Papst Franziskus ist bekannt dafür, dass er sich gelegentlich missverständlich ausdrückt. Er hat dafür einmal die Entschuldigung geäußert, dass seine Worte immer im Sinne der kirchlichen Lehre zu verstehen seien. Das ist auch die Pflicht aller kirchlich Verantwortlichen – erst recht des Papstes, Lehre und Dogmen der Kirche treu und wahr zu verkünden. Bei den Papstworten in letzter Zeit vermittelt jedoch Franziskus, als wenn er freihändig über Glaubenswahrheiten verfügen oder sie sogar verunklaren könne.
Ein Gastkommentar von Hubert Hecker.
Am 15. November besuchte der Papst die evangelisch-lutherische Gemeinde von Rom. Dort stellte ihm eine evangelische Gemeinderätin die Frage:
Ich lebe in einer Ehe mit einem römisch-katholischen Christen. Es schmerzt uns sehr, im Glauben getrennt zu sein und nicht zusammen zum Herrenmahl gehen zu können. Was können wir tun, um endlich die Gemeinschaft [ital.: comunione] in diesem Punkt zu erreichen.
Darauf Papst Franziskus:
Auf die Frage, gemeinsam das Herrenmahl zu teilen, ist es für mich nicht leicht, Ihnen zu antworten, vor allem nicht in Anwesenheit eines Theologen wie Kardinal Kasper! Ich habe Angst! (lacht; Gelächter der anderen; Applaus; Kardinal Kasper grinst breit, als ihn Franziskus als Theologen erwähnt, vor dem der Papst Angst habe)
Der Papst macht sich und seine Position lächerlich
Der Papst als Kirchenoberhaupt und Nachfolger des Apostels Petrus sollte seine Brüder im Glauben stärken. Als Bischof von Rom ist er der oberste Epi-skopos, d. h. Glaubens-Aufseher oder Wächter der Lehre. Er macht sich und das Amt lächerlich, wenn er sich als Angsthase vor einem Theologen wie Kardinal Kaspar hinstellt. Später kokettiert er sogar mit seinen wenigen theologischen Lumina, als wenn er theologisch unterbelichtet wäre.
Die obigen Worte waren als Einleitung zu seiner stotternden Antwortsuche gedacht:
Ich frage mich – und ich weiß nicht, wie ich antworten soll, aber ich mache mir Ihre Frage zu eigen – frage ich mich…
Wenn sich der Papst als so ein kleines theologisches Licht vorkommt, sollte er doch in Glaubensfragen den Katholischen Katechismus zu Rate ziehen. Dann hätte er sicherlich schnell eine Antwort parat gehabt:
Nur ein Katholik, der nicht in schwerer Sünde lebt, kann zur Kommunion gehen.
Aber diese Befragung des kirchlichen Glaubensbuches und die Antwort der Kirche will Franziskus offensichtlich nicht geben. Er will unbedingt sich selbst als theologisches Lichtlein befragen, um eine dünne Schein-Antwort zu geben. In einem zweiten Anlauf sagt er:
Es gibt Fragen, auf die man aber, wenn einer ehrlich mit sich selbst ist, dennoch antworten muss: Seht selbst!
Bei dieser Aussage vermittelt der Papst, dass er keine theologische Antwort auf die Frage der Protestantin hätte. Dennoch gibt er eine Antwort, die aber nicht von seinem theologischen Licht erleuchtet ist, sondern Ausfluss seiner inneren Ehrlichkeitsidentität sein soll.
Noch mehrmals setzt der Papst in verschiedenen Ansätzen zur Antwort an – jeweils immer mit dem Refrain wie oben:
Darauf muss jeder selbst eine Antwort finden.
Franziskus macht sich dann selbst den Einwand, ob es nicht notwendig sei, „dass wir dieselbe Doktrin haben“, um gemeinsam zum Herrenmahl gehen zu können. Doch diesen Zweifel wischte er resolut beiseite:
Das Leben ist größer als (doktrinäre) Erklärungen und Interpretationen.
Mit dieser Antwort wird endgültig klar, was der Papst von Katechismus und Glaubenserklärungen hält – nämlich nichts! Damit scheint er dann auch seine vorgebliche Angst vor Theologen kleingeredet und weggelacht zu haben, denn große Theologen wie Kardinal Kasper sind ja kleine Doktrinäre, die vom größeren Leben übertrumpft werden.
Aber was soll man sich denn unter dem allgemeinen Ausdruck des jeweils größeren Lebens im Einzelnen vorstellten? Ist damit der Einfall des Augenblicks gemeint? Oder die spontane Idee der Situationsethik? Ist es das Hineinhorchen in das innere Gefühl? Oder das ehrliche Ausdrücken einer identitären Einstellung? Ist darunter die Akzeptanz jeder Gewissensentscheidung zu verstehen oder gar die Anpassung der Lehre an den jeweiligen Dialog-Partner gemeint?
Will sich der Papst vom kirchlichen Lehramt verabschieden?
Schließlich kommt der Papst zu einer doppelten Ansage:
- Es stehe nicht in seiner Zuständigkeit, eine Erlaubnis zur Interkommunion zu geben – (oder ein Verbot auszusprechen).
- Er verweist auf das biblische Pauluswort: Ein Glaube, eine Taufe, ein Herr – mit der Aufforderung an das fragende Ehepaar: Zieht selbst daraus die Konsequenzen!
Und: Sprecht mit dem Herrn darüber und geht weiter!
Ein Leserbriefschreiber der FAZ vom 7. Dezember 2015 machte zu (1) die Bemerkung:
Der Papst selbst hat sich vom Lehramt der katholischen Kirche verabschiedet. Er habe sich mit dieser Aussage voll und ganz den Standpunkt Luthers zu eigen gemacht.
Nach lutherischer Auffassung brauche ein Christ nicht die (sakramentale) Heilsmittlerschaft der Kirche. Mit der Idee des allgemeinen Priestertums habe jeder Getaufte unmittelbar Zugang zu Gott und zum Heil.
Auch mit der (2.) Aussage nähert sich der Papst dem lutherischen Glaubens- und Schriftverständnis: Danach kann jeder Christ beim Lesen der Schrift auf den vollen Beistand des Hl. Geistes vertrauen, so dass er allein in seinem Gewissen die heilsrichtigen Konsequenzen zieht. Auch mit diesem Ansatz hat der Papst die Kirche mit ihrem Lehramt – und damit auch Katechismen und Dogmen, jedenfalls teilweise – für nicht heilsnotwendig erklärt.
Schließlich bekräftigt der Papst, dass Katholiken und Lutheraner zwar nicht dieselbe Lehre (Doktrin) haben, aber dieselbe Taufe, als er das katholisch-protestantische Ehepaar anspricht:
Wenn Ihr zusammen betet, wächst diese Taufe, wird stark; wenn Ihr Eure Kinder lehrt, wer Jesus ist, warum Jesus gekommen ist, was uns Jesus getan hat, tut Ihr das gleiche ob in der lutherischen Sprache oder in der katholischen Sprache, aber es ist dasselbe.
Der Leserbrief endet mit der sarkastischen Bemerkung:
Den Katechismus der römisch-katholischen Kirche kann man in absehbarer Zeit im Bücherschrank zu den historischen Büchern stellen.
Die Eucharistie ist keine Nachahmung vom Letzten Abendmahl
Es gibt einen weiteren irritierenden Aspekt bei den päpstlichen Antworten. Franziskus spricht von Jesu
Mandat zum Gedächtnis, wenn wir das Mahl des Herrn teilen, daran denken und es nachahmen.…
Josef Ratzinger weist in seiner Aufsatzsammlung: Gott ist uns nahe. Eucharistie: Mitte des Lebens auf Folgendes hin:
Jesus hat den Jüngern nicht befohlen, das letzte Abendmahl als Solches und Ganzes zu wiederholen. Dies wäre auch gar nicht möglich gewesen, denn es war das Jahresfest des Paschamahles.
