Kommentar von Roberto de Mattei*
(Rom) Nach der XIV. Bischofssynode über die Familie scheinen alle gewonnen zu haben. Gewonnen hat Papst Franziskus, weil es ihm gelungen ist, einen Kompromißtext zwischen den gegensätzlichen Positionen zu finden; gewonnen haben die Progressisten, weil der verabschiedete Text die wiederverheirateten Geschiedenen zur Eucharistie zuläßt; gewonnen haben die Konservativen, weil das Dokument nirgends ausdrücklich die Kommunion für die wiederverheirateten Geschiedenen erwähnt sowie die „Homo-Ehe“ und Gender-Theorie ablehnt.
Um besser zu verstehen, wie die Dinge in Wirklichkeit gelaufen sind, muß man zum Abend des 22. Oktober zurückkehren, als den Synodenvätern der Schlußbericht vorgelegt wurde, der von einer Ad-hoc-Kommission auf der Grundlage der Abänderungsanträge (modi) der nach Sprachen unterteilten Arbeitsgruppen (Circuli minores) zum Instumentum laboris ausgearbeitet worden war.
Papst-Entwurf für Schlußbericht abgelehnt
Zur großen Überraschung der Synodenväter wurde ihnen am Donnerstag Abend nur ein Text in italienischer Sprache vorgelegt und das zusammen mit einem ausdrücklichen Verbot, ihn der Presse weiterzugeben oder den 51 Auditoren oder anderen Synodenteilnehmern zur Kenntnis zu bringen. Der Text nahm überhaupt keine Rücksicht auf die 1355 Abänderungsanträge, die im Laufe der drei Synodenwochen eingebracht worden waren. Das Instrumentum laboris war faktisch unverändert beibehalten worden einschließlich der Paragraphen, die in der Synodenaula auf heftigsten Widerstand der Synodenväter gestoßen waren: jene zur Homosexualität und zu den wiederverheirateten Geschiedenen. Die Diskussion war für den nächsten Morgen festgelegt, mit der Möglichkeit weitere Abänderungsanträge einbringen zu können, die über Nacht ausgearbeitet werden mußten zu einem Text, der in einer Sprache vorlag, die nur ein Teil der Synodenväter wirklich ausreichend beherrscht.
Am Morgen des 23. Oktober sah sich Papst Franziskus, der die Synodenarbeit immer mit Aufmerksamkeit verfolgt hatte, einer unerwarteten Ablehnung des Kommissionsdokuments gegenüber. 51 Synodenväter ergriffen das Wort, der Großteil sprach sich gegen den vom Papst vorgelegten Text aus. Unter ihnen die Kardinäle Marc Ouellet, Präfekt der Bischofskongregation, Kardinal Angelo Bagnasco, Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz, Jorge Liberato Urosa Savino von Caracas, Carlo Caffarra von Bologna, Erzbischof Joseph Edward Krutz, Vorsitzender der Amerikanischen Bischofskonferenz, die polnischen Bischöfe Henryk Hoser von Warschau-Praga, Stanisław Gądecki, Vorsitzender der Polnischen Bischofskonferenz, Zbigņevs Stankevičs von Riga, Tadeusz Kondrusiewicz, Erzbischof von Minsk, Ignace Bessi Dogbo, Bischof von Katiola (Elfenbeinküste); Hlib Boris Sviatoslav Lonchyna, Bischof der byzantinischen Ukrainer in England und viele andere mehr. Alle widersprachen in unterschiedlichen Tönen dem Text.
Suche nach Kompromiß um tiefen Riß in der Kirche zu vermeiden
Das Dokument konnte nicht am 24. erneut vorgelegt werden, ohne Gefahr zu laufen, von der Synodenmehrheit niedergestimmt zu werden und damit einen schweren Riß durch die Kirche aufzureißen. Die Kompromißlösung kam von den deutschen Theologen des Circulus Germanicus, dem sowohl Kardinal Kasper, die Ikone des Progressismus, als auch Kardinal Müller, der Präfekt der Glaubenskongregation angehörten. Die Kommission wurde zwischen Freitag nachmittag und Samstag morgen mit der Ausarbeitung eines neuen Textes beauftragt, der am Morgen des 24. Oktober in der Aula den Synodenvätern vorgetragen und am Nachmittag abgestimmt wurde. Er erhielt für alle 94 Paragraphen die notwendige Mehrheit von zwei Dritteln oder 177 Stimmen der 265 Synodenväter.
Bei der täglichen Pressekonferenz um 13 Uhr kündigte Kardinal Schönborn bereits das Ergebnis an, was den umstrittensten Punkt, den der wiederverheirateten Geschiedenen betraf: „Man spricht darüber, man spricht mit großer Aufmerksamkeit, doch das Schlüsselwort lautet ‚Unterscheidung‘, und ich lade sie alle ein, daran zu denken, daß es kein schwarz und weiß, ein einfaches Ja oder Nein gibt, es ist zu unterscheiden, und das ist genau das Wort des heiligen Johannes Paul II. in Familiaris Consortio: die Pflicht eine Unterscheidung zu üben, weil die Situationen verschieden sind und die Notwendigkeit dieser Unterscheidung hat Papst Franziskus, als guter Jesuit, schon in seiner Jugend gelernt: Die Unterscheidung bedeutet, zu verstehen versuchen, welches die Situation dieser Familie oder jener Person ist.“
Unterscheidung und Integration ist auch der Titel der Paragraphen 84, 85 und 86. Der umstrittenste Paragraph, die Nr. 86, enthält eine Öffnung gegenüber den wiederverheirateten Geschiedenen und die Möglichkeit für sie, Zugang zu den Sakramenten zu erhalten, wenn auch die Kommunion nicht ausdrücklich erwähnt wird. Dieser Paragraph wurde mit 178 Ja-Stimmen, 80 Nein-Stimmen und 7 Enthaltungen angenommen. Eine einzige Stimme mehr, als das Zwei-Drittel-Quorum verlangte.
