(Rom) Die Synode ist zu keinem klaren Ergebnis gekommen. Diesen Eindruck muß man gewinnen, wenn man die unterschiedlichen Interpretationen liest, die dem Schlußbericht gegeben werden.
„Die Synode hat die Orientierung verloren, doch der Jesuit gibt ihr eine (neue) Richtung“, schreibt der Vatikanist Sandro Magister. Gemeint ist damit die Synoden-Interpretation von Pater Antonio Spadaro in der Jesuitenzeitschrift Civiltà Cattolica (siehe Synode: Franziskus schweigt, doch Pater Spadaro sagt, wie Papst entscheiden wird). Der Papst-Vertraute, so Magister, gebe dabei nicht nur die eigene Meinung wieder, sondern in erster Linie die Stimme des Papstes. Die Auslegung der Relatio finalis der Synode sei, so Magister, „völlig einseitig“ zugunsten der Kommunion für die wiederverheirateten Geschiedenen und noch viel mehr.
Umgibt sich Papst mit Vertrauten, die sich auf dünnem Eis bewegen?
Der US-amerikanische Priester und Theologe Robert P. Imbelli verfaßte eine Kritik zum Artikel des Papst-Vertrauten und erhebt den Vorwurf, daß Spadaros-Ausführungen der Lehre der Kirche widersprechen. Was bedeutet das aber, wenn die Annahme stimmt, daß Spadaro die Meinung des Papstes wiedergegeben hat?
Umgibt sich der Papst mit Personen, die sich auf dünnem Eis bewegen? Oder hat sie der Papst zu seinen Vertrauten gemacht, weil sie sich auf dünnem Eis bewegen, auf dem auch er sich geistig bewegt?
Robert P. Imbelli ist Priester der Erzdiözese New York, er ist emeritierter Professor der Theologie des Boston College und Autor der englischen Ausgabe des Osservatore Romano sowie der Zeitschriften America und Commonweal. Imbelli ist Autor mehrerer Bücher über die Christologie, die Trinitätslehre und die über die Liturgie. Sein jüngstes Buch trägt den Titel „Rekindling the Christic Imagination: Theological Meditations for the New Evangelisation“.
Imbelli zeigt auf, daß Pater Spadaro und die Kasperianer sich hinter wenigen Sätzen von Familiaris Consortio von Papst Johannes Paul II. verschanzen, um daraus das genaue Gegenteil dessen abzuleiten, was der polnische Papst damit gesagt hat.
Papst Franziskus nennt Imbelli in seinen Schlußbemerkungen nicht namentlich, zitiert ihn jedoch und kritisiert ihn. Es geht um die Katholikenbeschimpfung durch Papst Franziskus in seiner Schlußansprache vor der Bischofssynode, in der er jene, die an der Glaubenslehre der Kirche festhalten und diese verteidigen, als lieb- und herzlose Steinewerfer bezichtigte und die Lehre der Kirche als lastende, faktisch unmenschliche Steine bezeichnete. Imbelli führt dagegen eine stechende Kritik ins Feld, da der Theologe den Jesuiten auf dem Papstthron mit dem heiligen Ignatius von Loyola, dem Gründer des Jesuitenordens, kritisiert.
Hier die Kritik von Robert P. Imbelli am Spadaro-Artikel, die Sandro Magister auf seinem Blog veröffentlichte. Die Zwischentitel stammen von der Redaktion:
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Das GPS wieder auf Kurs bringen
von Robert P. Imbelli
In seinem Artikel in der Civiltà Cattolica über die soeben zu Ende gegangene Synode, erwähnt der Chefredakteur der Zeitschrift, Pater Antonio Spadaro SJ, im Zusammenhang mit den Synoden-Beschlüssen vier Bilder. Eines beschreibt er wie folgt:
„Das Satellitennavigationssystem (GPS) zeigt den Weg an, den man einschlagen muß, um ans Ziel zu kommen. Wenn man den Weg verfehlt oder es eine unerwartete Straßenunterbrechung gibt, fordert das GPS nicht auf, zum Ausgangspunkt zurückzukehren und den ganzen Weg von vorne zu beginnen, sondern schlägt eine Alternativroute vor. Genauso fordert uns Gott, wenn wir durch unsere Sünde abweichen, nicht auf, zum Ausgangspunkt zurückzukehren, sondern richtet uns neu auf sich aus und zeigt uns einen neuen Weg auf.“
Gewiß, wenn einer vom Weg abkommt, stellt das GPS die Richtung neu ein. Es ändert aber nicht das Ziel. Sonst brächte es jene, die von ihm abhängen, vom Weg ab.
