
(Brasilia) Ein in den sozialen Netzwerken im Internet verbreitetes Photo sorgte in den vergangenen Tagen für Emotionen. Ein brasilianischer Pfarrer veröffentlichte auf seiner Facebook-Seite das Photo eines herrenlosen Hundes, „das, was man hier allgemein einen Straßenköter nennt“, so der Pfarrer.
Die Hündin war am Zweiten Adventssonntag irgendwie in die Pfarrkirche der brasilianischen Gemeinde Aguas de Santa Barbara gelangt. In der Kirche befindet sich eine Nachbildung des Grabes Christi mit einer lebensgroßen Skulptur des im Grab liegenden Herrn. Der Hund legte sich direkt zur Christusfigur und blieb dort während der ganzen Messzelebration regungslos liegen.
„Es schien, als würde er sich bei Jesus sicher fühlen, und als würde er den Herrn beschützen. Eine bewegende Szene“, beschrieb Msgr. Edmilson Jose Zanin das ungewöhnliche Ereignis. „Beim Anblick dieses herrenlosen Tieres, das ausgestoßen auf der Straße lebt, aber hier beim Herrn sichere Zuflucht fand, war auch ich innerlich bewegt und dachte mir: Warum lassen nicht auch wir Menschen uns von dieser Gewißheit leiten, bei Jesus immer Sicherheit und Schutz zu finden.“
Der Hund verhielt sich während der heiligen Liturgie ganz ruhig, ohne sich in der Kirche herumzubewegen. „Wieviel Lektionen können uns Tiere erteilen“, so Msgr. Zanin. Inzwischen haben sich mehrere Personen gemeldet, die das Tier aufnehmen wollen.
Aguas de Santa Barbara zählt mehr als 5.000 Einwohner. Die Gemeinde liegt im Bundesstaat Sao Paulo und gehört zur Erzdiözese Botucatu.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Secretum Meum Mihi
Schoen finde ich das. Von unseren Mitgeschoepfen habe ich sehr viel gelernt in meinem Leben. Und oft mehr Treue bekommen als von manchen Menschen.
Dazu fällt mir folgende Inschrift an einer Hausfassade ein:
Der Hund blieb mir im Sturme treu
Der Mensch nicht mal im Winde.
Hunde gehören normalerweise nicht in eine Kirche, sie könnten ihr Geschäft darin verrichten, was dort natürlich nicht sein darf.
Aber andererseits werden Hunde nicht umsonst der „beste Freund des Menschen“ genannt und es heißt in der Bibel man soll Tiere „gut behandeln“. Da fällt mir die Geschichte aus der Bibel ein, wo Bileam von Balak, dem König von Moab, bezahlt wurde, um das Volk Israels zu verfluchen, weil es Balak zu mächtig war, und Bileam von einem Engel aufgehalten wird:
4. Mose 23–33:
23 Der Esel sah den Engel des Herrn auf dem Weg stehen, mit dem gezückten Schwert in der Hand, und er verließ den Weg und wich ins Feld aus. Da schlug ihn Bileam, um ihn auf den Weg zurückzubringen.2
24 Darauf stellte sich der Engel des Herrn auf den engen Weg zwischen den Weinbergen, der zu beiden Seiten Mauern hatte.
25 Als der Esel den Engel des Herrn sah, drückte er sich an der Mauer entlang und drückte dabei das Bein Bileams gegen die Mauer. Da schlug ihn Bileam wieder.
26 Der Engel des Herrn ging weiter und stellte sich an eine besonders enge Stelle, wo es weder rechts noch links eine Möglichkeit gab auszuweichen.
27 Als der Esel den Engel des Herrn sah, ging er unter Bileam in die Knie. Bileam aber wurde wütend und schlug den Esel mit dem Stock.
28 Da öffnete der Herr dem Esel den Mund und der Esel sagte zu Bileam: Was habe ich dir getan, dass du mich jetzt schon zum dritten Mal schlägst?
