(Washington) Am vergangenen 13. September sprach Kardinal Raymond Burke, der von Papst Franziskus aus der Römische Kurie entfernte Wortführer der Kasper-Kritiker, in Saint Louis in den USA über „Die Wahrheit Christi in der Ehe“. Dabei behandelte der nunmehrige Kardinalpatron des Souveränen Malteserordens die geistlichen, sozialen, doktrinellen und kirchenrechtlichen Aspekte der Krise, in der sich Ehe und Familie in der westlichen Kultur befinden. Der Kardinal sprach von einer großen Verwirrung und einer Rebellion im Inneren der Kirche.
Kardinal Burke betonte, daß in „unserer“ immer säkularisierteren und feindlich gesinnten Welt eine um so größere Verantwortung auf den Schultern der Eltern laste, die Kinder durch Wort und Beispiel zu formen und ihnen die wahre Bedeutung der christliche Ehe zu vermitteln. Zusammen mit der authentischen, immergültigen Lehre der Kirche werde sich die gesunde familiäre Formung für die Kinder und Jugendlichen als Hauptquelle für ihre Orientierung erweisen, als zentrales Mittel, mit dem der nächsten Generation die christlichen Wahrheit weitergegeben werde.
Widerstand gegen Kasper-Vorschlag – Neues Ehenichtigkeitsverfahren „könnte Probleme bringen““
Der Kardinal empfahl das 2014 kurz vor der Bischofssynode erschienene Buch „In der Wahrheit Christi bleiben“ von fünf Kardinälen, darunter auch Burke, zur Lektüre. In Saint Louis bekräftigte er seine kategorische Opposition gegen den Vorschlag von Kardinal Walter Kasper, wiederverheiratete Geschiedene zu den Sakramenten zuzulassen.
Der Kardinalpatron, ein exzellenter Kirchenrechtler, äußerte zudem, daß es wegen der von Papst Franziskus am 8. September bekanntgegebenen neuen Bestimmungen zu den Ehenichtigkeitsverfahren zu einigen Probleme kommen könnte. Die neuen Bestimmungen, so der Kardinal, würden viel Vorsicht verlangen und eine besonders aufmerksame Interpretation im Licht der langen kanonischen und doktrinellen Tradition der Kirche.
Als Negativbeispiel erwähnte Kardinal Burke die Aussetzung des doppelten Urteils bei Ehenichtigkeitsverfahren in den USA in der Zeit von 1971–1983. Das amerikanische „Experiment“ der „Rationalisierung“ des Ehenichtigkeitsverfahrens habe in der Praxis zu allgemeiner Laxheit geführt, die als „katholische Scheidung“ wahrgenommen worden sei. Das sei ein Grund gewesen, weshalb mit dem Codex Iuris Canonici von 1983 die Pflicht eines Berufungsverfahrens in zweiter Instanz, wie sie 1740 von Benedikt XIV. eingeführt worden war, wiederhergestellt wurde.
Göttliches Gesetz werde „nur mehr als Ideal“ behauptet
Zur verbreiteten „Verwirrung“, so der Kardinal, gehöre auch, daß heute das göttliche Gesetz zu Ehe und Keuschheit als bloßes „Ideal“ hingestellt werde, als brauche es dafür eine heroische Heiligkeit, die normale Katholiken überfordere. Eine solche Haltung wiederum führe zu falschen Ideen über die „Barmherzigkeit“, so auch die Zulassung von Katholiken zu den Sakramenten, die sich im Stand der Todsünde befinden, weil das Ideal ohnehin unerreichbar sei.
Kardinal Burke betonte dagegen, daß die Lehre der Heiligen Schrift und der Kirche besagt, daß die Gnadengeschenke Gottes immer ausreichen, um jeder Versuchung zu widerstehen und seinen Geboten gehorchen zu können. Dafür gebe es jedoch eine Bedingung: Die Gläubigen müssen sich in Demut, mit vertrauensvollem Glauben und unablässigem Gebet an Ihn wenden.
Am Ende seiner Ausführungen antwortete er auf die Frage, was die Katholiken tun sollten, falls es bei der bevorstehenden Synode zu einer „seltsamen Wendung“ kommen sollte. Die prompte Antwort von Kardinal Burke bestand nur aus zwei Wörten: „Treu bleiben!“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL
wem ? dem Papst ? der Lehre ?
Karl @ Treu bleiben ! …wem ? dem Papst ? der Lehre ?