„Spadaro will Lehre Johannes Pauls II. ins Gegenteil verkehren“
Zufälligerweise sind GPS im Italienischen auch die Initialen von Giovanni Paolo Secondo (Johannes Paul II.) und ich befürchte, daß der Artikel von Pater Spadaro in Wirklichkeit die Lehre von Johannes Paul II. in Familiaris consortio neu einstellt. Denn, obwohl er den Paragraphen 84 des Apostolischen Schreibens des verstorbenen Papstes zitiert, was die Notwendigkeit einer aufmerksamen Unterscheidung der Situation der geschiedenen und standesamtlich wiederverheirateten Katholiken anbelangt, vermeidet er gezielt, die theologisch-pastorale Schlußfolgerung von Johannes Paul II. in eben diesem Paragraphen.
Johannes Paul II. schreibt:
„Die Kirche bekräftigt jedoch ihre auf die Heilige Schrift gestützte Praxis, wiederverheiratete Geschiedene nicht zum eucharistischen Mahl zuzulassen. Sie können nicht zugelassen werden; denn ihr Lebensstand und ihre Lebensverhältnisse stehen in objektivem Widerspruch zu jenem Bund der Liebe zwischen Christus und der Kirche, den die Eucharistie sichtbar und gegenwärtig macht. Darüber hinaus gibt es noch einen besonderen Grund pastoraler Natur: Ließe man solche Menschen zur Eucharistie zu, bewirkte dies bei den Gläubigen hinsichtlich der Lehre der Kirche über die Unauflöslichkeit der Ehe Irrtum und Verwirrung.“
Pater Spadaro hingegen legt nahe, daß die Aussage von Johannes Paul II. in dieser Frage zwar vor 35 Jahren eine pastorale Öffnung bedeutet habe, daß wir aber heute im Licht einer neuen Lesart der Zeichen der Zeit gerufen seien, einen Schritt darüber hinaus zu gehen.
Spadaro schreibt:
„Die Spannung über die sakramentale Situation der standesamtlich wiederverheirateteten Geschiedenen entsteht gerade aus der Tatsache, daß Familiaris consortio über sie sagte: ‚damit sie sich nicht als von der kirchlichen Gemeinschaft getrennt betrachten, da sie als Getaufte an ihrem Leben teilnehmen können, ja dazu verpflichtet sind‘ (FC, 84). Ein Konzept, das auch Papst Franziskus mehrmals wiederholte. Aber diese ‚Öffnung‘ stellt vor das ernste Problem, worin denn dieses Nicht-Getrenntsein von der kirchlichen Gemeinschaft konkret bestehe. Wie ist es möglich, wirklich in der kirchlichen Gemeinschaft zu sein, ohne – früher oder später – wirklich zu einer vollständigen sakramentalen Gemeinschaft zu gelangen? Zu behaupten, daß eine vollständige kirchliche Gemeinschaft ohne die volle sakramentale Gemeinschaft möglich sei, scheint kein Weg, der zufriedenstellend sein kann.“
Und damit ist das GPS tatsächlich neu ausgerichtet. Allerdings wird man sich fragen müssen, ob auf diese Weise nur der Weg oder nicht auch das Ziel geändert wurde.
Spadaro will Synode in die „deutsche“ Richtung drängen
Das Schlußdokument der Synode vermeidet es mit Bedacht, die „Kommunion“ für die wiederverheirateten Geschiedenen zu erwähnen. Es sagt, daß jede Unterscheidung „gemäß der Lehre der Kirche und den Richtlinien des Bischofs“ (Nr. 85) erfolgen muß. Falls also Pater Spadaro nicht ohnehin versuchen sollte, die ganze Synode völlig neu auszurichten, so versucht er auf alle Fälle, sie in eine bestimmte Richtung zu drängen.
