(Rom) Um die „sehr emotionale Geschichte“, die am vergangenen Donnerstag „sehr emotiv“ in der Synodalenaula vorgetragen wurde, ist ein peinlicher Streit um die Urheberschaft entbrannt. Stammt die Geschichte aus Triest und wurde dort von einem Pfarrer persönlich erlebt? Oder stammt sie von einem Bischof aus Mexiko? Peinlich obendrein: Sowohl der Pfarrer aus Triest als auch der Bischof aus Mexiko wurden persönlich von Papst Franziskus zu Synodalen ernannt.
Die Geschichte, mit der die Progressiven vom Beschwerdebrief der Kardinäle „befreit“ wurden
Von der Geschichte eines Jungen, der bei der Erstkommunion den Leib Christi entzweibrach, um eine Hälfte seinem – ihn zur Erstkommunion begleitenden – wiederverheiratet geschiedenen Vater zu geben, der deshalb selbst vom Kommunionempfang ausgeschlossen ist, war Papst Franziskus so gerührt, daß er den Pfarrer aus Triest, der diese Episode erlebt haben will, persönlich zum Synodalen ernannte. So konnte er die Geschichte gleich allen Synodenvätern erzählen. Über die zweifelhafte Aktivierung von Emotionen, die billigend in Kauf genommene, wahrscheinlich sogar gewollte Instrumentalisierung durch die Massenmedien, um in einer umstrittenen Frage das Ehesakrament aufzuweichen, wurde bereits berichtet (siehe Die Synode, ein Kind und seine Instrumentalisierung – Progressive Synodenregie).
Für die Vertreter der progressiven Agenda war die Geschichte und ihr mediales Echo wie ein Befreiungsschlag. Er führte sie mit einem Schlag aus der Defensive, in die sie durch den Beschwerdebrief von dreizehn Kardinälen und den Unmut in der Synodalenaula über den päpstlichen Umgang mit den vorgebrachten „Sorgen“ und Bedenken“ geraten waren, zurück in die Offensive.
Die Rührung des Papstes, das von der progressiven Synodenmaschinerie angestimmte „Halleluja“ (Giuseppe Rusconi) und die Begeisterung der Massenmedien ließ keinen Platz für die vorsichtige Anfrage, ob denn der Wahrheitsgehalt der Geschichte überhaupt geprüft wurde.
Peinlicher „Vaterschaftsstreit“
Inzwischen ist um die Urheberrechte der Geschichte ein peinliches Gerangel ausgebrochen.
Die Tageszeitung der Italienischen Bischofskonferenz Avvenire berichtete gerührt, daß Don Roberto Rosa, ein Pfarrer von Triest und vom Papst persönlich ernannter Synodale (einer von nur zwei Pfarrern), die Geschichte in der Synodenaula erzählte, die er in seiner Pfarrei erlebt hatte. Der Fernsehsender der Italienischen Bischofskonferenz TV2000 berichtete hingegen, der mexikanische Bischof Alonso Gerardo Garza Treviño aus der Diözese Piedras Negras habe die Geschichte erzählt, der die Vaterschaft der Geschichte beansprucht. Auch Bischof Garza gehört zum Kreis der von Papst Franziskus persönlich ernannten Synodalen.
Der Streit um die „Vaterschaft“ der „Geschichte eines Kindes, das die Frage der Kommunion für die wiederverheirateten Geschiedenen zurück auf die Tagesordnung brachte“, wie die italienische Tageszeitung La Stampa berichtete, wurde zu einem Schlagabtausch mit Vorwürfen, Anschuldigen und Beleidigungen.