Papst geht aus Synode geschwächt hervor
Das Bild von Papst Franziskus geht nicht gestärkt, sondern gelähmt und geschwächt aus der Bischofssynode hervor. Er hatte die Konfrontation gesucht und der Synode entgegen aller anderslautenden Wortmeldungen und Abänderungsanträge der Synodenväter einen Text vorgelegt, der von der Synodenmehrheit am Morgen des 23. Oktober offen zurückgewiesen wurde, der zu seinem „Schwarzen Tag“ wurde. Die Schlußrede von Papst Bergoglio strahlte keinen Enthusiasmus über die Relatio finalis aus, dafür eine wiederholte Maßregelung gegen die Synodenväter, die die traditionellen Positionen verteidigt haben. Ihnen hielt der Papst am Samstag abend unter anderem vor: „Es bedeutet auch, die verschlossenen Herzen entblößt zu haben, die sich oft sogar hinter den Lehren der Kirche oder hinter den guten Absichten verstecken, um sich auf den Stuhl des Mose zu setzen und – manchmal von oben herab und mit Oberflächlichkeit – über die schwierigen Fälle und die verletzten Familien zu richten. […] Es bedeutet versucht zu haben, die Horizonte zu lichten, um jede konspirative Hermeneutik oder Verschlossenheit der Perspektiven zu überwinden, um die Freiheit der Kinder Gottes zu verteidigen und zu verbreiten, um die Schönheit der christlichen Neuheit zu übermitteln, die manchmal vom Rost einer archaischen oder einfach unverständlichen Sprache überdeckt ist.“ Harte Worte, die Verbitterung und Unzufriedenheit zum Ausdruck bringen, aber mit Sicherheit keinen Sieger zeigen.
Auch die Progressisten wurden besiegt, weil nicht nur jeder von ihnen angestrebte positive Hinweis auf die Homosexualität beseitigt wurde, sondern auch die Öffnung gegenüber den wiederverheirateten Geschiedenen weitgehend abgeschwächt werden konnte.
Das Gift des Paragraphen 86
Dennoch können die Konservativen sich nicht als Sieger sehen. Wenn 80 Synodenväter, ein Drittel der Synodenversammlung, gegen den Paragraph 86 stimmte, will das sagen, daß sie auch diesen für nicht zufriedenstellend halten. Die Tatsache, daß er wegen einer Stimme angenommen wurde, bedeutet nicht, daß damit das darin enthaltene Gift neutralisiert wurde.
Laut Relatio finalis kann sich die Teilnahme der wiederverheirateten Geschiedenen am kirchlichen Leben in „verschiedenen Diensten“ ausdrücken. Deshalb sei es notwendig, „zu unterscheiden, welche der unterschiedlichen, derzeit im liturgischen, pastoralen, Bildungs- und institutionellen Bereich praktizierten Formen des Ausschlusses überwunden werden können. Sie dürfen sich nicht nur nicht exkommuniziert fühlen, sondern können als lebendige Glieder der Kirche leben und reifen“ (Nr. 84). „Der Weg der Begleitung und der Unterscheidung orientiert diese Gläubigen sich ihrer Situation vor Gott bewußt zu werden. Das Gespräch mit dem Priester im forum internum dient der Formung eine korrekten Urteils über das, was die Möglichkeit einer vollen Teilnahme am Leben der Kirche behindert und über die Schritte, die diese begünstigen und wachsen lassen können“ (Nr. 86).
Was anderes aber bedeutet „lebendige Glieder“ der Kirche, wenn nicht der Stand der Gnade und der Empfang der Heiligen Kommunion? Und meint „die volle Teilnahme am Leben der Kirche“ für einen Laien nicht den Empfang des Altarsakraments? Man sagt, die im liturgischen, pastoralen, Bildungs- und institutionellen Bereich praktizierten Formen des Ausschlusses können überwunden werden, „Fall für Fall“, indem man einer „via discretionis“ folgt. Kann der Ausschluß von der sakramentalen Kommunion überwunden werden? Der Text behauptet das nicht, schließt es aber auch nicht aus. Die Tür ist nicht aufgestoßen worden, aber doch einen Spalt, weshalb man nicht bestreiten kann, daß sie geöffnet wurde.
Relatio behauptet kein Recht auf Ehebruch, aber auf Freiheit vom Zwang in Moralfragen
Die Relatio behauptet nicht das Recht der wiederverheirateten Geschiedenen, die Kommunion empfangen zu können (und damit das Recht zum Ehebruch). Sie leugnet aber faktisch das Recht der Kirche, öffentlich die Situation der wiederverheirateten Geschiedenen als Ehebruch zu bezeichnen, indem sie die Verantwortung für die Beurteilung dem Gewissen der einzelnen Hirten und sogar der wiederverheirateten Geschiedenen überläßt. Um es in der Sprache von Dignitatis Humanae zu sagen: Es handelt sich nicht um ein Recht, das Ehebruch bejaht, aber um ein „negatives“ Recht, nicht daran gehindert zu werden, ihn zu praktizieren, oder anders gesagt, ein Recht zur „Freiheit von Zwang“ in Fragen der Moral. Wie in Dignitatis Humanae wird die grundlegende Unterscheidung zwischen „Forum internum“, das das ewige Heil der einzelnen Gläubigen betrifft, und dem „Forum externum“, das das Allgemeinwohl der Gemeinschaft der Gläubigen betrifft, ausgelöscht. Die Kommunion ist eben nicht ein bloß individueller Akt, sondern auch ein öffentlicher Akt, der vor der gesamten Gemeinschaft der Gläubigen vollzogen wird. Die Kirche, ohne in das forum internum einzutreten, hat den wiederverheirateten Geschiedenen die Kommunion immer untersagt, weil es sich um eine öffentliche Sünde handelt, die im forum externum begangen wird. Das Moralgesetz wird vom Gewissen überwunden, die zu einer neuen, nicht nur theologischen und moralischen, sondern kirchenrechtlichen Größe wird. Die Relatio finalis läßt sich, unter diesem Gesichtspunkt, gut mit den beiden Motuproprien von Papst Franziskus vereinen, deren Bedeutung der Historiker [Alberto Melloni] der [progressiven] „Schule von Bologna“ am 23. Oktober im Corriere della Sera hervorhob: „Indem er den Bischöfen das Urteil über die Ehenichtigkeit zurückgibt, hat Bergoglio nicht den Status der Geschiedenen geändert, sondern stillschweigend eine enorme Reform des Papsttums vollzogen“.