Die bestimmte Richtung ist jene des Circulus Germanicus, dessen Berichte er mehrfach im Artikel zustimmend zitiert. Es handelt sich um eine Richtung, die in eindeutigem Widerspruch zur geltenden Lehre der Kirche steht. Ob das die Richtung sein wird, die Papst Franziskus in seinem erwarteten apostolischen Schreiben einschlagen wird, ist abzuwarten. Ob diese Richtungsänderung wirklich als eine „Weiterentwicklung“ der Lehre der Kirche gesehen werden kann, ist eine ebenso wirklich dringende wie umstrittene „quaestio disputata“.
Imbellis Kritik mit dem heiligen Ignatius an Papst Franziskus
Eine Schlußbemerkung: Beim Lesen von Familiaris consortio fallen die tiefe pastorale Sorge und der pastorale Eifer von Johannes Paul II. auf.
Er schreibt:
„Die Kirche, die dazu gesandt ist, um alle Menschen und insbesondere die Getauften zum Heil zu führen, kann diejenigen nicht sich selbst überlassen, die eine neue Verbindung gesucht haben, obwohl sie durch das sakramentale Eheband schon mit einem Partner verbunden sind. Darum wird sie unablässig bemüht sein, solchen Menschen ihre Heilsmittel anzubieten.“
Und weiter:
„Die Kirche soll für sie beten, ihnen Mut machen, sich ihnen als barmherzige Mutter erweisen und sie so im Glauben und in der Hoffnung stärken.“
Zu behaupten, daß es jenen, die nicht nur selektiv, sondern ganz der Lehre von Johannes Paul II. in dieser Frage und dem vollständigen Text von Familiaris consortio folgen, an pastoralem Eifer fehle und daß sie versuchen würden, die Lehre in Steine zu verwandeln, um sie auf die unwürdigen zu schleudern, bedeutet nicht nur, es an liebender Unterscheidung mangeln zu lassen, die der heilige Ignatius zur „Voraussetzung“ für die geistlichen Exerzitien macht, es bedeutet auch, ausdrücklich das Erbe eines großen Papstes anzugreifen, den die Kirche heiliggesprochen hat.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Apostasis/Youtube (Screenshot)
„Wie ist es möglich, wirklich in der kirchlichen Gemeinschaft zu sein, ohne – früher oder später – wirklich zu einer vollständigen sakramentalen Gemeinschaft zu gelangen?“ – Die Frage ist Spadaros Offenbarungseid zur Relativierung der Sünde. Es ist doch die Sünde, die Übertretung von Gottes Geboten, die von der Gemeinschaft mit Gott trennt.
Eine ausführliche Antwort könnte Spadaro auch in den Beschlüssen des Konzils von Trient finden:
„Allein niemand, so sehr er auch gerechtfertigt sei, darf sich von der Beobachtung der Gebote frei wähnen; niemand jenen leichtfertigen, und von den Vätern unter dem Bannfluche verbotenen Spruch gebrauchen, die Gebote Gottes seien für den gerechtfertigten Menschen unmöglich zu halten. Denn Gott gebietet (1 Joh 5,3) nicht Unmögliches; sondern ermahnt durch das Gebieten, zu tun, was du kannst, und zu bitten um das, was du nicht kannst; und er hilft dir, dass du es kannst. (1 Joh 5,3) Die Gebote dessen sind nicht schwer, dessen (Mt 11,30) Joch sanft und dessen Bürde leicht ist. Denn die, welche Kinder Gottes sind, lieben Christum; welche aber (Joh 14,15.21) ihn lieben, die halten, wie er selbst bezeugt, seine Worte; und das können sie allerdings mit Gottes Hilfe tun. Ob nämlich gleich in diesem sterblichen Leben auch die noch so Heiligen und Gerechten bisweilen wenigstens in leichte und tägliche Sünden, welche auch lässliche genannt werden, fallen; so hören sie deswegen doch nicht auf, gerecht zu sein. Denn ein demütiger und wahrhafter Spruch der Gerechten ist jener (Mt 6,12; Lk 11,4): „Vergib uns unsere Schulden.