Aus der Handreichung Vorrangige Option für die Familie. 100 Fragen und 100 Antworten im Zusammenhang mit der bevorstehenden Bischofssynode über die Familie vom 4. bis 25. Oktober 2015 im Vatikan.
49. Frage: Ist es wahr, dass es, wie man heute sagt, verschiedene Formen der Ehe und Familie gibt?
Antwort: Nach dem Naturgesetz und dem göttlichen Gesetz gibt es nur eine Form der Ehe: die monogame und unauflösliche Ehe zwischen Mann und Frau. Es gibt auch nur eine Form der Familie, bestehend aus Vater, Mutter und ihren Kindern. Alle andern Formen des Zusammenlebens sind in ihrem Wesen verschieden und können der wahren Familie weder gleichgestellt noch in diese aufgenommen werden. Katholiken, die zusammenleben, ohne verheiratet zu sein, oder die nur zivil geheiratet haben, oder geschiedene Wiederverheiratete, leben in ungeordneten und ungesetzlichen Verhältnissen und können nicht als echte Familien angesehen werden, auch wenn solche Beziehungen moralische und legale Verpflichtungen enthalten.
Wie der bekannte Moraltheologe Kardinal Carlo Caffarra, Erzbischof von Bologna, sagt, würde die Kirche durch Akzeptanz einer „Pluralität“ von Ehe- oder Familienformen – wie etwa des Zusammenlebens mit einem anderen als dem gesetzlich angetrauten heterosexuellen Ehepartner und damit einer „katholischen Art“ von Scheidung – den eigentlichen Begriff von Ehe auflösen und die „Dekonstruktion“ der Familie einleiten, wie dies von ihren Feinden schon lange betrieben wird (vgl. Kardinal Carlo Caffarra, Sakramentale Ontologie und die Unauflöslichkeit der Ehe, in In der Wahrheit Christi verbleiben: Ehe und Kommunion in der katholischen Kirche, Echter Verlag, Würzburg, 2014, Kap. 7).
„Konkubinat, Ablehnung der Ehe als solche und Unfähigkeit, sich durch langfristige Verpflichtungen zu binden, alle diese Situationen verletzen die Würde der Ehe; sie zerstören den Grundgedanken der Familie; sie schwächen den Sinn für Treue. Sie verstoßen gegen das moralische Gesetz“ (Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 2390).
50. Frage: Ist die Ehe nicht nur eine Form der Gemeinschaft zwischen Personen, ein einfacher sozialer Vertrag, um das Zusammenleben zu regeln?
Antwort: Die Ehe beschränkt sich nicht auf einen privaten Vertrag zwischen zwei Personen. Sie ist ein echter und realer öffentlicher Akt, auf dem eine Gesellschaft – genauer gesagt: die Keimzelle der Gesellschaft, das heißt, die Familie – aufgebaut ist. Die Ehe ist eine im Naturrecht begründete Institution, und wird, wenn sie zwischen Gläubigen geschlossen wird, zu einem heiligen Schwur, der dem göttlichen Recht unterliegt, denn Jesus Christus hat ihn zur Würde eines Sakraments erhoben und ihn zum Symbol der Vereinigung des Schöpfers mit seiner Schöpfung und des Erlösers mit seiner Kirche gemacht.
„Die Eheschließung ist ja nicht ein Ereignis, das nur die Brautleute betrifft. Sie ist von ihrem Wesen her auch ein gesellschaftliches Geschehen, das die Brautleute eben vor der Gesellschaft in Pflicht nimmt“ (hl. Johannes Paul II., Familiaris Consortio, Nr. 68).
„Keiner von uns gehört nämlich ausschließlich sich selbst; jeder ist deshalb aufgerufen, in seinem Innersten die eigene öffentliche Verantwortung zu übernehmen. Die Ehe als Institution ist also keine widerrechtliche Einmischung der Gesellschaft oder der Obrigkeit, die Auferlegung einer Lebensform von außen im privatesten Bereich des Lebens; sie ist vielmehr der wesenseigene Anspruch des Vertrags der ehelichen Liebe und der Tiefe der menschlichen Person“ (Benedikt XVI., Schreiben bei der Eröffnung der Pastoraltagung der Diözese Rom zum Thema Familie, 6. Juni 2005) .
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Angaben zur Handreichung:
Aldo di Cillo Pagotto/Robert F. Vasa/Athanasius Schneider: Vorrangige Option für die Familie. 100 Fragen und 100 Antworten im Zusammenhang mit der Synode. Vorwort von Jorge A. Kardinal Medina, Edizioni Supplica Filiale, Roma 2015, www. supplicafiliale.org
Die gedruckte Ausgabe in deutscher Sprache kann angefordert werden bei:
Deutsche Gesellschaft zum Schutz von Tradition, Familie und Privateigentum (TFP)
Gladiolenstrasse 11
60437 Frankfurt am Main
segreteria.supplicafiliale [a] outlook.com
www.tfp-deutschland.org
Text: Giuseppe Nardi
Bild: InfoVaticana
Die Ehe entspringt dem Gottesgedanken und ist ein Naturrecht. Deshalb ist die Ehe in der Art,
da von Gott eingesetzt, ein Sakrament. Es gibt nur die Ehe von Mann und Frau, alle anderen
Verbindungen können die Einehe nicht ersetzen. Seit bestehen der Kulturen, gab es immer wie-
der Bestrebungen, meist durch heidnische oder antichristliche Tendenzen, die Ehe anders zu for-
mulieren. Die katholische Kirche hat von Anfang an gelehrt : Die Ehe wird im Himmel geschlos-
sen ! Luther dagegen sagte : Die Ehe ist ein weltliches Ding. Die Protestanten lehren das heute
noch.