Die „Von-Fall-zu-Fall-Moral“ widerspricht absolutem und universalem Moralgesetz
Der Zuerkennung der Befugnis an den Diözesanbischof, als Einzelrichter nach seinem Ermessen einen kurzen Prozeß einzuleiten und zu einem Urteil zu kommen, entspricht analog die Zuerkennung der Unterscheidung der moralischen Bedingungen der wiederverheirateten Geschiedenen an den Diözesanbischof. Wenn der Ortsbischof zum Schluß kommt, daß der Weg des geistlichen Wachstums und der Vertiefung einer Person, die in einer neuen Verbindung lebt, vollzogen ist, wird diese die Kommunion empfangen können. Die Rede von Papst Franziskus vom 17. Oktober an die Synode benannte die „Dezentralisierung“ als Projektion der „Von-Fall-zu-Fall-Moral“. Der Papst erklärte in seiner Schlußansprache am 24. Oktober: „Und – jenseits der vom Lehramt der Kirche genau definierten dogmatischen Fragen – haben wir auch gesehen, daß das, was einem Bischof eines Kontinentes als normal erscheint, sich für den Bischof eines anderen Kontinents als seltsam, beinahe wie ein Skandal herausstellen kann – beinahe! –; was in einer Gesellschaft als Verletzung eines Rechtes angesehen wird, kann in einer anderen eine selbstverständliche und unantastbare Vorschrift sein; was für einige Gewissensfreiheit ist, kann für andere nur Verwirrung bedeuten. Tatsächlich sind die Kulturen untereinander sehr verschieden, und jeder allgemeine Grundsatz – wie ich sagte: die vom Lehramt der Kirche genau definierten dogmatischen Fragen – jeder allgemeine Grundsatz muß inkulturiert werden, wenn er beachtet und angewendet werden soll.“
Die Moral der Inkulturation, jene des „Von Fall zu Fall“, relativiert und löst das Moralgesetz auf, das per definitionem absolut und universal ist. Es gibt weder eine gute Absicht noch mildernde Umstände, die eine gute Handlung in eine schlechte verwandeln können oder umgekehrt. Die katholische Moral kennt keine Ausnahmen: entweder sie ist absolut und universal oder sie ist kein Moralgesetz. Jene Medien liegen daher nicht ganz falsch, die über die Relatio finalis mit Schlagzeilen wie dieser berichteten: „Absolutes Kommunionverbot für wiederverheiratete Geschiedene fällt“.
Schlußfolgerung: keine Gewinner, nur Verlierer, an erster Stelle die katholische Moral
Die Schlußfolgerung ist, daß wir vor einem zweideutigen und widersprüchlichen Dokument stehen, das allen erlaubt, sich als Sieger zu sehen, auch wenn niemand gewonnen hat. Alle wurden besiegt, vor allem auch die katholische Moral, die aus der am 24. Oktober zu Ende gegangenen Familiensynode zutiefst gedemütigt hervorgeht.
*Roberto de Mattei, Historiker, Vater von fünf Kindern, Professor für Neuere Geschichte und Geschichte des Christentums an der Europäischen Universität Rom, Vorsitzender der Stiftung Lepanto, Schriftleiter der Monatszeitschrift Radici Cristiane und der Online-Nachrichtenagentur Corrispondenza Romana, Autor zahlreicher Bücher, zuletzt erschienen: Vicario di Cristo. Il primato di Pietro tra normalità ed eccezione (Stellvertreter Christi. Der Primat des Petrus zwischen Normalität und Ausnahme), Verona 2013; in deutscher Übersetzung zuletzt: Das Zweite Vatikanische Konzil – eine bislang ungeschriebene Geschichte, Ruppichteroth 2011. Die Zwischentitel stammen von der Redaktion.
Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: Corrispondenza Romana
Die Analyse von Roberto De Mattei findet gleichsam ihre Zusammenfassung im Kommentar bei „Gloria Global“ über das Synoden-Ergebnis:
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„Sowohl Katholiken als auch Radikale reklamieren das Abschlussdokument der Familiensynode als Sieg.
Bei den Teilnehmern am Coetus Internationalis Summorum Pontificum wurde dagegen die Frage laut, wie ein zweideutiges Dokument – das weder die Irrtümer verurteilt noch die Wahrheit klar ausdrückt – ein Sieg sein kann.“
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Vielen Dank an alle Beteiligten für diese sehr gute Aufklärung und Möglichkeit, die Dinge zu unterscheiden und richtig zu werten.
Wahrscheinlich konnten die treuen Kardinäle und Synodenväter nicht mehr erreichen, wenn man bedenkt, daß „Papst“ Bergoglio mit allen Tricks und unfeinen Mitteln, auch der Diffamierung, gearbeitet hat. Und das als Papst.
Es geht wohl bei allem m.Er. um das drohende Schisma aus Sicht der treuen Kardinäle und aus der von Papst Benedikt. Und ein Schisma ist kaum ausdenkbar. Was würde dann sein? Papst Benedikt hat klug gehandelt und verantwortungsbewußt. Nunmehr muß „Papst“ Bergoglio wirklich Farbe bekennen- er allein. Er ist jetzt verantwortlich, ganz allein (d.h.: mit seinen Mitstreitern).
Vielleicht wird sich zu der ganzen Problematik auch Papst Benedikt noch äußern. Er wird die Verbiegung der Moral nicht gutheißen nach meiner Meinung.
Die 80 Synodenväter und auch sicher etliche andere werden sich wohl kaum unterkriegen lassen und sich noch beizeiten Gehör verschaffen. Dann kann es zu Bergoglios Entmachtung oder zum Schisma kommen, aber diesen Schwarzen Peter hat dann „Papst“ Bergoglio.
Es ist auch undenkbar, daß sein motu proprio Kirchengesetz wird.
Ach Franzel, das ist doch Wunschdenken. Die Realität wird sein, dass die katholische Moral im Chaos der dezentralen „Gewissensentscheidungen“ auf der Strecke bleibt. Über kurz oder lang wird sich kein Bischof mehr „als Herr über die Gewissen seiner Gläubigen aufspielen wollen“, woraus folgt, dass de facto jeder einzelne wiederverheiratet Geschiedene sich im Gewissen selbst von jeder Schuld freispricht. Zusammen mit der am 08.12. in Kraft tretenden Scheidung auf katholisch hört damit de facto die katholische Ehelehre auf zu bestehen. Die 80 Aufrechten werden beizeiten klein beigeben oder aus ihren Amt gemobbt. Herzlichen Glückwunsch! Was an dieser Vermeidungsstrategie, zu der offenbar Ratzinger seinen Beitrag geleistet hat, klug und verantwortungsbewusst sein soll, entschließt sich mir angesichts dieser Konsequenzen nicht. Die Ablehnung des Synodenentwurfs und damit das Scheitern Begoglios wäre die einzige Rettung für die Kirche gewesen.
Aus meiner Sicht ging es darum, daß Papst Benedikt den Veränderern nicht in die Falle geht. Und er ist ihnen nicht hineingetappt. Nicht mal dem listigen Kardinal Schönborn. Es ging m.Er. zuletzt um die Kirche bzw. die Frage, ob es ein Schisma gibt oder nicht. Kardinal Müller sprach das ja Anfang September offen an. Und das war gut so, daß die Gegner in der Kirche wissen, daß sie nicht unerkannt sind. Bei einem Schisma zum Abschluß der Synode hätte man Papst Benedikt und den Treuen die Schuld gegeben. Sie haben diese Klippe aber umschifft.