“ Daher geschieht es, dass die Gerechten sich um so mehr verpflichtet fühlen müssen, auf dem Wege der Gerechtigkeit zu wandeln, je mehr sie, schon von der Sünde befeit, dagegen (Röm 6,22) Diener Gottes geworden, und (Tit 2,12) nüchtern, gerecht und fromm lebend, vorwärts zu schreiten vermögen durch Christum Jesum, durch welchen (Röm 5,2) sie Zugang zu seiner Gnade hatten. Denn Gott verlässt die einmal durch seine Gnade Gerechtfertigten nicht, wofern er nicht zuerst von ihnen verlassen wird. (Siehe unten, Kanon 20) Niemand, darf sich also mit dem bloßen Glauben schmeicheln, während, er sei allein durch den Glauben zum Erben eingesetzt, und werde die Erbschaft verlangten, auch wenn er (Röm 8,17) nicht mit Christus mitleide, um auch mitverherrlicht zu werden. Denn auch Christus selbst, (Hebr 5,8) obwohl er Gottes Sohn war, lernte, wie der Apostel sagt, aus dem, was er litt, Gehorsam, und wurde, vollendet für alle, welche ihm gehorchen, die Ursache des ewigen Heils. Deswegen ermahnt derselbe Apostel die Gerechtfertigten, sprechend (1 Kor 9,24): „Wisset ihr nicht, dass diejenigen, die in der Rennbahn laufen, zwar alle laufen, aber nur Einer den Preis empfängt? Laufet also, dass ihr ihn erlangen möget.“ (1 Kor 9,26) [… ]“
(„Cum hoc tempore“ 11. Kapitel) http://www.kathpedia.com/index.php?title=Cum_hoc_tempore_(Wortlaut)#3._Kapitel:_Welche_durch_Christus_gerechtfertigt_werden
… aber das sind halt „Steine“.
Es geht den Progressiven einfach um das Verderben möglichst vieler Seelen und zwar für die Ewigkeit.
Die „wiederverheirateten Geschiedenen“ bleiben ja im Eherbruch also zu der einen Todsünde des Ehebruchs kommt noch die Todsünde des Sakrilegs also des sakrilegischen Kommunionempfangs.
Der Priester der, den unwürdigen bewußt die Kommunion spendet begeht allein dadurch ebenfalls eine Todsünde.
Es geht irgendwie darum einen spirituellen SuperGAU zu verursachen und zwar seitens dieser Hierarchen. Es ist wirklich dämonisch.
Nur menschlich betrachtet vergrault es die „Stammkundschaft“ und führt zu einer Kirchenspaltung.
Die Destruktion ist destruktiv.
Wir haben auch etwas dazu publiziert:
https://traditionundglauben.wordpress.com/2015/08/10/worum-es-bei-der-herbstsynode-wirklich-geht-1-forderungen-der-progressiven-und-katholische-moral/
https://traditionundglauben.wordpress.com/2015/08/14/worum-es-bei-der-herbstsynode-wirklich-geht-2-sagen-am-eigenen-ast/
https://traditionundglauben.wordpress.com/2015/08/19/worum-es-bei-der-herbstsynode-wirklich-geht-3-herbssynode-und-damonologie/
Da die Sünde immer mehr zum Himmel schreit und schreien wird, so wird das Gericht Gottes dadurch beschleunigt. Man möchte, spirituell gesehen, das Fass zum Überlaufen bringen. Die Gnostiker aller Zeiten haben es vorgelebt.
„Den Menschen helfen“ sich in Todsünden zu wältzen. Wie viele Hirten es ja auch tun, in Belgien, Westflandern aber woanders leider auch.
Tradition und Glauben @ Sie machen Ihrem Namen alle Ehre ! Ihrem deutlichen Kom-
mentar ist nichts hinzuzufügen, nur Danke !
Genau diese Kommentare sind es, die wir brauchen. Danke @Tradition und Glauben.
