(Neu Delhi) Nehmen Moslems in Indien zu, während die Zahl der Hinduisten zurückgeht? Dies ist zumindest die provisorischen Volkszählungsergebnisse, die vom Parteienbündnis National Democratic Alliance (NDA) bekanntgegeben wurden. Die NDA wird von der regierenden hindunationalistischen Bharatiya Janata Party (BJP) angeführt. Die Zahl der Christen ist demnach stabil und wächst im gleichen Ausmaß, wie die Gesamtbevölkerung wächst, und das trotz der zahlreichen gewalttätigen Angriffe der vergangenen Jahre.
Die anderen kleinen Religionsgemeinschaften der Sikhs, Jainisten und der Buddhisten haben, laut der Erhebung, an Stärke verloren. Am Dienstag veröffentlichte die NDA Ergebnisse der Religionszählung von 2011. 2,3 der Inder sind Christen. Sie bilden mit goßem Abstand zu Hindus und Moslems die drittgrößte Religionsgemeinschaft des Landes. Ihr Anteil veränderte sich zwischen 2001 (2,3 Prozent) und 2011 nicht.
966,3 Millionen Meschen oder 79,8 Prozent der Bevölkerung sind Hindus und bilden damit die weitaus größte Religionsgruppe. Ihnen folgen die Moslems mit 172,2 Millionen Anhängern oder 14,2 Prozent der Bevölkerung. 27,8 Millionen Inder sind Christen (2,3 Prozent), 20,8 Millionen Sikhs (1,7 Prozent), 8,4 Millionen Buddhisten (0,7 Prozent) und 4,8 Millionen Jainisten (o,4 Prozent). Es folgen noch kleinere Religionsgemeinschaft wie Parsen, Juden und andere, denen zusammen 7,8 Millionen Menschen angehören. Nur 2,8 Millionen Inder, das sind 0,22 Prozent haben keine Religionszugehörigkeit.
Die indische Bevölkerung ist im Zeitraum 2001–2011 um 17,7 Prozent gewachsen. Diesem Anteil entspricht in etwa das Wachstum der Christen und der Hindus. Am stärksten gewachsen sind die Moslems mit 24,6 Prozent, während der Anteil an der Gesamtbevölkerung der Sikhs (8,4 Prozent), der Buddhisten (6,1 Prozent) und Jainisten (5,4 Prozent) durch ein geringeres Wachstum geschrumpft ist. In 24 Bundesstaaten und den sieben Unionsterritorien ist die Zahl der Christen gewachsen, in den beiden Staaten Bihar und Arunachal Pradesh hat sie sich jeweils mehr als verdoppelt, während sie in fünf Staaten rückläufig war.
Mit knapp mehr als 1,2 Milliarden Menschen ist Indien nach der Volksrepublik China das bevölkerungsreichste Land der Welt. Das Bevölkerungswachstum verlangsamte sich gegenüber dem Zeitraum 1991–2001 um ein Fünftel. Die Ergebnisse wurden von der Regierung noch nicht offiziell bestätigt.
Text: Asianews/Giuseppe Nardi
Bild: Asianews
Die konstante Zahl der Christen ist erfreulich, leben sie doch in einem Umfeld, dass dem Christen-
tum nicht zuträglich ist. Wenn sie sich auch nicht wie “ Karnickel „vermehren, so zeigen sie damit
an, dass sie sich trotz ihrer Umgebung behaupten können.
Von Freunden, die Kontakt mit Indien und mit Indern haben, habe ich gehört, dass die Hindus seit geraumer Zeit dazu übergegangen sind Dalits und Shudras (Kastenlose) am Konvertieren ins Christentum zu hindern, ja teilweise deswegen sogar zu töten. Einer der Gründe hierfür ist, dass sie befürchten ihre kostenlosen Sklaven zu verlieren und andererseits dass das Christentum mehr zunehmen könnte. Eine Vermehrung fürchten sie insbesondere durch die Betrachtung der muslimischen Mitbevölkerung, die immer mehr Nachkommen hat und sich ausdehnt.
Die Christen in Indien haben es wahrhaft nicht leicht, sind jedoch zumeist in einem sehr starken und lebendigen Glauben verwurzelt, den ich hier in Europa zu oft vermisse.
Korrekt.
Seit vielen Jahren gibt es eine große Übertrittsbewegung von Kastenlosen (Parias) zu dem Islam; bei den geschätzten ca. 250 Millionen Kastenlosen ist das ein ungeheures Potential.
Gerade deshalb fürchten sich die Hindunationalisten für bevölkerungstektonische Veränderungen.
Die Christen sind in Indien besondrs bekannt durch ihre vorbildliche Sozialsorge und Unterricht von höchster Qualität, und durch ihren offenen Blick für jeden Menschen ungeachtet seiner Rasse oder Hautfarbe.
Gerade die autochthone Völker (Adhivasi) haben viel Interesse für das Christentum und werden dort mit Respekt begegnet.Gerade hier reagieren die Hindunationalisten sehr dünnhäutig.
Das Anwachsen des moslemischen Bevölkerungsanteil in Indien gibt aus einem Grund zu denken. Bei der Unabhängigkeit Britisch-Indiens 1947 erzwang der Moslemführer Mohamed Ali Jinnah, früher Mitstreiter Gandhis, die Teilung des Subkontinents zwischen dem heutigen Indien und Pakistan, das damals Westpakistan (heute schlicht Pakistan) und Ostpakistan (heute Bangla-Desh) umfasste. Die Hinduführer sahen damals diese Spaltung als nationale Katastrophe. Aus heutiger Sicht ist das überhaupt nicht mehr sicher. Zählt man nämlich die heutige Bevölkerungszahl der drei Länder zusammen ergibt das: 1,2 Milliarden (Indien) + 182 Millionen (Pakistan)+ 156 Millionen (Bangla-Desh) = 1,5 Milliarden Menschen. Bedenkt man, dass Pakistan zu 95% muslimisch ist, und Bangla-Desh zu 90% ergibt das, mit den 172 Millionen indischer Muslims eine Gesamtzahl von 182+156+172= 510 Millionen Muslims. Das heisst in einem geeinten Subkontinent würden jetzt schon die Moslems 34% der Gesamtbevölkerung ausmachen, die Hindus gerade noch 2/3. Vielleicht werden irgendwann die Moslems zu dem Schluss kommen Jinnah hätte mit der Gründung Pakistans 1947 ein schlechtes Geschäft gemacht. Sie hätten sich nur in Geduld üben müssen und hätten auf ganz demokratischem Weg ein muslimisches Indien zustandebekommen!
Sehr geehrter @ MEIERS,
Ein hervorragender Kommentar!
Danke!