Der Avvenire berichtete am 15. Oktober im eindeutigen Tonfall:
„Ein Kind, das – wie Don Roberto Rosa, Pfarrer von San Giovanni Apostolo in Triest während der Generalkongregation am heutigen Vormittag erzählte – die Hostie entzweibricht, um eine Hälfte den Eltern zu geben, die sie nicht empfangen hätten können. Der Pfarrer, wie er selbst berichtete, war gerade bei der Kommunionspendung anläßlich einer Messe mit der Erstkommunion. Das Kind vor ihm nahm die Hostie, brach sie entzwei und gab einen Teil den Eltern. Der Priester erfuhr später, daß die Eltern mehrfach versucht hatten, dem Kleinen zu erklären, daß sie, da wiederverheiratet geschieden, nicht die Kommunion empfangen könnten. Ein nicht kleines Hindernis im Projekt der Glaubenserziehung, das – wie bei allen pädagogischen Wegen, mehr durch Beispiele und Geste als durch Worte genährt sein sollte. Und wahrscheinlich haben die Synodenväter auch an diesen Aspekt gedacht, als sie beim Anhören der Erzählung sich gar nicht bemühten, ihre gerührte Anteilnahme zu verbergen.“
Der Avvenire berichtete zudem am 17. Oktober im nicht minder eindeutigen Tonfall:
„Kann eine Geschichte, die das Herz berührt, wie jene, die vorgestern von Don Roberto Rosa, dem Pfarrer von San Giovanni Apostolo in Triest in der Synodenaula erzählt wurde, dazu dienen, die Kanten der Überlegung abzurunden? Manche juristischen Verhärtungen lösen und Wege in Richtung einer pastoralen Öffnung auftun, wo das Annehmen vor der Norm kommt, wenn auch ohne sie auszulöschen? Die Idee wurde vom Bischof von Gent in Belgien, Lucas van Looy empfohlen, laut dem ‚die Wortmeldungen in der Aula konstruktiver geworden sind‘, nachdem die Geschichte des Kindes gehört worden war, das bei der Erstkommunion die Hostie brach, um sie mit den wiederverheiratet geschiedenen Eltern zu teilen, die sie deshalb nicht empfangen hätten können“.
TV2000 meldete hingegen in einer Presseerklärung vom 18. Oktober:
„Synode, mexikanischer Bischof: ‚Ich habe die Geschichte des Kindes erzählt, die die Versammlung gerührt hat‘. Mit TV2000 spricht erstmals der mexikanische Bischof Msgr. Garza.
Das Kind, das die Hostie entzweibrach, um sie seinen wiederverheiratet geschiedenen Eltern zu geben, hatte im Religionsunterricht ‚die Wichtigkeit‘ gelernt, ‚Jesus nicht nur für sich zu behalten, sondern ihn den eigenen Freunden und den eigenen Familien zu bringen‘. So begründete der mexikanische Bischof, Msgr. Alonso Gerardo Garza von der Diözese Piedras Negras in einem Interview mit dem Tg2000, der Nachrichtensendung von TV2000 die Geste des Kindes gegenüber seinen Eltern. Die Episode erzählte Msgr. Garza in den vergangenen Tagen während der Synodenarbeiten. Eine Geschichte, die die ganze Synodenversammlung gerührt hat.“
Synodenväter emotional bewegt von emotionaler Erzählung einer emotionalen Geschichte?
Die tägliche Pressekonferenz zur Synode brachte keine Klärung. Dort wurde lediglich berichtet, daß „ein Synodenvater“ „emotional“ die „emotionale Geschichte“ des Kindes erzählte, die die Synodenväter „emotional sehr bewegt“ habe.
Fest steht nur soviel, daß Don Roberto Rosa Pfarrer in der Diözese Triest ist, aber nicht der Pfarrei San Giovanni Apostolo, sondern der Pfarrei San Giacomo Apostolo. Die bischöfliche Kurie veröffentlichte am vergangenen 15. September eine kurze Presseerklärung, nachdem bekannt geworden war, daß Papst Franziskus den Pfarrer zum Synodalen ernannt hatte. Darin heißt es: „An Msgr. Rosa gehen die Glückwünsche aller; möge er mit pastoraler Weisheit einen erhellenden Beitrag zu den kommenden Synodenarbeiten leisten.“
Weder in Triest noch in Piedras Negras lassen sich vor dem vergangenen Donnerstag Hinweise auf die Geschichte finden.
Der Schweizer Vatikanisten Giuseppe Rusconi kamen zum Urheberstreit „spontan“ mehrere Fragen:
„Kann es sein, daß es zwei Episoden gab, eine in Triest und eine andere in Mexiko? Das kann nicht ganz ausgeschlossen werden.
Kann es sein, daß die Episoden in Triest und in Mexiko sich genau gleich zutrugen? Das kann nicht ganz ausgeschlossen werden.
