(Manila) Der philippinische Priester Falbert „Muy Cool“ San Jose wurde wegen seines Liturgiemißbrauchs aus der Pfarrei entfernt. Ihm wurde vom Bischof eine Zeit des Schweigens und des Nachdenkens auferlegt.
San Jose war während der Christmette in der katholischen Pfarrkirche von Binan auf einem Hoverboard durch die Kirche gerollt und hatte dabei ein Weihnachtslied gesungen. Seine Showeinlage schob der Priester zwischen Schlußgebet und Segen.
Ein Jugendlicher hatte die Szene gefilmt und im Internet mit dem Kommentar veröffentlicht, der Priester sei „muy cool“. Im Handumdrehen verbreitete sich das Video in den sozialen Netzwerken im Internet und wurde auch von anderen Medien aufgegriffen.
Weniger „cool“ fand es Bischof Buenaventura Maria Famadico, der Diözesanbischof von San Pablo auf der Insel Luzon im Norden der Philippinen.
„Das war falsch“, heißt es in der einer öffentlichen Erklärung des Bischofs zur akrobatischen Musikdarbietung.
Heilige Messe „ist keine persönliche Feier, um Aufmerksamkeit auf eigene Person zu lenken“
„Die Eucharistie verlangt den größten Respekt und die größte Ehrerbietung. Sie ist die Vergegenwärtigung des Opfers des Herrn. Sie ist die Quelle und der Höhepunkt des christlichen Lebens. Sie ist die höchste Form der Anbetung der Kirche. Sie ist daher nicht eine persönliche Zelebration, in die einer kapriziös anderes einfügen kann, um die Aufmerksamkeit auf seine Person zu lenken.“
Der Priester habe seinen Fehler eingesehen und habe versprochen, daß sich dergleichen nicht wiederholen werde. „Er wird die Pfarrei verlassen und eine Zeit des Nachdenkens über den Vorfall einlegen. Er möchte sich für das Geschehene entschuldigen“, so die Erklärung der Diözese.
Die Diözese San Pablo ist ein Suffraganbistum der Erzdiözese Manila und zählt fast 2,5 Millionen Katholiken.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Crux Now (Screenshot)
Wenn sich Priester San Jose auch eines eitlen Missgriffes schuldig gemacht hat und er deswegen getadelt wurde, so erstaunt mich aber auch immer wieder die Reaktion der Kirchenbesucher bzw. die Nicht-Reaktion. Keiner steht auf, keiner äussert sein Missfallen oder verlässt die Kirche.
Es sind also nicht nur Priester, die die nötige Sensibilität in der hl. Messe vermissen lassen. Dies trifft in gleichem Maße auch auf das „Publikum“ zu, das sich solches gefallen lässt oder solche „Aktionen“ gar noch begrüßt und oft genug beklatscht.
Wie richtig Sie doch das Wichtige benennen.Die grosse Masse ist träg und faul. lässt sich nicht aus behaglicher Ruhe und der Rolle des unbeteiligten Zuschauers bringen.Daher ist ein gehöriger Impuls so notwendig-wie Sie das anmahnen.Zivilcourage Glaubensmut zu Bekenntnis-Gott gebe und erhalte in uns diese Gnade.
vortrefflich finde ich die Reaktion des Bischofs und auch die Einsicht des unbedarften Priesters-ob solches auch in D oder gar bei uns in der CH möglich wäre?mir fehlt da leider der Glaube.
Ihnen liebe @marienzweig und allen usern dieses hervorragenden Forums-passer solitarius in tecto(einsamer Vogel auf dem Dach ps101!) ein gnadenreiches 2016 auf die Fürbitte der Gottesgebärerin, der lb.Jungfrau und Gottesmutter Maria.
Liebe hedi züger!
Ich danke Ihnen herzlich für die guten Wünsche für das neue Jahr!
Möge Gottes Segen Sie stets begleiten und Ihnen Kraft und Zuversicht geben!
Wie Sie wünsche auch ich allen Kommentatoren, den „stillen“ Mitlesern sowie der Redaktion schon heute ein gutes neues Jahr und die tiefe Gewissheit der Nähe Gottes.
Ich denke, die kommenden Monate werden nicht ganz einfach werden – sowohl in politischer als auch in kirchlicher Hinsicht.
Trotzdem – gehen wir alle mutig in das uns noch unbekannte Jahr!
„Wer glaubt, ist nicht allein!“ (Papst Benedikt XVI.)
Mit Ihrer Vermutung, dass das „Publikum“ sich solches gefallen lässt und oftmals sogar noch begrüßt und beklatscht, mögen Sie ja recht haben – leider! Aber in diesem Fall muß ja mindestens 1 Person etwas unternommen haben, denn wie sonst wäre dieser liturgische Missbrauch an die Öffentlichkeit gelangt bzw. bis zum Bischof vorgedrungen.
@marienkind
In obigem Bericht steht:
„Ein Jugendlicher hatte die Szene gefilmt und im Internet mit dem Kommentar veröffentlicht, der Priester sei „muy cool“. Im Handumdrehen verbreitete sich das Video in den sozialen Netzwerken im Internet und wurde auch von anderen Medien aufgegriffen.“
Ich kann mir vorstellen, dass es der Priester womöglich sogar gut gemeint hat und dachte, er müsse die Kirchenbesucher unterhalten. Es ist möglich, dass er auch als Privatmensch lustige Aktionen mag.
Eine Christmette jedoch hat eine solche „Attraktion“ nicht nötig.
Und Freude über die Geburt unseres Herrn kann man auch anders ausdrücken.
