(Rom) Papst Franziskus erneuerte die Zusammensetzung der Sonderkommission für die Liturgie der Kongregation für die Ostkirchen. Zum neuen Vorsitzenden ernannte er Kurienerzbischof Piero Marini, den ehemaligen Zeremonienmeister von Papst Johannes Paul II.
Msgr. Piero Marini wurde in dieser Funktion von Papst Benedikt XVI. nicht bestätigt. An seine Stelle trat Msgr. Guido Marini, der trotz der Namensgleichheit eine andere liturgische Sensibilität hat. Piero Marini ist ein Schüler von Kurienerzbischof Annibale Bugnini, dem Erfinder der einschneidenden Liturgiereform von 1969. Guido Marini hingegen ist ein Schüler von Kardinal Giuseppe Siri, dem Erzbischof von Genua, den Papst Pius XII. als seinen „natürlichen“ Nachfolger betrachtet hatte.
Erzbischof Piero Marini, der für Johannes Paul II. bunte, ausgefallene Meßgewandkreationen anfertigen ließ, äußerte sich mehrfach abschätzig über den deutschen Papst und dessen Bemühungen die Sakralität in der heiligen Liturgie wiederzugewinnen. Statt Neuanschaffungen nützte der deutsche Papst die vorkonziliaren Meßgewänder seiner Vorgänger, um auch dadurch die Kontinuität in der Kirche über das Konzil hinaus zu signalisieren (Franz von Assisi statt Annibale Bugnini – Benedikt XVI. mahnt Bischöfe Liturgie zu respektieren).
Die Wahl von Franziskus zum Papst kommentierte Piero Marini mit den Worten, daß nun die „stickige Luft“ im Vatikan ein Ende habe und man „wieder Frischluft atmen“ könne (Ex Papstzeremoniär Piero Marini: Unter Franziskus „atmet man Frischluft nach sumpfig-stickiger Luft“). Msgr. Piero Marini gehört zu den Prälaten, die eine Öffnung gegenüber den Homosexuellen vertreten (Drei Kardinäle, zwei Erzbischöfe und Vatikansprecher für Kompromiß mit Homosexuellen – Was macht Papst Franziskus?).
Die Sonderkommission setzt sich nun wie folgt zusammen:
- Erzbischof Piero Marini, Vorsitzender
- Andrew McLean Cummings, Sekretär
- Pater Tedros Abraha OFM Cap.
- Pater Cesare Giraudo SJ
- Pater Thomas D. Pott OSB
- Archimandrit Manuel Nin OSB
- Pater Rinaldo Iacopino SM
Bisher war die Liturgie der orientalischen Kirche von der Liturgiereform des Vinzentiners Annibale Bugnini unberührt geblieben. Das könnte sich nun ändern. Kurienerzbischof Piero Marini ist stolz auf seine Herkunft als Bugnini-Schüler. Von entsprechenden Veränderungen könnte vor allem der Maronitische Ritus betroffen sein.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons