Missions-Presseagentur MISNA sperrt zu


Misna vor dem Aus
Misna vor dem Aus

(Rom) Der inter­na­tio­na­le Mis­si­ons­nach­rich­ten­dienst MISNA stellt mit Jah­res­en­de sei­nen Dienst ein. Es sei­en „makro­sko­pi­sche Feh­ler“ began­gen wor­den, die „das wei­te­re Erschei­nen des Agen­tur­dien­stes unter­gra­ben haben“, heißt es in einer Presseerklärung. 

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Als Grund für das Aus von MISNA wird auch auf „eine Kri­se“ ver­wie­sen, von der „in beson­de­rer Wei­se das katho­li­sche Pres­se­we­sen betrof­fen“ sei.

MISNA steht für Mis­sio­na­ry Inter­na­tio­nal Ser­vice News Agen­cy. Gegrün­det wur­de der inter­na­tio­na­le Nach­rich­ten­dienst 1997 auf Initia­ti­ve der Com­bo­ni-Mis­sio­na­re zusam­men mit ande­ren katho­li­schen Mis­si­ons­kon­gre­ga­tio­nen. Der Haupt­sitz befin­det sich in Rom. Grün­der war der Com­bo­ni-Mis­sio­nar Giu­lio Alba­ne­se, der MISNA bis 2004 lei­te­te. Der Nach­rich­ten wer­den in fünf Spra­chen ver­öf­fent­licht. Von Anfang an waren das Ita­lie­nisch, Fran­zö­sisch, Eng­lisch und Spa­nisch, seit 2008 auch Arabisch.

Neben der Zusam­men­ar­beit mit Mis­sio­na­ren, nicht nur katho­li­schen, lag das Schwer­ge­wicht auf der Koope­ra­ti­on mit huma­ni­tä­ren Orga­ni­sa­tio­nen. Der Mis­si­ons­nach­rich­ten­dienst wur­de mehr zum Ent­wick­lungs­hil­fe­nach­rich­ten­dienst und schließ­lich gene­rell ein Nach­rich­ten­dienst für die süd­li­che Hemi­sphä­re. MISNA sah sich selbst als „alter­na­ti­ve“ Infor­ma­ti­ons­quel­le und „Gegen­in­for­ma­ti­on“, aller­dings mehr als sozi­al­po­li­ti­sche. Die Pres­se­er­klä­rung endet mit dem Auf­ruf „an alle“, alle nöti­gen Initia­ti­ven zu ergrei­fen, um die­ses Unter­neh­men zu ret­ten und ‚die Stim­me der Letz­ten‘ zu retten.“

Dar­in sehen Kri­ti­ker, neben der gene­rel­len Kri­se der Mis­si­on, einen Grund für das sich abzeich­nen­de Ende für MISNA. „Wenig Mis­si­on, viel Sozi­al­kri­tik“, kri­ti­sier­te der Mis­sio­nar Pie­ro Ghed­do schon vor Jah­ren die­se Rich­tung. Der 68er-Geist habe „unheil­vol­le Fol­gen für die Mis­si­on“ gehabt. Zudem gebe es in Sachen Ent­wick­lungs­hil­fe inzwi­schen zahl­rei­che, pro­fi­ta­ble und hoch­pro­fes­sio­nel­le welt­li­che Orga­ni­sa­tio­nen. Eine bestimm­te poli­ti­sche Rich­tung, die Inter­es­se für die Drit­te Welt zeigt, kön­ne sich daher selbst versorgen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Mis­na (Screen­shot)

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