Kardinal Burke meint : treu bleiben im Katholischen Glauben, den man in der Regel von
seinen Eltern empfangen hat ! Wir sind heute so weit, dass man sich nicht mehr auf Kar-
dinäle, Bischöfe und Priester unbedingt verlassen kann. Wenn man heute in die Welt-
kirche und Rom schaut, sieht man nur Verwirrung und Zweifel. Jesus hat schon vor den Wölfen im Schafpelz, vor falschen Propheten und Irrlehrern gewarnt. Auch falsche Mes-
siase sind unterwegs. Der Christ muss wachsam sein, damit er nicht in die Irre geht.
Gott befohlen !
… wenn ich da an meine Erfahrung als Mutter – damals noch in der Amtskirche – im Heer der katholischen Eltern beim Kommunion-Unterricht denke… (wir mussten Kinder unterrichten!)
…dann ist auf Eltern genauso wenig Verlass wie auf Kleriker.
Es kommt immer auf den Einzelfall an.
Die Herde kann allerdings ohne Hirten der Lehre nicht treu bleiben. Auch das hat die Kirche immer so gelehrt… Und die rangniedrigeren Kleriker können auf längere Sicht nicht treu bleiben, wenn die Vorgesetzten nicht treu bleiben. Das mag für einige Jahre gehen, aber sobald mehr als eine Generation überschritten ist, verblasst die Erinnerung an die wahre Tradition und man macht sich nur noch einen musealen und daher verzerrten bzw. starren Reim darauf.
Wir haben einen Verfall, der inzwischen mindestens schon die dritte Generation danach erfasst hat.
Wer weiß denn da noch, was echte Tradition wäre – nach diesem Traditionsabbruch?
Traditionen kann man aber nur weiterführen, wenn sie zuvor weitergeführt wurden. Man kann nicht nach einer langen Unterbrechung auf sie „zurückgreifen“, denn Traditionen sind per definitionem etwas Lebendiges und nicht etwas „Zurückliegendes“.
Wie sagt ein vielzitierter Spruch:
„Tradition ist das Weitertagen des Feuers und nicht der Asche.“
„Überlieferung“ bedeutet nämlich zwingend, dass etwas Bestimmtes verbindlich und unverfälscht und doch jeweils zetigemäß überliefert wird. Sobald man diesen Prozess abbricht, ist er nach einer gewissen Zeit nicht mehr heilbar oder restaurierbar.
Die Schlange beißt sich in den Schwanz.
Logischerweise der Lehre Christi, dem Wort Gottes.
#Karl
Dem Ehepartner.
Das wird ohnehin immer schwieriger werden, wenn die Treue bis zum Tod zum exotischen Auslaufmodell wird, wenn man Kopfschütteln belächelt werden wird, wenn man auch in den„bösen Tagen“ die Treue hält und wenn aus Rom die Weisung kommen wird, man möge doch aus Barmherzigkeit den Lebensabschnittspartner-brüdern und ‑Schwestern gegenüber auf die Öffentlichkeit Feier von silbernen, goldenen und anderen Ehejubiläen verzichten. Man könnte sie damit zutiefst verletzen…
Im Himmel wird aber dafür auch bei einer stillen, privaten goldenen Hochzeit Jubel hervorbrechen. Das wird selbst Rom nicht verbieten können.
„Treu bleiben“ – genau an diesen zwei Wörtchen hakt’s nämlich ganz gewaltig. Wie können Eheleute sich heute noch treu bleiben, wenn es Kirchenleute schon lange nicht mehr sind. Mit anderen Worten: Die Krise des Klerus ist die Krise der Kirche. Die Kleriker wollen nicht mehr treu sein und bringen so die Untreue unters Volk. Der Fisch stinkt gewaltig vom Kopf her.
Neueste Verlautbarung von Kardinal Schönborn:
„Auch in irregulären Partnerschaften können Elemente der Wahrheit gelebt werden.“
Die schwere Sünde wird durch das Wort „Irregularität“ ersetzt:
Wenn die Irreleitung, der in die Irre geleiteten Irregulären irregulär irrt, wird der Wahrheitsbegriff irregulär irregeleitet.
Alles irre oder was?
Schon die alte Griechen wußten daß etwas nur gut kann srin durch seine Gesamtheit im Guten; und daß etwas schlecht ist durch ein schlechtes Element.