Kann es sein, daß einer der beiden Geschichtenerzähler, sich die Episode des anderen unter den Nagel gerissen hat? Das kann nicht ganz ausgeschlossen werden.
Kann es also sein, daß ein Synodenvater (Der vom Papst ernannte italienische Pfarrer? Der vom Papst ernannte mexikanische Bischof?) gelogen hat in der Absicht, seine Anwesenheit „aufzuwerten“? Das kann nicht ganz ausgeschlossen werden.“
Oder aber ist die Geschichte einfach insgesamt nur gut erfunden? Nicht einmal das kann derzeit ganz ausgeschlossen werden.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL
Es ist schön das in Rom noch erbittert um die Wahrheit gekämpft wird man hatte die Hoffnung schon aufgegeben. Macht ruhig weiter so denn alles hat seine Zeit und der bis zuletzt standhaft bleibt und sich nicht irre machen läßt wird gerettet werden.
Per Mariam ad Christum
Das Ganze fängt damit an, dass die Handkommunion gerade bei Erstkommunikanten ein völlig falscher Weg ist. Dann noch die Hostie zu brechen, was auch nur einem geweihten Priester vorbehalten ist und schließlich den eigenen Eltern davon zu geben. Da muss in der Vorbereitung sehr viel falsch gelaufen sein, falls das Erzählte denn wirklich stimmt. Am Schlimmsten aber ist, dass besagter Pfarrer die Geschichte zu häretischen Zwecken instrumentalisiert. Also bei dieser Bischofssynode wird wirklich manipuliert was das Zeug hält. Da kann man nur noch Abscheu empfinden, zumal gegen geltendes Kirchenrecht verstoßen wird, man besitzt sogar noch die Dreistigkeit, das als positiv hinzustellen. Da sieht man wieder was herauskommt, wenn hohe Geistliche den Heiligen Geist durch den eigenen, menschlich beschränkten Verstand ersetzen wollen.
Franzislus entschließt sich nun endlich, die Handkommunion abzuschaffen???
Das bleibt wohl ein frommer Wunsch, aber es wäre höchste Zeit dafür!
Seitdem ignorante „Tischmütter“ und dgl. bei der Vorbereitung auf die Firmung und Erstkommunion kräftig mitmischen, sind die Zustände bezüglich des Sakramentenverständnisses zunehmend katastrophaler. Dies gilt auch für einen Großteil der kath. ReligionslehrerInnen. Wie können solche Menschen, Kindern etwas vermitteln, woran sie selbst nicht einmal glauben? Ich bin überzeugt, dass ein großer Prozentsatz in der Sakramentpastoral und im Religonsunterricht tätigen Laien, nicht mehr an die Realpräsenz Jesu glauben; da ist nur mehr dir Rede vom „geweihten Brot „.
Jaja, ohne diese Laien würden die Kinder gar nicht mehr vorbereitet (vielleicht wäre das ja besser…). Wir haben es als Eltern selbst erlebt. Ehe man es kapiert, drückt der Pfarrer auf dem ersten Elternabend die Kommunionvorbereitung an die Eltern ab, weil er selbst entweder zu faul oder zu beansprucht (durch viele, viele Sitzungen!) ist.
Es ist zur Praxis geworden nur vom heiligen Bot zu sprechen und von dem Tabernakel als Brot-
kasten. Diese Tatsachen werden durch unzureichende Kommunion-Vorbereitungen, durch nicht
qualifizierte Mitarbeiter und durch den allgemeinen Niedergang allen sakralen Empfindens, ver-
breitet. Wenn dann ein Kind die Handkommunion bekommt und sie kindlich-naiv den Eltern über-
gibt, lösen beim Papst und den sonst keinerlei Regung zeigenden Prälaten, Tränen und Mitleid
aus. Diese Inszenierung, medienwirksam eingesetzt und zu diesem Zeitpunkt, kann nur mit Wis-
sen des Papstes erfolgt sein. Die Reaktion sind Tränen, anstatt die Vorgänge zu klären und ab-
zustellen, werden sie instrumentalisiert und als Beweis gesehen, dass man Wiederverheirateten
doch die Kommunion reichen sollte. Bei den Kardinälen und Bischöfen die diesen Weg befürwor-
ten, ist der Glauben an die Realpräsenz Jesu in der Hl. Eucharistie verloren gegangen.
