
(Moskau) Die russisch-orthodoxe Kirche dementierte Gerüchte, es könnte im kommenden Februar in der Karibik zu einer Begegnung zwischen Papst Franziskus und Patriarch Kyrill I. kommen. Es wäre ein historisches Treffen, da es in der 450jährigen Geschichte seit der Erhebung Moskaus zum Patriarchat noch nie eine Begegnung zwischen einem Oberhaupt der katholischen Kirche und der russisch-orthodoxen Kirche gab.
Hinter den Kulissen wirken auf beiden Seiten Kräfte auf ein erstes Zusammentreffen hin. Bestrebungen, die sich zuletzt intensiviert haben. Die Gerüchte verdichteten sich in den vergangenen Tagen, da sich Papst Franziskus und Patriarch Kyrill im Februar zeitgleich in Zentralamerika aufhalten. Papst Franziskus besucht Mexiko, Patriarch Kyrill besucht Kuba.
Die Hoffnungen waren in Rom aber größer als in Moskau. Das Moskauer Patriarchat dementierte nun ein Treffen. „Die Besuchsprogramme des Patriarchen und des Papstes in Lateinamerika überschneiden sich nicht“, so der Dämpfer aus Moskau. Die Absage erfolgte durch Hieromonachos Stephan, den Sprecher des Moskauer Patriarchats gegenüber Interfax. „Die Oberhäupter der russischen Kirche und das Oberhaupt der römisch-katholischen werden ganz unterschiedliche Länder besuchen, wenn sich diese auch auf demselben Kontinent befinden“, so Stephan.
Das Thema einer Begegnung zwischen Papst und Patriarch werde von Medien regelmäßig aufgegriffen und verschiedene Kirchenvertreter beider Seiten hätten erklärt, daß „eine Diskussion über eine solche unweigerlich auf dem Programm der bilateralen Beziehungen steht, doch Zeit und Ort einer solchen Begegnung wurden noch nicht festgelegt“, so der Sprecher.
Text: Giusppe Nardi
Bild: Asianews