
(Rom) Der „Enthüllungsautor“ Gianluigi Nuzzi wird heute nicht der Vorladung in den Vatikan folgen. Für 17 Uhr ist Nuzzi zur Einvernahme durch die päpstliche Gendarmerie vorgeladen. Gegen den italienischen Journalisten wird im Zuge von Vatileaks 2 wegen Geheimnisverrats ermittelt.
Nuzzi veröffentlichte 2012 ein Buch mit vertraulichen Dokumenten aus dem Vatikan, die ihm zugespielt wurden, unter anderem vom untreuen Kammerdiener von Papst Benedikt XVI. Bis heute hält sich der Verdacht, daß Nuzzi möglicherweise nicht nur Nutznießer, sondern teilweise auch Anstifter zum Dokumentenklau war und dafür gezahlt haben könnte.
Nuzzis Geschäft auf Kosten des Vatikans
Nuzzi verschaffte das Buch jedenfalls internationale Bekanntheit. Sein Buch wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Die Kombination Vatikan und „geheime Dokumente“ ist immer ein Verkaufsrenner, auch wenn der Inhalt nicht hält, was der Titel verspricht.
2015 nun versucht Nuzzi seinen „Erfolgscoup“ von 2012 zu wiederholen. Das Gesamtklima hat sich jedoch geändert und entsprechend paßte auch Nuzzi seine Verkaufsstrategie an. War sein Buch von 2012 den Mainstream bedienend gegen Papst Benedikt XVI. gerichtet, versichert Nuzzi unermüdlich, daß er sein neues Buch „Via Crucis“ für Papst Franziskus geschrieben habe, dem er gegen „eine korrupte Kurienkamarilla“ helfen wolle.
Für die widerrechtliche Weitergabe der Dokumente, mit denen Nuzzi, so die Annahme der vatikanischen Polizei, sein neues Buch füllte, wurden der spanische Prälat Lucio Angel Vallejo Balda und die italienische PR-Frau Francesca Chaouqui verhaftet. Msgr. Vallejo Balda sitzt seit dem 1. November in Untersuchungshaft, gegen Chaouqui wird auf freiem Fuß ermittelt, nachdem sie sich zur Zusammenarbeit mit der vatikanischen Ermittlungsbehörde bereit erklärt hatte und bekannt wurde, daß sie schwanger ist.
Wurde 2012 nicht gegen Nuzzi ermittelt, ist das 2015 anders. Gegen ihn und einen weiteren Journalisten und Enthüllungsautor, Emiliano Fittipaldi, einer Art „Trittbrettfahrer“ in Nuzzis Schatten, wurden im Zusammenhang mit Vallejo Balda und Chaouqui Ermittlungen eingeleitet.
Nuzzi zieht es vor, vorerst keinen Fuß auf vatikanisches Gebiet zu setzen
Deshalb sollte sich Nuzzi heute um 17 Uhr im Vatikan einfinden, um als Verdächtiger einvernommen zu werden. Nuzzi gab sich in den vergangenen Tagen kämpferisch, doch am Ende scheint er es doch vorzuziehen, vorerst seinen Fuß nicht auf vatikanisches Staatsgebiet zu setzen. Sein Buch „Via Crucis“ bewirbt Nuzzi mit dem Satz: „Das Buch, das den Vatikan erzittern lassen wird“. Derzeit scheint allerdings Nuzzi vor der vatikanischen Justiz zu zittern.
Nachdem Medien berichteten, zu welchen Ergebnissen die Ermittlungen bisher geführt haben, scheint Nuzzi seine Festnahme zu befürchten. Um seinen Verkaufserfolg nicht als Nachbar von Msgr. Vallejo Balda in einer Gefängniszelle „genießen“ zu müssen, teilte er mit, heute nicht der Vorladung Folge zu leisten. Nuzzi ist italienischer Staatsbürger und der Vatikan ist für Italien Ausland. Daher kann sich Nuzzi das vorerst leisten, zumindest bis der Vatikan Italien um Rechtshilfe bittet. Bis dahin kann vielleicht viel Wasser den Tiber hinunterfließen, worauf Nuzzi spekuliert.
Daß Nuzzi seinen Entzug mit der Parole „NoInquisizione“ (Nein zur Inquisition) begründet, verleiht der Sache allerdings ein peinliches Pathos.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: gianluiginuzzi.com (Screenshot)
„Gegen Benedikt XVI.“ – „Für Franziskus“: Also ein ganz stinknormaler Journalisten-Feigling, wie es heute tausende gibt.
Ich würde da auch nicht hingehen, ja, ich würde nicht einmal die Ladung annehmen. Das vatikanische Recht entspricht nicht der internationalen Norm der Presse-Freiheit.
Dazu noch eine kleine Anekdote: der damalige vatikanische Staatsekretär Villot sagte zornbebend zu Mgsr. Lefebvre:
„Der Hl. Vater befiehlt ihnen Rom sofort zu verlassen und nicht mehr zu betreten.“
Mgsr. Lefebvre: „Was wollen Sie machen, eine Kompanie der Schweizer Garde schicken? Das ist ja lächerlich.“
Manchmal neigt der Vatikan zum Größenwahn.
So verheerend die Nachricht über die Ernennung von Bischof Schäuer auch ist, Katholisches muss die Leserschaft informieren, der Frauenpriestertumsbefürworter Schäuer ist Bischof von Linz geworden, in jener Diözese wo eine“ Frauenbischöfin“ namens Christine Mayr-Lumetzberger “ wirkt!
Man muss in Deutschland einer Vorladung nicht Folge leisten!
Es ist immer klug, keine Aussagen bei der Polizei zu machen, da man sich in der Regel um Kopf und Kragen redet.
NUR ein Anwalt sollte mit der Polizei reden! Denn er kennt die Rechtsmaterie.
Und für die Wahrheitsfindung sind die Gerichte zuständig. Keinesfalls die Polizei. Die ist nämlich parteiisch.
Es wäre schön, wenn die Konservativen sich endlich von der Staatsgläubigkeit verabschieden würden.