(Islamabad) In Pakistan wurde ein Brandanschlag auf einen christlichen Fernsehsender verübt. Der Angriff ereignete sich am Mittwoch um 2.30 Uhr morgens (Ortszeit). Maskierte Männer drangen in die Räume von Gawahi TV ein und steckten Studios und Büroräume in Flammen. Der Sender hatte bereits mehrfach Drohungen erhalten, doch die Behörden weigerten sich, Schutz zu gewähren.
Gawahi TV ist ein christlicher Fernsehsender in der Stadt Karatschi im Süden Pakistans. Er entstand vor drei Jahren und wird von Katholiken und Protestanten gemeinsam betrieben, „um das Evangelium von Jesus Christus allen Menschen zu verkünden“.
Wegen des Feuers stürzte das Gebäude ein, in dem sich der Sender befand. Zeugen haben vermummte Männer gesehen, die vom Tatort flüchteten.
Gawahi TV sendet seit Februar 2013 ein 24-Stundenprogramm. Gawahi heißt „Zeugnis“. Der Sender wird in Zusammenarbeit von der Katholischen Kirche und protestantischen Gemeinschaften getragen. 12 Millionen Pakistaner schauen regelmäßig das Programm von Gawahi TV.
Die Direktion des Senders erstattete Anzeige gegen unbekannt. Der Sender hatte bereits mehrere Drohungen von islamistischen Gruppen erhalten. Die Polizei weigerte sich jedoch, dem Sender Schutz zu gewähren. Mehrere Vertreter der Katholischen Kirche, darunter einige Priester, haben den Ort des Brandanschlags besucht. Pater John Arif von der Diözese Karatschi sagte: „Es war entmutigend, das zerstörte Gebäude zu sehen. Der Sender war für das Wort Gottes tätig. Eine Stimme, die manche nicht hören wollen und die sie nun zum Schweigen gebracht haben. Wir hoffen, daß der Sender bald wieder seinen Betrieb aufnehmen kann. Wir beten für den Frieden und für die gegenseitige Toleranz.“
Text: Asianews/Giuseppe Nardi
Bild: Asianews
Ein Jammer. Christen, die in so feindlicher Umgebung das Evangelium verkünden, sind Helden unserer Zeit. Vor dem Hintergrund zunehmenden Glaubensabfalls strahlt ihr Licht um so heller.