
(Buenos Aires) Jedes Jahr wird Argentinien zum Schauplatz eines ebenso erschreckenden wie emblematischen Ereignisses: radikalfeministische und linksextreme Gruppen versuchen mit der Forderung nach „freier Abtreibung“ eine Kathedrale zu stürmen.
Jeweils im Herbst findet das Nationale Frauentreffen (Encuentro Nacional de Mujeres) feministischer, laizistischer und linker Gruppierungen statt. Der Austragungsort wechselt, das gewalttätige Szenario bleibt. Zum Standardprogramm des Encuentro gehört es, daß mehrere hundert radikale Feministen halbnackt mit der Forderung nach legaler und uneingeschränkter Tötung ungeborener Kinder randalierend durch die Stadt ziehen, in der das Treffen stattfindet. Dabei beschädigen sie Schulen, Privathäuser, Autos, Banken, Geschäfte und Denkmäler und stürmen als „Höhepunkt“ die örtliche Bischofskirche.
Ein „Durchbruch“ – Erstmals stellte sich Polizei der radikalfeministischen Gewalt entgegen
Der entfesselte Mob tobte sich auch beim 30. Ecuentro aus, der vom 10.–12. Oktober in Mar del Plata stattfand. In der Nacht auf heute versuchten die gewalttätigen Abtreibungsbefürworter die Kathedrale der Stadt zu stürmen. Wie bereits in den vergangenen Jahren bildeten Katholiken einen lebenden Schutzwall um die Bischofskirche. Die den Rosenkranz betenden Gläubigen wurden von den Feministinnen wie bereits in den Vorjahren mit Steinen und Flaschen angegriffen, mit Farbe besprüht, angespuckt und beschimpft.
Im vergangenen Jahr, als die Linksextremisten die Kathedrale von San Juan de Cuyo stürmen wollten, verbrannten sie eine Puppe von Papst Franziskus.
Aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Jahre errichtete die örtliche Polizei rund um die Kathedrale eine Absperrung. Als diese von den „Abortistas“ durchbrochen wurde, griff die Polizei ein. Die gewalttätigsten Demonstranten wurden verhaftet, allerdings kurz darauf wieder freigelassen. „Abortistas“, werden in der spanischsprachigen Welt Abtreibungsbefürworter genannt.
„Abtreibungsbefürworter erinnern an Anhänger des Islamischen Staates“
Der Vorsitzende der Lebensrechtsplattform ArgentinosAlerta, Martin Patrito, zeigte sich erfreut, daß „zum ersten Mal die Polizei eingegriffen hat, um eine katholische Kirche vor dem Angriff der Abtreibungsbefürworter zu schützen“. Das sei angesichts der bisherigen Erfahrungen ein „Durchbruch“, so Patrito.
ArgentinosAlerta hatte im Vorfeld des linksextremen Treffens eine Unterschriftenaktion durchgeführt, mit der die staatlichen Behörden aufgefordert wurden, der Gewalt der Abtreibungsbefürworter entgegenzutreten.
Die Bevölkerung von Mar del Plata zeigte sich schockiert von der Gewalttätigkeit der Radikalfeministen und Linksextremen und ihrem Haß gegen die katholische Kirche.
„Daß diese Feministinnen lautstark von Frauenrechten sprechen, aber in Wirklichkeit die Religionsfreiheit und die Meinungsfreiheit anderer regelrecht mit Füßen treten, ist unerträglich. Mit ihrer Gewalttätigkeit reklamieren sie ein Tötungsrecht gegen ungeborene Kinder. Das erinnert an die Militanten des Islamischen Staates, für die nicht einmal die bloße Existenz von Christen tolerabel ist“ so die Lebensrechtsorganisation ArgentinosAlerta in einer Aussendung.
Bericht über den 28. Encuentro in San Juan de Cuyo
Bericht über den 27. Encuentro in Posadas
Text: Giuseppe Nardi
Bild: ACI Prensa/Pagina Catolica/Encuentro mujeres