Dazu kommt, dass Jesus im Abendmahlsaal die Worte von seinem Leib und Blut in Hinblick auf seinen bevorstehenden Opfer- oder Hingabetod sagte. Wenn die Priester der Kirche die Abendmahls-Worte sprechen, so bringen sie den hingegebenen Leib am Kreuz und das dort vergossene Blut dar. Der Priester am Altar wiederholt also weder die Abendmahlsfeier noch auch das einmalige Opfer Christi am Kreuz, sondern setzt Jesu Erlösungshandeln in Tod und Auferstehung als gegenwärtiges Heilhandeln Gottes. Der Tag des Herrn und der Eucharistiefeier waren daher vom Anfang der Christenheit her nicht der Abendmahlstag am Donnerstag, sondern der Auferstehungstag am ersten Tag der neuen Woche, zugleich der erste Tag der (neuen) Schöpfung.
Wenn Franziskus die Eucharistiefeier mit den Worten umschreibt, an das Herrnmahl denken und es nachahmen, so ist darin die katholische Lehre von der heiligen Messe kaum noch zu erkennen. [1]Die evangelische Gemeinderätin sprach von der Cena del Signore (Herrenmahl, Lord’s Supper) eine Formulierung, die Papst Franziskus aufnahm und wiederholte. In der deutschen Übersetzung der … Continue reading Mit seinen missverständlichen Worten trägt der Papst zur Verwirrung der Katholiken und zur Verdunstung des Glaubens bei. Oder wollte er mit dieser Abflachung der katholischen Eucharistielehre zu dem protestantischen Abendmahlsverständnis eine Brücke bauen, auf der sich Lutheraner und Katholiken im Jahr 2017 zur Interkommunion treffen könnten? Aktuell jedenfalls stellt er es den Protestanten frei, nach ihrer ungebundenen Gewissensentscheidung an der Kommunion der heiligen Messe teilzunehmen.
Ist Gottes Gerechtigkeit in seiner Barmherzigkeit aufgehoben?
Schließlich passt ein weiteres Papstwort in diese Tendenz, die katholische Lehre zu verunklaren und sich den Protestanten anzunähern – oder gar, wie es bei der Begegnung in Rom den Anschein hatte, anzubiedern?
In der Predigt von Papst Franziskus zur Eröffnung des Jubeljahres am 8. Dezember schlägt er einen großen Bogen vom Festtag der Immaculata zum Jüngsten Gericht. Er stellt dar, dass die Gottesmutter seit dem ersten Augenblick ihres Daseins befreit war von der Erbsünde, die jeder Mensch von Geburt an in sich trägt. In Maria kommt Gott der Erbsünde zuvor. Genauso würde die Liebe Gottes seinem Richterspruch zuvorkommen:
Wir müssen die Barmherzigkeit dem Gericht voranstellen.
Doch das ist nicht die Lehre der Kirche. Viele Darstellungen des Jüngsten Gerichts zeigen den erhöhten Herrn mit seinen Attributen links und rechts von seinem Haupt: Neben dem Schwert der Gerechtigkeit, das als alleinstehendes Symbol irdische Gerichte kennzeichnet, steht die Lilie der Barmherzigkeit, die unterscheidende göttliche Eigenschaft des Herrn. Aber beide sind Dimensionen des allgemeinen Gerichts. Gott richtet die Menschen nach ihren Taten, aber er ist barmherzig gegenüber dem reuigen und umkehrenden Sünder. Dieses Gottesbild entspricht auch der prophetischen Tradition des Alten Testaments.