Jetzt aber siehts anders aus. Jetzt muß Bergoglio „bringen“, die Lehren bekräftigen und wenn nicht, sind er und die Seinen für ein dann mögliches Schisma verantwortlich und nicht die aufrechten Kardinäle. Das ist jetzt der Punkt. Ich sehe das so wie Roberto de Mattei, daß „Papst“ Franziskus geschwächt ist. All seine Tricks und Drohungen und Verleumdungen hatten nichts gefruchtet. Er ist nunmehr in der Defensive, seit über 2 Jahren zum erstenmal. Und da kommt er nicht mehr heraus, es sei denn, daß er sich bekehrt.
Ich meine, man sollte weiter beten, daß der Schlange dann endgültig der Kopf zertreten wird, womöglich noch im November. Die äußeren Rahmenbedingungen (Schwächung von „Papst“ Bergoglio), würde ich sagen, sind dafür gegeben. Und nun gehts ans Inhaltliche. Und da kann man nunmehr den Sack ganz zumachen.
Franzel, bitte das nicht persönlich zu nehmen, aber Sie gehören in diesem Forum mit @Antifebronius und @Adrien Antoine zur Pell-Fraktion, die sich das absurde und für den Fortbestand der katholischen Lehre ganz und gar katastrophale Ergebnis der Synode schönreden. Ich hielt Kardinal Pell und sein Statement http://www.gloria.tv/media/mSE9f22zAfV zunächst für eine besonders traurige und bedauernswerte Don Quijoterie. Mittlerweile erachte ich diese Lesart für eine der ganz besonders gefährlichen, weil sie den 80 Aufrechten in den Rücken fällt und Bergoglio in die Hände spielt, der diese in seiner unverschämten Synoden-Abschlussrede als Querulanten abstempelt. Diese Abschlussrede zeigt übrigens einmal mehr in aller Deutlichkeit die Schizophrenie dieses despotischen „Pontifex“, der, trotz aller Beteuerungen von freier Rede und Gedankenaustausch, Bischöfe, die ihm widersprechen, nach dem Motto behandelt: „Und willst Du nicht mein Bruder sein, dann schlag ich Dir (verbal) den Schädel ein!“, um im gleichen Atemzug vom Jahr der Barmherzigkeit zu säuseln. Nein, wer immer noch glaubt, auf der Synode sei den Lehramtstreuen ein Sieg gelungen, der lese die Nachrichten auf gloria.tv vom heutigen Tage. Übrigens: was bringen Sie immer Ratzinger ins Spiel. Diese Nachricht der bergoglionischen Hauspostille ist mit aller Vorsicht zu genießen. Je länger, je mehr erscheint mir dieses Gerücht wieder einmal als Versuch, den Anschein zu erwecken, dass zwischen Ratzinger und Bergoglio kein Blatt Papier passe, um möglichen Kritikern des Synodenergebnisses von vornherein die Luft aus den Segeln zu nehmen. Ob aus der Ablehnung des Synodenpapiers ein Schisma entstanden wäre, ist übrigens fraglich. Wäre aber das Synodenpapier auch nur in einem Punkte abgelehnt worden, dann wäre wirklich ein Sieg der Lehramtstreuen zu verzeichnen gewesen und nur dann würde Ihre Aussage zu Bergoglio, der es aus der Defensive „bringen“ müsste, zutreffend. So aber kann sich Bergoglio in allem, was er nun vor hat, auf das Synodenpapier berufen. Denen, die sich nun noch immer in nonchalant überlegener Gelassenheit zurücklehnen und mit der Fußspitze wippend entgegnen: „Bergoglios kommen und gehen auch wieder“, sei gesagt: Jetzt erst beginnt das große Aufräumen, besonders in Afrika. Und jeden Tag, den Bergoglio an der Macht ist, wird er nutzen, um seinen Schwur umzusetzen: die Kirche irrevesibel zu ändern(schädigen). Die Synode war eine der wenigen Chancen, ihn auszubremsen. Der Kairos wurde wieder einmal verpasst, weil die Lehramtstreuen, im Gegensatz zu den Kasperiten, nicht in der Lage sind, aus Fehlern zu lernen und ihre Überzeugungen konfrontativ zu vertreten.
Sehr geehrter @hicesthodie,
Ihre Postings lese ich stets mit großem Interesse: sie zeigen von tiefer Liebe zum Glauben und zu der Hl. Kirche.
Ganz verblüfft (und dazu braucht es tatsächlich nicht Geringes) bin ich jedoch, daß Sie hier eine „Pell-Fraktion auf diesem Forum“ mit @Antifebronius und @Adrien Antoine (das bin dann wohl ich) erwähnen.
Soweit ich mich erinnere, habe ich Kard. Pell in den letzten Monaten überhaupt nicht erwähnt;
und in den interessanten Postings des geehrten @Antifebronius habe ich auch nichts darüber gelesen.
Es ist wahrscheinlich ein Mißverständnis:
Natürlich ist es eine Schande, wie die katholische Lehre malträtiert wird, wie das Amt des Papstes schaden nimmt, wie Bergoglio wild hin und her springt, wie die Bischöfe und die Kardinäle kuschen.
Und Mut und Schneid haben die Wenigste:
Schönborn sehr feige (er legte einmal zu Mitternacht ein Entlassungsschreiben vor einer Haustür und verschwand dann unbekannt verreist); sein Professor ebenfalls (in Tübingen damals geschützt von 2 evangelischen Kollegen-Professoren).
Aber: die Auseinandersetzung ist nicht vorbei.
Gute Soldaten werfen nach einer schweren Schlacht nicht ihr Gewehr ins Korn und gehen nach Hause, sondern halten die Frontlinie und graben sich ein und verfestigen ihre Position.
Ihr Vorwurf ist insoweit humoristisch, als ich heute auf kath.net die Aussage v. Kard. Burke und mehr noch die bissige Kommentare von einigen Postern kommentierte- in höflicher und nichterregter Sprache;
endlich wurde auch ich gesperrt (Tu quoque fili mi)- aber das meist humoristische: keine Stunde später wurde ein Artikel über Kard. Sarah publiziert, mit exakt dem gleichen Bibelzitat wie in meinem gesperrten Kommentar.
Ich mag wohl sehr gerne Pellkartoffel-aber das ist, soviel wie ich weiß, keine „Fraktion“! 🙂
Man kann auch alles schlechtreden @ hicesthodie usw.
Das zur Abstimmung gekommene Schlussdokument stammt nicht vom Papst Franziskus, dessen Vorlage keine Chance auf Zustimmung hatte. Es ist das Produkt einer Nachtarbeit in letzter Minute unter Mitwirkung auch von Kardinal Müller.
Dazu ist im obigen Aufsatz „Das Ergebnis der Familiensynode VIII“ |zu beachten, was der Autor über das Zustandekommen der 95 Paragraphen, die schlussendlich zur Abstimmung vorgelegt werden konnten, ausführt.
Dort heißt es: „Am Morgen des 23. Oktober sah sich Papst Franziskus, der die Synodenarbeit immer mit Aufmerksamkeit verfolgt hatte, einer unerwarteten Ablehnung des Kommissionsdokuments gegenüber. 51 Synodenväter ergriffen das Wort, der Großteil sprach sich gegen den vom Papst vorgelegten Text aus.…
Das Dokument konnte nicht am 24. erneut vorgelegt werden, ohne Gefahr zu laufen, von der Synodenmehrheit niedergestimmt zu werden.… Die Kommission wurde zwischen Freitag nachmittag und Samstag morgen mit der Ausarbeitung eines neuen Textes beauftragt, der am Morgen des 24. Oktober in der Aula den Synodenvätern vorgetragen und am Nachmittag abgestimmt wurde.“ Das Ergebnis ist bekannt. Nicht bekannt ist der Tag des besagten Mittagessens von Papst em. Benedikt XVI. mit Kardinal Schönborn. Wenn es nicht der Freitag , der 23. 10. gewesen ist, sind alle Mutmaßungen über seine Mitwirkung am Endtext obsolet.
Daher finde ich es „unterirdisch“ von einigen Übergescheiten im Forum, den stets auf der Grundlage der apostolischen Herkunft von 26 der 27 Schriften des NT argumentierenden Papst Emeritus Benedikt XVI vorschnell dem modernistischen Lager zuzuordnen und Schuldzuweisungen in seine Richtung auszutauschen, ohne genaue Kenntnisse seiner Beteiligung und ohne seine Chancenlosigkeit zu berücksichtigen, sich gegen die fragwürdigen Anwürfe aus der Anonymität heraus zu wehren.
@Adrien Antoine
ich möchte auch endlich gesperrt werden, welches Bibelzitat hat Ihnen denn die rote Karte auf kath.net eingetragen? 😉
ansonsten sind wir wohl schon so tief gesunken die letzten 50 Jahre, dass das Verhindern des ursprünglichen Dokuments bereits als Erfolg gefeiert werden muß 🙁
Bester @Kostadinov,
2 Korrekturen:
– Es war nicht Kard. Sarah, sondern Kard. Arinze, der sasa betreffende Bibelzitat benutzte;
„Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“
-Inzwischen hat Kath.net mich offensichtlich „entsperrt“:
ich postete gestern nachmittag gg. 16.30, aber gestern abend erschien nichts mehr ( Msgr. Schlegl war lief gerade auf Hochtouren 🙂 )
Heute morgen stand es dann bei den Kommentaren.
Macht nichts.
Einmal wurde ein Kommentar meiner Wenigkeit mit biblischen Aussagen in einer gepfefferten Diskussion nicht publiziert; immer etwas traurig für den Autor 😉 )
Aber dann: zwei Wochen später wurde das identische Posting sofort publiziert wenn ein eher als konservativ eingeschätzter Kardinal eine kräftige Aussage gemacht hatte und etwas unter linken Feuer geriet.
Zensoren brauchen gute magensäurewehrende Tabletten und viel Nervenpillen (fragt sich nur welche Art genau).
Pellkartoffel schmecken jedoch sehr gut (:-) )
@Adrien Antoine: Ich bezog mich mit der gewiß etwas überspitzt formulierten Bemerkung „Pell-Fraktion“ auf den Kommentar von @Antifebronius vom 26.10.15, 15:06 Uhr und Ihre Antwort um 16:17 Uhr im Beitrag: https://www.katholisches.info/2015/10/26/das-ergebnis-der-familiensynode-iv-kardinal-kasper-bin-sehr-zufrieden/
Mit diesem Diktum ist keinesfalls ein Vorwurf meinerseits verbunden, es ist lediglich feststellend und, wie gesagt, etwas pointiert formuliert. Ungeachtet dessen darf ich freimütig bekennen, dass auch ich Ihre und @Antifebronius fundierten und hochinteressanten Kommentare stets sehr schätze und immer mit großer Sympathie und innerer Zustimmung lese.
Denkanstoß Ich hoffe, dies packt Sie genauso, wie es mich gepackt hat!
Angesichts der vielen Witze und Albernheiten, die zuhauf verschickt werden, ist dieses Text ein wenig anders:
Es soll zum Nachdenken anregen.
Die Tochter eines prominenten Amerikaners wurde in der “Early Show†interviewt, und Jane Clayson fragte sie: “Wie konnte Gott so etwas geschehen lassen?†(bezogen auf die Anschläge am 11. September)
Anne Graham gab eine äußerst tiefgründige und einsichtige Antwort. Sie sagte:
„Ich glaube, Gott ist zutiefst traurig darüber, genauso wie wir; aber seit so vielen Jahren sagen wir Gott, daß Er aus unseren Schulen verschwinden soll, aus unserer Regierung verschwinden soll und aus unserem Leben verschwinden soll.
Und Gentleman, der Er nun eben ist, hat Er sich, glaube ich, still und leise zurückgezogen. Wie können wir von Gott erwarten, uns Seinen Segen zu spenden und uns Seinen Schutz zu gewähren, wenn wir von Ihm verlangen, uns allein zu lassen?“
Angesichts der jüngsten Ereignisse – Anschläge, Schießereien in Schulen etc – denke ich, daß alles anfing, als Madeleine Murray O’Hare (sie wurde ermordet, ihre Leiche unlängst gefunden) vor Gericht zog und klagte, weil sie nicht wollte, daß Gebete in unseren Schulen gesprochen werden …
… Und wir sagten IN ORDNUNG.
Dann sagte jemand, daß man an Schulen besser nicht die Bibel lesen solle. (Die Bibel sagt: du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, und liebe deinen Nächsten wie dich selbst …)
… Und wir sagten IN ORDNUNG.
Dann sagte Dr. Benjamin Spock, daß wir unseren Kindern nicht den Hintern versohlen sollten, wenn sie sich schlecht benehmen, denn ihre kleinen Persönlichkeiten würden verformt und wir könnten ihrer Selbstachtung schaden (Dr. Spocks Sohn verübte Selbstmord). Wir sagten, ein Experte sollte doch wissen, wovon er redet.
… Und wir sagten IN ORDNUNG.
Dann sagte jemand, daß Lehrer und Direktoren unsere Kinder besser nicht disziplinieren sollen, wenn sie sich schlecht benehmen.
Die Schul-Administratoren sagten, der Lehrkörper dürfe keine Schüler anrühren, wenn sie sich schlecht benehmen, denn wir wollen doch keine schlechte Reklame, und wir wollen doch auch nicht geklagt werden!
