Messe. Die Leute dort werden ihn schwer vermissen… Ich hoffe er wird von den Himmel aus uns Allen helfen.
Ja, der Tod solcher Menschen ist eine ganz besondere Berufung. Sie werden im Himmel gebraucht. Nicht für den Himmel, sondern für Gottes geliebte Kinder auf Erden. Für alle die, die verzweifelt sind und deren Rufe zum Himmel nicht unerhört bleiben.
Zur weiteren Vertiefung des Andenkens an diesen ehrwürdigen Priester wäre es großartig, wenn auf dieser Seite sein letzter Artikel zum wichtigen Thema der ungesteuerten Masseneinwanderung in deutscher Übersetzung erscheinen könnte.
Solche Leute an der Spitze, und es würde in nur wenigen Jahren mit der Kirche erkennbar aufwärts gehen. Man sieht es im „Kleinen“.
Toll fände ich es, wenn nicht nur sein letzter Artikel, sondern alle seine Artikel übersetzt hier erscheinen würden.
Danke für diesen beeindruckenden Artikel über diesen wunderbaren Pfarrer. Möge er uns im Himmel noch viel mit Gebet und übernatürlichem Wirken segnen. So wie der Hl. Pater Pio, der Hl. Don Bosco und der Heilige Pfarrer von Ars.
Hochwürdiger Don Pierangelo!
Mille grazie. Ich bete jetzt ein Paternoster und Ave Maria für Sie. R.i.p.