29 Bileam erwiderte dem Esel: Weil du mich zum Narren hältst. Hätte ich ein Schwert dabei, dann hätte ich dich schon umgebracht.
30 Der Esel antwortete Bileam: Bin ich nicht dein Esel, auf dem du seit eh und je bis heute geritten bist? War es etwa je meine Gewohnheit, mich so gegen dich zu benehmen? Da musste Bileam zugeben: Nein.
31 Nun öffnete der Herr dem Bileam die Augen und er sah den Engel des Herrn auf dem Weg stehen, mit dem gezückten Schwert in der Hand. Da verneigte sich Bileam und warf sich auf sein Gesicht nieder.
32 Der Engel des Herrn sagte zu ihm: Warum hast du deinen Esel dreimal geschlagen? Ich bin dir feindlich in den Weg getreten, weil mir der Weg, den du gehst, zu abschüssig ist.3
33 Der Esel hat mich gesehen und ist mir schon dreimal ausgewichen. Wäre er mir nicht ausgewichen, dann hätte ich dich vielleicht jetzt schon umgebracht, ihn aber am Leben gelassen.
Werter dhmg, danke fuer diesen Bibeltext.
Das naechste mal wenn mein eigensinniger Haflingerpferd mich nicht gehorcht werde ich denken dass er auch einen Engel sieht…
@anjali:
Auch ich denke, von meinem Hund etwas gelernt zu haben. Hunde sind wachsamer als Menschen und nehmen feinfühliger Dinge und Gemütszustände bei Menschen wahr. Für mich ist ein Hund manchmal wie ein Spiegel, in den ich gerne hineinblicke. Man bekommt viel zurück, wenn man einem Hund Zeit widmet und ich denke, Gott hat sie uns als Geschenk gegeben, wie vieles aus seiner Schöpfung. Man muss nur Augen dafür haben, es zu schätzen wissen und Gott dafür danken.
Ich bin überzeugt, daß Gott Hund und Katze auf den Menschen hin geschaffen hat.
@ Konrad Georg
Das finde ich so schwierig – denn Hund und Katz wurden zuerst geschaffen.
Auch wenn der Mensch „Furcht und Schrecken“ über die Tiere bringen wird (wie es Gott nach der Sintflut zu Noah sagt), sind die Tiere nicht einfach „auf den Menschen hin geschaffen“, eben weil die zuerst waren, bevor der Mensch geschaffen wurde. Die Tatsache, dass sie zuerst waren, ist unsere Grenze!
Alles ist durch Christus geschaffen und auf ihn hin. So wird ein Schuh draus. Der Mensch soll die Schöpfung bewahren und nutzen, aber nicht „auf sich selbst hin“, sondern im Bewusstsein, dass alles auf Gott hin geschaffen ist.
Hinzu kommt, dass „Furcht und Schrecken“, die der Mensch über die Tiere bringt, eine weitere Vertiefung in der Sünde bedeutete und nicht etwa ein „gutes Recht“. Es gibt nach dem Sündenfall im Garten Eden mindestens zwei weitere Abfälle: einen nach und mit dem Turmbau zu Babel und einen nach und mit der Sintflut.
Auch die Schöpfung „seufzt in Wehen“ wie es der hl. Paulus schreibt, dass endlich die Gerechten offenbar werden.
Das sagt alles zum Thema!
Ein Hund hat ordentlicherweise in einer Kirche nichts verloren und gehört umgehend entfernt, wenn er sich hineinbegibt.
Wer sich da sentimental etwas zusammenreimt, sollte sich besser aufraffen und das arme Viech bei sich aufnehmen; DAS wäre mal eine wirksame Hilfe!
@carlo,
es ist nicht unbedingt der Hund, der stört, zumal er ja auch leise und unbeweglich seinen Standort innehatte.
Klar, wir sollen nichts in ein Bild hineingeheimnissen, doch schauen Sie mal in sein Gesicht, in seine Augen. Spüren Sie da nicht etwas?