(Es gibt einen Riesenunterschied zwischen disziplinieren, berühren, schlagen, einen Klaps geben, demütigen, einen Fußtritt versetzen etc.!)
… Und wir sagten IN ORDNUNG.
Dann sagte jemand: Laßt unsere Töchter doch Abtreibungen machen, wenn sie wollen, und sie müssen es nicht mal ihren Eltern sagen.
… Und wir sagten IN ORDNUNG.
Dann sagte ein weises Mitglied des Schuldirektoriums: Da die Buben ja Buben sind und es sowieso tun werden, so geben wir doch unseren Söhnen so viele Kondome wie sie wollen, so daß sie so viel Spaß haben wie sie wollen, und wir müßten es auch deren Eltern nicht sagen, daß sie sie in der Schule bekommen hätten.
… Und wir sagten IN ORDNUNG.
Dann sagte eines der höchsten von uns gewählten Organe, daß es doch unwichtig ist, was wir privat tun, solange wir unsere Jobs ordentlich machen.
Und damit einverstanden sagten wir, daß es mir doch egal ist, was irgend jemand, einschließlich des Präsidenten, privat tut, solang ich nur einen Job habe und die Wirtschaft gut ist.
Dann sagte jemand: Drucken wir doch Zeitschriften mit Fotos von nackten Frauen und nennen es gesunde, realistische Würdigung der Schönheit des Frauenkörpers.
… Und wir sagten IN ORDNUNG.
Und dann hat jemand diese Würdigung einen Schritt ausgeweitet und Fotos von nackten Kindern veröffentlicht, um dann noch mit einem Schritt weiter sie ins Internet zu stellen.
Und wir sagten IN ORDNUNG, sie haben ja ein Recht auf freie Meinungsäußerung.
Dann kam die Unterhaltungsindustrie, die sagte: Machen wir doch TV Shows und Filme, die Vulgäres, Gewalt und unerlaubten Sex fördern; Machen wir Musik, die zu Vergewaltigung, Drogen, Mord, Selbstmord und teuflischen Dingen ermuntert.
Und wir sagten, es ist ja nur Unterhaltung, es hat ja keine schädliche Auswirkung, außerdem nimmt das ja ohnehin niemand ernst, also macht ruhig weiter.
Und jetzt fragen wir uns, warum unsere Kinder kein Gewissen haben, warum sie nicht zwischen richtig und falsch unterscheiden können, und weshalb es ihnen egal ist, Fremde zu töten, ihre Schulkameraden, und sich selbst. Vielleicht werden wir es herausfinden, wenn wir lang und intensiv genug nachdenken!
Ich denke, es hat eine Menge damit zu tun, daß „WIR ERNTEN, WAS WIR SÄEN.“
Sonderbar, wie einfach die Leute Gott aus ihrem Leben verdammen und sich dann wundern, warum die Welt zur Hölle fährt.
Sonderbar, wie einfach wir glauben, was in den Zeitungen steht, aber in Frage stellen, was die Bibel sagt.
Sonderbar, wie einfach man ‘Witze’ über e‑Mail versendet, die sich dann wie ein Lauffeuer verbreiten; aber wenn man beginnt, Botschaften zu vermitteln, die Gott betreffen, dann überlegen es sich die meisten zweimal, ob sie diese auch weiterleiten.
Sonderbar, wie rohe, vulgäre, geschmacklose und obszöne Artikel frei im Cyberspace herumschwirren, daß aber eine öffentliche Diskussion über Gott in Schulen und Arbeitsstätten unterdrückt wird.
Ist hier jemand zum Lachen zumute?
Sonderbar, daß du, wenn du diese Message weiterleitest, sie nicht an viele auf deiner Adressen-Liste schicken wirst, weil du nicht sicher bist, was sie glauben, oder was sie über dich denken könnten, weil du solche Nachrichten verschickst.
Sonderbar, daß wir uns mehr Sorgen darüber machen, was andere Leute über uns denken als über das, was Gott über uns denkt.
Leite diesen Text weiter, wenn du meinst, daß es vielleicht etwas bewirkt. Wenn nicht, vergiß es einfach … keiner wird es erfahren.
Aber damit nimmst du anderen die Chance, den Denkprozeß weiterzuführen …
… Lehn dich dann auch nicht zurück und beschwere dich darüber, in welch schlechtem Zustand doch unsere Welt ist!
Ergänzung: Dieser Text stammt nicht aus meiner Feder ! Ich habe ihn aus dem Internet kopiert, weil er m.E. zum Thema passt. Er wurde auch in der Monatszeitschrift „Der Gefährte“, Nr. 5, 2015, S. 8–9/Mediatrix-Verlag, abgedruckt, mit dem Hinweis „Autor unbekannt“. In meinen Augen kann die Synode, die jetzt zu Ende ging, unsere kaputte Zeitepoche nicht mehr retten.
Es ist nichts mehr wie es einmal war. Die ganze Situation ist in seiner Gesamtheit höchst un-
befriedigend. Ein Hickhack sondergleichen, ein Zirkel neben dem anderen mit entsprechenden
Kirchenmoderatoren. Für den Glauben ist das alles schädlich, dieses Strippen ziehen hinter den
Kulissen, dieser unerlaubter Stimmenfang, einfach furchtbar. Die Spaltung in der Lehre wollte man
verhindern, was soll das, die Spaltung ist doch schon lange da. Da hilft es wenig wenn mit vielen
Worten die Einheit beschworen wird. Die Spaltung war schon da, als ein Kardinalsgremium den
Sturz Benedikt XVI. beschloss und Franziskus als Favoriten zur Wahl vorschlugen. Franziskus ist
nach eigenen Worten, der Ausführende der Forderungen der Kardinäle. So gesehen haben die
Progressisten die Nase vorn, denn was jetzt zu einem Patt geworden ist, ist das Sprungbrett für
weiter Übel in der Lehre und noch schlimmer in der Praxis. Niemand wird sie aufhalten und Gott
wird es zulassen, weil unser schwacher Glaube nicht fähig war und ist, zu beten, zu missionieren,
und zu handeln. Zu handeln, indem wir die Bischöfe aufrütteln, die Gläubigen zu führen und zu
lehren und dass sie dem Modernismus abschwören, nicht auf den Zeitgeist hören. Was bleibt ist
Frust und das Wissen, dass das alles schon angekündigt worden ist.
Es ist beinahe so gelaufen, wie ich es vor einem Jahr vorhergesagt hatte. Auch wenn es knapp wurde – es wurden über das Jahr so viele glaubens-/kathechismustreue Bischöfe ausgetauscht, sodass das gewünschte Ergebnis in den Bereich des Wahrscheinlichen gerückt ist – auch wenn einige Kompromisse in den Formulierungen abgerungen wurden.