Allerdings hat die diesjährige Christmette in unserem Dorf bei mir auch keine Freude ausgelöst, sondern Verbitterung. Dies lag an der Predigt des Priesters, die nicht aufbauend, sondern extrem destruktiv war.
Ich habe zusammen mit noch vier Familienangehörigen vorzeitig den Gottesdienst verlassen.
Es war vertane Zeit!
Wie man sieht, kommt durch die „Eucharistiefeier“ des NOM nicht nur den Gläubigen, sondern auch den Priestern der Glaube an die sakramentale Gegenwart des Herrn abhanden.
Sie haben unlängst ja auch das Beispiel Ihres Pfarrers genannt, der an Feiertagen den Auszug mit seinem Hund antritt.
Unter dieselbe Kategorie fällt der folgende Poof-mäßige dal pel paese:
https://www.youtube.com/watch?feature=youtu.be&v=Uo-CTAO3owg&app=Desktop
@Leone: poof = checca
@carlo
Ich habe mir angeschaut, was Sie verlinkt haben.
Don Bruno ließ nicht nur jeden Respekt gegenüber Christus im Tabernakel vermissen, sein Auftritt auf der „Bühne“, zu der er das Innere der Kirche degradierte, war dazu auch noch hochgradig ordinär.
Dass so etwas ohne Konsequenzen bleiben darf, ist deprimierend.
Und deprimierend ist auch das zustimmende Klatschen des „Publikums“.
Am Freitagabend habe ich ‑hoffentlich- (da noch erkältet) die Möglichkeit, die hl. Messe bei der Pius-Bruderschaft zu besuchen.
Ich freue mich darauf, nach dem aktuell Gelesenen und Gesehenen umso mehr.
Das verlinkte Video: Pfui!
Ähnliches musste ich vor über 10 Jahren erleben, als ich auf der Durchreise in einem Ort in die Sonntag-Vorabend-Messe ging, ohne vorher zu wissen, dass es sich um eine „Jugendmesse“ handelte. Vor den ersten Bankreihen waren große Zelte aufgebaut, drinnen Bänke, auf denen Jugendliche herumlagen oder saßen. Der Gottesdienst begann, der Priester kam auf einem Skateboard aus der Sakristei in den Altarraum gefahren und drehte einige Runden um den Altar. Wie der weitere Verlauf der „heiligen Messe“ war, weiß ich nicht. Ich habe daraufhin das Gotteshaus verlassen. – Heute verstehe ich nicht, weshalb ich damals nicht sofort ein Beschwerdeschreiben an den zuständigen Diözesanbischof gerichtet habe.
Man sieht daran aber sehr genau, dass der Glaubensabfall kein westliches Problem ist, sondern tatsächlich die Kirche im Ganzen infiziert hat.
Wie recht Sie doch haben, Frau @zeitschnur; wünsche Ihnen und allen Lesern dieses Forums ein gesegnetes neues Jahr 2016.
Von irgendwoher kommt mir das Bild da oben mit dem Priester am Rollbrett entfernterweise bekannt vor. 🙂
@dhmg Sie meinen das päpstliche Rollbrett, euh pardon ‑podest?
Ich habe betreffendes Video gerade ansatzweise angesehen, es macht einen albernen, unernsten Eindruck.
https://www.youtube.com/watch?v=_tgIjJ2exZM
Vor allem ist diese Aktion überflüssig, denn der Priester bestimmt ja vor der Hl. Messe welche Lieder die Orgel spielen soll und hat die Gelegenheit während der Messe diese mitzusingen. Also kann der Zweck dessen nur Selbstdarstellung gewesen sein. Eine Suspendierung als eine Art „Notbremse“ täte auch hierzulande manchen Priestern gut, die den Blick für das Wesentliche(die Seelsorge) verloren haben. Vor allem wenn ich an die Katholisches-Artikel über progressive Priester in Österreich denke, die liturgische Missbräuche gewohnheitsmäßig begehen.
Wie kann es zum Beispiel sein, dass es Gemeinden gibt, wo die Beichte entweder durch das Schuldbekenntnis zu Beginn der Hl. Messe oder, noch weniger, durch ein ledigliches „Herr erbarme dich, Christus erbarme dich, Herr erbarme dich“, was nur der Verzeihung lässlicher Sünden dient, ERSETZT wird?
Wissen denn die meisten der Nachsprechenden noch, wer mit „Herr“ gemeint ist? Vermutlich nicht. Also da gäbe es viel Verbesserungspotenzial. Ganz zu schweigen davon, dass die Messe vielerorts als Bühne, Modeschau oder dem Bewerben von politischen Parteien und zur Selbstdarstellung missbraucht wird. Man sollte die Heilige Messe als das sehen was sie ist – als das größte und umfassendste Gebet von allen. Den Gnadencharakter hat die Messe aber nur wenn sie mit dem Herzen, im Geiste mitverfolgt und mitgebetet wird und über das Wort Gottes nachgedacht wird.
@Carlo: Manche Menschen sind so falsch, dass sie nicht einmal mehr das Gegenteil dessen denken was sie sagen.
Tut mir sehr leid, dass Sie solche Bekanntschaften haben – ich glücklicherweise nicht.
Buon anno oller Knurri vom Schnurri.
In der Diözese Rottenburg ist es ueblich, dass Priester mit roter Nase und Narrenkappe an Fasching zur Messe erscheinen. Auch die Ministranten sind verkleidet. Das wirkt noch viel lächerlicher, wird aber nicht geahndet, sondern gilt als guter Brauch. Ich finde das Lächerlichmachen der Hl. Messe auf diese Weiße noch viel schlimmer.