Das gibt unglaublich viel Kraft und man merkt dann plötzlich wieder ganz klar, wie uns der andauernde Dialog und das Rumkekuschel mit den Neuerern eigentlich zutiefst schwächt.
Auch @Agricolas Kommentar ist vortrefflich…
„Es geht um die Katholikenbeschimpfung durch Papst Franziskus in seiner Schlußansprache vor der Bischofssynode, in der er jene, die an der Glaubenslehre der Kirche festhalten und diese verteidigen, als lieb- und herzlose Steinewerfer bezichtigte und die Lehre der Kirche als lastende, faktisch unmenschliche Steine bezeichnete.“
Was muss jemand eigentlich noch verlauten lassen, um sich als totaler Glaubenspsychopath zu outen!? Und dieser Shitstorm kommt aus dem Munde jenes Mannes, der nach offizieller Lesart unter Führung des H..H..Heilgen Geistes von den Kardinälen zum obersten Hüter der Lehre bestellt wurde. Also entweder kann die Wahl nicht viel mit dem Heiligen Geist zu tun gehabt haben, oder der Heilige Geist führt mit dieser Wahl sein eigenes heilsgeschichtliches Wirken ad absurdum. Niemals kann in der Kirche gestern geboten sein, was heute erlaubt ist und umgekehrt. Niemals kann die Lehre, das Fundament der Kirche, einer pastoralen oder territorialen Beliebigkeit unterworfen sein. Aber gerade weil dies so offen zu Tage liegt, glaubt man, diese Lügen mit übergriffigem Gekeife und absurden Anschuldigungen verteidigen zu müssen. Was für ein Wahsinn!
Lieber @hicesthodie,
und es kommt noch hinzu, dass mit der „territorialen Beliebigkeit“ die Kirche schlichtweg aufhört „katholisch“ (kata-holos) zu sein.
@ fredius
Vergelt’s Gott!. Normalerweise werde ich für solche Äußerungen verlacht und beleidigt.
„Es ist eine gute Sache, weil sich der Teufel ärgert“, sagte der Hl. Maximilian Kolbe.
Mathias von Gersdorff stellt in einem Artikel u.a. die Frage, ob man eine Kirche brauche, die sich der „emotionalen Welt der Vorabendserien“ anpasse ?
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[.…]
„Braucht man eine solche Kirche?
Die Progressisten meinen:
Ja! Sie glauben tatsächlich, dass eine Kirche, die sich nicht mehr am Lehramt, sondern an der Jugendpostille „Bravo“, an „Gute Zeiten – schlechte Zeiten“ und an sonstigem Kitsch orientiert, zukunftsfähig sei.
Offensichtlich irren sie.
Wer wird sich schon für eine Kirche interessieren, die sich auf ein solch niedriges Niveau herablässt?
Nein,
die Menschen sehnen sich nach etwas ganz anderem und zwar
einer Kirche, die die Wahrheit in ihrer Ganzheit verkündet, egal, wie hart sie scheinen mag.
Die Menschen sehnen sich nach einer prinzipientreuen und hierarchischen Kirche,
die auch in der Lage ist, harte, unangenehme Wahrheiten zu verkündigen.
Kurz:
Eine Kirche, die sagt, dass nur im Kreuz Heil zu finden ist.
Notwendig sind bloß Hirten, die den Mut haben, gegen den Widerstand der Welt für eine solche Kirche einzustehen.“
-
Leider hätten diese Hirten dann nur wenige Kirchensteuerzahler hinter sich. Die Gruppe derselben wäre eine kleine Gruppe, zahlenmäßig nicht größer als die Zeugen Jehovas, die evangelikalen Freikirchler etc. Gewiss – diese Gruppen verkündigen eine bestimmte, ihnen eigene Les- und teilweise Übersetz-Art der Schrift, deutlich abweichend von unserer 2000-jährigen Tradition – aber mit einer vorblidlichen Überzeugung auf den Anspruch der absoluten Wahrheit, die uns abhanden gekommen ist. Das will im Ergebnis heißen, dass zumindest zwei Generationen von Hirten, wenn sie die ungekürzte Lehre unter Berücksichtigung der Röm.Kath Tradition verkünden, auf ihre gesicherte Existenz aus Kirchenbeiträgen verzichten müssten. Eines lässt sich aus dem Vergleich lernen: Wachstumspotential wäre, besonders in unsicheren Zeiten, gegeben, aber es ist utopisch zu glauben, dass daraus noch einmal eine starke „Volkskirche“ erwachsen könnte. Das haben auch die „Christen anderer Ausrichtung“ bis dato nicht geschafft. Und so ist es menschlich verständlich, dass sich die Hirten vor einem klaren Weg scheuen.