Martin Luther glaubte in seiner suchenden Zeit nicht an den barmherzigen Gott der kirchlichen Glaubenslehre, sondern fürchtete seinen selbstgemachten Gott von gnadenlos strafender Gerechtigkeit. Nach seinem Turmerlebnis verdrehte er sein einseitiges Gottesbild ins Gegenteil: Allein aus Gnade decke Gott alle Sünden der gläubigen Christen barmherzig zu. Danach gibt’s nichts mehr zu richten in Gerechtigkeit. Nach Luther ist also die göttliche Gerechtigkeit in der gnädigen Barmherzigkeit Gottes aufgehoben.
So ähnlich sieht es Franziskus in seiner Jubeljahr-Eröffnungspredigt. Er schiebt dann der vorgängigen Barmherzigkeit Gottes ein angebliches Augustinus-Zitat nach: Wieviel Unrecht wird Gott und seiner Gnade getan, wenn man vor allem behauptet, dass die Sünden durch sein Gericht bestraft werden, anstatt allem voranzustellen, dass sie von seiner Barmherzigkeit vergeben werden (vgl. Augustinus, De praedestinatione sanctorum 12,24)! Ja, genauso ist es. Danach folgt der oben zitierte Satz des Papstes vom Vorrang der Barmherzigkeit vor dem Gericht Gottes. Lassen wir jede Form von Angst und Furcht (vor einem gerecht strafenden Gott) hinter uns.
In diesem Komplex kommt die freihändige Theologie des Papstes zum Ausdruck:
Zum Ersten liegt hier gar kein Zitat zu der Augustinus-Passage vor, sondern offensichtlich der Satz eines Kommentators zu der angegebenen Stelle.
Es ging – zum Zweiten – in dem betreffenden Kapitel um Gottes Barmherzigkeit gegenüber ungetauften Kindern. Der Kirchenlehrer wandte sich gegen häretische Positionen, die ein Gericht Gottes behaupteten über vorauszusehenden Taten der früh Gestorbenen, wenn sie weiter gelebt hätten. Nur für diesen Fall behauptet der Kirchenlehrer den Vorrang von Gottes Barmherzigkeit vor seiner Gerechtigkeit, die in diesem Zusammenhang gar nicht zum Tragen kommen kann.
Somit wäre – drittens – die Übertragung des augustinischen Diktums auf das allgemeine Gericht Gottes über die Lebenden und die Toten gar nicht zulässig.
Schließlich zeigt eine genauere Analyse des obenstehenden Augustinus-Kommentars gar nicht die behauptete Voranstellung der Barmherzigkeit vor das Gericht: Gerade die traditionelle kirchliche Lehre in Form der Bild- und Symbolsprache bringt in diese Frage Klarheit, dass beide göttlichen Eigenschaften im Gericht ihren Platz haben: Dem Weltenrichter Christus wird die Lilie seiner Rechten zugeordnet – und das heißt: An erster Stelle ist Gott im Gericht barmherzig gegenüber den Sündern und ihren Sünden, sofern sie die in Beichte, Reue und Umkehr bedauern. Aber er ist zugleich gerecht gegenüber den verstockten Sündern, deren Sünden er im Gericht bestraft.
Text: Hubert Hecker
Bild: MiL (Titelbild), die anderen vom Autor ausgewählt/Wikicommons
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↑1 | Die evangelische Gemeinderätin sprach von der Cena del Signore (Herrenmahl, Lord’s Supper) eine Formulierung, die Papst Franziskus aufnahm und wiederholte. In der deutschen Übersetzung der Papst-Antwort durch den Vatikan wird durchgehend der Begriff Abendmahl gebraucht, Anm. d. Red. |
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„Gelegentlich“ würde ich durch „Häufig bis eigentlich fast immer“ ersetzen.
Wir haben derzeit einen Papst, der kein großer Theologe ist. Das ist nicht weiter schlimm – die meisten Päpste waren keine großen Theologen.
Wir haben einen Papst, der weiß, daß er kein großer Theologe ist. Auch das ist nichts Neues – glücklicherweise waren sich die meisten Päpste ihrer theologischen Defizite bewußt.
