(Madrid) Nach Protesten gegen die Entfernung des Kreuzes aus Wappen und Logo des spanischen Rekord-Fußballklubs, scheint Real Madrid zurückzurudern.
Nach zahlreichen Protestschreiben an die Vereinsleitung des Fußballklubs dürfte das Kreuz im Wappen des Klubs bleiben. Das Kreuz auf der Krone, die dem Vereinswappen 1920 durch Verleihung des Ehrentitel „Real“ (königlich) durch das spanische Königshaus hinzugefügt wurde, sollte entfernt werden, nachdem sich das Golfemirat Abu Dhabi beim Klub eingekauft hatte (siehe Real Madrid verkauft für Geld eigene Identität – Kein Kreuz mehr im Logo).
Bereits 2013 hatte Real Madrid 130 Millionen Euro Sponsorengelder von Fly Emirates, der Fluggesellschaft der Vereinigten Arabischen Emirate erhalten. Ende 2014 unterzeichnete der Klub eine „strategische Allianz“ so Vereinspräsident Florentino Perez mit der National Bank of Abu Dhabi (NBAD), dem größten Geldinstitut der Vereinigten Arabischen Emirate.
Die spanische Vereinigung Enraizados organisierte eine Protestkampagne. Die stellvertretende Vorsitzende der Vereinigung, Maria Isabela Moreno sprach von „Verachtung der verfolgten Christen“.
„Wir gratulieren Florentino Perez zu dieser Korrektur“
Während viele Christen in zahlreichen Ländern Afrikas und Asiens wegen ihres Glaubens verfolgt werden, wollte Real Madrid-Präsident Perez das Kreuz entfernen, „um niemanden zu beleidigen“. Die Entfernung des Kreuzes „verletzt aber die Gefühle aller, die den christlichen Glauben bekennen“, so Moreno. Enraizados ersuchte Perez und die Vereinsleitung um ein Gespräch in der Sache, erhielt aber keine Antwort. Daraufhin startete die Vereinigung eine Protestkampagne.
Inzwischen wurde durch Spieler und Vereinsmitarbeiter bekannt, daß Perez die Entscheidung zurückgenommen habe und das Kreuz im Wappen bleiben werde. „Wir gratulieren Florentino Perez zu dieser Korrektur“, so Enraizados. „Es ist eine gute Nachricht, daß Real Madrid seinen Symbolen treu ist, auch auf die Gefahr hin, in anderen Ländern dadurch Geld zu verlieren.“ Real Madrid ist einer der wenige Weltklasseklubs, der nach wie vor als Sportverein organisiert ist und nicht in eine Kapitalgesellschaft umgewandelt wurde.
„Eine gute Nachricht, die zeigt, daß Proteste manchmal auch Wirkung zeigen“, so Francisco Fernandez de la Cigoña.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Francisco Fernandez de la Cigoña