
(Rom) Papst Franziskus ernannte am vergangenen Samstag, während seines Aufenthalts in den USA, den Erzbischof Carlo Kardinal Caffarra von Bologna und den Kardinalpatron Raymond Burke des Souveränen Malteserordens zu Mitgliedern der Heiligsprechungskongregation.
Beide Purpurträger gelten als Widersacher der „neuen Barmherzigkeit“ und haben sich mit Blick auf die bevorstehende Bischofssynode über die Familie aktiv zur Verteidigung der katholischen Ehe- und Morallehre zu Wort gemeldet.
Beide gehören zu den fünf Kardinälen, die im vergangenen Jahr mit dem Sammelband „In der Wahrheit Christi bleiben“ in der Kirche weltweite Aufmerksamkeit erregten.
Kardinal Burke wurde auf der Bischofssynode 2014 zum öffentlichen Wortführer gegen den Vorschlag von Kardinal Walter Kasper, durch Zulassung sogenannter wiederverheiratet Geschiedener zu den Sakramenten faktisch die Zweitehe anzuerkennen. Gleiches gilt gegen den Versuch, die Homosexualität anzuerkennen.
Nach der Wahl von Papst Franziskus war der US-Kardinal zum schärfsten Kritiker des amtierenden Papstes geworden, der seinen Widerspruch respektvoll und sachbezogen auch öffentlich äußerte.
Widersacher der „neuen Barmherzigkeit“ und einer unpräzisen, zweideutigen Sprache
Der Zusammenprall erfolgte vor allem zu den „nicht verhandelbaren Werte“ (Benedikt XVI.). Der für sein präzises Denken bekannte Kardinal geriet auch wegen vager und zweideutiger Formulierungen mit Papst Franziskus über Kreuz.
Eine Haltung, die bei Papst Franziskus nicht gut ankam. Kurze Zeit nach Abschluß der Bischofssynode setzte der argentinische Papst den renommierten Kirchenrechtler als Präfekt der Apostolischen Signatur ab und entfernte ihn aus der Römischen Kurie.
Kardinal Burke kann daher nicht an der am 4. Oktober beginnenden Bischofssynode teilnehmen.
Bereits zuvor hatte der Papst die Mitgliedschaft Burkes in der Bischofskongregation und in der Gottesdienstkongregation nicht bestätigt.
Anders liegen die Dinge bei Kardinal Caffarra. Der profilierte italienische Oberhirte genieße das Vertrauen von Papst Franziskus, heißt es in Rom. Wie bereits im Vorjahr wurde der Kardinal von Franziskus persönlich zum Synodalen ernannt. Caffarra gehört zu den gewichtigsten Stimmen gegen die Gender-Ideologie.
Für Kardinal Caffarra handelt es sich um die erste Berufung in die Vollversammlung einer Römischen Kongregation. Bisher war er bereits Mitglied des Päpstlichen Familienrates.
Kongregation ist nicht gleich Kongregation. Jede hat ihre Aufgaben, wobei manche gewichtigeren Einfluß auf die Leitung der Weltkirche als andere haben. Die Umschichtung von einer Kongregation in eine andere, wie im Fall von Kardinal Burke, kann daher als Entmachtung bei Aufrechterhaltung einer Einbindung gesehen werden.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: synodonfamilyes
Als nächstes spricht Kardinal Schönborn statt – wie ursprünglich vorgesehen – Kardinal Müller zur Eröffnung der Synode am 4. Oktober.
Könnte man glatt als Vertröstungstaktik auffassen!
das ganze ist eine rein formele sache diese Kardinäle nehmen an den Vollversammlungen teil diese finden einmal im Jahr statt praktisch ist das auch bei der Glaubenskongregation da es kann kein Kardinal zu der wöchentlichen Sitzung der Glaubenskongregation nach Rom kommen
Das passt zu Franziskus. Es ist keine Klarheit und Richtung zu erkennen. Die Ernennung als sol-
che besagt an sich nichts, denn entscheident wird das Ergebnis der Herbst-Synode sein.