Wir haben aber auch einen Papst, der auf sein theologisches Unwissen stolz ist und es als Auszeichnung, nicht als Defizit versteht. Und da beginnt das Problem. Selbst so große Theologen wie Benedikt XIV. und Benedikt XVI. haben sich beraten lassen, haben Rücksicht genommen (manchmal vielleicht zu viel) auf andere Meinungen, Denkrichtungen, Geschmäcker. Nicht dieser Papst: in stolzer Demut baut er alles so um, wie er es für richtig hält. Und weil die Bischöfe sowohl im Vatikan als auch in der Welt mit der ungewohnten Situation noch nicht umgehen können, schweigen sie oder klatschen sogar zu jeder theologischen Pirouette, die Franziskus ausführt.
Maranatha!
In einem offenen Brief haben traditionsverbundene US-amerikanische Gläubige der Zeitschrift „The Remnant“ auf ihrer Webseite den Papst zur Kurskorrektur oder zum Rücktritt aufgefordert. Erstaunlicherweise hat „radiovatican“ darüber berichtet:
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„Dringender Appell an Papst Franziskus:
Traditionalistische Katholiken aus den USA haben das Kirchenoberhaupt dazu aufgefordert, seinen Kurs zu ändern oder zurückzutreten.
Die Zeitschrift „The Remnant“ veröffentlichte zum 8. Dezember auf ihrer Webseite einen offenen Brief an den Papst.
Eine „wachsende Zahl von Katholiken, darunter Kardinäle und Bischöfe“, begänne einzusehen, dass das Pontifikat „der Katholischen Kirche schweren Schaden zufügt“, heißt es darin unumwunden.
„Sie, Heiligkeit, sind nicht im Besitz der Fähigkeit oder des Willens, das zu tun, was die Pflicht jedes Papstes ist“, so der von 13 besorgten Gläubigen namentlich unterzeichnete Brief. „The Remnant“ steht der Piusbruderschaft nahe.
Mehr als einmal“ habe Papst Franziskus „eine offene und alarmierende Feindseligkeit bezüglich der Lehren, der Disziplin und der traditionellen Gebräuche der Katholischen Kirche“ sowie ihrer Verteidiger an den Tag gelegt und sich stattdessen um „soziale und politische Fragen“ gesorgt, die „die Kompetenzen des Römischen Pontifex übersteigen“.
[.…]
Statt der Lehre der Kirche verbreite der amtierende Papst „die eigenen Ideen“, die nach Ansicht der Verfasser der Broschüre bis hin zur „manifesten Irrlehre“ reichen, heißt es in Punkt eins mit besonderem Verweis auf das päpstliche Lehrschreiben „Evangelii Gaudium“ von 2013.
Überdies mache Franziskus apostolische und kirchliche Traditionen lächerlich.“
[.…]
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http://de.radiovaticana.va/news/2015/12/14/usa_traditionalisten_fordern_papst_zum_r%C3%BCcktritt_auf/1194275
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Habe diesen „Appell“ auch unterschrieben, wäre vielleicht gut wenn viele sich daran beteiligen würden.
Passt ins Bild, wobei ich einraeume, das er derart in Unkenntnis ueber theologische Zusammenhaenge ist, das man Gnade walten lassen muss.
Unfassbar wie infam das Kardinalskollegium abgestimmt hat um einen dermassen Unwissenden Selbstdarsteller zu waehlen.
Waere er naemlich gemaess seinem Unwissen noch still und fromm im Gebet und der Verehrung Christi, man koennte ueber vieles hinwegsehen, aber er plappert laut und vernehmlich grossen Stuss und das ist unverzeihlich.
Ich finde , dass unser Papst den schweren Versuch unternimmt die romantisch-illusionären und die kritisch-realistischen im Glauben anzusprechen. Und jeder wer die heilige Autoriät des Papstes in Frage stellt, darf sich nicht über die Zweifel an den zwideutigen Aussagen der Bibel wundern. Dieser Papst versucht doch nur die zahlreichen Paradoxon der christlichen Religion auf einen logogischen Nenner zu bringen.
