(Neu Delhi) Die indische Regierung hat den Antrag von sechs Rechtsanwälten abgelehnt, den berühmten Tadsch Mahal in einen Hindu-Tempel umzuwandeln. Es gebe keine Belege dafür, daß das Mausoleum ursprünglich der hinduistischen Göttin Shiva geweiht war, so die Regierung.
Mahesh Sharma, Minister für indische Kultur, gab die Entscheidung bekannt: Der Tadsch Mahal war nie ein Hindu-Tempel. Damit wurde der Antrag einer Gruppe von hinduistischen Rechtsanwälten abgelehnt, die die Umwandlung in einen Hindu-Tempel gefordert hatten. Der Tadsch Mahal sollte, so die Anwälte, für religiöse Kulthandlungen genützt werden. Eine „Hinduisierung“ des weltberühmten Mausoleums sei nicht möglich, ließ die Regierung nun wissen. Es gebe keine Belege dafür, daß es sich ursprünglich um einen Hindu-Tempel gehandelt habe.
Das Mausoleum aus weißem Marmor wurde 1631–1648 vom moslemischen Großmogul Shah Jahan als Grablege für seine dritte Frau und Hauptfrau Mumtaz Mahal errichtet, die bei der Geburt ihres 14. Kindes gestorben war.
Zunahme der Moslems in Indien Grund für Unruhe unter Hindus
Das Mausoleum steht am Fluß Yamuna in der Stadt Agra im Bundesstaat Uttar Pradesh und ist seit 1983 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbe eingetragen. Aus Agra stammen auch die sechs hinduistischen Rechtsanwälte, die 2014 den Hinduisierungs-Antrag.
Der Antrag steht im Zusammenhang mit sunnitischen Forderungen, den Tadsch Mahal der islamischen Gemeinschaft zu übertragen, da es sich um ein moslemisches Grab handelt. Auch diese Forderung wurde von der Regierung abgewiesen, da der Tadsch Mahal Eigentum der „indischen Nation“ ist.
Der Streit um das Mausoleum hängt mit der Religionszählung von 2011 zusammen. Erstmals seit der Unabhängigkeit und Teilung von Britisch-Indien zwischen Hindus und Moslems wurde eine Zunahme der Moslems gegenüber den Hindus registriert.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Asianews
Erst die Hagia Sophia, jetzt das Tadsch Mahal, aber mit vertauschten Rollen… was gibt das?
Shiva ist keine Göttin, sondern einer der hinduistischen Hauptgötter. Seine erste Frau ist Durga-Kali, seine zweite Parvati.
Stimmt – das war sowieso nie ein Tempel und auch keine Moschee, oder?
Ich habe aber gelesen, dass Indien ziemlich viel Geld aufbringen muss, um den Prachtbau überhaupt instandzuhalten und vor dem Verfall zu bewahren.
Mal sehen, was geschieht, wenn die Saudis mit großen Scheinen winken.
Es war nie ein Tempel und auch keine Moschee.Es ist aber eine der sieben Weltwunder glaube ich, und eine Turistenattraktion,sowohl fuer Inder als auch fuer Auslaender.Ich bin einige Male dort gewesen und erinnere mich nicht dass ich zahlen muesste dafuer.Fuer die meiste Leute war es ein Liebessymbol.
Ja, so kenne ich das auch: Die große Liebe des Fürsten zu seiner Frau beseelt diesen gigantischen Bau, der ja einfach ein Grab ist und kein Kultort (was es für Hinus wäre) und keine Moschee (was es für Muslims wäre), ein riesiges Mausoleum.
Es gibt im indisch-islamischen Raum ja ohnehin diese „Mausoleums“-Kultur, vor allem von regionalen „Heiligen (Mystikern)“ und vor dem Einzug des Betonkopf-Islams pilgerten aber viele Muslime, teilweise auch Hindus, an solche Grabstätten. Es fanden dort auch ausgedehnte Musikevents statt. Tag und Nacht wurde dort klassische indische Musik als Gebet gespielt und die Leute saßen dabei und schliefen sogar beim oder im Mausoleum unter Gebets-Musikklängen.
Das ist jedoch unter pakistanischen Herrschaftsvorgaben alles vorbei.
Heute herrscht nur noch liebloses islamisches Feldgrau überall, Krieg, Hass und Verzweiflung, Tonlosigkeit und der Wahn, alles sei nur deshalb so schlimm, weil man nicht islamisch genug war…
Das Photo obenan mit den betenden Muslimen ist ‚meine ich, eine Photomontage. Auf diesem Platz sind Garten und ein Wasserweg, kein Raum fuer diese Menschenmenge.