Vor der Bischofssynode – Vorrangige Option für die Familie (XXVII)


Die Ehe, ein Sakrament
Die Ehe, ein Sakrament

Aus der Hand­rei­chung Vor­ran­gi­ge Opti­on für die Fami­lie. 100 Fra­gen und 100 Ant­wor­ten im Zusam­men­hang mit der bevor­ste­hen­den Bischofs­syn­ode über die Fami­lie vom 4. bis 25. Okto­ber 2015 im Vatikan.

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53. Fra­ge: War­um muss die Ehe unbe­dingt mono­gam sein, das heißt, nur mit einer Per­son voll­zo­gen wer­den? Könn­te man nicht auch die Poly­ga­mie akzep­tie­ren – einen Mann mit meh­re­ren Frau­en (Poly­ge­nie) oder eine Frau mit meh­re­ren Män­nern (Poly­an­drie)?

Ant­wort: Gott selbst hat die Ehe als einen Bund zwi­schen einem Mann und einer Frau fest­ge­setzt, damit sie „ein Fleisch sei­en“ (Gen 2,24). Die Mono­ga­mie in der Ehe bringt dar­über hin­aus ein gro­ßes Geschenk mit sich, näm­lich die Stär­kung der ehe­li­chen Lie­be durch die gegen­sei­ti­ge Treue.
„Aller­dings hat Gott spä­ter als ober­ster Gesetz­ge­ber das Grund­ge­setz zeit­wei­lig in etwa gemil­dert. Indes besteht kein Zwei­fel, dass das Gesetz Chri­sti die ursprüng­li­che voll­kom­me­ne Ein­ehe in ihrer Unver­sehrt­heit wie­der­her­ge­stellt und jeg­li­che Dis­pens auf­ge­ho­ben hat, wie dies die Leh­re Chri­sti und die stän­di­ge Leh­re und Pra­xis der Kir­che mit vol­ler Deut­lich­keit zei­gen. […] Aber Chri­stus der Herr woll­te nicht nur jede Form der soge­nann­ten Poly­ge­nie und Poly­an­drie, der auf­ein­an­der­fol­gen­den wie der gleich­zei­ti­gen, ver­wor­fen wis­sen und eben­so jedes ande­re unehr­ba­re Tun, son­dern er hat sogar, um das umheg­te Hei­lig­tum der Ehe vor jeder Schän­dung zu schüt­zen, auch alle dahin­ge­hen­den frei­wil­li­gen Gedan­ken und Begier­den ver­bo­ten: ‚Ich aber sage euch: Jeder, der eine Frau mit begehr­li­chen Blicken ansieht, hat schon in sei­nem Her­zen die Ehe mit ihr gebro­chen‘ (Mt 5,28) […] In sei­ner Erha­ben­heit die Treue der Keusch­heit, wie sie vom hl. Augu­sti­nus so tref­fend genannt wird, leich­ter, lieb­li­cher und anzie­hen­der macht und ihr einen neu­en Adel ver­leiht: die Gat­ten­lie­be, die alle Pflich­ten des Ehe­le­bens durch­dringt und in der christ­li­chen Ehe sozu­sa­gen eine beson­de­re Wür­de und Vor­rang­stel­lung ein­nimmt“ (Pius XI., Casti Con­nu­bii, Nr. 20,21 und 23).
„Dem mono­the­isti­schen Got­tes­bild ent­spricht die mono­ga­me Ehe. Die auf einer aus­schließ­li­chen und end­gül­ti­gen Lie­be beru­hen­de Ehe wird zur Dar­stel­lung des Ver­hält­nis­sen Got­tes zu sei­nem Volk und umge­kehrt: die Art, wie Gott liebt, wird zum Maß­stab mensch­li­cher Lie­be“ (Papst Bene­dikt XVI., Deus cari­tas est, Nr. 11)..

54. Fra­ge: Im Rah­men der prä­syn­oda­len Debat­ten wur­de vor­ge­schla­gen, die Ehe sol­le über Etap­pen zustan­de kom­men, die Braut­leu­te soll­ten all­mäh­lich in den Stand der Ehe­gat­ten ein­ge­führt wer­den, indem sie Ver­suchs­pha­sen des gemein­sa­men Lebens durch­lau­fen, um ihre Rei­fe für das sakra­men­ta­le Ver­spre­chen zu prü­fen (vgl. Ful­vio de Gior­gio, La per­so­na­liz­za­zio­ne del­lo sguar­do. Per un rin­no­va­men­to del­la pasto­ra­le fami­lia­re, [Die Per­so­na­li­sie­rung des Blicks. Für eine Erneue­rung der Fami­li­en­pa­sto­ral], in Il Reg­no, Jah­res­heft 2009, Bolo­gna, 2010 SS. 57–67) – könn­te man die­se Vor­ge­hens­wei­se nicht ein­füh­ren, um zu ver­hin­dern, dass über­ei­lig oder falsch geschlos­se­ne Ehen in die Unauf­lös­lich­keit fallen?

Ant­wort: Die Leh­re und die Pasto­ral der Kir­che haben die­se gra­du­el­le Vor­ge­hens­wei­se zur Ehe oder Ehe auf Zeit, auch „Pro­be-Ehe“ genannt nie zuge­las­sen. Die von den Braut­leu­ten gege­be­ne Ein­wil­li­gung zur Ehe im sakra­men­ta­len Akt macht sie sofort zu Ehe­leu­ten. Außer­dem ist es eine bekann­te Tat­sa­che, dass gera­de die­je­ni­gen, die erst nach einer lan­gen „Pro­be­pha­se“ hei­ra­ten, der Gefahr der Tren­nung und der Schei­dung am ehe­sten aus­ge­setzt sind.

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Anga­ben zur Handreichung:
Aldo di Cil­lo Pagotto/​Robert F. Vasa/​Athanasius Schnei­der: Vor­ran­gi­ge Opti­on für die Fami­lie. 100 Fra­gen und 100 Ant­wor­ten im Zusam­men­hang mit der Syn­ode. Vor­wort von Jor­ge A. Kar­di­nal Medi­na, Edi­zio­ni Sup­pli­ca Filia­le, Roma 2015, www. sup​pli​ca​fi​lia​le​.org

Die gedruck­te Aus­ga­be in deut­scher Spra­che kann ange­for­dert wer­den bei:
Deut­sche Gesell­schaft zum Schutz von Tra­di­ti­on, Fami­lie und Pri­vat­ei­gen­tum (TFP)
Gla­dio­len­stra­sse 11
60437 Frank­furt am Main
segreteria.supplicafiliale [a] out​look​.com
www​.tfp​-deutsch​land​.org

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: InfoVaticana

 

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1 Kommentar

  1. Ehe auf Pro­be oder Zeit ist so unsin­nig, weil die mei­sten Pro­ble­me erst mit den Jah­ren zuneh-
    men. Natür­lich spricht als erstes Got­tes Gebot dage­gen. Das alles fällt auch unter das 6.Gebot.
    Jesu Wor­te sind deut­lich genug, wenn er sagt, dass sogar Sün­de ist, wenn man eine Frau oder
    einen Mann begehr­lich anschaut. Ähn­lich ist es auch beim 9. Gebot. Es führt kein Weg dar­an vor-
    bei, die Leh­re der Kir­che dient der Wahr­heit, die Ehe ist unauf­lös­lich. Alle Ver­su­che hier etwas
    zu ändern oder anders zu deu­ten, ist ein Irr­weg und führt zwangs­läu­fig zur Sünde.

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