Denn die Schöpfer des Glaubens wie die Apostel oder Jesus neigten als Menschen zur natürlichen Fehlbarkeit.
„Er macht sich und das Amt lächerlich, wenn er sich als Angsthase vor einem Theologen wie Kardinal Kaspar hinstellt.“
Er macht sich nicht lächerlich, sondern er benimmt sich wie ein normaler Mensch, der in seinem Menschsein nicht abgehoben ist und auch immer wieder einen Scherz einfließen lässt, den man hier offensichtlich todernst nimmt.
Die Zeit der päpstlichen Renaisance-Fürsten ist vorbei. Auch der Papst ist ein Mensch mit Zweifeln und Sünden. Gemäß 1. Vat. verkündet er nur dann unfehlbar, wenn er „ex cathedra“ verkündet. Das hat es bisher nur 2x gegeben. Im ordentlichen Lehramt haben die Päpste schon viel Unsinn verkündet. Die Verpflichtung zur wörtlichen Auslegung der Genesis noch im Jahr 1910 sei nur ein Beispiel von vielen, vom Fall Galilei will ich gar nicht reden (300 Jahre hat man zur Revision gebraucht!).
Franziskus‘ große Gnade ist es, den Menschen als Mensch zu begegnen und dadurch als Person glaubwürdig zu sein. Deswegen hat sich das Ansehen der Kirche seit der Wahl Bergolios gewaltig zum Positiven verändert (Zitat Christoph Schönborn). Die Medien berichten deshalb überwiegend positiv und nicht deswegen, weil er den Menschen nach dem Mund redet und damit nur die Lehre verwässert, wie hier immer wieder behauptet wird.
Ich bin der Meinung dass sich das Ansehen der Kirche jetzt nicht zum Positiven geaendert hat, dass es dagegen sehr viel an Kraft und Ausstrahlung verloren hat. Ich muss aber bekennen dass die Zeiten worin wir jetzt leben ausserordentlich schwierig sind,so dass kein einziger Papst imstande waere jetzt alles gut zu tun.Aber bei vorigen Paepsten war ihre Autoritaet viel selbstverstaendlicher.Ich habe grosses Heimweh nach der Renaissance, wegen der Ausstrahlungskraft der damaligen Paepste.
„Papst“ Franziskus schadet dem Ansehen der Kirche. Für ihn stehen nicht die Wünsche Gottes an erster Stelle, sondern die Wünsche der (vom Bösen verblendeten) Welt, also des dunklen Zeitgeistes.
Wie uns das Foto zeigt kann er aber nichts dafür: Die da oben haben es ihm vorgegeben; er ist nur eine MARIONETTE in weiß!
@Galilei
// Im ordentlichen Lehramt haben die Päpste schon viel Unsinn verkündet. Die Verpflichtung zur wörtlichen Auslegung der Genesis noch im Jahr 1910 sei nur ein Beispiel von vielen, vom Fall Galilei will ich gar nicht reden (300 Jahre hat man zur Revision gebraucht!). //
… und es werden wohl noch 300 Jahre nötig sein zur Re-Revision des Falls Galilei. Das Problem Galileis war doch, dass er sein heliozentrisches Weltbild nicht beweisen (!) konnte und seine unbewiesenen Hypothesen veröffentlichte – mit allen Konsequenzen nach der weltlichen Gerichtsbarkeit. Im übrigen feiert das geozentrische Weltbild wieder fröhliche Urständ:
https://derhonigmannsagt.wordpress.com/2015/12/14/200-beweise-dass-die-erde-keine-rotierende-kugel-ist/
// Die Medien berichten deshalb überwiegend positiv und nicht deswegen, weil er den Menschen nach dem Mund redet und damit nur die Lehre verwässert, wie hier immer wieder behauptet wird. //
Nein. Die Berichterstattung ist deswegen so positiv, weil er die UNO-Agenda umzusetzen hilft. Da ist er sich nicht zu schade, äußerst zweifelhafte und unbewiesene Ideologien zu bewerben und anzuerkennen wie die Klimaveränderung / Erderwärmung und Evolutionstheorie. Womit wir wieder bei der Genesis und beim Fall Galilei wären, in einem gespiegelten Verhältnis.