Unser priesterlicher Leiter der SE ist Besitzer eines Hundes. Jetzt, am 2. Weihnachtsfeiertag beim feierlichen Auszug aus der Kirche bildete sein Hund die Nachhut. Die Leute lachten, es gefiel ihnen.
Es war dies schon das zweite Mal, beim erstenmal klatschten sie sogar begeistert Applaus.
Dieses Foto oben hingegen weckt in mir andere Gefühle.
Wäre es nicht schön, hätten die Menschen auch solch ein inniges Zutrauen zu unserem Herrn, wie es obiges Foto vermittelt?
Du meine Güte, diesen Blick versteht jeder Mann aufzusetzen, der zu spät nach Hause kommt.
Carlo @ Natürlich hat ein Hund in der Kirche nichts zu suchen, aber das Bild ist von
großer Aussagekraft. Es ist gerade zeichenhaft, wie der Hund sich zu dem gekreuzig-
ten Heiland legt. Es ist nicht sentimental, wenn man bedenkt wie viele sich von Jesus
abwenden, ihn nicht weiter beachten, so dass ein herrenloser Hund uns ein Beispiel
geben muss. Es sieht auch so aus, als wolle der Hund den Herren bewachen und nicht zu-
lassen, dass sein Bild aus der Kirche entfernt wird.
Ach – das ist zwar rührend, irgendwie, aber normalerweise dürfen Tiere nicht in die Kirche…
Vielleicht bietet die Weihnachtskrippe mit Ochs und Esel aber einen Spalt, durch den die Tiere doch reindürfen, auch die Eselin, auf der Jesus als König einritt oder die Eselin in der AT-geschichte von Bileam, die die übernatürliche Wirklichkeit eher sah als der Mensch.
Das kann, wenn überhaupt, nur eine Ausnahme in dunkler Nacht sein.
Gestern war der Gedenktag des hl. Apostels Johannes. Von ihm wird berichtet, er habe gerne mit seinem zahmen Rebhuhn gespielt, und wie war das mit dem hl. Franz, der den Vögeln predigte … http://wwwg.uni-klu.ac.at/kultdoku/kataloge/10/html/975.htm
Irgendwie gibt es schon einen Zusammenhang zwischen Gerechtigkeit, echtem Glauben und einem einfühlsamen Umgang mit den Tieren:
„Der Gerechte weiß, was sein Vieh braucht, doch das Herz der Frevler ist hart.“ (Spr. 12,10)
Beispiele aus Berlin „Tiere sind wichtiger als Menschen“
Am Reinigungstag der Kirche war der Hund der Putzfrau die ganze Zeit in der Kirche und lief auch im Altarraum herum.
Auf einer landwirtschaftlichen Demonstration trug ich ein Schild auch gegen Abtreibung. Demonstranten sagten mir empört, dass sie zwar gegen zu enge Ställe seien, aber nicht gegen Abtreibung von Menschen. Frau Künast (Partei Grüne) forderte mich auf, hinter ihr mit meinem Schild zu verschwinden, da die Partei nicht gegen Abtreibung sei.
@Bellis: Tiere treiben ihre Jungen nicht ab!!!! Würden Menschen ihre Kinder so gut versorgen, wie manche Tierarten das machen, dann würde die Welt besser ausschauen.
Naja, Sie wissen aber schon, dass Tiere ihre Jungen teilweise totbeißen und bei manchen Tierarten ein Elternteil sie regelrecht vor dem andern schützen muss?
Nur nichts hineingeheimnissen in Tiere!
Bitte Tiere nicht als Projektionsfläche unerfüllter Sehnsüchte an den Menschen missbrauchen!
Sie sind Tiere, Gott hat sie geschaffen, auch sie sind durch den Erben des Alls geworden, keine Frage, aber jeder bitte an seinem Ort.
„Furcht und Schrecken vor euch soll sich auf alle Tiere der Erde legen, auf alle Vögel des Himmels, auf alles, was sich auf der Erde regt, und auf alle Fische des Meeres; euch sind sie übergeben.