Ich zweifle schon lange, ob der begangenen Sakrilegien, dem unwürdigen Empfang der Hostie, dass Christus wirklich immer und bei jedem Priester anwesend ist und die Wandlung vollzogen wurde. Gott lässt seiner nicht spotten. Für mich ist es dann nicht mehr als ein gesegnetes Brot, das weniger Wirkung hat, als das Brot, zuhause über das ich das Kreuzzeichen mache. Es liegt an jedem Einzelnen, die Kommunion zu empfangen durch würdige Vorbereitung und Befreiung von seiner Schuld. Der Empfang der Kommunion hat seine Wirkung, das gesegnete Brot kaum. Das weiss jeder, der einmal nach einer guten Beichte kommuniziert hat. Die Barmherzigkeit ist nicht die Zulassung zum gesegneten Brot, sondern der Empfang der Kommunion, des gewandelten Brotes.
@ Frieut euch auf den Herrn
Die Angelegenheit ist viel ernster.
Wenn die Messe ungültig ist und es nicht zur heiligen Wandlung kommt, dann beten die Gläubigen Brot an, was Götzendienst ist (Panilatrie).
Kürzlich war hier in einem Kommentar der Eid zu lesen, den die Priester der Piusbruderschaft ablegen. Darin hieß es sinngemäß (aus dem Gedächtnis): nicht alle Messen im Novus Ordo seien ungültig, aber Novus-Ordo-Messen seien grundsätzlich zu meiden.
Bekanntlich sind auch die Bischofsweihen seit ihrer Reform durch Papst Paul VI. zweifelhaft. Jedenfalls wenn man sie nach den Regeln der traditionellen katholischen Sakramentenlehre und Kanonistik beurteilt. Dazu gibt es ausführliche Studien, auch im Internet abrufbar. Theologische Widerlegungen dieser Studien hingegen konnte ich nicht finden.
Wenn aber die Bischofsweihen zweifelhaft sind, dann folglicherweise auch die Priesterweihen, weil Priester nur von Bischöfen geweiht werden können. Die nach dem zweiten Vatikanum reformierte Priesterweihe in sich weckt auch Zweifel, weil darin ein wesentlicher Zweck des römisch-katholischen Priestertums vorsätzlich ausgelassen ist: durch die Messfeier das Opfer für die Lebenden und Verstorbenen darzubringen.
Es gibt also sehr ernsthafte Gründe zum Zweifel (nicht wegen meiner persönlichen oder anderer Kritik- und Zweifelsucht, sondern objektiv), ob es in der zweitvatikanischen Kirche 1.) noch eine gültig geweihte Hierarchie, und ob es 2.) noch die Sakramente gibt, die nur von den Bischöfen und Priestern gespendet werden können (Ordo, Firmung, Eucharistie, Beichte, letzte Ölung).
Es ist schwer zu verstehen, dass die Piusbruderschaft einen Papst anerkennt, von dem sie –offen oder indirekt– zugibt, dass er in der Kirche nicht für 1.) die wahre Lehre, 2.) nicht für einen würdigen Messritus und 3.) nicht für unzweifelhafte, sichere Sakramente sorgt. Und dieser Zustand dauert nun schon über 40 Jahre. Nach traditioneller katholischer Lehre kann ein solcher Papst kein echter Papst sein.
Um zum Kommunionempfang zurückzukehren. Das Problem für einen Katholiken in der zweitvatikanischen Kirche besteht darin, dass er nicht sicher sein kann, ob die Hostie, die er empfängt, wirklich und wahrhaft der Leib Christi ist oder bloß, wie Sie sagen, gesegnetes Brot.