http://info.kopp-verlag.de/neue-weltbilder/spiritualitaet-und-weisheitslehren/michael-snyder/die-eine-welt-religion-rueckt-naeher-papst-erkennt-evolutionstheorie-an.html
Wie bitte ? „Die Schöpfer des Glaubens“ – wer immer das auch sein mag??!! – …„wie die Apostel oder Jesus neigten als Menschen zur natürlichen Fehlbarkeit“ !!???
Aus welcher Sekte sind Sie denn entlaufen? Oder stammen diese Ansichten aus der Wald-Schule wo die Wald-Eule schuhut?
Zählen Sie munter Ihre Lebensbaumringe weiter und ersparen Sie uns bitte Ihre Art von LOGOGIK !
Mein Kommentar galt @Lebensbaum55 um 13.33
Wer wie ich in der evangelischen Lehre aufwuchs und später durch freie Gewissensentscheidung zum katholischen Glauben konvertierte, ist in der Lage, sowohl als Katholik als auch als früherer Außenstehender zu denken, der die Lehren im Lichte der Bibel und gebetsvoll prüfte, bevor er konvertierte.
Die katholische Lehre der Eucharistie war für mich wegweisend und biblisch nachvollziehbar, wobei Christus jeweils direkt nur in der kathol. Eucharistie persönlich anwesend ist usw.
Trotzdem ist die Eucharistie auch ein Erinnerungsmahl, weil, wie Paulus in 1. Kor. 11, 23–26 deutlich machte, damit an Christi Opfer und an den neuen Bund erinnert und dieses erinnernd deutlich verkündet wird: „denn, sooft ihr dieses Brot esst und diesen Becher trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er wieder kommt“.
Diese „erinnernde Verkündigung“ der biblisch korrekten Eucharistie der katholischen Kirche ist für mich die deutlichste christliche Botschaft seit 2000 Jahren.
Hätte dies nicht bis jetzt in der katholischen Kirche so deutlich bei jedem Wortgottesdienst und jeder Messe „erinnernd verkündigend“ stattgefunden, hätte für mich bis jetzt kein Grund bestanden, katholisch zu werden.
Verwirrend ist es daher nicht, wenn man die Erinnerung an die 1. Eucharistie, wie biblisch gefordert, als Verkündigung nutzt. Verwirrend ist es jedoch, wenn man die Eucharistie ausschließlich erinnernd versteht, wie es in evangelischen Kreisen geschieht, wobei Christus im Hl. Opfer dann auch nicht direkt anwesend ist.
Wem es hier an Unterscheidungsvermögen fehlt, der könnte leicht verwirrt werden, falls Franziskus planen sollte (?), die Eucharistie künftig ausschließlich als Erinnerungsmahl zu begehen (ohne die heilige Anwesenheit Christi).
Ebenfalls würde Verwirrung entstehen, wenn die biblisch zugesagte christl. Gewissensfreiheit, gepriesen auf dem Altar der „Barmherzigkeit und Gnade“, dazu führen würde, dass der göttl. Begriff der Sünde weiter verwässert wird, insofern man dabei gröblich vernachlässigt, die persönliche Gewissensfreiheit zu schulen im Lichte der göttlichen Gesetze (christlich geschultes Gewissen).
Nicht dass der Papst „kein großer Theologe“ ist (wofür soll das ein Erfordernis oder eine Empfehlung sein? der Teufel kennt die ganze Bibel und alle Dogmen, Katechismen und kirchenrechtlichen Codices auswendig – cui bono?), nicht die große Theologie ist das Problem, sondern dass er nicht den wahren Glauben hat. Hätte er den wahren Glauben, würde er ihn auch lehren und verkündigen, aber das tut er nicht. IM GEGENTEIL.