3 Alles Lebendige, das sich regt, soll euch zur Nahrung dienen. Alles übergebe ich euch wie die grünen Pflanzen.
4 Nur Fleisch, in dem noch Blut ist, dürft ihr nicht essen.
(Man beachte diesen Satz in Vers 4 – das ist ein vor-mosaisches, vor-jüdisches Gesetz, das in der Apostelgeschichte auch den Christen auferlegt wird und keineswegs nur ein Zugeständnis an die Juden, denn die gab es damals noch nicht!)
Wenn aber euer Blut vergossen wird, fordere ich Rechenschaft, und zwar für das Blut eines jeden von euch. Von jedem Tier fordere ich Rechenschaft und vom Menschen. Für das Leben des Menschen fordere ich Rechenschaft von jedem seiner Brüder.
6 Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut wird durch Menschen vergossen. Denn: Als Abbild Gottes hat er den Menschen gemacht.
(Genesis 9)
Wenn Gott also auch von Tieren Rechenschaft fordert, wenn sie Menschenblut vergießen, dann sollten wir den Ball flach halten mit unserer sentimentalen „Tierliebe“. Erstens sind sie damit durchaus auch als „bosheitsfähig“ gezeichnet und sogar in einem gewissen Maße als „verantwortlich“.
Vielmehr liegt viel am Menschen, wie Tiere sich entwickeln. Mit uns fallen sie in Sünden und mit uns können sie teilweise sogar ihre grausamen Instinkte überwinden („zahme Löwen“).
@Zeitschnur:
Verallgemeinern ist meistens schlecht. Man kann gleichzeitig Freude an Hunden haben und diese realistisch betrachten, denn wie unter Menschen gibt es unter ihnen Gute und Schlechte.
@Zeitschnur:
Wenn dieses Gebot heute noch gilt, dann darf man praktisch kein rotes Fleisch mehr essen. In Fleisch ist aber so gut wie immer noch Blut, wenn ein Tier geschlachtet wird.
Dass Fleisch, in zu hohem Maß gegessen, ungesund ist, davon bin ich überzeugt. Doch leider gibt es kaum alternative Angebote zu Fleisch die auch günstig sind, vor allem am Land, denke ich.
Ja es ist schwierig hier den Spagat zwischen heute üblicher Gefühlsduselei gegenüber Tieren einerseits und dem Anrührenden dieser Szene andererseits hinzubekommen,ohne das Kind mit dem Bade auszuschütten.
Mich rührt dieses Bild auch an,obwohl ansonsten jeder Tierduselei abhold.
Manchmal kann man eben wirklich nur das Herz entscheiden lassen,nicht den Verstand.
Ja, immer wenn man törichtes Verhalten zu rechtfertigen sucht, muss „das Herz!“ herhalten. Dabei sind doch Herz und Verstand für den Christen doch kein Widerspruch !
Oh danke für die Blumen bezüglich des „törichten Verhaltens“!
Wie Sie sicher überlesen haben,bin ich sonst der Gefühlsduselei mit Tieren abhold.
Mein Herz und mein Verstand gehen immer Hand in Hand-oh ha,das reimt sich sogar!!
Ganz recht, @ Carlo. Am meisten sieht man das an der Gottesmutter, die alles „in ihrem Herzen bewegte“,also mit all ihrem Geist kontemplierte.
Sie hat ja nicht im Sinne eines kitschigen „Weibchen-Schemas“ die großen Dinge, die ihr widerfuhren „gefühlt“, sondern mit der der Schärfe des „Schwertes“, das sie zu erwarten hattein ihrer Seele, noch weit überlegenen Geistesschärfe, durchdacht – anders hätte sie versagen müssen.
Ein Hund gehört nicht in eine Kirche. Punkt. So viel Respekt muss sein. Das gezeigte Foto finde ich nicht anrührend, sondern gelinde gesagt unangebracht.