@ Freut euch auf den Herrn
Ja, solche Gedanken habe ich auch, dass die Wandlung vielleicht nicht immer stattfindet und suche die dogmatische Rechtfertigung für diesen Sachverhalt.
Es gibt m.E. zwei Möglichkeiten.
1. Die Wandlung findet nicht statt.
2. Wir spüren nicht, dass die Wandlung stattgefunden hat.
ad 1.
Dies ist möglich, wenn der Priester die Wandlungsintention ausschaltet, was z.B. im Seminar passiert, wenn man übt.
Die Hl. Katharina von Sienna schreibt die Worte Christi in ihrem „Dialog“, dass die sündigen Priester nicht wandeln, um sich nicht weiter zu versündigen durch:
(Fortsetzung)
- Wandlung in der Todsünde,
– Selbstkommunion in der Todsünde,
– Kommunionspendung in der Todsünde.
Es gab also schon damals Mittel und Wege. Unlängst habe ich mit einem Priester auf einem Forum korrespondiert, der die Idee hatte die Wandlungsintention zu unterdrücken, um einer Frau, von der er weiß, dass sie im Konkubinat lebt, die sakrilegische Kommunion nicht zu spenden. Die Idee die Kommunion ihr zu verweigern, hatte er weniger. Ich hoffe ihm diese Idee ausgeredet zu haben.
Wenn also die Priester solche Ideen haben, so können manche von ihnen sie in die Tat umsetzen.
Andere Möglichkeit gibt es bei gültiger Materie und Form nicht. Der Priester muss also ausdrücklich die Gegenintention nicht zu wandeln erwecken.
Vielleicht haben andere andere Ideen hierzu?
ad 2.
Erfahrungsgemäß wird nicht jede gewandelte und würdig empfangene Kommunion „erlebt“, wovon auch alle guten theologischen Bücher zeugen. Es ist ja glauben und nicht erleben. Vielleicht ist es auch so, dass die vom in Todsünde lebendem Priester empfangene Kommunion nicht „gespürt“ wird. Dies wäre möglich. Belege hierzu fehlen mir bisher.
Dort, wo ich immer hingehe, gibt es sechs Priester. Bei zwei von ihnen spüre ich die hl. Kommunion immer, bei den vier restlichen niemals. Unabhängig vom Pegel meines Gnadenstandes, denn im Gnadenstand bin ich schon.
Ich habe es auf verschiedenen Art und Weise ausprobiert, Irrtum ausgeschlossen. Also entweder wandeln sie nicht, was bei den vorgetragenen theologischen Ansichten in den Predigten durchaus möglich wäre, oder, was eigentlich sicher ist, sie sind bei der Kommunionspendung nicht im Gnadenstand aufgrund der berühmten „menschlichen Schwäche“ also aufgrund eines langjährigen Konkubinats.
Aber ich weiß noch keine Antwort darauf. Vielleicht hat jemand eine Idee?
wir spüren Gott nicht immer obwohl er immer da ist. vielleicht sind es nicht die anderen die gestorben sind . sondern sind wir . So ist das mit dem Tod. In der Eucharistie findet einiges statt. Ganz schwierig. Aber Gott tut etwas mit uns . Der Priester ist nur das Werkzeug. Gott entscheidet nicht der Priester. Jeder Glaube und sei er noch so klein kommt von. Gott.
Nicht wir nehmen den HERR JESUS CHRISTUS auf ‚wenn wir teilhaftig werden am eucharistischen Altarsakrament sondern es ist genau umgekehrt. Wir sind dazu nämlich nicht fähig. Das hat Papst Benedikt wunderbar bei einer seiner Predigten zum Hochfest Fronleichnam den Menschen aus aller Welt verkündet . Dies ist ein Beispiel von unzähligen , das mir zeigt wovon er redet. Genau das vermisse ich bei Papst F. Seine Reden sind leer. Vielleicht mag ich Ihn deshalb nicht. Er ist laut, vulgär und spannungslos. Den Novus zu zelebrieren ist ganz schwierig. Papst Johannes Paul , Papst Benedikt und mein Pfarrer aus meiner Kindheit konnten das. Papst F kann es nicht .