Michael, wählt man einen Stümper zum Dirigenten bzw. Direktor der Wiener oder Berliner Symphoniker? Oder statt Stümper lasst uns sagen: den Chef einer Satanic Metal Band? Unter Umständen: ja, aber nur wenn man die Absicht hätte, diese Orchester zugrundezurichten oder aus ihnen etwas völlig anderes zu machen als bis dahin.
Stimmt lieber @LeoLaemmlein.
Selbst die Grösse Benedikts des 16, als Theologe und seine Erkenntnisse das Konzil betreffend, haben ihn nicht bewegen können dieses Schreckensereignis zu annulieren und die richtige Ordnung wieder herzustellen.
Theologie alleine nützt nicht viel, man muss sie mit dem Glauben verbinden.
Dennoch sind in Gott Gerechtigkeit und Barmherzigkeit keine Gegensätze. Man müsste ja sonst annehmen, dass in IHM eine Art Dualismus wetteifert.
Das Problem sowohl bei F. als vielleicht auch teilweise in dem ansonsten wirklich sehr guten Artikel oben ist, dass man sich Gott vorstellt wie einen Menschen, etwa wie einen König, der Verbrecher amnestiert oder „Gnade vor Recht gehen lässt“.
Im Sinne von „Eigentlich müsste ich dich strafen ich erlasse es dir aber“. Das „Erlassen“ würde tatsächlich so gedacht, als ließe man ein Verbrechen ungesühnt. Wie im Sprichwort „Wo kein Kläger, da kein Richter.“
Genau das tut aber doch Gott nicht – er hat eben nicht einfach „amnestiert“, also „aus blanker Gnade zugedeckt“, also quasi für Momente seine Gerechtigkeit „ausgesetzt“ oder mal kurz vergessen, wie Er sonst handeln würde.
Was mir oft unter die Haut geht ist, dass Seine Barmherzigkeit uns gegenüber tatsächlich ein voller Ausdruck seiner Gerechtigkeit und Heiligkeit ist, der Er sich selbst hingeopfert hat. Die Gerechtigkeit Gottes wurde ja nicht hergestellt durch eine Zurücknahme der gerechten Forderung, sondern durch Erfüllung der gerechten Forderung – im Kreuzestod Jesu, der Mensch wurde, um als Mensch für uns das zu leisten an Sühne, was wir nicht leisten hätten können.
Der Genugtuung der Gerechtigung ist Genüge getan worden durch Gott selbst und Er wendet uns diese Früchte zu.
Es ist der pure Wahnsinn, wenn man diese Früchte entgegennehmen will, ohne die Sühneleistung, die vorausging, zu würdigen.
Um Maria ist es ein Geheimnis – wie es möglich sein könnte, sie durch das Sühnopfer Christi „vorauszuerlösen“.
Feststeht, dass sie die einzige ist, bei der man vielleicht sagen könnte, die Barmherzigkeit sei der Gerechtigkeit „vorangestellt worden“.
Auf alle anderen Menschen trifft das nicht zu…
Ihr Anteil allerdings am Leiden Christi ist auch das höchste, zu dem ein Mensch je gewürdigt werden könnte.
Deshalb steht sie ja über allen Menschen, über allen Engeln, Aposteln und Heiligen.
In dieser Eigenschaft ist sie einzigartig, um unserer Erlösung willen hat Gott es so gefügt und Maria ihr „Fiat“ dazu gesagt.
Für alle andern gilt das, was letztendlich aber auch für Maria galt: Gottes uns zugewandte Barmherzigkeit schafft volle Gerechtigkeit im Sühnopfer Christi, dessen Frucht uns geschenkt wird.
Jeder also, der die Barmherzigkeit in Anspruch nimmt, zieht sich das Gericht zu, wenn er die in der Barmherzigkeit erfüllte Gerechtigkeit ignoriert oder missachtet.