„Der Hund verhielt sich während der heiligen Liturgie ganz ruhig, ohne sich in der Kirche herumzubewegen.“ (Zitat oben). Das sieht so aus, als ob der Hund erst im Verlauf Messfeier bemerkt wurde und man nicht unterbrechen wollte. Wenn er danach aus der Kirche entfernt wurde, und dann nicht mehr hinein kommt und so wie oben geschildert zu guten Leuten gebracht wird, ist es im weiteren ja in Ordnung. Berührend finde ich aber schon, dass der Hund bei unserem Heiland Schutz gesucht hat. So zeigt er: „Ihr Menschen all, sucht auch euer Heil beim Heiland und Herrn !“
@Carlo: Wetten, dass das „Viech“, dass Sie mit Ihrem grossen Maulwerk so titulieren,tausendmal mehr Herz und Versand verfügt als Sie! Welche Laus ist Ihnen denn über die „christliche Leber“ gelaufen?
A l’aide!
Fast jedes Jahr gelingt es einer, bisweilen auch zwei oder drei Schwalben gleichzeitig, im Tiefflug durchs Portal ins Innere unserer Pfarrkirche zu gelangen. Sie zwitschern dann auch kräftig mit bei Gebet und Gesang. Sobald es dann zur Wandlung kommt, ziehen sie sich auf die höchsten Ruheplätze über dem Hochaltar zurück und schweigen. Soviel zu Tieren im Gotteshaus. Und wohl dem Zelebranten, der in der Situation den rechten Gebrauch der Palla ernst nimmt.
Dazu passend habe ich auch noch was.
In einem Forum,das gar nichts mit Christentum am Hut hatte verlinkte mal jemand eine interessante Sache.
Ein Musikfreak mit Tonstudio ( ich glaube in England) hatte den „Gesang“ der Grillen aufgenommen und in dem Verhältnis verlangsamt,wie das Gewicht der Grille zum ( durchschnittlichen) Gewicht des Menschen stehen,so ungefähr jedenfalls,sollte wohl ein physikalisch-akustisches Experiment werden.
Was dabei heraus kam,war unglaublich,ich habe es selbst gehört.
Es klang wie Choräle von Engeln,anders kann ich es nicht beschreiben,unglaublich schön.
Der link war englisch,was mit cricketts,so heißen Grillen im englischen,vielleicht finde ich es nochmal.
God’s Chorus of Crickets findet sich hier:
https://soundcloud.com/acornavi/jim-wilson-crickets-audio
Das erinnert sehr stark an orthodoxe, entfernt auch an gregorianische und andere lateinische https://www.youtube.com/watch?v=xCB6OtWYykY Kirchengesänge. Sehr schön!
Ja,ich war völlig fasziniert,unglaublich schön!!
Danke @ Kirchenkater !!! Werde mir das jetzt abspeichern.
Damals kam der Gedanke von usern auf,das es mit Vogelgesang z.B. auch funktionieren müsste.
Es ist aber nicht bekannt,ob es dazu auch Experimente gab.
Also ich höre da nur Gezirpe.
Pauvre Carlo – ich höre da den immer wiederkehrenden Sang eines Dur-Akkordes plus goße Sexte und die um eine Oktav nach unten gesetzte Quinte.
In jedem Fall ein bemerkenswertes Kurz-Zeugnis für die klassische Harmonielehre…
Das „normale Zirpen“ läuft auf einer anderen Tonspur zu der „Slow-Version“.
Learn to listen.
Die Kirche ist Gottes Haus- da haben Tiere nicht sehr viel verloren.
Nur: sehr häufig kommen Tiere in einer Kirche vor: Hunde, gelegentlich auch Katzen, Mäuse, Fledermäuse (sehr viele in der Basilika von Weingarten, dort auch noch im Fresko gemalt), Schwalben, Schmetterlinge, Spinnen…
In den Niederlanden in der Barockzeit waren Hunde häufige Gäste in den Kirchen- als Begleiter ihrer Herren (z.B. die Kircheninnenansichten von P. de Hooch), aber auch streunend (links hinten im Schiff der Bavokerk in Haarlem findet sich noch das Denkmal für die „Hondemepper“.