Wie geht es weiter? Jetzt läuft alles, wie nach V.II. – wollen wir wetten? Schon kann nachgelesen werden, dass jeder in die unklaren Textstellen jene Dinge hinein interpretiert, die er benötigt, zu Hause einen Erfolg vermelden zu können. Die eigentliche Zerreißprobe steht unserer Kirche damit jetzt erst bevor. Der „Konzilsgeist“ mutiert zum „Synodengeist“ – aber ist des der Hl.Geist?
In einigen Jahren mag mancher Synodenteilnehmer dann feststellen, dass wesentliche Veränderungen verordnet wurden, die bei der Synode garantiert keine Mehrheit gefunden hätten…
Wem ist jetzt geholfen? Den Orientierungslosen und Suchenden sicher nicht!
Kardinal Kaspers Masterplan einen Dominoeffekt zu produzieren, wo eine katholische Lehre nach der anderen zu Fall kommt bis der katholische Glaube nur noch eine leere Hülle ist, rückt Dank Franziskus Schützenhilfe in greifbarer Nähe.
@hicesthodie: vielen Dank für die Ermöglichung, die Stellungsnahme eines guten und kämpferischen Kardinals zu lesen. Also wenn Kardinal Pell sich derart äußert, dann zeigt das mir, daß er sich von der Lesart des „Papstes“ Bergoglio nicht unterkriegen läßt. Nur nicht einschüchtern lassen muß die Devise heißen und ihm, wenns sein muß, das Wort im Munde umdrehen.
Klar: dieser „Papst“ und seine Getreuen (auch so viele außerhalb der Kirche) spielen foul und das von Anfang seines „Pontifikats“. Das sind seine Spielregeln, die er als „Papst“ setzen kann und dann muß man ebenso mitspielen. Und wer zuletzt lacht, lacht doch am besten wie das Sprichwort sagt.
Seine Abschlußrede zeigt doch, daß es ihm peinlich war zuzugeben, seine gesteckten Ziele trotz aller Nebelkerzen nicht erreicht zu haben.
Und nun läuft die Nachspielzeit: da kann man zuversichtlich sein, daß auch die bestehenden Unklarheiten zugunsten der katholischen Lehre noch ausgeräumt werden.
Wenn dieser Text, so wie er vorliegt, von Papst Franziskus unterfertigt wird, unterfertigt er damit gleich seine eigene Abdankung. So wie die Synode gelaufen ist, war das abzusehen. Der ehemalige Präsident des Bundeskriminalamtes, Horst Herold, sagte einmal zu der RAF: „Das sind Marxisten. Diese nehmen für ihre Ziele auch einmal eine Niederlage in kauf.“ Ähnlich verhält sich Papst Franziskus. Was geschieht hier:
1) Das Unheil, das hier seinen (vorläufigen) Höhepunkt erreicht, hat schon im II. Vatikanum begonnen. Wo ist in der „Konstitution über die Kirche“ (Lumen Gentium) über die sakramentale Ehe die Rede, wenn nur in den dürren Worten von LG 12 und 35. Nichts findet sich über die Unauflöslichkeit der Ehe im Hauptstück der Konzilslehre, gar nichts! Vielmehr wird die Ehe in die „Konstitution über die Sendung der Kirche“, also in die Pastoralkonstitution verbannt. Dort wird sie einigermaßen ausreichend definiert. Warum dort? Da schon damals die Familie unter dem Druck des Marxismus und des Liberalismus zur Disposition stand, hatten die Konzilsväter nichts eiligeres zu tun, als die besondere Stellung der Ehe in der Sendung der Kirche zu betonen. Die Ehe ist also faktisch auf ein pastorales Anliegen reduziert worden. Insgesamt hat eine ausreichende und korrekte Lehre über die Ehe nicht stattgefunden.
2) Durch die unmittelbar nachfolgende postkonziliare Lehramtstätigkeit Papst Paul VI wurde das Lehrstück über die Ehe auf die Empfängnisverhütung reduziert („Humanae Vitae“).
3) Papst Johannes Paul II hat nun in voller Breite die NATURRECHTLICHE Seite der Ehe in „Familiaris Consortio“ herausgearbeitet, vollkommen korrekt, aber an der übernatürlichen Einrichtung der Ehe knapp vorbei.
4) Daraus entstand ein fast 30 Jahre andauernder „caus pendens“.
5) Die jetzt tagende Bischofssynode hat nun endgültig die Ehe dem pastoralen Wirken der Kirche zugeordnet. Damit ist die „pastorale Wende“ (Karl Rahner) zumindest für das Sakrament der Ehe vollzogen. Der Personalismus feiert fröhliche Urständ und die Bischofskonferenzen werden dem katholischen Charakter der Heiligen Ehe den Garaus machen, da sich jede Bischofskonferenz nun anders zum Thema „Unauflöslichkeit der Ehe“ und der Sünde der „Homosexualität“, der gleichgeschlechtlichen Unzucht stellen wird (Homosegnungen gibt es ja leider schon in einigen deutsch- und englischsprachigen Diözesen – proh dolor!)
Damit ist ein Berufungsstand der Kirche geschleift!
Als nächstes folgt der Priesterstand…
Ich kann der Priesterbruderschaft St. Pius X. nur eines empfehlen: Weihen Sie gute Priester zu Bischöfen, damit das pastorale Wirken der Einen, Heiligen Katholischen und Apostolischen Kirche, welche die Heilige Römnisch-Katholische Kirche IST, die in FORMA SPECIFICA nur noch in der FSSPX vorhanden ist, fortbestehe!
Operation Überleben III!
ROMA, ROMA, CONVERTERE AD DOMINUM DEUM TUUM!
Geehrter @ Kostadinov
Es gibt nichts zu feiern, sondern nur zu konstatieren und daraus richtige Schlüsse zu ziehen.
Zum Zustandekommen der Relatio finis war nicht nur das Verhältnis von Ja- und Neinstimmen zueinander entscheidend, sondern auch die jeweiligen Stimmenthaltungen. Es gab 5 Synodale, die sich regelmäßig enthielten und damit die äußerst knappe Annahme des nächtens unter Zeitdruck gegen die Vorlage von Papst Franziskus redigierten Dokuments wohl aus Gründen der Gesamtverantwortung ermöglichten. Sie und alle anderen Enthaltungen können wohl nicht dem Lager der Kasperianer zugerechnet werden.
