Vatikan distanziert sich noch weiter von Kim Davis – „Wer lügt und warum?“


P. Thomas Rosica
P. Tho­mas Rosica

(Rom) Rudert der Vati­kan im Fall Kim Davis noch wei­ter zurück, als er ohne­hin schon zurück­ge­ru­dert ist? Der Basi­lia­ner Tho­mas Rosi­ca, Assi­stent von Vati­kan­spre­cher Pater Feder­i­co Lom­bar­di SJ für die eng­lisch­spra­chi­ge Pres­se leg­te im Fall Davis zur Distan­zie­rung von Lom­bar­di noch eine wei­te­re Distan­zie­rung darauf.

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Pater Rosi­ca reagier­te damit auf Fra­gen von Jour­na­li­sten zu dem, was nach Bekannt­wer­den der Begeg­nung von Kim Davis mit Papst Fran­zis­kus dar­über berich­tet wur­de. „Das kann ver­zerrt oder mani­pu­liert sein; das kann über­trie­ben sein“. Dann füg­te er hin­zu, wie der Catho­lic Cou­rier aus den USA berich­te­te: „Es fällt mir schwer zu glau­ben“, daß Davis und ihr Ehe­mann 15 Minu­ten beim Papst gewe­sen sei­en. Dies hat­te die New York Times unter Beru­fung auf Davis Anwalt am Tag nach der Abrei­se des Pap­stes aus den USA berichtet.

Bestenfalls Gruppenempfang für Davis, der zusammen 15 Minuten oder weniger gedauert hat

Es sei viel wahr­schein­li­cher, so Pater Rosi­ca, daß der Papst eine Grup­pe von Per­so­nen begrüßt habe, in der sich auch Davis befand, und die Begrü­ßung aller zusam­men 15 Minu­ten oder weni­ger gedau­ert haben werde.

Sei­ne „per­sön­li­che Mei­nung“ sei es, so der Basi­lia­ner, daß die Behaup­tung von Davis einen nega­ti­ven Effekt für den Papst-Besuch in den USA habe, der anson­sten ganz „außer­ge­wöhn­lich“ gewe­sen sei.

„Wenn das alles über­schat­ten wür­de, wäre das sehr bedau­er­lich. Das war nur ein klei­ner, klei­ner Teil eines viel grö­ße­ren Besuchs.“ Die Absicht hin­ter dem Her­un­ter­spie­len der Begeg­nung des Pap­stes mit Kim Davis ist ein­deu­tig: Der Vati­kan will Krei­sen in den USA signa­li­sie­ren, daß er mit der Coun­ty-Sekre­tä­rin aus Ken­tucky und ihrer Hal­tung nichts zu tun haben will. Die­se US-Krei­se kön­nen nur jene sein, die im Kon­flikt um die „Homo-Ehe“, nicht an Davis Sei­te zu fin­den sind.

Diskrepanz zwischen der Darstellung von Kim Davis und jener des Vatikans

Schon die Distan­zie­rung von Vati­kan­spre­cher Lom­bar­di wider­spricht völ­lig dem, was Liber­ty Coun­sel seit dem 29. Sep­tem­ber über die Begeg­nung mit dem Papst berichtet.

Liber­ty Coun­sel mit Sitz in Flo­ri­da ist unter ande­rem eine Rechts­hil­fe­or­ga­ni­sa­ti­on für Chri­sten, die von Mathew Sta­ver gegrün­det wur­de, der Kim Davis ver­tei­digt. Liber­ty Coun­sel setzt sich für die „Reli­gi­ons­frei­heit von Chri­sten und die Hei­lig­keit des unge­bo­re­nen Lebens“ ein.

Die zusätz­li­che Distan­zie­rung des Lom­bar­di-Assi­sten­ten Rosi­ca öff­net die Sche­re zwi­schen der Dar­stel­lung von Kim Davis und der Dar­stel­lung des Vati­kans noch weiter.

„Jemand lügt – oder dich­tet. Wer? Und war­um?“, fragt sich Ripo­ste Catho­li­que.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Ripo­ste Catholique

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2 Kommentare

  1. Anders­rum sind Pri­vat­au­di­en­zen offen­bar pro­blem­lo­ser. Im ver­gan­ge­nen Jahr wur­de von den frei­gei­sti­gen Medi­en eine bestimm­te Pri­vat­au­di­enz bei Papst Fran­zis­kus als „Signal­wir­kung“ hoch­ge­ju­belt; es war der Emp­fang einer Trans­se­xu­el­len samt „Gitl­fri­end“ (!); katho​li​sches​.info berichtete:
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    https://​www​.katho​li​sches​.info/​2​0​1​5​/​0​1​/​2​6​/​p​a​p​s​t​-​e​m​p​f​a​e​n​g​t​-​t​r​a​n​s​s​e​x​u​e​l​l​e​n​-​s​a​m​t​-​g​i​r​l​f​r​i​e​n​d​-​p​a​e​p​s​t​l​i​c​h​e​-​a​n​n​a​e​h​e​r​u​n​g​-​a​n​-​m​a​i​n​s​t​r​e​am/
    -

  2. Wie sich das Syn­oden­ge­sche­hen des gest­ri­gen Tages in der Wie­der­ga­be durch Pater Rosi­ca bei der Pres­se­kon­fe­renz dar­stellt, kann man hier nach­le­sen: http://​www​.zenit​.org/​e​n​/​a​r​t​i​c​l​e​s​/​s​y​n​o​d​1​5​-​p​r​e​s​s​-​b​r​i​e​f​i​n​g​-​o​c​t​-​6th . Fol­gen­de Aus­sa­gen P. Rosi­cas schei­nen aber mehr per­sön­li­che Kom­men­ta­re und Gewich­tun­gen der Syn­oden­dis­kus­si­on zu sein: „Father Rosi­ca unders­cored how lan­guage ought to always be inclu­si­ve, rather than exclu­si­ve, par­ti­cu­lar­ly for homo­se­xu­als.“ (dt., Übers. durch mich: Pater Rosi­ca unter­strich, Spra­che soll­te immer inklu­siv und nicht exklu­siv sein, ins­be­son­de­re für Homo­se­xu­el­le.) „He noted how many expres­sed how a pasto­ral approach is nee­ded for cou­ples living tog­e­ther, to wel­co­me and help them move for­ward toward a ful­fil­ling mar­ried life, one which says: ‚Look, God loves you as and whe­re you are, but God does­n’t want you to stay the­re. He wants you to go fur­ther.‘ “ (dt., dito: Er wies dar­auf hin, dass vie­le zum Aus­druck brach­ten, dass für zusam­men­le­ben­de Paa­re eine Pasto­ral benö­tigt wird, die sie will­kom­men heißt und ihnen hilft, sich nach vor­ne in Rich­tung eines erfüll­ten Ehe­le­bens zu bewe­gen, eine, die sagt: „Sehen Sie, Gott liebt Sie, wie und wo Sie sind, aber Gott will nicht, dass Sie dort blei­ben. Er möch­te, dass Sie wei­ter gehen.“) Fazit: Homo­se­xu­el­le benö­ti­gen angeb­lich eine spe­zi­el­le auf sie zuge­schnit­te­ne Spra­che. Der christ­li­che Glau­be soll aus einer Reli­gi­on der Umkehr zu einer Reli­gi­on des Fort­schritts wer­den. Soviel zu Aus­sa­gen von P. Rosica.

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