Der Hl. Rochus wird normalerweise immer mit einem Hündchen dargestellt, daß ihm die Pestbeulenwunde am Schenkel leckt.
Die innige Verbindung zwischen Mensch und Hund wird übrigens sehr schön illustriert in den norddeutschen und hollandsreformierten Gebieten in der Barockzeit:
Hunde kommen in der Bibel nicht häufig vor, und wenn, dann meistens pejorativ (z.B. beim Tode der Königin Isebel).
Es gibt jedoch eine große Ausnahme:
im Buch Tobith wird erzählt, wie der junge Tobias mit dem Engel Rafael auf eine schwierige Reise geht- und wie das kleine Hündchen lustig vorauslauft.
Luther hat das Buch Tobith aus seinem Kanon der Hl. Schrift genommen („apokryph“), aber Dogmatik und Theologie hin und her, die Szene von Tobias mit dem Engel Rafael als jungem Mann wird dort in der barockzeit fast immer verschönert mit einem lustigen Schoßhündchen und einem freudig hochgekrülltem befedertem Schwanz.
Bei dieser brasilianischen Geschichte sollte man Milde vor Strenge gelten lassen.
Verehrter @ Adrien Antoine! Ihr letzter Satz trifft ins Schwarze – und zur Milde sollte sich noch Bewunderung und etwas Mitleid gesellen, wenn wir das Verhalten des Hundes aus seiner Perspektive betrachten. Die Feier des 2. Adventsonntag in der Pfarrkirche der brasilianischen Gemeinde Aguas de Santa Barbara im Bundesstaat Sao Paulo, der fast genau am südlichen Wendekreis liegt, findet zur Zeit des Zenitstandes der Sonne statt.Was diese „Hundstage“ für einen Hund mit schwarzem Fell bedeuten, könnte nur der ermessen, der sich in einem enganliegenden schwarzen Schwimmanzug Mitte Juni um die Mittagszeit in der Sahara in die Sonne stellte. Die Hündin hat klug gehandelt und sich in der kühleren Kirche den kühlsten Platz gesucht:den an der Seite der steinernen Skulptur des im Grab liegenden Herrn. Dass die Hündin dort während der ganzen Messzelebration regungslos liegen blieb und nicht herumlief, sagt etwas über ihren desolaten körperlichen Zustand aus, in dem sie sich befunden haben musste, bevor sie Kirchenasyl gefunden hat.
Mir fiel gerade ein, es war vor einigen Wochen eine Reportage im Fernsehen, über Häftlinge in einem polnischen Gefängnis, die wegen schwererer Delikte verurteilt sind. Mit einsamen Hunden aus dem nahegelegenen Tierheim therapiert man dort die, ebenfalls einsamen, Häftlinge, mit großem Erfolg. Was Psychologen nicht fertigbringen, nämlich den Gefangenen Lebenssinn, Verantwortungsgefühl und Freude zu geben, das schaffen diese Hunde. Zum Schluss umarmten die Häftlinge sogar aus Dankbarkeit Ihren Vorgesetzten, weil dieser ihnen die Therapie mit den Hunden ermöglicht. Und für die Hunde macht es ebenfalls Sinn, weil sie statt Langeweile, außerhalb des Tierheims etwas erleben dürfen.
In Österreich wäre soetwas stellenweise auch sinnvoll, wenn man davon hört, dass es zu wenige Psychologen für zuviele Häftlinge gibt. Auch wenn besagte Hunde-Therapie wahrscheinlich nicht überall gleichermaßen durchführbar wäre.
Ich habe einen kurzen Ausschnitt daraus gerade zufällig entdeckt:
http://www.welt.de/videos/article144856789/Hier-therapieren-Hunde-Tierquaeler.html
Oder auch hier(dauert 5 Minuten):
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/weltbilder/Polen-Hunde-im-Gefaengnis,weltbilder4616.html
Wenn es kein Scherz seitens des users Carlo ist,dann fände ich es schon interessant,wenn er nur das Gezirpe hört !?