Kirche – wie tief bist du gesunken!
Wenn sich kirchliche Würdenträger mit Häresie und Blasphemie dekorieren müssen, um zu glänzen, fragt man sich wirklich, ob man nicht doch im falschen Film / Boot sitzt.
Primitiver geht’s nun wirklich nicht mehr!
Die Kirche mutiert zur argentinischen Telenovela. Fortsetzung folgt!
*Wir sollen mal die Situation mit Kinderaugen sehen* , schreibt Bischof Elbs (Vorarlberg/Ö), ein Synodaler und also Ohrenzeuge der Geschichte, in seinem täglichen Blog:
http://www.kath-kirche-vorarlberg.at/organisation/bischof-von-feldkirch/artikel/mit-welchen-augen-sehen-wir-die-welt
Rom – Mittwoch, 14. Oktober 2015
Es war wieder ein anstrengender Tag heute. Im 3‑Minuten-Takt wurden am Vormittag und am Nachmittag „interventi“, „Statements“ von Bischöfen aus aller Welt vorgetragen. Sehr engagiert und sehr unterschiedlich. Es ist ein großes Geschenk der Kirche, dass die Wirklichkeit von so vielen Seiten gesehen wird und immer versucht wird, sie mit dem Evangelium Jesu ins Gespräch zu bringen. Zwei Aussagen waren heute besonders berührend.
Das eine ist eine Erfahrung, die ein Bischof aufs Lateinamerika erzählt hat. Es war Erstkommunion. Die Kinder wurden vorbereitet, die Eltern eines Kindes waren geschieden und lebten zusammen. Sie hatten sich auch entschieden, bei der Erstkommunion nicht zur Kommunion zu gehen. Nun ist es im Gottesdienst so geschehen, dass das Kind die Hostie in die Hand genommen hat und sie mit seinen beiden Eltern geteilt hat. Es gibt viele theologische Überlegungen zu dieser delikaten und sehr komplexen Frage der Zulassung zur Kommunion von wiederverheirateten Geschiedenen. Was wäre, wenn wir diese Situation mit Kinderaugen sehen?
Und eine zweite Erzählung, die heute unter die Haut gegangen ist, ist die eines Bischofs aus dem Iran, der erzählt, wie Familien unter dem Terrorismus des IS leiden, der auch dafür appelliert, dass westliche Staaten endlich aufhören mögen, die verschiedenen Gruppen mit Waffen zu unterstützen und so mithelfen, dass dieser Bürgerkrieg und diese Auseinandersetzung weiter gehen. Familien leiden hier und manche begeben sich auf die Flucht. Was wäre, wenn wir die Welt mit den Augen der Armen sehen?
Der heutige Synodentag hat gezeigt, dass es wichtig ist, ganz bewusst einmal die Perspektive zu wechseln. Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, meint Jesus. Und es sind die Armen, in denen wir ganz besonders Christus begegnen.
Bischof Benno Elbs
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Bald jeder Synodale gefällt sich in einer neuen Auslegung und Idee, wie damit umzugehen ist? Wozu braucht die Welt noch Bischöfe, einen Papst oder die Lehre der Kirche? Schauen wir doch einfach alles mit Kinderaugen an.…. Nach Bischof Elbs lässt uns das alle werden „wie die Kinder“? Aha.
Na ja, passt ja alles wie ein Mosaiksteinchen zusammen: „Wer bin ich denn, dass ich andere, ähm,ähm . Laut Neusprech a la Vatican II und jetzt dem „Papst, der von dem Ende der Welt stammt, aus Argentinien, gaaaaanz normal. Hereinspaziert und seit umschlungen Millionen, auf dass Kreti und Pleti kommunizieren dürfen beziehungsweise „Eucharistie feiern“ können. Na dann Mahlzeit!
Wahrheit wo bist du?
Bergoglio bleibt sich treu und hat auch hier wiederum keine Peinlichkeit ausgelassen. Was ist denn das wieder für eine Story, die uns da aufgetischt wird ? Wer hat sich denn das wieder ausgedacht ?