Aus der Handreichung Vorrangige Option für die Familie. 100 Fragen und 100 Antworten im Zusammenhang mit der bevorstehenden Bischofssynode über die Familie vom 4. bis 25. Oktober 2015 im Vatikan.
77. Frage: Warum haben einige Teilnehmer an der Synode darauf bestanden, die Aufnahme von wiederverheirateten Geschiedenen in die Kirche vorzuschlagen?
Antwort: Selbst in der Kirche fühlen sich viele von der subjektiven Idee verführt, dass alle Menschen gleiche Rechte zu allem haben, und dass es eine inakzeptable Diskriminierung darstellt, jemandem etwas zu verweigern, was anderen gewährt wird. Da aber der Empfang der Kommunion kein „menschliches Recht“ ist, kann die Kirche sie denen verweigern, die nicht fähig oder nicht würdig sind, sie zu empfangen und daher auch nicht das Recht dazu haben.
Wenn auch für eine wahre und vollständige Teilnahme an der heiligen Messe der Empfang der Kommunion empfohlen wird (vgl. Katechismus des Konzils von Trient, 2. Teil, Kapitel IV; vgl. auch II. Vatikanisches Konzil, Sacrosanctum Concilium, 55), kann man nicht sagen, dass jene, die es nicht tun, ihre Sonntagspflicht nicht erfüllt haben.
78. Frage: Homosexuelle Neigungen scheinen eine natürliche Veranlagung zu sein; ist ihre Befriedigung daher nicht etwas Legitimes?
Antwort: „Die spezifische Neigung der homosexuellen Person ist zwar in sich nicht sündhaft, begründet aber eine mehr oder weniger starke Tendenz, die auf ein sittlich betrachtet schlechtes Verhalten ausgerichtet ist. Aus diesem Grunde muss die Neigung selbst als objektiv ungeordnet angesehen werden (Kongregation für die Glaubenslehre, „Einige Anmerkungen bezüglich der Gesetzesvorschläge zur Nicht-Diskriminierung homosexueller Personen“, Nr.2. 1992). Personen mit dieser Veranlagung sollte man mit Achtung, Mitgefühl und Takt begegnen; sie sind zur Keuschheit gerufen (vgl. Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 2358 u 2359).
Ausgelebte homosexuelle Sexualität hingegen pervertiert die natürliche Finalität des Geschlechtsakts; wenn sie willentlich ausgeübt wird, stellt sie eine Sünde dar und ist somit moralisch verwerflich.
„Gestützt auf die Heilige Schrift, die sie als schlimme Abirrung bezeichnet (vgl. Gen 19,1–29; Röm 1,24–27; 1 Kor 6,10; 1 Tim 1,10) hat die kirchliche Überlieferung stets erklärt, ‚dass die homosexuellen Handlungen in sich nicht in Ordnung sind‘ (CDF, Erkl. Persona humana 8, AAS 68 1976, 95). Sie verstoßen gegen das natürliche Gesetz, denn die Weitergabe des Lebens bleibt beim Geschlechtsakt ausgeschlossen. Sie entspringen nicht einer wahren affektiven und geschlechtlichen Ergänzungsbedürftigkeit. Sie sind in keinem Fall zu billigen“ (Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 2357).
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Angaben zur Handreichung:
Aldo di Cillo Pagotto/Robert F. Vasa/Athanasius Schneider: Vorrangige Option für die Familie. 100 Fragen und 100 Antworten im Zusammenhang mit der Synode. Vorwort von Jorge A. Kardinal Medina, Edizioni Supplica Filiale, Roma 2015, www. supplicafiliale.org
Die gedruckte Ausgabe in deutscher Sprache kann angefordert werden bei:
Deutsche Gesellschaft zum Schutz von Tradition, Familie und Privateigentum (TFP)
Gladiolenstrasse 11
60437 Frankfurt am Main
segreteria.supplicafiliale [a] outlook.com
www.tfp-deutschland.org
Wieder fällt mir auf, wie defensiv und letztendlich negativ dieses Optionspapier formuliert ist.
So wird doch keinem Menschen, der nicht schon vorher gut unterrichtet ist, klar, um was es geht und was auf dem Spiel steht!
Mit dieser Strategie ist schon Pius X. gescheitert, und die Autoren dieses Papiers werden damit wieder scheitern.
Es ist doch sinnlos, nun gegen den Subjektivismus und gegen die Gleichmacherei anzuschreiben.
Diese Leier hängt selbst mir zum Halse raus nach über 50 Lebensjahren. Diese Klage ertönt seit über einem halben Jahrhundert mindestens, aber geholfen hat es nichts.
Wenn man nicht erklären kann, dass Hierarchie oder Differenz der Charismen eben keine Abwertung der einzelnen bedeutet, dann nützt diese Klage überhaupt nichts, sondern wird die Fronten noch vertiefen.