Eine hervorragende Replik auf diese Aussagen v. Kard. Schönborn ist der große Artikel von Kard. Enno Antonielli, dem emeritiertem Präsidenten des Päpstlichen Rates für die Familie, am Donnerstag 17.09.2015 in der Tagespost veröffentlicht (S.8–9).
Ganz knackig dann eine Konklusion: „…Es darf die Gefahr nicht unterschätzt werden daß die Glaubwürdigkeit des Päpstlichem Lehramts beeinträchtigt werden könnte…“
Sehr richtig.
Wenn eine Leitung von Irren(den) die Irrenden leitet, werden alle in die Irre geleitet.
Jesus sagt: „Kann ein Blinder einen Blinden führen, werden nicht beide in eine Grube fallen?“
Und wer holt sie da wieder raus?
„Remain Faithfull“- „Treu bleiben“:
das ist nichts anderes als die Devise der Stadt Mecheln in Flandern(Nord-Belgien):
„In fide constans“: „in Treue/im Glauben fest“: ein Ehrentitel, geben in den Konfessionskriegen/Achtzigjährigem Krieg, wobei mit Fides hier immer die Treue zu dem Glauben gemeint ist.
Die Hl. Kirche ist kein Club, kein Verein mit Mitgliedskarten und ‑beiträgen, und sicher kein Fanclub von irgendwelche Gegenpäpste 1,2,3,… usw.
Fideles heißt „die Treuen“ (an den Herrn Jeus Christus, an den Glauben (symbolisiert durch Taufe und Glaubensbekenntnis (Credo)), davon abgeleitet „die Gläubigen“.
Das Existieren von unwürdigen Päpsten bzw. von Karikaturen von Päpsten hat mit der Glaubenstreue nichts zu tun (der Papst kommt auch im Credo nicht vor).
Das Herz könnte einem schwer werden angesichts der verworrenen Lage.
Aber unser Herr sagt: „Fürchtet euch nicht!“
Seine Worte sind unser Rettungsanker.
Auch Ihre Schlußbemerkung hilft mir weiter:
„Das Existieren von unwürdigen Päpsten bzw. von Karikaturen von Päpsten hat mit der Glaubenstreue nichts zu tun (der Papst kommt auch im Credo nicht vor).“
Dass ein Pontifex allerdings großen Schaden anrichten kann, darüber sind wir uns aber sicher einig.
„Treu bleiben“:
Ein ganz abwegiger Gedanke: Und wenn es einigen Kirchen-Oberhäuptlingen in den Sinn käme, sogar das Neue Testament abzuändern, und es an die moderne Zeit „anzupassen“ (streichen von unbequemem, rundfeilen von zu „verletzenden“ Passagen)?
Aber genau so wird es kommen! „Treu bleiben“ wird sich in Zukunft also auch auf das überlieferte, wahre Neue Testament beziehen.
Was heißt denn hier: „genau so wird es kommen“? Es ist doch schon da.
Die evangelische „Kirche“ stellte jetzt die neueste Überarbeitung der Bibel vor. 15000 Wörter und Begriffe wurden der Zeit angepasst. So wurden aus „Heiden“ mal ganz einfach wertfrei „Völker“ gemacht. Ein Skandal!
Der Protestantismus war immer das Prinzip der Auflösung.
Aber selbst unter den Protestanten gibt es Gruppierungen, die dem Wort unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus näher stehen, als wir Namenkatholiken.
Recherchiere dazu: Quiverfull: „So viele Kinder, wie es Gott gefällt.“ (Youtube)
Pater Pio
Die Protestanten haben gute Bibel-Übersetzungen und haben, wen könnte es in unserer Zeit wundern, schlechte Bibel-Übersetzungen. Dazu mag die von Ihnen erwähnte, aber nicht näher bezeichnete gehören, ich weiß es nicht. Ihr Beispiel „Völker“ ist aber ungeschickt gewählt. „Völker“ (gojim, éthne, gentes) ist eine mögliche und sogar textnähere Übersetzung und sicherlich keine Falschübersetzung. Zumal solche Schlüsselwörter oft in Fußnoten oder im Anhang erklärt werden.
Naja, die „Einheitsübersetzung“ beruht im AT auf dem Sog. Masoretentext. Das ist auch skandalös genug. Für die Ostkirchen undenkbar, sie nutzen die LXX und nicht eine nachchristliche judaistische Lesung des Mittelalters.
@ Zeitschnur
vielen Dank für diese aufschlußreiche Darstellung. Als Mitglied der Alterskohorte 70 kann ich das nur bestätigen.