Auf die abgegebenen Stimmen bezogen, habe ich an anderer Stelle gesagt: „Ohne die persönlichen Sondereinladungen von belgischen Modernisten durch Papst Franziskus, in Verbindung mit bestimmten Nichtberücksichtigungen, wäre die Synode an den Punkten 84, 85 und 86 gescheitert. Dazu ist zu bedenken, dass das zur Abstimmung gekommene Schlussdokument nicht von Papst Franziskus stammt, dessen eigene Vorlage vom 23.10 wegen der ebenfalls manipulativen Umgehung von über 1300 Einwänden aus der Synode keine Chance auf Zustimmung am 24.10 gefunden hätte“.
Insofern haben die „Kasperianer“ das vorliegende Ergebnis der Synode durch ihre manipulative Strategie, durch inakzeptable Teilnehmer- und Textmanipulationen moralisch entwertet. Damit wollte ich gegenüber @ Suarez gerade auch auf die damit erfolgte Entwertung der von den Kasperianern „entwerteten Glaubenssubstanz“ hinweisen – was einer Aufwertung der im römisch-katholischen Lehramt gesicherten Glaubenssubstanz gleichkommt. Vor allem das Ergebnis zu Punkt 85 stellt daher m. E. trotz Erreichung des Quorums einen Selbstschuss ins eigene reformatorische Knie dar.
tut mir leid, dass sie das mit dem Feiern zu wörtlich nehmen, ich formuliere manchmal etwas flapsig, bin eben nicht so gebildet wie Sie – aber ich mach mein Bier dann gerne wieder zu, wenn ich nicht feiern darf 🙂
Werter @ Konstadinov!
Sie beklagten sich:“ Ansonsten sind wir wohl schon so tief gesunken die letzten 50 Jahre, dass das Verhindern des ursprünglichen Dokuments bereits als Erfolg gefeiert werden muß :-(„
Den Satz entnahm ich in meiner ungebildeten Naivität, dass Sie in Ihrem Wunsch, aus Gründen des tiefen nachkonziliaren Gefallenseins sachlich darin bestärkt werden wollten, das Verhindern des ursprünglichen Relatio-Dokuments nicht zu feiern. Dementsprechend bemühte ich mich, Ihnen das Feiern des Verhinderns zu vermiesen. Das tut mir jetzt leid, denn ich sehe ein, dass Ihr Verzicht auf eine Flasche Bier die Sache nicht wert war. Machen Sie Ihre angetrunkene Flasche wieder auf! Oder greifen Sie sich eine neue! Auweia! Der Satz könnte der Relatio finalis entgegenstehen. Aber ich lasse ihn, wie er ist. Prost!
Übrigens: Was Ihrer bisher ungestillten Sehnsucht nach einer kath.net-Sperrung angeht, kenne ich einen Ratgeber mit vierfacher Erfahrung in den letzten fünf Jahren.
ich hab’s wieder versucht bei dem Artikel mit den Piusbrüdern 😀
Nee Spaß beiseite, ich will testen wie genau die einem hier hinterhersurfen…
Wie konnte es dazu kommen. Erinnern wir uns einmal an die Nacht, in der das Konzil das Schema „Über die Religionsfreiheit“ mit einem Federstrich umgeworfen worden ist, den Konzilsvätern abends vorher um 18:00 das neue Schema der Theologen vogelgt worden ist, das von Papst Paul VI persönlich abgesegnet war. So ist auch bei dieser Sybode verfahren worden. Papst Franziskus hat den schon fertigen Beschluß über die Umformulierung des „instrumentum Laboris“ zum „Postsynodalen Schreiben““ mit den konservativen Änderungen „Ratz-Fatz“ durch einen neuen Text ersetzen lassen, der noch stremger war. Dieser Text ist mit mehr als 2/3‑Mehrheit abgelehnt worden, weil der Text nicht bekannt war. Die (scheinbare) Niederlage des Papstes hat die Ultra-Modernisten um Kasper/Schönborn/Danneels/Marx einen Triumph verschafft. Die Frühjahrsvollversammlungen der Bischöfe 2016 warten nur auf die Verabschiedung von weitreichenden „pastoralen“ Schritten der „Barmherzigkeit“. Die schwammige Formulierung „kulturelle Vielfalt“ ist nun wahrlich ein Meisterstück des „Verwirrers“. Und hier kommt das Päpstliche haus ins Spiel, das sich immer eng mit den C9 in allen Handlungen während der Synode abgesprochen hat. S. Em. Gerhard Ludwig Müller wurde erpreßt („blackmailed him…“, wohl mit Vorgängen aus seinem Bistum in bezug auf die Nichtweitergabe der Akten aus dem „kaff“ an die Glaubenskongregation 2004. Damit war so oder so Papst em Benedikt XVI endgültig aus dem verkehr gezogen. Der „Sprecher“ seines „Schülerkreises“ Christoph Cardinal Schönborn OP erledigte dann den Rest. („Eure Heiligkeit, die Sache ist verloren…“). Damit konnten sich die Konservativen nicht mehr auf einen Bruch zwischen den Päpsten verlassen. Und Müller in seinem Mainz-Finther Temperament gab nun klein bei, nach dem Motto „Isch will jo kaan Ärscher!“ /„Isch will keinen Skandal provozieren.
Selbstverstänlich enthielt sich S. Em Rpbert Sarah der Stimme.
Papst Franziskus hatte inzwischen beschlossen, ein Dikasterium für die Familie zu schaffen. Der Titel „Kongregation“ zeigt an, welche macht das zukünftige Laiendikasterium bekommt. Es wird nur dem Heiligen Vater unterstellt sein. Es WIRD DIE VOLLMACHT HABEN, EXKOMMUNIKATIONEN AUSZUSPRECHEN. Und wenn an der Spitze – wie zu befürchten – tatsächlich ein Laie stehen sollte. Dann wir DAMIT DER HIERARCHISCHE AUFBAU DER KIRCHE ZERSTÖRT! Man muß es sich vorstellen: Ein Laie – HORRIBILE DICTU – spricht gegenüber einem Kleriker die Exkommunikation aus wegen einer pastoralen Angelegenheit.
Merkt denn niemand auf welchem Absturz sich der nachkonziliare Vatikan befindet.
Das geht gegen die Offenbarung, gegen die Dogmen, gegen das IUS DIVINUM! Und die Synodenväter haben durch ihre Blindheit das mitverursacht.
Die „Barmherzigkeit“ des Modernismus ist das Schmeicheln des Satans: „Fratres, sobri estote et vigilate, quia adversarius vester diabolus tamquam leo rugiens circuit, quem devoret! Cui resistite FORTES IN FIDE!“ Tu, autem Domine miserere nobis!
Ach ja, wer einmal die argentinische Nationalelf spielen gesehen hat, weiß wie brutal Foul sie Spielen (Maradona, Monzon!)